Es ist wieder die schönste Zeit im Jahr: Kürbiszeit! Und genau darum soll es heute gehen. Ich habe für euch einen kleinen Einführungsguide mit den bekanntesten Kürbissorten und passenden Rezepten erstellt. Vielleicht kann ich ja selbst die vorsichtigen Skeptiker überzeugen endlich mal die orangen Wunder zu probieren - es lohnt sich!
Hokkaido
Der Hokkaido Kürbis ist die wohl bekannteste und häufigste Kürbissorte. Der Name lässt es schon vermuten: ursprünglich stammt der Hokkaido aus Japan von der namensgebenden Insel Hokkaido. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts führten die Amerikaner dort den Reisnusskürbis ein, aus dem die Einheimischen dann den Hokkaido züchteten. Auf Japanisch heißt der Kürbis übrigens"Uchiki Kuri".
Kein Wunder dass sie so beliebt sind, denn Hokkaidokürbisse haben es echt in sich. Sie lassen sich besonders einfach und schnell zubereiten, weil die kräftig orangefarbene Schale kann man problemlos mitessen. Im Vergleich zu seinen Verwandten ist der Hokkaido außerdem recht klein und wiegt meist "nur" 1-3 kg. Ab dem Spätsommer bzw. Frühherbst beginnt die Saison und endet wieder im November. Aber die Kürbisse können super gelagert werden und sind daher meist bis in den Dezember/Januar erhältlich. Perfekte Vorraussetzungen für regelmäßige Kürbissuppe!
Im Vergleich zu anderen Kürbissorten hat er einen deutlich höheren Umfang an Nährstoffen durch seinen niedrigeren Wasseranteil. Gleichzeitig wirkt der Hokkaido, auf eine natürliche Weise entwässernd, indem er die Nieren- und Blasenaktivität anregt. In Kombination mit seinem niedrigen Kalorien- und Fettgehalt ist der Hokkaido-Kürbis also ein absoluter Allrounder.
Ein echter Klassiker aus Hokkaido ist die Kürbissuppe. Für alle Backfans darf das Fruchtfleisch auch gerne Muffins, Kuchen und Brot verfeinern.
Butternut
Der Butternut sticht in der Gemüseabteilung definitiv heraus: Er hat eine sehr helle, glatte Schale, helloranges Fruchtfleisch und ist oben schmal mit einem dicken, birnenförmigen Ende. Tatsächlich ist der Butternut auch unter der Bezeichnung Birnenkürbis bekannt.
Der Butternusskürbis ist mit etwa 40 kcal pro 100 g etwas gehaltvoller als viele andere Kürbissorten. Das hat er wohl seinem namensgebendem super zarten Geschmack mit jeder Menge Butteraroma zu verdanken. Gekocht zergeht er förmlich auf der Zunge! Der beste Tipp beim Butternut-Kauf ist es auf die Größe zu achten. Am aromatischsten ist er, wenn er ca. eine Länge von 20 bis 30 cm hat.
Besonders gesund sind übrigens die Kerne vom Butternut-Kürbis mit ihrem nussigen Geschmack.
Auch der Butternut eignet sich besonders gut für Pürees oder Suppen. Ebenso gut schmeckt er roh in feinen Streifen in Salat.
Das Beste: Er hat nur wenig Kerne und damit jede Menge Fruchtfleisch, das man gut verarbeiten kann.
Spaghetti Kürbis
Der Spaghettikürbis ist definitiv underrated! Viele trauen sich einfach nicht ran, aber leider gibt es den Spaghettikürbis auch nicht in jedem Supermarkt wie z.B den Hokkaido.
Erkennen tut man ihn an seiner länglich ovalen Form. Er hat meistens eine hellgelbe bis gelborange Färbung mit langen und breiten grünen Faserstreifen auf der dicken Außenschale. Quasi wie eine Melone, nur eben in Orange. Die Saison beginnt schon ab August und dauert bis Januar, da der Spaghettikürbis sehr lange haltbar und lagerbar ist.
Jetzt aber zu dem Part, der den Spaghettikürbis so besonders macht: Der Spaghettikürbis heißt so, weil sein Fruchtfleisch nach dem Kochen in feine „Spaghetti“ zerfällt. Wer also Spaghetti liebt, aber Kohlenhydrate sparen will, kann seine Lieblingspasta mit Kürbis ersetzen. Man kann sie wie gewohnt mit Tomatensoße oder Bolognese genießen.
Der Spaghettikürbis wird auch aufgrund seiner einfachen Zubereitung geschätzt: Er kann als Ganzes oder halbiert gekocht, gedämpft oder gebacken werden. Je nach dem welches Pasta Gericht ihr euch vorstellt. Spaghettikürbis hat ein sehr mildes Aroma, ähnlich wie Zucchini. Deshalb braucht man sich beider Verwendung als Nudel-Ersatz gar keine Sorgen machen. Mit Gewürzen kann man den Kürbis super aufpeppen.
Aber Achtung! wer auf Pollen allergisch reagiert, verträgt ihn eventuell nicht, denn Kreuzreaktionen sind hier möglich.
- Kürbisse sind Riesen-Beeren und gehören somit botanisch gesehen zu den Früchten.
- Kürbisse mit hell- und dunkel orangefarbenem Fruchtfleisch haben große Mengen Vitamin A bzw. Beta-Carotin zu bieten, das Haut, Haaren und der Sehkraft gut tut.
- Die Gattung der Kürbisgewächse gehört zur gleichen Pflanzenfamilie wie auch Melonen oder Gurken.
- Der Hokkaido Kürbis wird hier in Deutschland erst seit etwa 20 Jahren angebaut.
- Mit einem Emissionswert von unter 130g pro 100g, ist die CO2-Bilanz von Kürbis im Vergleich zu anderen Früchten/Gemüsesorten überdurchschnittlich gut.
Zutaten:
- 800g Hokkaidokürbis
- 400g Karotten
- 300g Kartoffeln
- 1 Stück Ingwer
- 1 Zwiebel
- 2 EL Butter
- ca. 1L Gemüsebrühe
- ca. 400ml Kokosmilch (Tipp: wer keine Kokosmilch mag kann auch Sahne oder Creme Fraiche nehmen)
- Gewürze nach Wahl: Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Curry
Zubereitung:
1. Kürbis, Möhren, Kartoffeln, Ingwer und Zwiebel schälen und würfeln und kurz in der Butter andünsten.
2. Mit der Brühe aufgießen bis das Gemüse gerade so bedeckt ist und ca. 20 Minuten weich kochen.
3. Danach mit einem Pürierstab pürieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mir gefällt es wenn noch ein paar kleine Stücke drin sind.
4. Nun die Kokosmilch (oder Sahne/Creme Fraiche) unterrühren. Hierbei einfach nach Bedarf, wer die Suppe eher dickflüssig mag macht nicht so viel rein, wer es dünn mag macht mehr rein.
5. Am Schluss nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und/oder Curry abschmecken und noch mal kurz auf den Herd stellen und erwärmen.
Zutaten:
Für den Muffinteig
- 2 Eier
- 125 g weiche Butter
- 80 g brauner Zucker
- 150 g weißer Zucker
- 250 g Kürbispüree
- 1 EL Pumpkin Spice (Gibt es z.B jetzt neu bei DM, Alternativ einfach Lebkuchengewürz)
- 1 EL Vanillezucker
- 210 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- ½ TL Natron
- 70 ml Sahne
Für das Cheesecake Topping
- 300 g Frischkäse
- 1 Pck. Vanillezucker
- 50 g Zucker
Zubereitung:
1. Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen
2. Eier, Zucker und weiche Butter in eine Schüssel geben und aufschlagen. Jetzt das Kürbispüree einrühren. Pumpkin Spice, Vanillezucker, Mehl, Backpulver und Natron hinzugeben und gut verrühren. Zum Schluss die Sahne unterrühren bis eine glatte Masse entsteht.
3. Die Masse auf ca. 12 Formen verteilen
4. Den Frischkäse mit dem Zucker verrühren. Die Frischkäsemasse mit einem Löffel in die Mitte auf den Teig geben und bei Bedarf etwas "swirlen"
5. Die Muffins nun 15-18min backen. Nicht vergessen: Stäbchenprobe!
6. Wer es zimtig mag kann jetzt etwas Zimt-Zucker über die Muffins streuen.
7. Tipp: Kürbispüree gibt es mittlerweile auch im Supermarkt zu kaufen, selber machen geht aber auch ganz einfach. Hokkaido halbieren, die Kerne entfernen und in Stücke schneiden. Im Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 15-20 Minuten backen. Dann sollte der Kürbis schön weich sein und ihr könnt die Stücke einfach pürieren und fertig ist euer Kürbispüree!
Zutaten:
- 1 Spaghettikürbis
- etwas Olivenöl
- 3 Knoblauchzehen
- 200g Spinat
- 150g Frischkäse/Creme Fraiche
- 150g Feta
- geriebener Käse zum bestreuen
Zubereitung:
1. Ofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen
2. Den Spaghetti-Kürbis mit einem scharfen Messer der Länge nach in zwei Hälften schneiden. Dann mit einem Löffel die Kerne rausschaben.
3. Die Innenseiten jeder Kürbishälfte mit etwas Olivenöl einreiben und mit der Schnittseite nach unten zeigend auf ein Backblech legen. Den Kürbis jetzt für ca. 40min backen oder bis das Innenfleisch weich ist. (Je größer der Kürbis desto länger die Backzeit)
4. Wenn der Kürbis etwas abgekühlt ist das Innere mit einer Gabel vorsichtig auflockern, um spaghettiähnliche dünne Nudeln zu erhalten. Die "Nudeln" könnt ihr einfach im Kürbis lassen.
5. Ein wenig Öl in einer Pfanne erhitzen und den Knoblauch kurz unter Rühren anrösten. Dann den Spinat hinzugeben und andünsten, bis er zusammengefallen ist. Jetzt könnt ihr den Frischkäse bzw die Creme Fraiche unterrühren und nach belieben würzen, z.B mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss.
6. Jetzt die Spinat-Frischkäsecreme in die Kürbishälften verteilen und ein wenig mit den Kürbisnudeln vermischen. Oben drauf den Fetakäse verteilen. Wer möchte kann jetzt Streukäse drüber streuen.
7. Die Kürbishälften bei den vorherigen Ofeneinstellungen für ca. 10min backen bis der Käse goldbraun ist und voila!
Ich hoffe euch hat der Artikel gefallen und ihr konntet vielleicht die ein oder andere neue Info mitnehmen!
Seid ihr im Herbst auch so Kürbis-Freaks? Habt ihr einen Lieblingskürbis oder seid ihr eher Team Classic-Hokkaido? Lasst es mich wissen!
Und natürlich: Happy Halloween!