derMessias Schrieb:Sarah Schrieb:
Naja, der Gedanke dahinter ist sicherlich gut und ein Schritt in die moralisch richtige Richtung, aber in meinen Augen ist das Augenwischerei. Dadurch wird sich nichts ändern. Die Freeganer konsumieren dann trotzdem, nur können sie das gratis. Sie nutzen daher genau das, was sie ja eig damit kritisieren wollen. Und was sie an Geld dabei sparen, werden sie dann an anderer Stelle wieder ins System einbringen, also nix mit Auflehnung gegen das System, das schließlich nicht nur die Lebensmittelindustrie beherrscht.
Und die Nahrungsmittelproduzenten werden dann bei den paar Verlusten, die sie damit machen, einfach noch mehr im Ausland auf Zulieferersuche gehen, so wie in allen anderen Bereichen auch. Dann wird's weiterhin billig und die Leute kaufen es, ob sie es nun brauchen oder nicht. Und es werden weiterhin Unmengen unnötig weggeworfen.
Hier sollte man ansetzen! Deutschland ist eines der Länder, wo man am billigsten Nahrungsmittel einkauft. Das Essen ist nix wert bei uns, daher wird auch so viel weggeworfen! Wenn zb ein Apfel 3€ (meist kostet das ja das ganze Kilo)kostet, wird man sich 5x überlegen den zu kaufen und zuhause wird man den dann auch nicht einfach wochenlang rumliegen lassen und dann doch wegschmeißen. Die Leute sollten auch endlich mal kapieren, dass Nahrungsmittel mit "Schönheitsfehlern" normaler sind, als diese ganzen "perfekt" aussehenden Nahrungsmittel. Da kann dann ja nur Chemie mit dabei sein, wogegen ja angeblich auch die meisten sind. Dasselbe beim Fleisch, wenn dann halt mal ein Kilo 20€ kostet anstatt 3 oder 4, wird man auch ganz anders damit umgehen und mit Sicherheit auch sparsamer. So könnte man auch mal Bewegung in Sachen Massentierhaltung bringen.
Also wie gesagt, ist ne nette Idee, wird aber keine Wellen schlagen, weil die Produzenten so lange weitermachen werden, bis alle gleichzeitig auf die Barrikaden gehen und Veränderung fordern. Aber diese Veränderung, das weniger auch mehr und gesünder sein kann, die muss jeder erstmal in sich selbst zustande bringen und dann auch radikal durchgreifen. Alleine schon aufzuhören, das MHD als letzte Reißleine zu betrachten, würde schon viel bringen.
Also nein, Freeganismus auf diese Art, ist nichts für mich(hätte auch zu viel Schiss vor der Polizei/Klagen etc), aber den Konsum, vor allem bei Nahrungsmitteln, bin ich aktuell dabei, drastisch zu verringern. Es hilft dabei auch, wenn man sich zB einen Garten anlegt und selbst Gemüse anbaut, da schätzt man die Nahrungsmittel um Welten mehr, als einfach in den Supermarkt zu gehen.
Also würdest du es befürworten, wenn Nahrungsmittel teurer werden würden? (In DE)
Bei uns wäre das auf jeden Fall mal nötig. Für woanders kann ich das schlecht sagen, da ich da die Einkommensmuster nicht kenne. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass man auch ruhig einen guten Teil des Einkommens für hochwertigere und fairere Lebensmittel etc ausgibt, anstatt zweimal (zum Teil ja auch mehr) in irgendeinem Land Urlaub macht. Das Hauptproblem ist ja nicht das Geld, sonder die verloren gegangene Wertschätzung für die Dinge in unserem Leben.