Katreativ Schrieb:
Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, denen ab und zu ebenfalls solche Gedanken überkommen. Es gab Zeiten, da bin ich Straßen entlang gelaufen und habe mir vorgestellt, ich würde auf die Straße treten und ein Auto würde mich erfassen, oder ich bin über eine Brücke gelaufen und habe mich gefragt, wie es wäre, wenn ich dort hinunterspringen würde. Aber bisher sind viele Dinge geschehen und auch wenn ich jetzt immer noch nicht immer wirklich glücklich bin, so haben trotzdem diese Gedanken irgendwie aufgehört. Und einige Momente habe ich erlebt, bei denen ich dankbar bin, dass ich sie erleben durfte.
Eine ehemalige Klassenkameradin hat sich mit 18 umgebracht und zwischendurch habe ich gedacht "bisher habe ich es länger ausgehalten als sie. Ich bin noch da, sie nicht" und eine Zeit lang hat der Gedanke mich überrascht, weil ich mich selbst oft eher für einen schwachen Menschen halte. Aber manchmal denke ich auch, wenn ich trotz solcher Gedanken immer noch da bin, vielleicht bin ich ja doch stark.
Andererseits hat mich meistens die Vorstellung von Schmerz mich immer davon abgehalten mir irgendetwas anzutun. Sterben hat für mich immer auch mit Schmerz zu tun und ich hasse Schmerzen und deswegen kann ich kaum ernsthaft in Erwägung ziehen, mir etwas anzutun...
Okay, was es letzten Endes auch in meinem Fall ist, wenn man solche Gedanken hegt, sollte man auch in Betracht ziehen, dass man damit auch große Chancen verlieren kann und einige schöne Momente nicht erlebt, weil man sich selbst die Chance nimmt, diese zu erleben. Es geht nicht immer nur bergauf, aber ebensowenig kann es nur bergab gehen und man kann sich mitunter auch selbst in einigen Situationen überraschen, weil man sich selbst nicht immer wirklich objektiv beurteilen kann, vor allem in schwierigen Lebenslagen. Manchmal sind Tapetenwechsel und Neuanfänge möglich und vielleicht sogar notwendig um sich selbst und sein Leben aus einem anderen Winkel zu betrachten.