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Der Winter steht bald vor der Tür und was gibt es schöneres, als bei kaltem Wetter mit einer Tasse Tee vor dem Fernseher zu sitzen und eingekuschelt in einer Decke Netflix zu schauen?
Doch wie läuft es eigentlich hinter den Kulissen des bekannten Streamingdienstes ab? Netflix, den US-Amerikanischen Streamingdienst, kennt mittlerweile wohl jeder. Zusammengesetzt aus den Worten Net für Internet, und Flix, was für Flicks, ein umgangssprachliches Wort für Film steht, hat er bis heute 195 Millionen Abonnenten überall auf der Welt verteilt. Am 29. August 1997 wurde Netflix von Red Hastings (CEO) und Marc Randolph (ehemaliger CCO) gegründet und war zuerst eine Online Videothek, bei welcher man DVDs ausleihen konnte. Das Besondere war, dass 925 DVDs angeboten wurden, was zu dieser Zeit fast alle waren, die es zu erwerben gab. 1999 wurde dann das Abonnement eingeführt, also dass man pro Monat einen bestimmten Betrag bezahlte, und so viele DVDs ausleihen konnte, wie man wollte, ohne einen Einzelbetrag zahlen zu müssen. Zuerst wollten die Gründer 2000 Netflix noch für 50 Millionen Dollar verkaufen, was im Nachhinein doch nicht geschah - sonst wäre Netflix vielleicht nicht das, was es heute ist. Nach 2 Jahren hatte Netflix dann 670.000 Abonnenten und das Geschäft ging bergauf. Trotzdem stieg Marc Randolph aus dem Unternehmen aus und Ted Sarandon wurde neuer CCO und somit mit Hastings Geschäftsführer. Zwar waren sie mit diesem Modell sehr erfolgreich und hatten 2005 35.000 verschiedene DVDs, die ausgeliehen werden konnten, doch 2007 wurde dann die Idee umgesetzt, Streaming anzubieten. 2011 kündigte Netflix dann an, dass auch eigene Produktionen angeboten werden, die 2012 dann erstmalig auf Netflix zu sehen waren. Bis heute wurden 2769 Eigenproduktionen veröffentlicht, welche fast überall auf der Welt verfügbar sind.
Der Hauptstandort liegt in Las Gatos, Kalifornien, also dem Gründungsort von Netflix. Dies ist eine eher kleinere Stadt mit nur 30.000 Einwohnern, wo sich viele Büroräume von Netflix mit fast 1000 Angestellten befinden. Auch in Los Angeles, mit 400 Angestellten, befinden sich auf 52.000 Quadratmetern Büroräume, Flächen für Produktionen und Kulissen für Eigenproduktionen. Damit ist Netflix nah an der Konkurrenz in Hollywood, kann so also Verhandeln und Konkurrenzkampf begehen. Den Mitarbeitern werden viele Freiheiten geboten, sie müssen beispielsweise eigenverantwortlich und selbstständig Arbeiten, sich Zeiten selber einteilen und dürfen auch manchmal von zu Hause arbeiten. So lange die gesetzte Arbeit am Ende fertig ist, ist alles okay, der Rest liegt bei den Mitarbeitern. Dies kann man auch erkennen, da es einen besonderen Automaten gibt, bei dem es nicht wie am Bahnhof Süßigkeiten, sondern Bürogegenstände gibt, die man sich kostenlos entnehmen kann, sobald man sie benötigt. Ebenso ist es bei einer offenen Küche, die jeder jederzeit betreten, und sich Essen und Getränke nehmen kann und darf. Freiraum gibt es auch beim Gestalten der einzelnen Abteilungen und den Räumen, da diese nach den Wünschen der Mitarbeiter gestaltet und dekoriert werden. Wenn man also schlecht Entscheidungen treffen oder selbstständig arbeiten kann, ist man hier also nicht so gut aufgehoben.
Damit Regisseure und Produzenten ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, werden auch ihnen nicht allzu viele Vorgaben gesetzt und nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt, weil so oft ein besseres Ergebnis zustande kommt, welches nicht gezwungen und mit besseren Ideen geschmückt wird. Hastings sagt, dass er seinen Mitarbeitern vertraut und ihre Arbeit und die Kreativität schätzt, in der sie sich vollständig ausleben dürfen.
Um eine Eigenproduktion herzustellen, gibt es immer einen ähnlichen Produktionsprozess. Zuerst suchen sie nach einer guten Idee, aus welcher ein Autor ein Drehbuch erstellt. Es gibt einzelne Gruppen, wie Regie, Drehbuch, Produktion etc und ein Showrunner kommuniziert zwischen diesen einzelnen Teams. Ein Showrunner ist grob gesagt ein Organisator, der Informationen sammelt und weitergibt, aber auch generell den Kontakt zwischen den Gruppen erschafft. Dies ist zwar in Deutschland unüblich, aber in den USA ist es eine normale Art, einen Film oder eine Serie zu produzieren.
UND WIE FUNKTIONIERT NETFLIX SO GUT?
Um die Plattform immer wieder zu verbessern, werden manchmal Verbesserungsvorschläge und Ideen der Mitarbeiter 'heimlich' an mehreren Benutzern getestet und geschaut, wie sich der Umgang und die Vorgehensweise des Nutzers verändert. Dies geschieht, ohne dass jemand etwas davon merken soll. Falls du also doch bald eine neue Oberfläche oder Grafiken vorfindest, bzw denkst, dass irgendwas anders ist, weißt du nun wieso! (; Außerdem soll ein reibungsloser und sicherer Ablauf gewährleistet werden, was durch sogenannte Mikroservices funktioniert. Diese sind einzelne kleine Programme, die für eine bestimmte Sache, wie das Vorschlagen von Serien oder die Abbuchung des Geldes, verwendet werden. Wenn also eines der 700 Mikroservices ausfällt oder einen Fehler hat, funktioniert Netflix im groben trotzdem und es kann leichter behoben werden. Netflix verbraucht jedoch viel Energie, denn durch die Übertragung und Wiedergabe des Videodienstes, werden ca 100 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt, was 0,3% des CO2 Verbrauchs bzw der Emissionen entspricht. Dies ist ein enormer Energieverbrauch, welcher für diese Filme und Serien verbraucht wird. Vergleichsweise ist der Stromverbrauch von Google sogar 43 mal so hoch, hat also noch enormere Folgen. Doch es würde nichts bringen, DVDs zu benutzten, da auch hier viele Umweltschäden, durch Produktion und Plastiknutzung, entstehen. Streaming ist schon okay, nur sollte man dies vielleicht nachhaltiger tun: durch kleinere und dunklere Bildschirme, nicht die beste Videoqualität und durch das Konzentrieren auf nur ein Gerät, also nicht Netflix schauen und gleichzeitig am Handy sein, kann man schon etwas gutes für die Umwelt tun, und den Stromverbrauch reduzieren.
Ich hoffe ich konnte euch einige neuen Fakten über Netflix nahebringen. Habt ihr ein Abo bei Netflix und schaut auch so gerne Serien wie ich? Ob ihr nun Netflix habt oder nicht, Filme schauen wir alle wohl gerne, besonders zur Weihnachtszeit! Also: Viel Spaß beim gruseln, lachen und weinen. :D