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 MeldenSenf und Schubladen
Heyho Leute,

die gute @Masilein hat vor fast genau zwei Jahren ihren Blog "Meine Schublade" veröffentlicht und jetzt eine 'kleine' Rekapitulation darüber geschrieben, wo sie sich und ihre Zukunftsvorstellungen aktuell sieht und da es inzwischen beinahe schon Tradition hat, dass ich bei ihr abkupfere, dürft ihr jetzt auch meinen Senf zu dem Thema lesen ;-)

Dazu werde ich auf ein Jubilee Video eingehen, dass Carmen und ich vor kurzem zusammen gesehen haben und einige Bullshit-Bingo-Felder zum Thema Asexualität kommentieren.
Außerdem möchte ich nochmal auf meinen eigenen Blog von vor etwas weniger als zwei Jahren zurückblicken und ein bisschen Resümee ziehen, ob und was sich seit dem an meiner Situation verändert hat.

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Do All Asexuals Think The Same?
Link: https://www.youtube.com/watch?v=0iy18iDthH8

Das Jubilee Konzept
Der YT-Account Jubilee veröffentlich regelmäßig Videos in der Reihe "Do All ... Think The Same? | Spectrum", wofür jedes Mal Personen unterschiedlichster (Rand-)Gruppen eingeladen werden. Der Gruppe werden dann verschiedene Fragen gestellt bzw. es werden Statements in den Raum geworfen und sie müssen sich auf einer Skala von "strongly disagree" bis "strongly agree" einordnen. Danach können sich die eingeladenen Personen noch kurz zu der jeweiligen Frage und ihrer Position dazu äußern.

Im Video "Do All Asexuals Think The Same?" wurden insgesamt sechs Fragen/ Aussagen im Zusammenhang zum Thema Asexualität angeschnitten, die ich hier auflisten und bei denen ich mich einordnen und meinen Senf dazu geben werde.

Even though I'm asexual, I still experience attraction
Irgendwo in der Mitte. Ja, ich fühle durchaus Anziehung zu anderen Personen, aber eher auf ästhetischer oder platonischer Basis. Ich kann eine Person wahnsinnig gutaussehend finden oder mir läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ich beispielsweise Geoff Castellucci oder Violet Orlandi singen höre, aber nichts davon löst in mir den Wunsch aus, mit der Person zwischen die Laken hüpfen zu wollen. Ich empfinde dabei keinerlei sexuelle Anziehung.

I masturbate on a regular basis
Hier meine Gegenfrage: Was heißt regelmäßig? Alle 1-2 Wochen? Einmal die Woche? 2-3x die Woche? Täglich?
So oder so wäre ich da wohl am Unregelmäßig-Ende des Spektrums. Es kommt vor, aber es ist eher wie ein Friseurbesuch: Man geht alle paar Monate hin und bringt es hinter sich, damit die Haare hübsch sind und sich wieder gut anfühlen, aber ich würde jetzt nicht alle paar Tage zum Friseur gehen, weil es mir so einen Kick gibt.

I find sex repulsive
Ja - was mich persönlich betrifft. Der Gedanke, dass ich selber Sex mit jemanden hätte, stößt mich massiv ab bzw ekelt mich regelrecht an und auch die (meistens total unnötigen) Sexszenen in Filmen und Serien finde ich eher nervig als anregend.
Wer Sex haben will und Sex genießt, soll sich da ausleben, wie er/sie glücklich ist, aber für mich persönlich wäre es etwas undenkbares.

I am a virgin
Ja. Auch, wenn ich früher kein Wort für das hatte, was ich empfunden bzw nicht empfunden habe, hatte ich schon immer diese ablehnenden Gefühle gegenüber dem Gedanken, dass ich selber Sex mit einer Person hätte, von daher habe ich auch nie irgendwelchen sexuellen Kontakt zu jemandem gehabt und bin glücklicherweise auch noch nie in einer Position gewesen, in der ich zu derartigem Kontakt gezwungen worden wäre.

I feel invisible to the LGBTQ+ community
Jain. Es gibt innerhalb der Community durchaus Personen, die die Meinung vertreten, dass asexuelle Personen nicht dazu gehören würden/ basically straight wären/ nicht "genug" (lol) Diskriminierung erfahren würden etc, aber meines Wissens und meinen Erfahrungen nach sind das nur die wenigsten, die tatsächlich so denken. Ich hatte zwar schon Unterhaltungen (ausschließlich online) mit Leuten, die mir sowas gesagt haben, aber der größte Teil der Personen, die mit mir darüber geredet haben oder die ich in Foren darüber habe reden sehen, waren sehr aufgeschlossen und aufgeklärt dem Thema gegenüber.

I am still exploring my sexuality
Aktuell nicht. Mit dem Umstand, dass ich mich als asexuell identifiziere, bin ich inzwischen im Reinen und habe keine negativen Gefühle mehr diesbezüglich. Ich fühle mich, als wäre ich bei einem Label "angekommen", das mich verkörpert und mit dem ich mit wohl fühle. Ich weiß, was ich will und ich weiß, was ich nicht will und das ziemlich sicher.
Was meine romantische Orientierung angeht, ist das noch nicht ganz so, aber dazu später nochmal mehr.

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Bullshit-Bingo aka Myth Busting mit Cherry


Für die, die mit dem Begriff Bullshit-Bingo nicht anfangen können, hier eine kurze Erklärung: Ähnlich wie beim Zahlen-Bingo hast du beim Bullshit-Bingo auch ein 3x3/5x5 oder ein noch größeres Feld mit einzelnen Quadraten, in denen Phrasen stehen, die in bestimmten Situationen/Gesprächen oder gegenüber bestimmten Personen(-gruppen) häufig geäußert werden und zu 99% aus dummen Stereotypen bestehen. Bei denen kannst du dann ankreuzen, wenn du den Satz schon mal gehört hast bzw wenn er schon mal zu dir gesagt wurde.

Bullshit-Bingo gibt es zu unglaublich vielen Themen und ich habe mir mal einige zum Thema Asexualität angeschaut und werde hier ein paar Felder/Phrasen kommentieren.


Wie kannst du wissen, dass du nicht schwul/lesbisch/hetero/... bist, wenn du es noch nie mit einer Person des gleichen/anderen Geschlechts versucht hast? Brauchst du vielleicht mehrere Versuche, um ganz sicher zu sein, dass du wirklich weißt, auf welches Geschlecht genau du stehst?
Junge/Mädel, um zu wissen, von was man sich angezogen fühlt/nicht angezogen fühlt, muss man es nicht zwingend ausprobiert haben. Milliarden heterosexuelle Personen haben nie Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht gemacht und wissen trotzdem, dass sie hetero sind und da stellt auch niemand ernst gemeint in Frage, ob sie tatsächlich hetero wären. Wenn fucking Kindergartenkinder sagen, sie wollen xy vom anderen Geschlecht heiraten, heißt es direkt "ohhh süß, da weiß aber jemand schon, was er/sie will" und das Kind ist noch Jahre von der Geschlechtsreife entfernt, aber ich mit 24 soll das nicht wissen?


1. Der Richtige wird akzeptieren, dass ich es eben nicht will. Tut er es nicht, ist es nicht der Richtige.
2. Umgekehrt würde das für dich bedeuten, dass da nur die richtige Person des gleichen/anderen Geschlechts kommen müsste und du könntest deine Hetero-/Homo/ ...-sexualität auch an den Nagel hängen.


Ganz simpel: Sexuelle Anziehung =/= Sexualtrieb/Libido
Du kannst horny sein, ohne das Bedürfnis zu haben, jemanden anspringen zu müssen.


Na da haben wir ja Glück, dass deine Vorstellung von einer Beziehung nicht der Maßstab für jeden Menschen auf diesem Planeten sein muss. Btw was machst du mit Paaren, bei denen einer von beiden durch eine Krankheit oder einen Unfall keinen Sex mehr haben kann? Zwangstrennung, weil es das Sex-gehört-dazu-Gesetz so sagt?
Es gibt unendlich viele Formen von Beziehungen, jede Beziehung ist unterschiedlich und was die Parameter der Beziehung sind, bestimmen allein die beiden (oder mehr) Personen, die diese Beziehung führen und nicht du! Niemand sollte sich gezwungen fühlen, in einer Beziehung etwas zu machen, womit er/sie sich nicht wohl fühlt.


Nicht können und nicht wollen sind zwei vollständig unterschiedliche Dinge. Ich könnte jetzt beispielsweise von einem Hochhaus springen, aber soll ich das nur machen, nur um dir zu beweisen, dass ich es kann, wenn ich es selber überhaupt nicht will?


Einer meiner persönlichen Favoriten, wenn mir aberkannt wird, eine erwachsene Person zu sein, die sich dessen bewusst ist, was sie will und was nicht.
Es gibt so viele Personen, die noch nicht reif genug sind für Sex und ihn trotzdem haben (wollen), aber ich bin scheinbar nicht reif genug, um zu wissen, dass ich keinen Sex will?

Nein, ist es nicht, weil mein Körper kein Konsumobjekt ist, der verloren geht, wenn ich meine Beine nicht für dich breit machen will.

Hach ja, sicherlich die absoluten Lieblingssätze, die Personen aus der LGBTQ+ Community gerne hören...
Du verschissene kleine Dumpfbirne, Sexualität IST KEINE KRANKHEIT und du kannst jemanden nicht von einer bestimmten Sexualität "heilen", nur weil diese nicht in dein engstirniges Weltbild passt.


Urgh... Muss ich dazu überhaupt noch was sagen?
Corrective Rape ist scheiße und dass du mir ernsthaft ins Gesicht sagst, dass du Sex mit mir haben würdest, auch wenn ich dir gerade noch gesagt habe, dass ich genau das eben nicht will, ist einfach ekelhaft. Geh bitte sterben.


Mich würde es SEHR glücklich machen, wenn du jetzt deine Schnute hältst und aufhörst, mir deine Idealvorstellung vom Glücklichsein aufdrängen zu wollen. Danke!


Und an dieser Stelle möchte ich das Bullshit-Bingo dann auch gerne beenden, sonst fliegt meine Faust noch durch den Bildschirm.
Ich habe zum Glück noch nicht viele Gespräche dieser Art führen oder mit anhören/lesen müssen, aber leider ist es oft so, dass man als asexuelle Person mit derartigen Sätzen konfrontiert wird, wenn man sich outet.
Deswegen mein Appell an euch: Wenn sich jemand euch gegenüber als asexuell outet, BITTE werft nicht mit solchen Phrasen um euch! Sowas ist für die Person oft unglaublich verletzend, wenn ihr ihre Sexualität derart in Frage stellt und aberkennen wollt. Wenn ihr respektvoll Fragen stellt, wenn ihr etwas nicht versteht, ist das für die meisten kein Problem und eure Fragen werden sicherlich beantwortet, aber bitte probiert nicht, die Person zu "bekehren".

__________________________________________________________________________

Sooo und jetzt möchte ich noch ein bisschen über den Blog sprechen, den ich vor knapp zwei Jahren schon mal zu dem Thema geschrieben habe.

Dazu kurze Hintergrundinfo: Zu dem Zeitpunkt als ich den Blog damals geschrieben habe, habe ich selber noch nicht soooo lange zuvor meinen Aha-Moment gehabt bzw bin zum ersten mal so richtig mit dem Begriff Asexualität in Kontakt gekommen und habe mich damit identifiziert.
Zu diesem Zeitpunkt war ich mir zwar schon sehr sicher, dass ich damit den richtigen Begriff für das gefunden habe, was ich seit eigentlich schon immer fühle, aber ich war noch nicht annähernd so sehr im Reinen mit mir und meiner Sexualität, wie es jetzt der Fall ist. Deswegen möchte ich jetzt gerne nochmal auf ein paar Stellen im Blog zurückschauen und kommentieren, was ich mir damals dabei gedacht habe und wie ich mich jetzt fühle.


"Diese Erkenntnis, dass daran, dass ich keinerlei Lust auf sexuelle Nähe verspüre und auch an Beziehungen nur eingeschränkt Interesse habe, nichts abnormales ist und ich damit nicht allein auf der Welt bin, hat mir wirklich enorm geholfen. Ich habe endlich damit aufhören können, mich ständig zu fragen, was zur Hölle nicht mit mir stimmt und fühle mich viel wohler mit mir selbst.
Ich möchte nicht ausschließen, dass ich irgendwann eine Beziehung haben werde oder auch romantische Gefühle für jemanden hegen werde, die tiefer gehen, als eine kurze Schwärmerei, aber für mich steht fest, dass Sex nie ein Bestandteil davon sein wird und Liebe oder eine Beziehung für mich nichts damit zu tun haben werden, mit einem anderen Menschen intim werden zu wollen."


Jain. Aus der Sicht meines damaligen Ichs hat das vollkommen gestimmt, aber dieses Hochgefühl hat eher daher gerührt, dass ich zu dem Zeitpunkt noch so hyped war, dass ich endlich das benennen konnte, was ich bin. Es hat danach noch eine ganze Weile gedauert, bis ich wirklich damit im Reinen war, weil ich schon noch relativ regelmäßig Gedanken im Kopf hatte, von wegen, dass es doch viel einfacher wäre, wenn ich normal ticken würde und wie die Mehrheit der Menschen sexuelle Anziehung spüren würde, dass es mein Leben einfacher machen würde und ich mich nicht ständig wie ein Außenseiter fühlen müsste, wie ein Alien.
Ich habe damals oft darüber nachgedackt: Fuck, was passiert, wenn ich jetzt doch irgendwie eine Person kennenlerne und das in Richtung Beziehung geht? Was mache ich dann? Kann ich mein Unwohlsein Sex gegenüber überwinden, damit mich die Person nicht verlässt?
So sicher, wie ich das damals geschrieben habe, war ich mir nämlich gar nicht.
Inzwischen bin ich glücklicherweise sehr gefestigt in meiner Überzeugung, dass ich mich, selbst wenn ich irgendwann doch mal eine Beziehung eingehen sollte, ich mich nicht zu etwas zwingen werde, womit ich mich unwohl fühle. Wenn das dazu führen sollte, dass die Person das Interesse verliert, wäre das zwar schade, aber ich würde nicht intimen Kontakt haben, nur um die Person zu halten.


"Ich habe insbesondere meinen Eltern bisher noch nichts davon erzählt oder zumindest ihnen gegenüber noch nie das Wort Asexualität in den Mund genommen. Was ich aber schon dann und wann sage, ist, dass ich kein Interesse an diesem "klassischen" Beziehungsmodell habe, ich keine Kinder möchte und ich kein so richtiges Interesse an den jungen Männern bei mir im Studiengang oder generell an der Uni habe, wenn sie mich danach fragen (und das tun sie leider häufiger mal)."

Tja, meinen Eltern habe ich immer noch nichts gesagt und habe es auch nicht vor. Es hat hiernach noch einige Unterhaltungen gegeben, in denen sie das Thema Beziehung angeschnitten haben, aber das hat zum Glück nach aktuellem Stand sehr nachgelassen und ich habe weitestgehend meine Ruhe. Outen will ich mich vor meinen Eltern nicht. Ich habe zwar keine Angst davor, dass sie mich verstoßen würden oder dergleichen, aber meine Eltern sind... um es mal vorsichtig auszudrücken sehr... sex-positive Menschen und würden gar nicht verstehen, dass es eben nicht nur eine Phase ist, aus der ich irgendwann herauswachse, wenn ich die "richtige" Person treffe. Diese Argumentationen und ihnen "beweisen" zu müssen, dass ich tatsächlich asexuell bin und das nicht nur eine Laune ist, wären einfach so energieraubend, dass ich darauf dankend verzichten kann, auch wenn das bedeutet, dass ich im Umfeld meiner Familie nie zu 100% ich selbst sein kann und nie offen werde sagen können, wie es mir mit dem Thema Sex und Beziehung wirklich geht.


"Und leider ist es genau dasselbe mit so ziemlich allen Personen aus meinem näheren Umfeld. Ich selber habe zwar kein Problem mit meiner Asexualität oder schäme mich dafür, aber weiß leider trotzdem, dass ich höchstwahrscheinlich fast ausschließlich auf Unverständnis stoßen werde, weil sich viele einfach nicht vorstellen können, dass jemand kein sexuelles Verlangen verspürt. Das macht mich zeitweise wirklich sehr traurig."

Ja, ich fühle mich immer noch traurig, wenn ich daran denke, dass ich bei vielen Personen in meinem Umfeld kein Verständnis erwarten kann, aber inzwischen hat sich dazu eine weirde Mischung aus Resignation und Wut gemischt, weil es mich einfach so massiv abfuckt, dass ich mich Leuten gegenüber, die es nicht wissen/verstehen, 24/7 verstellen muss, dass ich immer lügen muss, wenn das Gespräch sich auch nur annähernd in diese Richtung entwickelt, dass ich dauerhaft einen Teil von mir verstecken und verleugnen muss, der wie ich finde, schon einen nicht unerheblichen Einfluss auf mein Leben hat.


"Ich finde es schade, dass in einer Zeit, in der die sexuelle Selbstbestimmung und Freiheit (der Frau) so hochgehalten wird, dass es einem manchmal schon nervig vorkommt, es nicht oder fast nicht akzeptiert wird, dass eine junge Frau keinen Sex haben will."

Ja man! Inzwischen bin ich 24 und es wird halt nicht weniger, dass die Leute "erwarten", dass man gewisse Erfahrungen bereits gemacht hat bzw sexuell aktiv ist. Auf der einen Seite ist es großartig, dass Frauen in unserem Kulturkreis inzwischen sehr selbstbestimmt und offen ihre Sexualität ausleben können, aber diese Selbstbestimmung schließt verdammt nochmal auch mit ein, dass es auch normal sein sollte, wenn man aus welchen Gründen auch immer keinen Sex will. Es fuckt so ab, dass einem ständig das Gefühl gegeben wird, dass man gefälligst das zu nutzen habe, wofür Generationen an Frauen gekämpft haben und dass es undankbar wäre, dieses "Geschenk" wegzuwerfen.

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Die Sache mit den Beziehungen

Ihr habt jetzt hier im Blog schon an mehreren Stellen gelesen, dass ich es (wenn auch unwahrscheinlich) für möglich halte, dass ich irgendwann mal eine Beziehung eingehen werde bzw habe ich angeteasert, dass ich noch ein paar Worte zum Thema romantische Orientierung sagen werde.

Während ich mir also was meine sexuelle Orientierung betrifft, inzwischen sehr sicher und mit mir im Reinen bin, bin ich immer noch am erkunden, was meine romantische Orientierung bzw die Möglichkeit einer Beziehung betrifft und unter welchen Parametern diese Beziehung denn überhaupt für mich okay wäre.

Zu dem Zeitpunkt, an dem ich den ersten Blog zu dem Thema geschrieben habe, war ich noch relativ fest davon überzeugt, dass ich mich als panromantisch identifizieren würde (aka dass ich theoretisch unabhängig vom Geschlecht/Geschlechtsidentität einer Person romantische Gefühle entwickeln könnte) und dass dadurch die Möglichkeit offen stünde, dass ich eine ganz "normale" Beziehung führen könnte minus den Sex.
Nach unendlich vielen Stunden des Brütens, des Reflektierens, der Gedankenspiele und des in mich hinein Hörens, bin ich dann allerdings zu der Erkenntnis gelangt, dass ich noch nie ernsthafte romantische Gefühle einer Person gegenüber entwickelt habe und bei noch keiner Person, der ich jemals begegnet bin, den Wunsch oder die Vorstellung hatte, eine Beziehung einzugehen.

Inzwischen würde ich mich also eher im aromantischen Spektrum einordnen.

Ich halte es zwar nicht für unmöglich, dass ich irgendwann doch eine sehr enge Bindung mit einer Person eingehe, aber ich sehe es aktuell nicht, dass das eine Bindung romantischer Natur sein würde. Ich habe mir so oft ausgemalt, wie die ideale "Beziehung" für mich aussehen würde und das, was dem am nächsten kommt, ist eine sehr enge Freundschaft, quasi auf Seelenverwandten-Basis. Eine Person, mit der ich mein Leben und große Teile meines Alltags teile, vielleicht sogar zusammen ziehe, aber nicht im klassischen Beziehungssinne.

__________________________________________________________________________

So Leuts, ich habe jetzt eine ganze Menge Senf erzählt und chapeau an die, die sich tatsächlich alles durchgelesen haben.

Ihr seid nun herzlich dazu eingeladen, euren eigenen Senf dazu abzugeben oder mir Fragen zu stellen, wenn euch etwas zu dem Thema oder meiner persönlichen Situation interessiert. Ich werde mich bemühen, alles so offen wie möglich zu beantworten.

Ihr könnt auch gerne einfach so eure Meinung oder Statements abgeben oder euch, wenn euch das Thema Asexualität selber betrifft, gerne in den Kommentaren mit mir oder untereinander austauschen.

Danke fürs Lesen!

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Cherry schrieb Um 14-06 13:46:
Cherry schrieb:
Masilein schrieb:
Einmal im Jahr am gleichen Tag ist auch regelmäßig. Ich glaub die frage wär hier wirklich eher häufig und selbst da bräuchte es einen Qualifikator. Was ist viel? Ist viel wirklich viel oder wirkt es nur viel im Vergleich zu Menschen, die tatsächlich auch Sex haben?
Ich lebe ja... glücklicherweise mit Leuten zusammen, die sich keinerlei Mühe geben, bei irgendwas leise zu sein (beispielsweise richtig nice, wenn man schon halb am pennen ist und die Mitbewohnerin auf der anderen Seite der Wand ihre Version eines Pornosternchens zum besten gibt - ob nun alleine oder mit Anhang) und zumindest in Relation zu denen bin ich deutlich weniger aktiv.

"Du kannst horny sein, ohne das Bedürfnis zu haben, jemanden anspringen zu müssen."
Omg, ich letztens nach ner richtig guten Fanfiction. (Carmen im Overshare-Modus) Ich schwör dir, das war ewiges Pining, aber so halbwegs offensichtlich und am Ende hat es auch nicht in der obligatorischen Sex Szene geendet, sondern einfach nur so offenes Ende nachdem es ausgeredet wurde. Ich schwör dir, gott war das schön. (Was gerade den Gedanken aufbringt, ist wenn wir uns gegenseitig Musikvideos schicken
und ich von so Stories erzähle das Gleiche wie wenn andere miteinander Porno-Links teilen?)
... omg xDDD
Ich glaube, das ist tatsächlich die asexuelle Version des Porno-Konsums (und wir ziehen sogar noch andere mit rein, wenn wir die Links in die Gruppe schicken) 


"das Sex-gehört-dazu-Gesetz"
Der ist gut! Wobei, beim "Geh bitte sterben" hab ich richtig laut gelacht. Heilige Scheiße, ja, ich mein, wtf ist falsch mit einigen?
Ich finde das auch so unfassbar ekelhaft. Zum Glück hat mir noch nie jemand sowas direkt ins Gesicht gesagt, aber in den Aven-Foren oder so habe ich schon dann und wann mal gelesen, dass Leute mit solchen Statements konfrontiert werden, dass der Schwanz des Gegenübers (lustigerweise scheinbar immer nur Männer, die so von sich überzeugt sind, dass der Sex mit ihnen "heilende" Kräfte hätte) ein Allheilmittel gegen Asexualität wäre.

Ich hab mal so ein bisschen darüber nachgedacht, wie ich das bei mir so handhabe mit dem "wem sag ich was und so". Und ich glaube, auch wenn ich niemandem etwas vorspiele, so bin ich auch eindeutig nicht 100%ig offen damit. Was bei mir nicht groß auffällt, da ich jemand bin, der irgendwie standardmäßig im Flirtmodus ist (angeblich?) und halt auch allgemein eher das Gefühl habe als sex-positiv rüberzukommen (was sich ja in Gedanken bei vielen mit Asexualität beißt). Man kann etwas gut finden und für andere unterstützen und sich für sie einsetzen ohne es selber zu brauchen oder wollen... (Stichwort gesellschaftliche Probleme, die einen selber nicht betreffen, anderen aber das Leben angenehmer machen würden) Bei mir fiel es bislang nie auf, dass ich keinen Partner habe, es gibt so einige, die wissen, dass ich noch Jungfrau bin und bis auf den einen oder anderen verwirrten Blick gab es da auch nie Kommentare oder Fragen. Vielleicht hatte ich auch nur Glück dauernd an wirklich nette Menschen zu geraten, die maximal hinter meinem Rücken drüber reden. Ich habe aber eindeutig vor, dass wenn sowas nochmal bei
meinem Cousin oder meiner Cousine zur Aussprache kommt, dass ich denen das dann sagen werde. Meine Tante wird es dann auch erfahren und das ist dann ihr Problem, wenn sie damit nicht klarkommt. Vor allem bei uns jüngeren Generation ist zumindest das Wissen nach der Existenz von Asexualität mehr da und wir wachsen auch mehr in einer "oh, huh, ok" Haltung auf, was solche neue Erkenntnisse anbelangt. Ich glaube das könnte helfen - aber ja, es wird so oder so immer noch viele geben, die ihr Problem damit haben Asexualität als etwas anderes als psychische Erkrankung oder Trauma anzuerkennen, weil für viele Sex nun mal als Grundbedürfnis zählt. Da kann ich nur sagen: Nein. Menschliche Nähe, Geborgenheit und Zuneigung sind Grundbedürfnisse und nichts davon
erfordert Sex. Das sind Bedürfnisse, die man sehr wohl auch mit Familie und Freunden decken kann - meine Fresse, zum Teil sogar bei Fremden je nachdem wonach gerade der Bedarf besteht. Nicht für jeden Menschen heißt das, dass er so oft im Monat wen knuddeln und bumsen muss, nur damit er ein ausgewogener Mensch ist. Das ist ein Bedürfnis, das wir alle jeden Tag unbewusst dadurch stillen, dass wir mit anderen Menschen reden. Small-Talk mit der Kassierin im Supermarkt, Grüßen des Briefträgers, der
Plausch mit dem Nachbar über den Zaun, manchmal sogar das abendliche Scrollen durch Memes oder soziale Medien. Die heißen nicht aus Spaß so (also, die sozialen Medien).
Eben, eben! Soziale Interaktion involviert halt nicht zwangläufig Sex. Deswegen fand ich auch dieses eine Gesetz aus den Niederlanden (?), dass geistig/körperlich eingeschränkte Menschen eine Förderungssumme erhalten, die für Sexarbeit gedacht ist, damit sie ihre Bedürfnisse stillen können (war glaube ich so oder so ähnlich) total dämlich. Ja, Sex zu haben, ist für die meisten ein wichtiges Bedürfnis, aber definitiv kein GRUNDbedürfnis oder gar ein Grundrecht.

Btw, lies dich mal zu queerplatonic ein. Ist ein Bereich, der auf viele Ace und Aro Menschen zutrifft (eher
Ace als Aro) und eine recht interessante These. Natürlich, es ist einfach nur ein aus der Luft gegriffener Begriff für etwas, was es so schon seit immer gibt, aber umfasst halt vieles an Aspekten, die es
wieder einmal leichter machen anderen zu erklären, wie man selbst tickt, wenn man das denn mag.
Stimmt, davon habe ich auch schon mal gehört, dass queerplatonische Beziehungen irgendwo zwischen Freundschaft und romantischer Beziehung angesiedelt sind. Hätte ich den Begriff beim Schreiben im Kopf gehabt, hätte ich das bestimmt mit reingepackt (vllt gibts dann zum Thema Beziehungen in zwei Jahren nochmal nen Monsterblog, in dem ich mich genauer damit auseinandersetze).

(Btw, ich war so: Safe lässt VP mich das nicht absenden, weil ich die Seite geladen habe bevor ich meinen Kommentar in meinem Blog abgesendet habe und hab es vorsichtshalber kopiert. Boah, ich sag dir, I'm on top of my game heute. Musste also nicht neu schreiben, aber die Formatierung ist eventuell scheiße)
Danke, fürs erinnern! Bei so langen Kommentaren möchte ich mir immer am liebsten in den Arsch beißen, wenn ich die nochmal schreiben muss.
Melden | Zitieren
Masilein schrieb Um 14-06 12:47:
Masilein schrieb:
Einmal im Jahr am gleichen Tag ist auch regelmäßig. :d Ich glaub die frage wär hier wirklich eher häufig und selbst da bräuchte es einen Qualifikator. Was ist viel? Ist viel wirklich viel oder wirkt es nur viel im Vergleich zu Menschen, die tatsächlich auch Sex haben?

"Du kannst horny sein, ohne das Bedürfnis zu haben, jemanden anspringen zu müssen."
Omg, ich letztens nach ner richtig guten Fanfiction. (Carmen im Overshare-Modus) Ich schwör dir, das war ewiges Pining, aber so halbwegs offensichtlich und am Ende hat es auch nicht in der obligatorischen Sex Szene geendet, sondern einfach nur so offenes Ende nachdem es ausgeredet wurde. Ich schwör dir, gott war das schön. (Was gerade den Gedanken aufbringt, ist wenn wir uns gegenseitig Musikvideos schicken
und ich von so Stories erzähle das Gleiche wie wenn andere miteinander Porno-Links teilen?)

"das Sex-gehört-dazu-Gesetz"
Der ist gut! :d Wobei, beim "Geh bitte sterben" hab ich richtig laut gelacht. Heilige Scheiße, ja, ich mein, wtf ist falsch mit einigen?

Ich hab mal so ein bisschen darüber nachgedacht, wie ich das bei mir so handhabe mit dem "wem sag ich was und so". Und ich glaube, auch wenn ich niemandem etwas vorspiele, so bin ich auch eindeutig nicht 100%ig offen damit. Was bei mir nicht groß auffällt, da ich jemand bin, der irgendwie standardmäßig im Flirtmodus ist (angeblich?) und halt auch allgemein eher das Gefühl habe als sex-positiv rüberzukommen (was sich ja in Gedanken bei vielen mit Asexualität beißt). Man kann etwas gut finden und für andere unterstützen und sich für sie einsetzen ohne es selber zu brauchen oder wollen... (Stichwort gesellschaftliche Probleme, die einen selber nicht betreffen, anderen aber das Leben angenehmer machen würden) Bei mir fiel es bislang nie auf, dass ich keinen Partner habe, es gibt so einige, die wissen, dass ich noch Jungfrau bin und bis auf den einen oder anderen verwirrten Blick gab es da auch nie Kommentare oder Fragen. Vielleicht hatte ich auch nur Glück dauernd an wirklich nette Menschen zu geraten, die maximal hinter meinem Rücken drüber reden. Ich habe aber eindeutig vor, dass wenn sowas nochmal bei
meinem Cousin oder meiner Cousine zur Aussprache kommt, dass ich denen das dann sagen werde. Meine Tante wird es dann auch erfahren und das ist dann ihr Problem, wenn sie damit nicht klarkommt. Vor allem bei uns jüngeren Generation ist zumindest das Wissen nach der Existenz von Asexualität mehr da und wir wachsen auch mehr in einer "oh, huh, ok" Haltung auf, was solche neue Erkenntnisse anbelangt. Ich glaube das könnte helfen - aber ja, es wird so oder so immer noch viele geben, die ihr Problem damit haben Asexualität als etwas anderes als psychische Erkrankung oder Trauma anzuerkennen, weil für viele Sex nun mal als Grundbedürfnis zählt. Da kann ich nur sagen: Nein. Menschliche Nähe, Geborgenheit und Zuneigung sind Grundbedürfnisse und nichts davon
erfordert Sex. Das sind Bedürfnisse, die man sehr wohl auch mit Familie und Freunden decken kann - meine Fresse, zum Teil sogar bei Fremden je nachdem wonach gerade der Bedarf besteht. Nicht für jeden Menschen heißt das, dass er so oft im Monat wen knuddeln und bumsen muss, nur damit er ein ausgewogener Mensch ist. Das ist ein Bedürfnis, das wir alle jeden Tag unbewusst dadurch stillen, dass wir mit anderen Menschen reden. Small-Talk mit der Kassierin im Supermarkt, Grüßen des Briefträgers, der
Plausch mit dem Nachbar über den Zaun, manchmal sogar das abendliche Scrollen durch Memes oder soziale Medien. Die heißen nicht aus Spaß so (also, die sozialen Medien).

Btw, lies dich mal zu queerplatonic ein. Ist ein Bereich, der auf viele Ace und Aro Menschen zutrifft (eher
Ace als Aro) und eine recht interessante These. Natürlich, es ist einfach nur ein aus der Luft gegriffener Begriff für etwas, was es so schon seit immer gibt, aber umfasst halt vieles an Aspekten, die es
wieder einmal leichter machen anderen zu erklären, wie man selbst tickt, wenn man das denn mag.

(Btw, ich war so: Safe lässt VP mich das nicht absenden, weil ich die Seite geladen habe bevor ich meinen Kommentar in meinem Blog abgesendet habe und hab es vorsichtshalber kopiert. Boah, ich sag dir, I'm on top of my game heute. Musste also nicht neu schreiben, aber die Formatierung ist eventuell scheiße)