Mein gefühlt ewig langer Urlaub nähert sich allmählich dem Ende zu. Nun habe ich endlich auch mal Zeit mich bei euch zu melden und euch von neuen Ereignissen zu erzählen und euch spannende Storys weiter-zugeben.
In diesem Newsbeitrag geht es aber insbesondere um die wunderschö-ne Stadt im Herzen Russland – um Moskau.
Meiner Meinung nach eine sehr falsch verstandene Stadt, welche selten auf der Liste der Lieblingsorte notiert wird, nur weil die politische Lage um Russland einem den Geschmack darauf vermiest. Doch schaut man sich die Stadt einmal an und genießt mehr als nur den roten Platz, wird man schnell feststellen, wie wunderbar Moskau doch ist und schleicht sich damit ganz langsam mitten ins Herz.
A L L G. I N F O R M A T I O N
Moskau ist, wie vermutlich jeder weiß, die Hauptstadt von Russland. 1147 wurde die Stadt gegründet und breitet sich mittlerweile über eine Fläche von sagenhaften 2510 km² aus. Rund 12 054 200 Menschen (Stand: 2015) finden hier „Platz“ zum Leben. Meist leben die Menschen mit großen Familien in 2–3 Zimmer-Wohnungen in riesigen Hochhaus-komplexen, die fast eine eigene Stadt für sich bilden. Die umliegenden Nachbar-hochhäuser sehen fast identisch aus – alles Plattenbauten.
Aber irgendwie muss man die knapp 12 Millionen Menschen ja unter bekommen und es werden ja auch nicht weniger. Für uns Deutsche ist es vielleicht etwas abschreckend, doch gerade in Moskau teurer Luxus, denn eine Wohnung dort kostet so einiges, insbesondere für russische Bürger. Ein durchschnittlicher Bürger hat ein Monatseinkommen von aufgerundet etwa 1000 Euro Brutto, sprich ohne Abzüge von Steuern. Das Geld reicht wahrscheinlich super aus, wenn man nicht in Moskau in seiner eigenen süßen Hütte lebt, einen Garten betreibt und glücklich leben kann. In Moskau allerdings nicht. Abhängig vom Ort kostet schon eine einfache und winzige 1-Zimmer-Wohnung bereits 700€ pro Mo-nat. Viele sparen daher ihr leben lang gemeinsam auf das Ziel, sich ein-mal eine Wohnung in Moskau zu kaufen und dann leben in so einer 3-Zimmer-Wohnung gern mal sechs Mann zusammen. Nur in wenigen Großstädten erleben sie die Vorteile, die für uns Alltag sind: Ohne Ende Verbindungen durch Bus und Bahn, Schulen, Universitäten soweit das Auge reicht und europäisches Flair. All jene Dinge fehlen häufig in anderen Großstädten und werden außerdem nicht so gepflegt wie das wunderbare Moskau. Trotz alledem haben die meisten Einwohner Moskaus in umliegender Gegend in kleineren Dörfern eine Art Ferien-hütte, wo sie im Sommer bei all dem Verkehrs- und Alltagsstress zur Ruhe kommen können – denn außerhalb Moskaus kostet ein Grund-stück so gut wie nichts. Dort kann man außerdem auch echt machen was man will, es stört absolut niemanden.
T O U R I S M U S
Ich könnte jetzt natürlich auch die Geschichte Moskaus auspacken, aber ich möchte euch wirklich nicht langweilen, daher direkt zum Tourismus Moskaus, Orte die jeder Mal gesehen und erlebt haben möchte. Gerade hier in Moskau kann man unglaublich viele Dinge unternehmen und ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass einem Moskauer je langweilig werden kann. Allerdings haben so einige Orte und Sehenswürdigkeiten in Moskau auch ihren Preis und häufig ist das Ganze auch mit sehr, sehr, sehr viel Wartezeit verbunden, was super lästig sein kann, wenn man schon bald wieder abreist.
Die absolut bekanntesten Plätze für Touristen sind selbstverständlich der rote Platz, die Basilius-Kathedrale und der Kremlin. An diesen Plä-tzen tummeln sich meist über tausende von Menschen, und das täglich. Hier macht es sich also bezahlt Tickets vielleicht direkt online zu kaufen oder sich aufzuteilen, wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist. So kann die Wartezeit an den Schlangen um mehr als die Hälfte verkürzen.
- Basilius-Kathedrale
Die Kathedrale gehört dringend besichtigt. Sie ist ein Schatz für sich und zeigt unglaublich viel der russischen Geschichte. Außerdem ist das Feeling in dieser Kathedrale ein ganz einiges, welches man zuvor wahr-scheinlich noch nie erlebt haben dürfte. Für Touristen aus dem Ausland sind sämtliche Beschriftungen auf Englisch formuliert, des Weiteren ist es möglich sich ein Buch oder eine Audio seiner Sprache zu wählen, die einen durch die Kathedrale führt. Der Eintritt hier liegt bei 350₽ (etwa 5€).
- Kremlin
Für den Platzeintritt bezahlt man bereits 500₽. Für sämtliche Eintritte in die örtlichen Gebäude oder Kathedralen zahlt man noch jeweils ein-en Einzeleintritt von etwa 350–500₽. Für die Besichtigung des Platzes sollte man allerdings einen gesamten Tag einplanen, denn allein die Warteschlange an der Kasse beträgt rund 2 Stunden. Anschließend er-folgt die Kontrolle der Besucher und deren Gepäck, wo auch nochmal etwa eine halbe Stunde draufgeht, bis man den rund 27 Hektar großen Platz besichtigen darf. Hier darf man sich frei bewegen, sollte allerdings darauf achten, trotz fehlenden Verkehrs, die Verkehrswege freizuhalten und nur über den Zebrastreifen zu laufen. Alle weiteren „verbotenen“ Territorien werden von der Polizei bewacht, die übrigens den lustigen Job haben einfach alle anzupfeifen, wenn die Besucher mal wieder ma-chen was sie wollen.
Auf dem Platz selbst kann man nun zahlreiche Kathedralen betreten, den großen Kremlpalast bewundern und die Rüstkammer besuchen. Außerhalb sämtlicher Gebäude kann man unter anderem die tolle Park-anlage und weitere historische Bauten anschauen, wie beispielsweise die Zarenglocke.
- Roter Platz
Der rote Platz ist derart riesig, dass es schon fast 10 Minuten dauert von einer Seite zur anderen zu kommen. Kaum vorstellbar, weil man die Basilius-Kathedrale auf der anderen Seite direkt sieht. Auf dem roten Platz kann man neben tollen Fotos natürlich auch noch einige Besichti-gungen unternehmen. Beispielsweise kann man ins Lenin-Mausoleum, wo der Leichnam von Lenin aufbewahrt wird, der 1924 starb und ein sehr bedeutender Mann der russischen Geschichte war.
Auch sehr spektakulär Woskresenskije Tor, welches besonders durch seine Farbe sehr prachtvoll ist und, bei weitem das teuerste, dennoch sehr sehenswert, das Kaufhaus Gum.
Außerhalb des roten Platzes kann man ansonsten noch den wunder-schönen Alexandergarten betreten und sich weitere Denkmäler an-sehen, wie beispielsweise das Grabmal des unbekannten Soldaten, an welchem die ewige Flamme brennt.
H I G H L I G H T S & H I N W E I S E
Man muss einfach mal die Straßen vom roten Platz hinauflaufen. Nur so kann man unglaublich schöne Ecken finden, die man in keinem Rei-seführer finden wird. Denn die schönsten Ecken Moskaus gilt es selbst zu finden. Am besten orientiert man sich dabei an den U-Bahn Sta-tionen rund um den roten Platz. Hier spielt sich das "Zentrum" Mos-kaus ab.
Ein weiteres absolutes Highlight ist die Skyline Moskaus, die ebenfalls dringend anzusehen ist. Eine Location, die man nur von Städten wie News York oder Tokio gewohnt ist. Wer aber auf die hohen Wolken-kratzer keine Lust hat, sollte die Zeit nutzen um den Park "WDNCH" anzusehen. Dieser vertritt zum einen sämtliche Völker, die früher teil der UDSSR waren, als auch wichtige und monumentale Errungen-schaften des Volkes. Unter anderem kann man sich dort im Kosmo-nautenmuseum umschauen oder sich in die Unterwasserwelt mit-nehmen lassen im Mosvarium. Nicht fern dieses Ortes liegt zugleich der Fernsehturm „Ostankino“ mit einer sagenhaften Höhe von 540 Metern.
Ein Hinweis, für sämtliche Touristen, ist es, niemals mit dem Auto durch Moskau zu fahren. Der Straßenverkehr ist derart kompliziert und wirft gern mal bis zu acht Spuren auf. Sich dort zu verfahren ist absolut garantiert. Des weiteren ist der Verkehr unglaublich überfüllt, man steht bereits in der Einfahrt in die Stadt im Stau, man will nicht glauben, was auf dann im Zentrum los ist. Nutzt bei Möglichkeit die öf-fentlichen Verkehrsmittel, optimal wäre die Metro, da man hier an jeder Station von seiner Einzigartigkeit und Schönheit überwältigt werden kann (die sind so derart sauber, dass man hier vom Boden essen könnte, außerdem auch sehr preiswert mit rund 35₽ pro Eingang in die Metro). Sein Geld sollte man außerdem am Besten immer in Ban-ken wechseln und sich ggf. eine App herunterladen, die einem die Kom-munikation ins Russische ermöglicht. Auch wenn die Stadt gerade da-bei ist alles international zu gestalten, sprechen nicht alle Mitarbeiter bereits englisch, geschweige denn gutes englisch. Ein Wörterbuch oder ein Übersetzer könnten also durchaus hilfreich sein.
Bestenfalls macht man einen großen Bogen um all jene, die einem auf der Straße etwas verkaufen möchten und auch um private „Taxen“, denn viele Einwohner fahren ohne sämtliche Lizenzen Kunden von A nach B. Dies könnte zum einen besonders teuer, zum anderen super gefährlich enden.
Essen kann man am Besten in kleinen umliegenden Restaurants oder Cafés. Viele sind bereits in lateinische Buchstaben umgeschrieben.
Besorgt euch direkt am Tag euer Anreise eine russische Simkarte. Dort man optimal eine Simkarte mit rund 9GB Datenvolumen für knapp 300₽ erwerben, die einen Monat lang gültig ist. Der Empfang läuft einwandfrei und wenn man sich verläuft oder mal nicht weiter weiß, kann das Internet einem das Leben retten. Ansonsten bieten viele Lo-kale, öffentliche Örtlichkeiten und die Metro freies Internet an, welches ebenfalls schnell läuft.
(Leider kann ich keine guten Tipps zum Feiern gehen geben, mit der Familie ist das so ne Sache)
Insgesamt finde ich es bemerkenswert, wie sich Moskau derzeit ins In-ternationale wandelt, wie sauber es dort ist und mit welcher Fürsorge sich um die Stadt gekümmert wird. Allerdings wird hier die Schere zwi-schen Arm und Reich sehr deutlich, besonders wenn man sich dann im Gum aufhält und irgendwelche Oligarchen an einem Vorbeiziehen, die gerade mit 5 dicken Tüten aus Prada, Gucci oder Louis Vuitton heraus-gehen.
Meiner Meinung nach eine absolut sehenswürdige Stadt, mit super vie-len Facetten, unglaublichen vielen Möglichkeiten und auf besten Wege der Internationalität. Falls ihr interessiert daran seid, was ich alles in Russland erlebt habe, wird in Kürze ein Blog dazu folgen. Dort erzähle ich über den gesamten Ablauf meines Urlaubs.
Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen und euch vielleicht dazu ange-regt mal mehr von Moskau zu erleben. :-)
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