Schrieb:
Katreativ Schrieb:
Für mich müssen diese beiden Dinge keine Gegensätze sein.
Da wo wie Selbstoptimierung aufhört, sollte die Selbstakzeptanz anfangen. Selbstakzeptanz ist in meinen Augen, dass man die Dinge an sich akzeptiert, die man (in diesem Augenblick) an sich nicht ändern kann. Bei mir wären es zum Beispiel die Narben, die ich an meinem Körper habe, die sind da und gehen nicht so einfach weg, oder auch meine blasse Haut, da es im Gegensatz auch sehr ungesund sein könnte, wenn ich künstlich versuche eine braune Haut zu bekommen (und mit Selbstbräuner würde ich nur eine unnatürliche Sauerei anrichten).
Aber auch mein Bauch, mit dem ich richtig unzufrieden bin. Aber bei meinem Bauch denke ich, dass ich durch ein wenig Sport ihn eventuell "förmiger" hinbekommen könnte, aber wenn man Sport macht, sieht man ja auch nicht von heute auf morgen Resultate, sondern man sollte im Idealfall in dem Augenblick dennoch seine Figur so akzeptieren können, wie sie nun einmal ist.
In meiner Jugend hatte ich gefühlt beides nicht. Ich habe mich richtig unwohl in meiner Haut gefühlt. Auf Anraten meines Arztes habe ich als "Sport" Seil gesprungen, aber nach anfänglicher Motivation irgendwann auch recht unregelmäßig, weil sich gefühlt meine Figur überhaupt nicht "gebessert" hatte und mich das auch etwas frustriert hatte. Unterbewusst habe ich meine Ernährung dennoch geändert, mehr Wasser getrunken und spätestens nach meiner "unfreiwilligen Diät" (aka Weisheitszahn-OP) hat mein Körper irgendwie angefangen abzunehmen und ich konnte plötzlich die Klamotten tragen, die ich auch tragen wollte und ich habe mich viel wohler in meiner Haut gefühlt.
Aktuell mag ich an meinem Körper wie gesagt meinen Bauch nicht, aber da dieser während meiner Jugend noch wesentlich schlimmer war, kann ich aktuell ganz gut mit ihm leben. Ebenso mit meiner Oberweite. Meine Brüste sind zwar klein, aber hängen meiner Meinung nach dennoch viel zu sehr. Früher habe ich mich absolut unwohl wegen meiner Oberweite gefühlt, weil meine Brüste während meiner Jugend auch so ein Punkt war, über den sich einige Leute lustig gemacht haben. Aber aktuell habe ich einige Sachen, die ich auch nur ohne BH tragen kann und mir ist auch aufgefallen, dass ich mich dennoch nicht zu unwohl damit fühle. Es gab auch eine Zeit, wo ich selbst unter Freundinnen niemals meinen BH ausgezogen hätte, wenn ich bei denen übernachtet habe, heute habe ich da auch kein Problem damit.
Aber ich habe gelernt, dass in erster Linie nur die eigene Meinung bei so etwas zählt. Als ich pummelig war, kam von anderen und meinem Vater, dass ich abnehmen soll. Hinterher kamen dann Kommentare von meinem Vater, ich wäre zu dünn, obwohl ich eigentlich normal esse und auch viel zu gerne esse um in dieser Hinsicht eine Essstörung zu entwickeln. Anderen kann man es eh nie vollständig recht machen und ich bin die einzige Person, die bis zu meinem Lebensende mit mir und meinem Körper wirklich leben und zurechtkommen muss.
Ich finde, deine ersten Sätze fassen das Ganze wunderbar zusammen! Ein Zusammenspiel, bei dem eins auf dem anderen aufbaut, ist um Welten gesünder, als sich zu 100% auf das eine oder andere zu konzentrieren. Es gibt Dinge, die man nicht oder zumindest nicht sofort ändern kann und da sollte man zumindest versuchen, sich insoweit zu akzeptieren, dass man keinen mental breakdown hat, wenn man die besagte Problemzone nicht sofort wegbekommt (weil kein Soforteffekt bei Sport) oder sogar weiß, dass es keinen Weg gibt, daran etwas zu ändern (siehe Narben oder dergleichen).
Die Situation mit deinem Vater, die du ansprichst, fast meiner Meinung nach das auch sehr gut zusammen, dass egal wie man es macht, man sowieso kritisiert wird und das teilweise auch noch von den selben Personen :/