Laurosch Schrieb:
Anna
Sam und Ich sahen ungeduldig auf dem Stuhl neben Chase Bett im Krankenhaus. Ich hasste Krankenhäuser, sie erinnerten mich immer zu sehr an Tod. Wir wurden von seiner Mutter kontaktiert, als sie Chase ins Krankenhaus brachten. Sofort fuhren wir los, um nach ihm zu sehen. Autounfall, hieß es. Wir malten uns gleich das Schlimmste aus, denn Mason war auch bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Zum Glück ging es Chase einigermaßen gut. Er hatte gebrochene Knochen, eine Gehirnerschütterung, die erstmal eine Weile brauchte um abzuklingen und eine blaue Gesichtshälfte - für mich das, was am beängstigendsten war. Er sah aus wie Taddeus von Spongebob, nur dass eine Gesichtshälfte ein Mensch war und die andere eben Taddeusfarbig. Die Ärztin erzählte uns, dass Chase noch seine Zeit brauchen würde, als seine Stimme mich plötzlich aus der Konversation mit der Krankenschwester riss. "Chase!" Ich stand sofort von meinem Stuhl auf und stellte mich neben ihn ans Bett, um ihn beruhigen zu können. "Ganz ruhig." Ich nahm seine Hand und drückte diese leicht. Sam war genauso verwirrt wie ich auch. Die Schwester meinte eben noch, dass er nicht aufwachen sollte.
Rose
Mein Herz zersprang in mehrere tausend Teile, als meine Assistentin mir von Chase Autounfall berichtete. "Nein!", schrie ich laut auf und haute dabei mit der Faust auf den Tisch. Sie schreckte zurück. "Ist er.." Ich brauchte die Worte 'Tod' nicht über die Lippen. Mason war bereits bei einem Autounfall ums Leben gekommen, es konnte doch nicht wahr sein, dass Chase das Selbe passiert war. Sie schüttelte sofort den Kopf. Vorsichtig machte sie mehrere Schritte auf meinen Schreibtisch zu, doch ich stand bereits auf und lief an ihr vorbei zur Türe. "Warten Sie. Ihre Tasche." Ich drehte mich genervt um, als sie verlangte, dass ich stehen blieb. Meine Tasche. Gute Idee. "Danke." Mit diesen Worten raste ich zum Aufzug. Er dauerte mir viel zu lange. Nervös tippte ich immer wieder auf den Knopf, damit der Aufzug nach oben fuhr, aber er kam einfach nicht. "Verdammte Scheiße!" Wütend lief ich die vielen Treppen nach unten, noch immer darauf bedacht, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern, damit dem Kind nichts passiert. Unten angekommen stieg ich in meinen Wagen und fuhr damit ohne Umwege zum Flughafen. Ich musste zu ihm. Die ganze Autofahrt über machte ich mir die schlimmsten Sorgen, weil ich meine Assistentin nicht zu Wort hatte kommen lassen. Sie wollte mir sagen, was mit Chase war und wie es ihm ging, aber ich hatte sie einfach abgeschnitten. Nervös tippte ich mit der Fingerkuppel am Lenkrad rum. "Fahr schneller, Wichser!", rief ich genervt, da mein Vordermann das Gaspedal nicht finden konnte. Ohne nachzudenken überholte ich ihn von rechts - was eigentlich nicht sehr schlau ist - und fuhr direkt auf den Flughafen zu. Mein Auto ließ ich einfach da stehen. Meine Assistentin würde es dann schon abholen, wenn ich im Flieger saß und Zeit hatte, sie anzurufen. Aber darum ging es nicht. Ich machte mir nur Gedanken um Chase. Zum Glück war der nächste Flug bereits in 20 Minuten, sodass ich mir so schnell wie nur möglich ein Ticket kaufte, durch jegliche Check-Ins lief und dann verschnauft und außer Atem eine Minute vor Abflug im Flieger saß.
@Engelskind