Der erste Name, der euch in den Sinn kommt, wenn ihr diese Überschrift lest, ist sicherlich der von Siegmund Freud. Und damit habt ihr auch ganz recht! Denn er ist sozusagen der Begründer der modernen Traumdeutung und hat ein ganzes Buch darüber geschrieben, welche Schlüsse er aus unseren Träumen ziehen kann. So sind unsere Träume seiner Ansicht nach nämlich eine wichtige Informationsquelle darüber, was wir unbewusst empfinden und erleben.
Doch fangen wir noch einmal ganz von vorne an. Die ersten Überlieferungen von Traumdeutungen stammen bereits aus der Antike und es ist anzunehmen, dass diese damals in einem engen Zusammenhang mit Göttern oder Dämonen gestanden haben. So warst du entweder mit einem schlechten Traum durch einen Dämonen bedroht beziehungsweise bestraft, während auch Götter dich in deinem Traum aufsuchen und dir so wertvolle Tipps geben konnten und Botschaften übermittelten. Der erste schriftliche Hinweis, in dem über Träume berichtet wurde, stammt übrigens aus dem Jahr 2450 vor Christus. Auch wurden in dieser Zeit Träume als mögliche Zukunftsvisionen betrachtet, die einen vor einer schlechten Zukunft warnen konnten, so dass Maßnahmen ergriffen werden konnten um diese zu verhindern.
Auch in der Bibel fand die Traumdeutung im neuen Testament ihren Platz, wodurch der ehrfürchtige Christ der Traumdeutung eher ängstlich und kritisch gegenüberstand und den Angehörigen der Kirche die Deutung der Träume überlies.
Spätestens ab dem 18. Jahrhundert verlor sich die Annahme, dass die Zukunft durch Träume vorhergesagt werden konnte und wurde als Aberglaube angesehen und es wurde sich nach und nach wissenschaftlicher mit der Natur des Träumens befasst, auch wurde erstmals in Erwägung gezogen, dass unsere Träume mit unserem eigenen Befinden und unseren Erinnerungen zu tun haben könnten.
Bei Freud fanden die Triebe ihren Weg in den Traum, wodurch Träume weder rein Philosophisch, noch ausschließlich durch Erlebtes bestimmt seien, sondern viel mehr verdrängte Triebe befriedigen und daher höchst private Botschaften über die Kindheit des Träumenden enthalten. Wer sich bereits mit Freud befasst hat weiß, dass die meisten, wenn nicht gar alle seiner Werke von Trieben und in der Kindheit verdrängtem handeln und viele von ihnen bereits durch modernere Konzepte abgelöst und überarbeitet wurden. Nach Freud können diese verdrängten Erinnerungen und Bedürfnisse sich im Traum freier entfalten, da gewisse Hemmungen fehlen, die nur im wachen Zustand aufrecht erhalten werden können. Um den Traum nun schlussendlich deuten zu können, nutze Freud die Methode des freien Assoziierens, was bedeutet, dass er seinen Patienten frei über den Traum sprechen ließ, dadurch einige Symboliken ausmachte und den Patienten daraufhin über ebendiese Symboliken sprechen lies.
Weitere Forschungen von anderen Wissenschaftlern bewiesen jedoch, dass die freie Assoziation nicht darauf deuten ließ, dass man von seinem Traum auf die eigenen Komplexe zu sprechen kam, sondern dies von jedem beliebigen Thema aus geschehen konnte. Besonders bekannt in diesen Forschungen ist C. G. Jung der sich auch kritisch mit Freuds Abhandlung zu dem Ödipus-Komplex befasste. Jung teilte zwar Freuds Ansicht, dass man von Träumen auf das Unterbewusstsein schließen konnte, jedoch sollte bei Jung nicht frei assoziiert werden, sondern jedes Traumsymbol sollte spezifisch mit einem persönlichen Komplex angereichert werden. Eine der Grundregeln nach Jung ist die Tatsache, dass es nicht die eine Traumdeutung gibt. Es gibt kein Symbol, von dem man mit Sicherheit behaupten kann, dass es bei jedem Träumenden für etwas bestimmtes steht. Es wird immer persönliche Abweichungen geben.
Und obwohl die Herkunft des Traumdeutens derart umstritten ist, gibt es zahlreiche Websites, auf denen bestimmte Symbole hinterlegt sind und man sich verschiedene Herangehensweisen auf die Deutung seines Traumes ansehen kann.
Zu den häufigsten Symbolen, die in einem Traum erscheinen zählen folgende: der Tod, die Schlange, Zähne, Feuer und Wasser. Natürlich gibt es noch viele andere Symbole, von denen viele geträumt werden, doch es gibt etwa so viele Symbole, wie es Menschen auf der Welt gibt, also fehlt der Platz diese alle zu erläutern.
Der Tod steht beispielweise dafür, dass du etwas beendet hast oder lieber beenden solltest. Stirbt in deinem Traum eine bestimmte Person, so lohnt es sich, darüber nachzudenken ob es in der Beziehung zu dieser Person etwas gibt, was besprochen werden sollte. Der Tod steht niemals für den Tod an sich, nur für eine Veränderung.
Die Schlange hingegen, bedeutet den Tod und etwas schlechtes. Zerstörung und Hinterlistigkeit stehen ganz oben bei den Dingen, für die die Schlange stehen kann, so kann diese jedoch auch in einem ängstlichen Zusammenhang über die eigene Sexualität stehen. So ist jedoch auch die Haltung der Schlange wichtig. Beißt sie dich, deutet es darauf hin, dass jemand dir schaden könnte. Ist sie hochaufgereckt symbolisiert sie das Streben nach größerem.
Allerdings muss auch nicht jeder Traum eine Bedeutung haben, manchmal können sie tatsächlich etwas bedeuten und es lohnt sich, genau auf sich und sein Umfeld zu achten, manchmal verarbeiten wir in Träumen aber auch nur schlicht und einfach, was wir gesehen und gehört haben und das Symbol, von dem wir dann träumen ist ohne eine tiefere Bedeutung.
Wenn du übrigens denkst, dass du selten Träumst, dann ist das falsch. Wir träumen nämlich jede Nacht durchschnittlich 4-5 kurze Träume, können uns nur nicht an jeden Erinnern. Dieses Gedächtnis kann allerdings trainiert werden. Besonders wichtig, um sich später an seine Träume erinnern zu können, ist es, ausreichend zu schlafen, sind wir nämlich sehr müde oder gestresst, nutzt der Körper diese Zeit um sich vollständig zu erholen, wodurch das Traumgedächtnis kürzer kommt. Wenn du lernen willst, dich an deine Träume zu erinnern, ist es außerdem ratsam ein Traum-Tagebuch zu führen, also immer direkt nach dem Aufwachen - ganz egal zu welcher Uhrzeit, den Traum aufschreiben, an den du dich noch erinnerst und dies so detailliert wie möglich. Auch kann es hilfreich sein, den Träumen einen Namen zu geben, sodass du dich später leichter an diese erinnern kannst.
Wie stehst du zur Traumdeutung? Würdest du von dir sagen, dass du ein gutes Traumgedächtnis hast? Erzähl mir doch etwas davon in den Kommentaren!