Imagination Schrieb:
Theo.
Außer das Pfeifen des widerlichen Arschlochs vor mir, war die Welt um mich herum still. Nichts passierte. Was würde ich alles geben, um endlich wieder den Verkehrslärm oder dem Zwitschern der Vogel zu lauschen. Die Welt, so wie wir sie kannten, gab es nicht mehr. Einsamkeit, Tod, Brutalität und die Suche nach Versorgung waren nun Alltag. "Wir haben noch eine!", hörte ich plötzlich jemanden rufen und als der Mann vor mir sich umdrehte, sprang ich hinter einen Baum. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, um ihn auch bloß nicht aus den Augen zu verlieren. Er war meine einzige Chance meine Schwester zu finden. Seit ihrer Entführung vor sechs Monaten war ich noch nie so nah an meinem Ziel. Zwei Männer, genauso schwarz gekleidet, ummantelt von Waffen und Granaten, zogen eine junge Frau gegen ihren Willen zu uns. "Frauen habe ich am liebsten.", meinte er mit einem schelmischen, amüsierten Grinsen und leckte sich dabei über die Lippen. Ekelerregend. "- dann lasst mal sehen, was haben wir denn da?" Er trat näher an die Frau heran, die mit Gewalt auf ihre Füße gezogen wurde. Der Mann grinste breit und fuhr dabei mit dem Zeigefinger über ihre Wange. Das Funkeln in seinen Augen widerte mich an und der Gedanke, dass dieser Mann meine Schwester eventuell genauso berührte wie diese Unbekannte, brachte mein Blut in Wallung. "Wir nehmen sie mit. Mal sehen, ob sie etwas nützt und wenn nicht.." Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. Diese Frau alleine zu lassen, keine Hilfe zu leisten, war falsch - doch welche Wahl blieb mir? Sie waren meine einzige Hoffnung zu meiner Schwester zu gelangen.