Schrieb:
Aus meiner Sicht ist das ein spannendes Thema. Auch wenn die 7 Todsünden auf den ersten Blick etwas veraltet klingen, weil die meisten damit wahrscheinlich sofort die Kirche in Verbindung bringen, sind sie aus meiner Sicht trotzdem noch aktuell. Ich würde das ganze allerdings nicht so religiös aufbauschen, also eben nicht, dass man "sündigt" weil man gegen kirchliche Gebote oder Tugenden verstößt sondern das Ganze vielmehr darauf beziehen, das man sich im Endeffekt selber damit ins Unglück stürzt. Sieht man sich die Todsünden einmal genauer an, wird auch deutlich weshalb.
1. Hochmut - Es ist nicht verkehrt auf sich uns seine Leistungen stolz zu sein, aber wenn es in die Richtung geht, dass man sich mit seiner Leistung oder sonstigen Dingen, die einen betreffen als etwas besseres an sieht als andere, dann wird man früher oder später seine Strafe davon tragen. Es gibt ja nicht umsonst den Spruch "Hochmut kommt vor dem Fall" Auch wenn man super Leistungen in einem Bereich hat, kann es trotzdem mal vorkommen, dass man eben nicht wie sonst brilliert, sondern einfach mal richtig daneben greift. Hat man sich nun im Vorfeld über andere negativ ausgelassen, ist dass der perfekte Moment für den "Bumerang" um zurück zu kommen. Nun sind's eventuell die anderen, die über einen herziehen.
2. Geiz - Geiz ist nicht geil. Geiz hat viel damit zu tun, dass man nicht in der Lage ist zu teilen oder finanziell gesehen, nicht dass zu zahlen, was die Sache eben wert wäre, sondern lieber Geld zu sparen obwohl man beispielsweise weiß, dass für Massenproduktion, sei es nun Fleisch oder Kleidung, Lebewesen und die Natur ausgebeutet werden. Im Endeffekt schadet man damit seiner Gesundheit wegen meist schlechterer Qualität und zudem seiner Umwelt.
3. Wollust - Das ist so einer Sache. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob mit dem Begriff einzig und alleine die Lust nach sexuellen Handlungen verstanden wird, was ja nicht unnormal ist. Oder ob's eben diese zügellose, unkontrollierte Lust ist, die wahrscheinlich auch Vergewaltiger zur Tat bewegt. Das ist natürlich scheiße.
4. Zorn/Wut - Sagt eigentlich schon der Begriff - man ist schlecht drauf, weshalb auch immer. Würde zwar sagen, dass schlechte Laune und auch Wut mit zum Menschsein gehört. Aber man muss halt auch loslassen und verzeihen können um eben auch selber wieder Ruhe und gute Laune haben zu können. Wut kann halt auch ganz schön das Hirn vernebeln und zu Taten anregen, die man später vielleicht bereut.
5. Völlerei - meint meist, dass man sich nicht beherrschen kann, was oftmals auf's Essen bezogen wird. Dabei bleibe ich auch mal. Ist denke ich auch logisch, dass es einem selbst nur schadet, wenn man über den Hunger hinaus isst. Wird man halt mit der Zeit irgendwann übergewichtig und eventuell auch krank. Eventuell schätzt man dadurch Nahrung auch nicht mehr so, weil ja quasi immer griffbereit. Das ist jetzt mehr so eine persönliche Geschichte (eig. ja alles weiß ich schreibe aber egal : D) aber ich finde halt schon, dass man für die Nahrung die man hat ein gewisses Maß an Dankbarkeit aufbringen sollte, eben weil das weltweit nicht selbstverständlich ist, ständig essen und trinken zu können. Eine andere Sache die mich gerade seeehr zum Nachdenken bringt ist aber ne andere. Ihr kennt doch sicherlich alle diese Buddha-Figuren, ne? Und die sind ja meistens auch sehr füllig, weil Buddha irgendwie gerne isst. Würde das nicht auch iwie kirchlich, also christlich, als Todsünde angesehen werden? XD Naja gut, vermutlich haben sich die Buddhas nicht einfach so maßlos mit irgendwelchen Dingen vollgestopft sondern eher sehr genussvoll aber dafür auch sehr viel verdrückt..wäre dann wahrscheinlich nicht das was man unter Völlerei versteht. Fand den Gedanken trotzdem nennenswert haha.
6. Neid - Das impliziert ja schon, dass man anderen nichts gönnt und mit seiner eigenen Lage scheinbar nicht zufrieden ist, sonst müsste man ja nicht auf andere neidisch sein. Minuspunkt für's eigene Ego. Logisch, dass das für's eigene Wohlbefinden nicht gut ist.
7. Faulheit - Man nimmt sein Schicksal eben nicht selbst in die Hand, weil man zu träge ist und lässt sich einfach so treiben. Ganz ehrlich, ich glaube, wenn bei einem Bequemlichkeit ernsthaft an erster Stelle im Leben steht, kann man mit Faulheit seeehr glücklich werden. Vegetiert man halt einfach so vor sich hin. XD Gesund wird's wohl nicht sein, weil der typisch faule Mensch wahrscheinlich nicht so sportbegeistert ist und dann eben der Körper&Geist unter den Bewegungsmangel leiden. Ich glaube aber das Faulheit im kleinen Maße echt normal und auch nicht schädlich ist. Mal Hand auf Herz jeder ist mal faul und zu einer bestimmten Sache einfach keine Lust, wenn sie unwichtig ist, kann man's ja ruhig sein lassen. Schädlich für einen wird's wenn man gedanklich nicht loslassen kann und der Aufgabe mit schlechtem Gewissen noch eine Zeit lang nachhängt..reduziert ja schließlich auch die gute Laune.
Also so falsch finde ich das mit den Todsünden nicht, nur eben dieser religiöse Aspekt, auf den das zurück geht, ist aus meiner Sicht totaler Schwachsinn.