Der Klimawandel und die Verantwortung des Menschen dabei beschäftigt momentan Wirtschaft, Politik und vielleicht auch einige von euch. Einer der Hauptgründe für den Klimawandel ist der Ausstoß des Gases CO2 - dies geschieht zum Beispiel bei der Produktion von Waren, Futter- und Nahrungsmitteln, Energiegewinnung (z.B. im Kohlekraftwerk) und zu einem großen Teil beim Transport von Gütern und Personen mit Schiffen, Flugzeugen und natürlich Autos. Mit einer Anzahl von 47 Millionen Autos besitzt im Schnitt beispielsweise mehr als jeder zweite Deutsche eines und dieses verbringt ca. 92% seiner Zeit ungenutzt - das klingt weder besonders umweltfreundlich, noch effizient. Aber wie kann man es besser machen? Sind Dieselsteuer und Tempolimit die einzigen Möglichkeiten? Im Folgenden möchte ich euch einige Alternativen und neue Konzepte vorstellen.
CARSHARINGBeim Carsharing werden an festgelegten Parkplätzen Autos abgestellt, die nach Anmeldung (z.B. per App) von verschiedenen Personen genutzt werden dürfen. Leider haben Studien der letzten Zeit ergeben, dass dadurch eher mehr Fahrten mit dem Auto erledigt wurden, die die Personen sonst mit dem Rad oder zu Fuß gemacht worden wären. Zudem werden viele Parkplätze benötigt - besser ist es, bereits vorhandene Autos zu teilen.
ELEKTROAUTOS
Einige Firmen, Personen und ganze Nationen sehen im E-Auto die Zukunft der Mobilität. Norwegen möchte beispielsweise bis 2050 alle Verbrenner von den Straßen verbannen und bereits jetzt ist ca. die Hälfte der Autos im Straßenverkehr elektrisch betrieben. Als Anreiz sind die Norweger mit E-Auto von diversen Steuern und der Maut befreit, dürfen größtenteils kostenlos parken und sogar ab zwei Insassen im Auto auf der Busspur fahren. So fortschrittlich das klingt, gibt es jedoch auch Gegenstimmen; der Abbau der Materialen zur Batterieherstellung (Lithium in Chile, Kobalt im Kongo) gefährdet Umwelt und Bevölkerung und lässt so viel CO2 entstehen, dass das ein E-Auto ca. 80.000 Kilometer gefahren werden muss, um so viel CO2 zu "sparen", wie durch die Produktion entsteht.
FAHRRÄDERRad fahren hält fit, ist gut für die Umwelt und gerade in engen Innenstädten ist man flott unterwegs. Doch gerade bei schlechtem Wetter, weit entferntem Ziel oder viel Gepäck wird es schwierig, besonders, wenn man sich die Straße mit vielen wütenden Autofahrern teilen muss und sich nicht sicher fühlt. Einige Länder machen vor, wie es gehen kann: in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen werden 43% der Fahrten mit dem Rad erledigt (in Berlin sind es 13%). Houten in den Niederlanden ist fast komplett autofrei und auch Utrecht baut gerade ein Fahrradparkhaus mit 6500 Stellplätzen. Für weite Strecken oder Menschen mit weniger Motivation gibt es auch das E-Bike mit elektrischer Unterstützung, dieses ist aber teuer und auch hier werden ökologisch kritische Batterien verwendet.
E-SCOOTER Ganz neu aus dem chinesischen Markt hinübergeschwappt sind die Tretroller mit Elektroantrieb und in einigen Städten kann man sie bereits ausleihen. Ganz geklärt sind die Fronten hier aber noch nicht; Versicherung, Zulassung und Sicherheitsauflagen werden noch diskutiert und aus den Städten werden die ersten Beschwerden über rücksichtslose Fahrer und überall im Weg stehende Roller laut. Und wieder... Die Batterie. Aus persönlicher Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass diese die Variante mit dem größten Spaßfaktor ist.
ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTELDer Antrieb erfolgt zwar meist mit Diesel oder Benzin, aber immerhin teilt man sich die guten alten Öffis mit vielen anderen. Gerade bei der allseits beliebten Deutschen Bahn ist bekanntermaßen viel Luft nach oben, aber auch hier zeigen andere wie es geht: In Wien können Bus und Bahn für einen Euro am Tag genutzt werden und viele Studenten können mit ihren Ausweisen in Teilen Deutschlands kostenlos mit der Bahn fahren.Neue Technologien In der Diskussion und Entwicklung sind Autos mit Wasserstoffantrieb, Brennstoffzellen oder Solar. Die meisten davon haben jedoch nur eine geringe Reichweite, da sie sehr schwer sind und viel Energie benötigen oder sind noch zu teuer für den öffentlichen Markt. In München wurde vor einigen Monaten ein Flugtaxi vorgestellt, aber Achtung, disclaimer: bisher fliegt es noch nicht. Trotzdem - es wird viel investiert und die Hoffnung in die Forschung ist groß.
Der vorangegangene Überblick zeigt hauptsächlich, was andere für das Klima tun - doch wie sieht es mit uns Einzelpersonen aus? Für jeden umsetzbar und effektiv ist die Nutzung vorhandener Fahrzeuge und das mit möglichst vielen anderen zusammen. Fahrgemeinschaften bilden, auch längere Strecken mit dem Rad fahren, mal zu Fuß gehen und Reisen frühzeitig planen, sodass öffentliche Verkehrsmittel günstiger sind oder Mitreisende gefunden werden können. Solltet ihr euch ein neues Fahrzeuge anschaffen wollen, informiert euch gut über die Alternativen und die entstehende Umweltbelastung - so kann mit wenig Aufwand viel getan werden.
Nun gebe ich die Frage weiter an euch; interessiert ihr euch für das Thema Klimaschutz und informiert ihr euch darüber? Versucht ihr, etwas dafür zu tun und habt vielleicht sogar Tipps? Habt ihr das Gefühl, dass seitens der Politik genug unternommen wird? Ich bin gespannt auf eure Ansichten zum Thema!