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Krankenhaus | Mel & Laurosh
Laurosch
Internationaler Star



Winn

Auch für mich war es verwirrend, Frau Winter selbst in Gedanken zu Siezen. Wir würden die nächsten Monate fast tagtäglich miteinander verbringen, sollten wir da nicht eventuell auf die Vornamen umspringen? Andererseits wollte ich ihr damit nicht zu nahe treten. Vielleicht sollte sie das auch gar nicht und damit das Bild von Arzt und Patientin strikt trennen. "Nun Sie. Erzählen Sie mir von Ihrem Studium. Wie kam es dazu, dass Sie unbedingt Pädagogik studieren möchten?", fragte ich mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen, um die Konversation in Gange zu halten. Zudem wollte ich das wirklich wissen. Es interessierte mich immer, warum Menschen überhaupt erst studieren wollten, wenn sie doch auch ganz einfach arbeiten gehen und somit Geld verdienen konnten. Wenn ich nicht Arzt sein wollen würde, hätte ich sicherlich nicht studiert. Das war echt anstrengend und kostete eine Menge Zeit und Nerven.

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:

"Sonderpädagogik.", korrigierte ich ihn. "Ich mag Kinder. Und grade in der Sonderpädagogik geht man später, nach dem Studium in ein Bereich mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen, zum Beispiel Kinder mit einer Lernschwäche, oder einer Schwerhörigikeit, alles war ihnen das lernen an einer 'normalen' Schule schwer macht.", erklärte ich ihm dann und malte mit meinen Fingern um das Wort 'normal' Anführungszeichen in die Luft. "Ich habe schon immer gerne anderen Menschen geholfen, aber so wie's aussieht werde ich mein Studium erst mal nicht fortsetzen können, eventuell sogar von vorn anfangen müssen und ob ich dann in dem Job noch wirken kann...keine Ahnung.", beendete ich meine Erklärung dann ein wenig resignierter. Ich konnte ihn schlecht gegen Fragen wieso er Arzt geworden war, denn so wie er mit mir als Patientin umging hatte er dies bestimmt aus Überzeugung gemacht und nicht weil er gezwungen wurde. 

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Winn

"Das Studium werden Sie mit Sicherheit fortsetzen können. Dafür werde ich sorgen. Wir haben Einrichtungen dafür, Lehrer, die Sie hier im Krankenhaus unterrichten können. Auch für die Sonderpädagogik." Ich dachte etwas darüber nach, und um ihr keine falschen Hoffnungen zu machen, fügte ich noch schnell ein: "Zumindest bin ich mir 80% sicher." hinzu. Das setzte ich mir als mein neues Ziel: Frau Winter das Studium ermöglichen, auch wenn sie an einen Rollstuhl gefesselt war. Daran sollte es einfach nicht scheitern. Das Studium schien ihr großer Traum zu sein, um später einmal Menschen helfen zu können. Das Gefühl kannte ich wohl sehr gut. Ich würde nicht mit ansehen, wie ein Autounfall ihr komplettes Leben beanspruchte. Soweit durfte es nicht kommen. Vielleicht lag es daran, dass Frau Winter meine erste richtige Patientin war, oder daran, dass sie mich sehr an mich selbst erinnerte, doch ich wollte ihr wirklich helfen. Ich wollte ihr das Leben so angenehm wie nur möglich machen. Warum passierte guten Menschen immer das Schlimmste? 

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:
Ich seufzte leise. "Das ist sehr nett von Ihnen, aber selbst wenn ich das Studium bestehe, wie soll ich dann arbeiten? Es wird mich doch niemand für voll nehmen.", ich seufzte erneut. Klar, ich wollte in den Job gehen damit eben solche Vorurteile verschwanden, doch leider hatte ich in diversen Praktika schon genügend andere Dinge erlebt, die dies wiederlegt hatten. 
Mein Blick wanderte in die ferne. Ich hatte keine Ahnung wie ich aus meinem Leben wieder was machen sollte. Wahrscheinlich sollte ich doch so einen langweiligen Bürojob machen, den ich nie haben wollte, da störte es keinen das ich im Rollstuhl saß, man saß ja ohnehin nur den ganzen Tag im Büro.
Da die Sonne nun langsam unterging und es ein wenig kühler wurde und ich nur ein T-Shirt und eine Jogginghose trug begann ich zu frösteln und über meine Arme zog sich eine leichte Gänsehaut. 

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Winn

"Gehen Sie nicht genau deswegen in diesen Beruf? Um solchen Vorurteilen die Stirn zu bieten? Lassen Sie sich nicht so hängen. Natürlich wird es schwer, keine Frage. Sie werden auf Hindernisse stoßen. Auf Menschen, die Sie nicht tolerieren können, weil sie ganz offensichtlich mit mindernder Intelligenz gesegnet wurden und komplett geistlos sind. Aber das sollte Sie überhaupt nicht interessieren." Nun stand ich auf und stellte mich wieder hinter ihren Rollstuhl, um meine Hände dann wieder auf die Henkel zu legen. Mir war nämlich gleich aufgefallen, dass ihr kalt wurde und auch für mich wurde es langsam frisch. Zudem musste ich mich auch noch um andere Patienten kümmern, auch wenn ich, zugegebenermaßen, lieber weiter mit Frau Winter über jegliche Sachen reden würde. "Geben Sie nicht auf. Egal, was kommt." Sicherlich würden noch schwere Zeiten kommen und auch ihr Mut würde irgendwann Mal verschwinden. Doch dafür war ich doch da, um sie wieder aufzubauen und ihr zu helfen, im Leben wieder Fuß zu fassen. Naja, nicht wortwörtlich. Ohne auf eine Antwort zu warten schob ich den Rollstuhl wieder durch die durchsichtige Türe, gleich Richtung Aufzug, damit wir wieder nach oben fahren konnten. 

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:
Seine ironische Antwort brachte mich zum grinsen. Ich wusste das er was er sagte nicht so meinte, jedenfalls den Teil mit der minderen Intelligent und der Geistelosigkeit. Ich seufzte erneut. "Ja, eigentlich war das der Plan.", gestand ich dann und verschränkte die Arme vor meinem Körper um mich ein wenig zu wärmen. Er schob mich dann durch den Park hin, wieder in das beheizte Gebäude und wartete mit mir auf den Fahrstuhl. Gott wie ich das jetzt schon hasste. Als ich meine Schulter bewegte, um nervös an dem Armband zu spielen verzog ich das Gesicht. Es war die Schulter gewesen auf die ich gestürzt war. Vermutlich hatte sich dort auch schon ein großer blauer Fleck gebildet. 
Ich war froh als wir den Fahrstuhl verließen und er mich in Richtung meines Zimmers schob. Wieder hängte er die Tür auf den Haken, ehe er mich in das Zimmer schob. 
In Gedanken dachte ich schon demotiviert an die nächsten Stunden. Alleine in dem dunklen Zimmer, gelangweilt und ohne eine wirkliche Aufgabe, ich würde schlecht Träumen und am Morgen das selbe langweilige Frühstück halb aufessen, das es jeden Tag gab.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Winn

"Magst du Kreuzworträtsel?", fragte ich dann aus dem Nichts, kurz nachdem ich sie wieder ins Krankenbett legte. Ich konnte mir vorstellen, dass einem im Zimmer alleine nach einer Zeit langweilig werden konnte. Immer wenn mir langweilig wurde - was zugegeben nicht oft vorkam, da mein Teller sehr voll war - machte ich Kreuzworträtsel. Zum Abregen half es auch. Da mir dann wieder ihre Schulter in den Sinn kam, schlenderte ich zu einem Schrank, der an der Wand hing und kramte dabei einen Schlüssel mit vielerlei Schlüssel an dem Schlüsselbund, aus meiner Hosentasche und steckte diesen in das Schloss. Dort waren einfache Medikamente und Salben drinnen, für den Fall, dass gerade eine benötigt wurde. Eigentlich sehr leichtsinnig. Jeder Patient, der etwas von Schlösser knacken verstand, konnte sich an diesem Schrank frei bedienen. Total unsinnig und idiotisch, wenn man drüber nachdachte. Deswegen verstand ich das Prinzip auch nicht. Klar,  war es praktisch, wenn man alles gerade parat hatte, um nicht erst die nötigen Medikamente zu holen. Trotzdem fand ich es unverantwortlich. Naja, egal. Ändern konnte ich daran nichts. Also kramte ich eine Creme heraus, die gegen den Schmerz und die Schwellung war und schloss daraufhin den Schrank wieder ab. "So, das ist eine Salbe für deine Schulter.", fing ich an, ehe ich wieder zu ihrem Bett lief und die Salbe beim Laufen bereits öffnete. "Sie hilft gegen Ihre Schmerzen."

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:
Er hob mich aus dem Rollstuhl und legte mich wieder in das Bett, wo ich mich so drehte, das er meine Schulter ansehen konnte. Als er mich dann fragte ob ich Kreuzworträtsel mochte nickte ich. "Ja ich mag Rätsel diverser Art, außer Sodokus.", entgegnete ich dann und grinste, da mir das 'du' in dem Satz sehr wohl aufgefallen war. Ob es von ihm wohl Absicht gewesen war?
Als er dann auch noch 'deine' im Bezug auf meine Schulter sagte, war ich mir beinahe Sicher das er dies Absichtlich tat. "Alice.", sagte ich darauf hin leise, ehe ich mich dafür bedankte, das er sich um meine Schulter gekümmert hatte, während ich versuchte mich ein wenig bequemer im Bett hin zu rutschen. Dann blickte ich zu ihm hinüber, während er die Salbe wegräumte. Ich wartete still und war gespannt wie er nun reagieren würde.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Winn

Ich konnte sie nicht ständig Siezen, das wurde auf Dauer albern und nervte mich zudem auch. Wir würden die nächsten Monate ständig zusammen verbringen, warum sollten wir uns da nicht Duzen können? Zumindest war das meine Meinung. Nachdem ich die Salbe wieder sauber in den Schrank räumte, hörte ich im Hintergrund ihren Vornamen. Mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen drehte ich mich wieder zu ihr herum. "Ich weiß. Ich kenne deine Krankenakte."; entgegnete ich scherzhalber, ehe ich einen Stuhl vom bekannten Holztisch nahm und diesen neben ihren Rollstuhl ans Bett stellte. Dort setzte ich mich dann drauf. Solange mein Pieper an meinem Hosenbund nicht losging, konnte ich noch etwas hier bleiben. "Winn.", fügte ich dann noch hinzu. Ich ging mal davon aus, dass es für sie ebenfalls kein Problem war, wenn wir uns von nun an Duzten. So war es einfach angenehmer und stärkte zudem auch die Vertrauensbasis, auf die ich baute. 

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:
Ich nickte und sah ihn lächelnd an. Aus Dr. W. Danvers war nun also Winn geworden. "Winn oder Dr. Winn?", fragte ich und grinste. Ich ging davon aus das man den Doktor bei ihm weglassen konnte, so freundlich und menschlich wie er war. Ich fand diesen Kerl nett. Er war ehrlich und wusste wie man mich aufheitern konnte. Und so wie es mir schien verbrachte er am meisten Zeit mit mir. Aber nachdem was er vorhin erzählt hatte schien ich die einizige Patientin zu sein, mit der er frei sprechen konnte. 
"Danke für das was sie bisher für mich getan haben.", sagte ich in dem bisher halb gewohnte gesiezte, ehe ich mich verbesserte"...du bisher getan hast.", nun musste ich noch ein bisschen mehr grinsen und fühlte mich beinahe so, als säße ich nicht mehr in einem Krankenbett im Krankenhaus, sondern in meinem Bett zuhause und hatte ihn als guten Schulfreund dabei.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Winn

Ich grinste breit, als sie mich wieder Siezte. Verständlich, so etwas war eine Gewohnheit und dann machte man es auch beim Duzen oft falsch. Das würde mir sicherlich auch noch passieren. Aber irgendwie fand ich es nett, dass sie sich verbesserte. Auch ihre Worte danach machten mich glücklich. Meine Arbeit wurde von jemandem gewürdigt und wertgeschätzt, was mich unfassbar freute. "Das ist mein Job.", fing ich an, wollte dann aber nicht so distanziert klingen, denn so fühlte ich mich gerade gar nicht. Eigentlich kam es mir rüber, als unterhielten wir uns wie Freude, die sich schon ein halbes Leben kennen. Nur dass sie meine Patientin war und ich ihr behandelnder Arzt. Vielleicht hatte Herr James Recht: Distanz schaffen, sonst würde man in diesem Beruf untergehen. Andererseits war Herr James ein Idiot, warum sollte ich seinen Ratschlägen Gewicht verleihen? "Ich würde es immer wieder tun. Es freut mich, wenn ich.." Ich stockte kurz, um sie nicht zu Siezen. "- dir das Leben erleichtern kann." Da fiel mir wieder etwas ein. Die Kreuzworträtsel. "Wenn du möchtest kann ich dir nach meiner letzten Visite, sofern du nicht bereits schlafen solltest, ein Kreuzworträtselbuch bringen. Ich habe eines im Spind, für den Fall, dass mir mal langweilig werden sollte." Ich liebte Kreuzworträtsel einfach. Auch Sudokus. Vor allem Sudokus. 

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:
Ich sah ihn an und lächelte. "Ja gerne, ich würde mich sehr über ein wenig Ablenkung freuen.", antwortete ich ihm dann. Er blieb noch eine Weile, ehe er mir versprach es mir vorbei zu bringen und dann den Raum verließ um sich mit seinen anderen Patienten zu beschäftigen. 
Ich seufzte leise, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Ich war glücklich, dass ich mich so gut mit ihm verstand, aber es machte mich auch traurig zu wissen, dass ich, wenn ich hier irgendwann raus käme, niemanden mehr haben würde, es sei denn ich würde es schaffen mein Studium hier drinnen zu beenden und einen Arbeitsplatz in der Branche in der Nähe meiner Eltern zu finden. 
Ich zog die Decke ein wenig enger über meinen Oberkörper, ich fror, obwohl es hier drinnen eigentlich angenehm beheizt war. 

@Laurosch   
Laurosch
Internationaler Star



Winn

Alice und Ich unterhielten uns noch eine ganze Weile über jeglichen Kram, der uns gerade in den Sinn kam. Für mich fühlte es sich schon fast so an, als wären wir alte Schulfreude und trafen uns auf einen Drink in einer Bar, statt uns das erste Mal in einem Krankenhaus kennengelernt zu haben. Zudem freute es mich sehr, dass wir uns so gut verstanden. Herr James würde dazu mit Sicherheit sagen, dass ich meiner Patientin emotional zu nah war, Brücken abreißen sollte, damit ich in diesem Beruf überleben konnte. Aber warum sollte ich das denn tun? Wir würden ohnehin die nächsten Monate miteinander verbringen, vielleicht sogar länger, wenn ihre Heilung noch seine Zeit brauchte. Es war für mich sehr wichtig, dass wir einander vertrauen konnten, auch wenn wir uns für die Umstände zu nahe standen. All meine Gedanken versuchte ich allerdings über Bord zu schmeißen, als ich mich um die anderen Patienten kümmerte. Eine Patientin, junge Frau, Mitte 20 und weißblondes Haar, kam vor ein paar Stunden aus dem Operationssaal heraus. Ich untersuchte ihre Vitalwerte, um sicher zu gehen, dass sie erstmal über dem Berg war. Doch dann ging alles sehr schnell: Der Monitor, der mit ihrem Herz verbunden war, piepste rasant. Erschrocken blickte ich auf. Scheiße! Keine zwei Sekunden später ertönte ein monotoner Ton, ein langes Pieeeep. Ihr Herz blieb stehen. Ich versuchte sie durch Herz-Lungen Massage ins Leben zurückzuholen, während ich geduldig auf die Schwestern wartete, die mit dem Defibrillator kamen. Verdammt, mir konnte nicht schon wieder eine Patientin unter den Fingern wegsterben! Das konnte ich nicht ertragen. Ich war nicht für diesen Beruf gemacht. Das ging mir viel zu nahe.

@Mucen 
Anonym
Queen of Queens



Alice:
Schon nach kurzer Zeit war mir Langweilig geworden. Ich starrte aus dem Fenster und griff aus lauter Langeweile schließlich zu meinem Handy. Ich war nie der Typ gewesen der sonderlich viele Spiele auf seinem Handy hatte, oder es generell oft benutzte, weshalb ich auch ein recht kleines und altes Handy hatte, was mir jedoch dennoch gute Dienste erwies. Nun startete ich eine der Apps und vertrieb mir damit einige Zeit in dem ich darauf spielte. Als mein Akku dann piepste und mir damit zu verstehen gab das er leer war, schloss ich es an ein Kabel an, das so neben meinem Bett lag das ich heran kam und dessen anderes Ende schon in der Steckdose steckte. Ich beendete das Spiel und legte mein Handy zum laden beiseite. 
Ich drehte meinen Kopf um zum Fenster, zu dem Baum, hinaus zu sehen und dachte an den restlichen Tag ich gemeinsam mit meinem Arzt draußen in dem kleinen Vorgarten verbrachte hatte. Wie schön es gewesen war mal wieder an der frischen Luft zu sein.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Winn

Ich versuchte alles, um den Patienten am Leben zu halten, doch es gelang mir nicht. Sie starb vor meinen Augen weg. "Nein..", murmelte ich verzweifelt. Ruhig bleiben. Souverän arbeiten. Distanziere dich von den Patienten. Immer wieder hallten diese Worte in meinem Kopf, um nicht komplett durchzudrehen. Ich dachte wirklich, dass ich für den Beruf gemacht war, so unbedingt wollte ich Menschen helfen können - und nun? Der zweite Patient innerhalb von zwei Tagen, der vor meinen Augen starb, ohne dass ich etwas tun konnte um zu helfen. "21:34.", gab ich den Schwestern zu verstehen, damit sie die Uhrzeit des Todes aufschreiben konnten. Danach verschwand ich aus dem Raum und ließ die Schwestern den Rest erledigen. Auf direktem Wege ging ich zu meinem Spind, um mich dort auf eine Bank zu setzten und vergrub mein Gesicht in den Händen. Das war zu viel. Ich dachte wirklich, dass ich den Beruf machen könnte. Dass mich der Tod nicht mitnahm, zumindest nicht so stark. Und nun? Ich saß auf einer Bank in der Umkleidekabine und dachte über jeglichen Müll nach. Okay, eine Zigarette konnte ich schon rauchen, oder? Eigentlich hatte ich vor ein paar Wochen damit aufgehört und es gelang mir auch ziemlich gut, aber jetzt brauchte ich einfach eine. Also holte ich aus meinem Spind die Zigarettenpackung, die ich zur Reserve reingelegt hatte, steckte diese in meine Hosentasche sowie ein Feuerzeug und verließ die Umkleidekabine wieder. Alleine sein wollte ich gerade nicht, zudem erwartete Alice mich ja noch. Deswegen lief ich auf Station zwei, den Gang bis zum letzten Zimmer und öffnete dieses, nach einem kurzen Anklopfen. "Alice, wollen Sie mit nach draußen kommen?", fragte ich einfach, ohne sie großartig zu begrüßen und blickte von der Türe aus zu ihr. 

@Mucen 
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