Wie die meisten Superhelden hat auch Spider-Man seinen Ursprung in Comics und feierte sein Debüt in den Marvel Comics 1962. Sein Erschaffer Stan Lee sprach ihm die Rolle eines Waisen, aufgezogen von seiner Tante und seinem Onkel, zu und aufgrund seines großen Interesses an naturwissenschaftlichen Themen unbeliebt bei seinen Mitschülern. 

Da die Idee von Spider-Man anfangs auf Skepsis traf, da er nur ein jugendlicher „Verlierer“ ohne spektakuläre Kräfte sei, erhielt er zunächst nur einen Aufritt in Amazing Fantasy #15, doch aufgrund des großen Verkaufserfolges erschien kurze Zeit später sein eigenes Comic Amazing Spider Man. 

                                                     

Die meisten jedoch assoziieren Spider-Man mit Tobey Maguire und der von 2002 bis 2007 erschienenen Filmtrilogie, dessen Teile zu den erfolgreichsten Superhelden-Filmen aller Zeiten gehören. Produziert wurden diese jedoch nicht von Marvel, da sie nach finanziellen Tiefpunkten die Filmrechte an Sony verkaufen mussten. 

In der ersten Verfilmung lernen wir Peter Parker ganz von Anfang an kennen, schüchtern und unbeliebt. Doch auf einem Ausflug wird er von einer genetisch manipulierten Spinne gebissen und entwickelt gewisse Kräfte. Er ist stärker, schneller und kann an Wänden klettern. Außerdem produziert er eine weiße und äußert hilfreiche Substanz. Ja, ich rede von dünnen Fäden, mit denen er stabile Netze spinnen kann. Doch er ist nicht der einzige, der Interesse am Wundermittel zeigt. Prompt entwickelt sich der erste Feind der Grüne Kobold und auch der Chef einer lokalen Tageszeitung sieht den neuen Verbrechensbekämpfer als Bedrohung an. 

Nicht zu vergessen ist natürlich die prägende Romanze mit Mary Jane, einer Mitschülerin, für die sich Peter schon seit einiger Zeit interessiert. 

Diese Storyline von Peter Parker setzt sich in zwei weiteren Filmen fort und zeigen die Schattenseiten eines Superhelden und der Einfluss auf sein Privatleben. Obwohl er weiterhin mit seinen Gefühlen für Mary Jane zu kämpfen hat, ist ein neuer Gegner, Dr. Ocktopus nicht der Meinung, ihm mal ein paar Minuten Pause zu geben. 

Ursprünglich war ein vierter Teil geplant, doch nach einer langen und chaotischen Vorproduktion entschied man sich gegen Maguire und für ein Reboot mit Andrew Garfield. Nach dem großen Erfolg des Marvel Studios mit den Avengers entstand auch bei Sony die Idee, das eigene Filmuniversum mit Spider-Man auszubauen. 

Das Reboot The Amazing Spider-Man erzählt die Geschichte von Peter Parker ein zweites Mal, Wohnort ebenfalls bei seinem Onkel Ben und seiner Tante May. Doch statt Mary Jane ist er jetzt in die hübsche Gwen Stacy verliebt. Denn was bereits mit den Vorgängern ein Riesen Erfolg war, muss doch auch noch ein zweites Mal funktionieren, oder? Anstatt an der bereits gezeigten Geschichte weiterzuarbeiten, wird also alles wieder auf Anfang gesetzt und die allbekannte Entstehung Spider-Mans erneut vertieft.

Doch Garfield spielt nicht den netten und schüchternen Jungen von nebenan, sondern lässt den Verlust seiner Eltern im Umgang mit der Schule und seinen neu erworbenen Kräften deutlich durchscheinen. Der familiäre Hintergrund spielt eine wesentlich größere Rolle, denn auch der Bösewicht Lizard steht in enger Beziehung zu Peter. Im Gegensatz zur Maguire-Verfilmung gerät daher die Romanze zwischen Peter und Gwen mehr in den Hintergrund und verknüpft Macht und Verantwortung in einem realen Kontext.

Der zweite Teil Rise of Electro konnte jedoch die Erwartungen nicht erfüllen, das Superheldenuniversum von Sony auszubauen, worauf hin die Idee entstand, zusammen mit Marvel Spider-Man ins MCU zu integrieren.

Und somit kommen wir auch schon zur aktuellen Verkörperung von Peter Parker und dessen Eintritt ins Marvel Cinematic Universe. Nach langem hin und her bezüglich der Filmrechte gehört Spider-Man offiziell zwar noch zu Sony, die Crossover Filme werden jedoch von Marvel bestimmt. 

Tom Holland feiert seinen ersten Auftritt als Spider-Man im dritten Teil von Captain America Civil War und kämpft an der Seite von Iron Man und setzt diese Geschichte in Spider-Man: Homecoming fort. Er kehrt nach dem aufregenden Konflikt zwischen Iron Man und Captain America wieder in die Normalität seines Schulalltages zurück und patrouilliert seine Gegend als freundliche Spinne aus der Nachbarschaft. Es wird nicht nur die enge Beziehung zu Tony Stark, sondern auch die Rolle der Avengers im alltäglichen Leben gezeigt.

Homecoming stellt Peter Parker, mehr als die Filme zuvor, als einen einfachen fünfzehnjährigen Jungen aus Queens dar, der nach der Rekrutierung von Iron Man unbedingt ein Teil der Avengers werden möchte und den Heldenvorstellungen versucht nachzueifern. Es wird stärker auf seinen großen Einsatzwillen in Kombination mit viel Angst und Unsicherheit (immerhin spielt der komplette Film in der Nachbarschaft von Spider-Man, die große weite Welt ist noch unbekannt) eingegangen. Auch die Charaktere um Peter Parker herum entsprechen nicht eins zu eins der Version aus 2002. Ned Leeds steht im als bester Freund zur Seite und die allbekannte Mary Jane Watson spielt keine Rolle. Doch wer ist nun für die kleine Romanze verantwortlich? Liz? Michelle? Das lässt sich wohl erst ab dem 4. Juli im zweiten Teil Far From Home herausfinden. 

Für noch mehr Spider-Man Action ist aber auch in den zwei neusten Verfilmungen der Avengers reichlich gesorgt. Besonders in Infinity War, aber auch in Endgame übernimmt Peter Parker wieder eine essentielle Rolle und wird wohlmöglich endlich Teil des Ganzen? 

Eine Rolle, drei verschiedene Ansätze der Umsetzung. Ob Tobey Maguire, Andrew Garfield oder Tom Holland, Spider-Man ist einer der beliebtesten Superhelden überhaupt. 

Ich selber bin mit den Verfilmungen mit Maguire aufgewachsen und diese zogen mich schon im Alter von 6 Jahren in den Bann des Superheldenuniversums. Obwohl die ersten drei Verfilmungen immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben werden, bin ich besonders von der Verfilmung mit Holland sehr begeistert, denn diese bietet genug Frische in der Umsetzung und Storyline. Und dass Tom Holland die bisher beste Kombination von Peter Parker und Spider-Man spielt, ist für mich auch außer Frage.