BT: Falsch kommunizieren - geht das? |
Hallo Leute! Was ihr jetzt zu lesen bekommt, ich ein riesiges Gewusel aus Informationen und meinen eigenen Eindrücken rund um die Themenbereiche Diskussion, Kritik, Eskalation und Streit. Ich habe mir dieses Thema zum einen ausgesucht, weil ich zum einen euch ein paar Ratschläge an die Hand geben möchte, wie man Gespräche harmonischer gestalten kann bzw. was man vermeiden sollte und zum anderen, um mein eigenes Verhalten und das von Personen aus meinem Umfeld bezüglich einiger Punkte, die ich ansprechen werde, zu reflektieren. Außerdem will ich mich in Zukunft mehr darauf konzentrieren, es gar nicht erst zu richtigen Streits kommen zu lassen und mir da einige der Aspekte aus diesem Blog schon sehr weiter geholfen haben, um zu realisieren, was ich in der Vergangenheit vielleicht besser nicht hätte machen sollen, wenn es zu Konfrontationen kam. Wir stehen immer im Informationsaustausch mit unseren Mitmenschen, ob wir wollen oder nicht, da neben der verbalen Kommunikation auch die nonverbale Kommunikation, also unsere Körpersprache unserem Gegenüber Informationen über uns gibt. Je nachdem, mit wem wir in was für einer Situation wir reden, verändert sich unsere Ausdrucksweise, den Inhalt, über den wir reden, unser Tonfall, die Gesprächslautstärke und -geschwindigkeit. Das sind Faktoren, die wir weitestgehend kontrollieren können, aber durch unsere Körpersprache, über die ebenfalls ein großer Teil unserer Kommunikation stattfindet, kann unser Gegenüber beispielsweise ablesen, ob wir dem Gespräch interessiert folgen, wie es uns momentan geht und in gewissem Maße, wie unsere persönliche Haltung unserem Gesprächspartner gegenüber aussieht. Je nachdem, welche Beziehung wir zu unserem Gegenüber haben, werden diese verbalen und nonverbalen Kommunikationsakte von unserem Gesprächspartner gedeutet und im schlimmsten Fall missinterpretiert. Wenn wir also mit einem guten Freund oder jemandem aus unserer Familie reden, dann werden die Kernaussagen oder Teile unserer Äußerungen und Körpersprache ganz anders interpretiert, als, wenn wir mit jemandem reden, mit dem wir auf schlechtem Fuß stehen oder mit dem wir uns sogar in einem offenen Konflikt befinden. Beispielsweise könnte konstruktive Kritik als persönlicher Angriff verstanden werden, wenn sich zwei Personen nicht leiden können oder ein Kompliment unter Paaren als versteckte Liebeserklärung (um mal zwei Extreme zu nennen). Je nachdem, welche Art von Beziehung wir zu einer Person haben, bestimmt also maßgeblich unser Kommunikationsverhalten und die Art und Weise wie wir die Äußerungen des Gegenübers auffassen. Von mir selber weiß ich, dass ich gerade, wenn ich zu einer Person keine gute Beziehung habe, ich sehr dazu neige, deren Aussagen überzuinterpretieren und überall versteckte Beleidigungen und Provokationen zu suchen. In dem Fall gehe ich mit einer bestimmten (negativen) Erwartung an das Gespräch heran, was dann häufig zu schärferen Diskussionen oder Streits führt. Beispielsweise habe ich damals, als ich noch in einer größeren WG gewohnt habe, eine sehr negative Einstellung zu zwei von meinen Mitbewohnern gehabt und ab irgendwann ist praktisch jedes Gespräch in einen Streit ausgeartet, weil sowohl ich als auch die beiden Personen von vorne herein auf gar nichts anderes als wieder eine Diskussion eingestellt waren. Ich probiere inzwischen, mir dahingehen Mühe zu geben, dass ich auch Personen, denen ich feindselig gegenüber stehe, nicht gleich zu Beginn des Gespräches vermittele, dass ich eigentlich fest der Meinung bin, dass das Gespräch wieder in einen Streit ausartet, was mir inzwischen schon tatsächlich den ein oder anderen Disput erspart hat, von daher denke ich, dass ich da zumindest auf einem guten Weg bin, insgesamt weniger "aggressiv" aufzutreten. Allerdings fällt es mir sehr schwer, die Äußerungen und Signale, die mir derartige Personen senden, nicht von vorneherein als negativ aufzufassen und ich habe trotzdem immer noch den Eindruck, dass vieles von dem, was diese Personen sagen oder schreiben, doch eher ein persönlicher Angriff ist als angebrachte Kritik ist (ob das nun von diesen Leuten auch tatsächlich so beabsichtigt ist oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen), allerdings bringt mich dieser Punkt zu meinem zweiten inhaltlichen Teil dieses Blogs, nämlich dem Äußern von Kritik und was dabei alles schief laufen kann. Ja, ich weiß, geniale Überleitung ... nicht. Das mit dem Kritik äußern war eigentlich mein Hauptpunkt, aber in den Infosachen, die mir die liebe @Aethena geschickt hat, stand noch so viel cooles Zeug drin, das ich hier auch noch rumplappern wollte, sodass es ab hier erst mit dem eigentlichen Blogthema losgeht. Ich habe beim Drüberlesen gemerkt, dass sich ab hier irgendwie der Stil etwas verändert hat und ich zum Teil nicht mehr sonderlich sachlich geblieben bin. Erst habe ich überlegt, ob ich den ersten Teil nochmal komplett umschreibe oder sogar komplett rausnehme, aber habe mich am Ende doch dazu entschlossen, diesen Blog quasi in zwei Teile zerteilt zu lassen. Tjaaa, also das hier soll so eine Art How to ...ähm ... Kritik werden. Ich werde Punkte ansprechen, die zum einen in der Literatur aufgeführt wurden, die ich bekommen habe und bei denen ich das Gefühl habe, dass sie bei mir in der Vergangenheit dazu geführt haben, dass entweder ich oder mein Gegenüber oder wir beide an die Decke gegangen sind und die mir während des Lesens und Schreibens noch in den Sinn gekommen sind. Wenn ihr also ernsthaft daran interessiert seid, was für Aspekte beim Äußern von Kritik zu einer Eskalation führen könnten, sperrt jetzt eure Äuglein auf ^^ Stellt euch vor... Ihr seid in einer Situation, in der ihr das Bedürfnis habt, jemanden wegen etwas zu kritisieren. Fragt euch zuerst, ob ihr das in dem Moment wirklich macht, weil ihr der Person helfen wollt, etwas in Zukunft besser zu machen oder ob ihr einfach nur verletzen und euer eigenes Ego pushen wollt? Ich habe leider häufig das Gefühl, dass Kritik von Leuten nicht primär was mit einer tatsächlichen Verbesserungsabsicht zu tun hat, sondern in vielen Fällen nur geäußert wird, um zu provozieren und die Person persönlich anzugreifen - falls ich mich irre, sorry an betreffende Personen, denen ich das unterstelle - falls ich damit Recht habe, f***t euch ihr Miesmuscheln (sorry für die Wortwahl). Geht jetzt übrigens nicht an eine konkrete Person, sondern allgemein an Leute, mit denen ich in der Vergangenheit in der Schule/ Uni/ Internet whatever aneinander geraten bin. Die Punkte werde ich jedoch zum Teil sowohl auf mein Privatleben, als auch auf VP beziehen. Falls sich da jemand angesprochen fühlt... tja hm... dann kann es sein, dass ich vllt sogar euch meine (werde aber keine Namen nennen). Mir ist klar, dass ich selber auch einiges von den Sachen gemacht habe, aber dieser Blog dient ja unter anderem auch mir dazu, mein eigenes Verhalten zu reflektieren, damit ich mich in Zukunft besser verhalten kann. Beim Äußern von Kritik kann meiner Ansicht nach so einiges 'falsch' gemacht werden. Falsch in dem Sinne, dass man zum einen wie schon erwähnt eine andere Motivation für die kritische Äußerung hat, als den, dem Gegenüber mit der Kritik zu helfen, aber auch falsch in der Art und Weise, wie genau man Kritikpunkte äußert. Falsch definiere ich übrigens in dem Sinne, dass es eine große Gefahr birgt, dass die Äußerung von Kritik (ob nun gut oder böse gemeint) zu einem Streit führen kann. Ich will also Dinge auflisten (die mir zum Teil selber vorher auch gar nicht bewusst waren), auf die man achten kann/sollte, wenn man möchte, dass das Gespräch auf einer sachlichen Ebene bleibt und nicht eskaliert. Mir ist natürlich klar, dass ich die Weisheit nicht mit Löffel gegessen habe und selber zum Teil diese Sachen auch falsch angegangen bin, aber das hat mich nicht davon abgehalten, hier jetzt wie ein altes, weises Weib meine geistigen Ergüsse ungefragt in die Welt zu kippen und euch damit zu beglücken ;-) Wenn ihr zum Beispiel auf der Arbeit oder in der Schule Probleme mit jemandem habt oder mit der Arbeitsweise einer Person nicht einverstanden seid, dann solltet ihr euch vorher überlegen, in welcher Situation ihr das am besten ansprecht. Niemand mag vor einer Gruppe von Leuten plötzlich auf eigene Fehler angesprochen werden. Das gibt einem das Gefühl, dass die andere Person einen bloßstellen möchte und nicht die Absicht hat, einem mit der Kritik zu helfen. Sorgt lieber für eine Situation, in der ihr unter vier Augen mit der Person sprechen könnt, ohne, dass ihr dabei von anderen Personen gehört oder gestört werdet. Während meiner Schulzeit gab es da diese reizende Situation im Sportunterricht, in der Mannschaften gewählt wurden und ich dann (wie fast jedes Mal - ja, ich war in Sport eine Niete) am Ende noch übrig war und dann die beiden Mannschaftskapitäne darüber diskutiert haben, wer mich NICHT bekommt und dann am Ende mir einen regelrechten Vortrag gehalten haben, was ich besser machen muss, damit sie sich erbarmen, mich in ihre Mannschaft aufzunehmen. Fazit: Ich habe die beiden Idioten und den Sportunterricht ab da noch mehr gehasst und an meinen sportlichen Leistungen hat sich absolut nichts geändert dadurch, dass ich vor der ganzen Klasse auf meine Defizite "angesprochen" wurde. Gleiches gilt übrigens auch für Kritik hier auf VP. Es ist immer besser, mit der Person per PN über etwas zu sprechen, als jemanden öffentlich auf einen möglichen Fehler anzusprechen (ja ich weiß, ich trage auch gerne Diskussionen öffentlich aus, aber werde mir in Zukunft mehr Mühe geben, sowas zu vermeiden). Bevor ihr mit eurer Kritik loslegt, fragt euch, ob ihr selber mit den geäußerten Punkten etwas anfangen könnt bzw. ob euch diese Kritik weiterhelfen würde. Denn Kritik besteht ja nicht nur daraus, es jemandem mitzuteilen, wenn er etwas falsch gemacht hat, sondern auch darum, Verbesserungsvorschläge zu machen, die der Person helfen sollen, es in Zukunft besser zu machen. Außerdem kommt es auch immer auf die Art und Weise an, wie man etwas äußert. Woll ihr, dass euch jemand dumm von der Seite anlabert und euch anranzt, dass ihr Mist gemacht habt? Ich glaube kaum, also schaltet doch bitte euer Gehirn ein, bevor ihr redet und fragt euch, ob ihr euch von eurer eigenen Kritik nicht doch eher angegriffen fühlen würdet. Wenn ihr also mit jemandem redet, dann schießt nicht einfach drauf los und sagt sowas wie "Das hast du falsch gemacht. Mach das in Zukunft anders!" (um es jetzt mal ins Extreme zu ziehen), sondern geht lieber (kann auch etwas detaillierter sein) darauf ein, warum ihr den Eindruck habt, dass das, was die Person gemacht hat, nicht ganz durchdacht war und macht Vorschläge, was daran geändert werden könnte oder arbeitet zusammen an einer Verbesserungsmöglichkeit. Auch solltet ihr eure Aussage nicht als Vorwurf formulieren, denn als genau das wird es dann bei der Person ankommen, sondern lieber sowas wie "Ich denke, du könntest an dem und dem Punkt daran arbeiten, dass..." Niemand möchte einfach gesagt bekommen, dass er schlechte Arbeit abliefert und dann mit der Aufforderung das gefälligst zu ändern, stehen gelassen werden! Klar, wenn Kritik angebracht ist, sollte man diese äußern, weil es sonst durch eine Anhäufung von Problempunkten irgendwann zur massiven Streitigkeiten kommen kann, wenn diese nicht angesprochen und geklärt werden. Aber Leute, bitte denkt vorher darüber nach, ob der Punkt wirklich so gravierend ist, dass er unbedingt angesprochen werden muss. Ich weiß von mir selber, dass ich leider auch dazu neige, bei meinen Mitmenschen irgendwelchen Kleinkram anzumerken, aber wenn man sowas immer und immer wieder macht, dann läuft man Gefahr, als Dauer-Nörgler abgestempelt zu werden, was dazu führen kann, dass man, wenn man mal wirklich wichtige Kritik anzumerken hat, nicht mehr ausreichend ernst genommen wird. In meiner damaligen WG war es häufig so, dass ich mich über jede Kleinigkeit aufgeregt habe (gut, in meinen Augen war es ab irgendwann keine Kleinigkeit mehr, wenn beinahe täglich dreckiges Geschirr in der Küche lag oder gefühlt jede Tür zugeworfen wurde), aber jetzt im Nachhinein denke ich schon, dass ich bei diesen Sachen vielleicht nicht jedes Mal was hätte sagen müssen, weil das die gesamte Situation nur noch abgespannter hat werden lassen und dann solche Sachen wie eine über Nacht abgelassene Herdplatte oder nicht pünktlich bezahlte Miete nicht mehr wirklich ernst genommen wurden, wenn ich sie angesprochen habe. Wenn ihr jemanden mit einem Problem konfrontiert, dann nicht unbedingt mit solchen absoluten Sätzen wie "Du hast etwas falsch gemacht!", sondern eher mit "Ich denke/ habe den Eindruck/ vermute, dass...". Ihr seid zwar sicher, dass betreffende Person etwas falsch gemacht hat, aber, wenn ihr das als Anschuldigung formuliert, dann birgt das viel mehr Konfliktpotenzial, als eine Aussage, in der ihr kenntlich macht, dass ihr etwas auf die und die Weise empfindet. Euer Gegenüber wird sich dann leichter damit tun, die Kritik anzunehmen und sich nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen. "Das soll jetzt kein Angriff sein, aber...", "Nichts für ungut, aber...", No offense, but..." Ich denke mal, das kann ich so stehen lassen, weil jeder weiß, dass nach einem solchen Beginn selten bis gar nicht eine wirklich konstruktive Kritik folgt, sondern eine als Pseudo-Kritik getarnte Provokation und dann in einem solchen Fall die angesprochene Person gar nicht die Möglichkeit hat, 'nachzuweisen', dass es sich hierbei nicht um wirkliche Kritik handelt, denn "das ist jetzt nicht als persönlicher Angriff gemeint, aber..." Sollte es dann dennoch mal zur Eskalation kommen, mag einem in der konkreten Situation zwar nicht bewusst sein, dass man selber mit dazu beigetragen hat bzw. möchte man es sich selber vielleicht nicht eingestehen, aber im Nachgang ist es immer ratsam, nochmal über sich selbst und das Gesagte zu reflektieren und sich zu Fragen, ob wirklich der Gesprächspartner allein Schuld an dem Streit ist oder ob und in wie fern man selber daran Anteil hatte. Für eine wirkliche Klärung eines Streits ist ebenfalls wichtig, dass man nicht nur halbherzig bei der Sache ist, sondern wirklich gemeinsam eine langfristige Lösung finden möchte, denn andernfalls kann so eine halbherzige Lösung nur zu weiteren Spannungen führen, wenn der eigentliche Konfliktpunkt nur weiter verschleppt wird, ohne, dass wirklich offen darüber geredet wird (hier wieder Stichpunkt meine alte WG). Puhh, das war jetzt ne schwere Geburt und ich hoffe natürlich, dass zumindest ein paar Leute bis hierhin durchgehalten haben xD Falls ihr noch andere Punkte habt, die man beim Kommunizieren mit anderen oder beim Äußern von Kritik berücksichtigen sollte, immer her damit. Vielleicht mag der ein oder andere auch von einer Situation berichten, in der er selber oder andere durch nicht ganz zu Ende gedachte Äußerungen einen Streit begünstigt haben. Um den dritten Teil unseres Outfits für diesen Monat zu bekommen, müsst ihr folgende Frage beantworten: Habt ihr euch selber schon mal in einer Situation befunden, in der ihr von jemandem unangebracht geäußerte Kritik erhalten habt und wie seid ihr damit umgegangen? Die Antwort schickt ihr bitte bis zum 27.02. um 23:59 Uhr per PN an mich mit dem Betreff "BT Februar". ______________________________________________________________________ Dieser Blogpost ist Teil des Bloggermonats des Bloggerteams. Alle fünf Tage veröffentlicht ein Blogger einen Blog zu einem Thema. In vier von den Beiträgen werdet ihr eine kleine Aufgabe finden, die ihr jeweils lösen müsst um das vollständige Outfit für diesen Monat zu erhalten. Schaut auch bei den anderen Mitgliedern des Bloggerteams vorbei - hier entlang - und abonniert uns, um nichts zu verpassen, die Chance auf ein weiteres einzigartiges Outfit zu haben und uns eine kleine Freude zu machen! |