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Anonym
wer mir den coolsten Look in rot macht bekommt eine Überraschung! hih
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FT: Ich wünschte, ich hätte ..
Anonym
Popstar



Eine ehemalige Klassenkameradin von mir hat sich mit 18 das Leben genommen, das ist also jetzt etwa 10 Jahre her. Als ich in meiner psychisch schwierigen Phase meines Lebens war, habe ich mich teilweise gewundert, warum ich noch da bin, aber sie nicht mehr. Aber man kann nie in die Köpfe anderer Menschen wirklich reinschauen und sehen, was sie gerade durchmachen. Vor allem nicht, wenn man ihnen nicht nahe steht. Der Schulabschluss war da ja etwa 2 Jahre her und in 2 Jahren kann viel passieren.
Schlimm ist es immer für die Personen, die ihnen aber nahe stehen und sich dann fragen "hätte ich etwas tun können, wenn ich es eher gewusst hätte?".
Als ich in meiner dunklen psychischen Phase war, habe ich ja auch nicht darüber gesprochen. Als mich meine gSm-Freundin gefragt hat, habe ich selbst dann gelächelt, als ich über Dinge geredet habe, die mich wirklich belastet haben, weil ich ihr keine Sorgen machen wollte. So geht es wahrscheinlich vielen in der Situation. Vielleicht haben einige auch das Gefühl, dass andere nicht verstehen würden, was sie gerade durchmachen, weil sie sich teilweise auch selbst nicht verstehen. Aber dennoch braucht man da manchmal eine Person, die einem einfach zuhört.
Anonym
Popstar



Meine beste Internetfreundin (und generell beste Freundin) hatte schon seit Jahren eine Depression. Wir haben viel darüber geredet, sie ging sehr offen damit um. Nachdem ich sie besuchen kam, hat sie direkt den Kontakt abgebrochen und meinte auf Nachfrage, dass ihre Depression Schuld sei. Jahre später gab sie zu, dass sie keine Gemeinsamkeiten mehr zwischen uns gesehen hätte.
Das war zu einer Zeit, als ich mit meinen Schulfreunden in einen heftigen Konflikt geriet und oft zu Hause geweint, geschrien und mich verabscheut habe. Dass dann meine emotionale Stütze wegbrach und mir nicht einmal sagte, warum, war schrecklich für mich und ich glaube, das könnte man im Nachhinein tatsächlich als eine Art "Mikrotrauma" bezeichnen. Ich habe bis heute Angst, sobald jemand aufhört, mir zu schreiben und verfalle dann in starken Selbsthass. 
Anonym
Weltberühmt



Katreativ Schrieb:
Ich hatte nie wirkliche Freunde. Eine beste Freundin in der Grundschule hat mir immer gedroht "wenn du das nicht machst, bist du nicht mehr meine beste Freundin" und da sie meine einzige Freundin  war, und ich nicht alleine dastehen wollte, hatte sie mich damit in der Hand.
Auf der Realschule hatte ich eine Gruppe von Freundinnen. In der Pause hatten wir fangen gespielt, da ich aber die langsamste war und nie jemanden gefangen habe, hatte ich keinen Spaß am Fangen spielen in der Pause und bin bockig weggegangen. Das hat einen Streit ausgelöst, indem ich dann von meinen Freundinnen ausgeschlossen wurde und wirklich alleine dastand, weil alle anderen Menschen sich über das pummelige Mädchen oder "die unbeliebte Außenseiterin" sich gerne lustig gemacht haben. Ich habe angefangen meine wahre Persönlichkeit zurückzuhalten, weil ich mir dachte, dass man mit einem Menschen wie mir nicht befreundet sein könnte. Dass ich zu seltsam für wahre Freunde wäre.
Nach der Realschule und auf dem Gymnasium kam ich in das wandelnde Klischee einer Mädchenschule, wo über so gut wie jeden gelästert wurde. Einige sind da auf meinen Youtube-Account gestoßen, wo ich ein Video für eine gSm-Freundin hochgeladen hatte, indem ich für sie gesungen habe, und haben sich darüber lustig gemacht, was mir eine Freundin erzählt hatte. Das Video habe ich gelöscht und seit dem fühle ich mich unwohl vor anderen Menschen zu singen. Wenn ich heute vor Leuten singe, heißt es eigentlich, dass ich diesen Menschen vertraue und mich wohl bei ihnen fühle.
Nach dem Gymnasium hatte ich Probleme eine Ausbildungsstelle zu finden. Ich habe mich so unfähig und nutzlos gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass mein Dasein keinen Sinn hatte. Mein Vater hat mich teilweise ebenfalls als nutzlos bezeichnet, was mir zu dem Zeitpunkt wirklich nicht geholfen hat. Ich erinnere mich, wie ich über Brücken gegangen bin und mir vorgestellt hatte, wie es wäre sich runterzustürzen und auf der Flusses aufzukommen. Oder wie es wäre auf der Straße zu stehen und von einem Auto überfahren zu werden. Zu dieser Zeit konnte ich mich für viele Dinge nicht motivieren. Ich weiß noch, wie wir zu meinem Opa fahren sollten, ich mir Druck gemacht habe, mich fertig zu machen und mein Vater mir noch mehr Druck gemacht hat, sodass ich einen Nervenzusammenbruch hatte und heulend auf dem Boden gehockt habe - wir sind dann trotzdem zu Opa waren, wo dann so getan wurde, als wäre nichts gewesen.
Ich habe dann in einer Buchhandlung gearbeitet, weil die Chefin mich nicht als Auszubildende annehmen wollte, mir aber wohl dennoch die Möglichkeit geben wollte, Geld zu verdienen. Ich habe mich so durch meine unsichere Art schon unfähig gefühlt und mir sind dadurch einige Fehler passiert. Nach jedem Fehler habe ich mich innerlich selbst fertig gemacht, doch die Chefin hat mich bei jedem Fehler auch noch einmal in ihr Büro zitiert, wodurch ich noch mehr Angst davor hatte, Fehler zu machen. Ich bin morgens mit Bauchschmerzen zur Arbeit gefahren, weil ich Angst vor Fehler hatte, wodurch mir nur noch mehr Fehler passiert sind. Als ich eine Ausbildungsstelle gefunden hatte, hat mich die Chefin gekündigt, was sich dennoch wie eine Niederlage angefühlt hat, weswegen ich am letzten Tag auf dem Rückweg nach Hause weinen musste. Ich war einmal bei einer Psychologin. Sie wollte mich in eine Gruppentherapie stecken, wo ich ANRUFEN sollte... was ich nie getan habe. Und ich war seit dem auch nicht mehr bei der Psychologin. Ich hasse telefonieren, vor allem, wenn es um mich persönlich geht.

Meine Ausbildung hat Vieles verändert. Wir waren 12 Leute in unserem Lehrjahr, sodass unsere Berufsschulklasse zur Hälfte aus unserer Kanzlei bestand. Meine Mit-Auszubildende aus meiner Abteilung wurde Klassensprecherin und ich ihre Stellvertretung. Da sie irgendwann mit Abwesenheit glänzte, wurde ich die Klassensprecherin. Im Unterricht war ich schon noch still, aber weitaus nicht mehr so still als ich während meiner Schulzeit war. Ich war so gut, dass ich meine Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen konnte und mit einer Mitschülerin die Abschlussrede gehalten habe (weil wir sie eigentlich nicht alleine halten wollten).
In meiner Kanzlei habe ich auch während meiner Ausbildung einige Fehler gemacht, aber dennoch gab es einige Kollegen, die meine Arbeit wirklich wertgeschätzt haben. Ich glaube, die meisten waren froh, dass sie eine Auszubildende hatten, die wirklich nie krank, immer da war und einfach ihre Arbeit gemacht hat. Dann bin ich irgendwie bei meinem aktuellen Chef geraten (in unserer Kanzlei sind mehrere Notare). Mein Chef ist genau dann Notar geworden als ich meine Abschlussprüfungen gemacht habe. Wir haben also quasi beide zur gleichen Zeit angefangen in diesem Bereich "richtig" zu arbeiten. Mein Chef ist ein Mensch, mit dem man gut reden kann und er bedankt sich oft für unsere Arbeit. Seit dem meine Lieblingskollegin auch in unsere Abteilung gekommen ist, bin ich wirklich glücklich damit, wie die Dinge gelaufen sind. Aktuell lerne ich auch unsere Auszubildende an, die hoffentlich im März ausgelernt ist und bei uns bleibt, und eine neue Kollegin, die als Quereinsteigerin bei uns angefangen hat und wirklich seeeeehr motiviert ist.
Privat habe ich seit meiner Ausbildung auch einige Dinge gemacht, die ich sonst nie erlebt hätte. Vieles hängt auch mit meiner Freundin von gSm zusammen. Wir haben uns 2009 das erste Mal getroffen und auch, wenn wir uns nicht oft sehen, ist sie für mich dennoch eine wichtige Freundin, weil sie mich wahrscheinlich so sehr beeinflusst hat, wie kaum ein anderer Mensch. 2015 war das Jahr, wo ich aufgehört hatte in der Buchhandlung zu arbeiten, in meiner Kanzlei zu arbeiten und in der mein Opa gestorben ist. Als mein Opa gestorben ist, ist meine Freundin spontan mit mir in die Ferienwohnung ihrer Eltern gefahren um mich auf andere Gedanken zu bringen, was mir auch sehr geholfen hat. Mit ihr bin ich das erste Mal feiern gegangen, ich bin zu einem Asia-Stammtisch gegangen, wo ich interessante Menschen getroffen habe und wir haben mit 7 Personen auf einer Insel aus 3 Schlafsofas in der Ferienwohnung der Eltern meiner Freundin geschlafen. Ich glaube, wenn ich diese Freundin und die Leute, die ich durch sie kennengelernt habe, niemals getroffen hätte, wäre ich heute ein anderer Mensch und vielleicht sogar ein Mensch, der überhaupt nicht glücklich wäre.

Heute fühle ich mich nicht mehr ganz so unfähig und dumm. Ich habe immer noch einige "Baustellen", aber ich bin mehr ich selbst als ich früher war. Ich schaffe es sogar, einigen Kollegen gegenüber meine Persönlichkeit in Form von Sarkasmus rauszulassen und ich fühle mich nicht mehr wie ein Alien, wie ich mich die meiste Zeit in meiner Jugend gefühlt habe. Es gibt Momente, in denen ich aktuell auch nicht glücklich bin, aber im Großen und Ganzen ist mein Leben heute ganz okay und ich bin froh, die dunkle Zeit überstanden zu haben.
Deine Geschichte hat mich ziemlich bewegt, vor allem weil es in meiner Schulzeit auch nicht immer ganz rosig abging.
Es freut mich dennoch zuhören, dass du selber gewachsen bist und auch nun offen darüber reden kannst. Schön zu hören ^^
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