Diese beiden Namen kursieren seit einigen Wochen in den Medien und keiner kommt an ihnen vorbei. Doch was genau ist eigentlich passiert? Was ist die Sea-Watch 3? Und wer ist Carola Rackete überhaupt?
Carola Rackete ist eine 31-jährige deutsche Aktivistin,die sich für die Flüchtlinge einsetzt. Sie studierte Nautik und arbeitete unter anderem als Offizierin auf einem Forschungsschiff. Dadurch reiste sieviel um die Welt und engagiert sich seit 2016 als Kapitänin eines Schiffes als Seenotretterin. Laut Aussagen ihres Vaters ist sie kein Mensch, der gerne im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht, weshalb er nicht annimmt, dass sie einem der angefragten Interviews zustimmen würde.
Am 12.06.2019 hatten sie und ihre Crew 53 in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet und an Bord der Sea-Watch 3 genommen. Einige wurden als medizinische Notfälle schnell wieder von Bord gebracht, während die 42 verbleibenden Flüchtlinge dort ausharren mussten. Doch keine europäische Institution war bereit die Flüchtlinge aufzunehmen, es war der Kapitänin nicht erlaubt die Hoheitsgewässer zu befahren oder gar anzulegen. So harrten die Besatzung und die geretteten Flüchtlinge 2 Wochen lang vor der Küste von Lampedusa aus. Es herrschten über 40°C und die Verzweiflung der Flüchtlinge nahm soweit zu, dass die Besatzung Suizide nicht mehr ausschließen konnte. Am 26.06.2019 beschloss Carola Rackete Italienische Gewässer zu befahren und anzulegen, um die geretteten Menschen in Sicherheit zu bringen. Viele Verhandlungen wurden ins Rollen gebracht; sie hatte immer wieder Anträge gestellt, welche ihr das Anlegen erlauben sollten. Doch die Italienische Regierung hatte noch immer nicht ihre Einwilligung gegeben. Mit ihrer Entscheidung riskierte Rackete, gefangen genommen zu werden und die Festsetzung des Schiffes. Im schlimmsten Fall drohen ihr bis zu 10 Jahre Gefängnis. Ebenso könnte eine Geldstrafe von 50.000€ auf sie zukommen, sowie die Beschlagnahmung des Schiffes im Wiederholungsfall. Carola Rackete kam für zwei Tage in „Hausarrest“, ehe sie wieder an Bord ihres Schiffes durfte. Sie musste nach Sizilien fahren, wo über das weitere Vorgehen entschieden wird. Vorerst soll sie aber nicht verhaftet werden. Es stehen nun einige Verhandlungen auf dem Plan, doch bis es zu einem Prozess kommen sollte, werden vermutlich noch Monate oder Jahre vergehen. Aus rechtlicher Sicht hätte sie den nächstgelegenen Hafen ansteuern müssen - dieser wäre in Libyen gelegen - doch das lehnte Rackete ab. Es kursieren Erzählungen, laut denen es in libyschen Flüchtlingslagern vermehrt zu Folter, Misshandlung und Vergewaltigungen kam. Sie ist der Ansicht, ihre Aufgabe sei es, Gerettete in Sicherheit zu bringen und nicht in erneute Lebensgefahr.
Doch wieso ist die Arbeit der Schlepper überhaupt so umstritten? Wieso werden die Seenotretter gebraucht? Die Menschen, die gerettet werden müssen, sind Flüchtlinge aus katastrophalen Verhältnissen. Sie kennen Berichte derer, die es in die sichere und wohlhabende Europäische Union geschafft haben. Der Wunsch nach Sicherheit lässt sie das Risiko eingehen, ihr Leben auf der gefährlichen Reise dorthin zu lassen. Sie können es sich nicht leisten, auf dem sicheren Weg, beispielsweise mit einem Flugzeug zu reisen. Daher greifen sie auf die sogenannten „Schlepper“ zurück. Diese nutzen zumeist untaugliche beziehungsweise bereits beschädigte Boote, um die Menschenmasse wie auf Viehtransporten über das Wasser zu bringe In den meisten Fällen ist nur gerade so viel Treibstoff vorhanden, dass die Boote in die Nähe der libyschen Küste gebracht werden können. Da der Motor abnehmbar ist und es meist ein Beiboot gibt, ist es den Schleppern möglich, selbst wieder umzukehren und die geflüchteten Menschen ganz alleine ihrem Schicksal zu überlassen. Trotz der Arbeit der Seenotretter sterben bei diesen Reisen noch immer viele Menschen. Da die Politik nach wie vor damit hinterherhinkt eine Lösung für das Problem zu finden, wird dies wohl auch nicht so schnell gestoppt werden können.
Bekannt ist nur das Ziel: Keine Flucht mehr über das Mittelmeer! Am 7. August war Carola Rackete erstmals in einer deutschen Talkshow zu Gast. In der Show von Dunja Hayali sollte sie über ihre Erfahrungen, die sie bei ihrer Arbeit als Seenotretterin gemacht hatte berichten. Jedoch stand die Sendung schon vor der Ausstrahlung unter keinem guten Stern, da ein großer Shitstorm wütete. Auch während der Sendung gab es Pannen, zum Beispiel setzte das Mikrofon aus, als Carola Rackete auf eine Frage antworten wollte, wodurch ihre Antwort nicht zu verstehen ist. Ebenso wird kritisiert, dass das Gespräch mit Rackete nur an die sieben Minuten dauerte.
Wie steht ihr dazu? Denkt ihr, Carola Rackete hat richtig gehandelt und den Menschen Gutes getan? Oder denkt ihr, dass sie absolut falsch gehandelt hat? Lasst eure Meinung dazu doch gerne in einem sachlichen Kommentar da!
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