Während die Überlieferung besagt, dass sich die Gründung Roms auf ein genaues Datum legen lässt, nämlich den 21. April 753 v. Chr., geht die althistorische Forschung viel mehr von einer Genese Roms aus, nicht von einer Gründung. Diese Ansicht beruht auf einigen archäologischen Funden aus dem Stadtgebiet Roms: Sie reichen bis ins 9. Und 10. Jahrhundert v. Chr., also der frühen Eisenzeit zurück. Dies war jedoch kein Hinweis auf eine bereits städtische Struktur, man geht davon aus, dass dies erste Siedlungskerne waren, die sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte immer mehr verdichteten. Das Ende der Antike lässt sich nicht genau festlegen, Historiker beschäftigt diese Frage schon seit geraumer Zeit, wir setzen das Ende der Antike für diesen Beitrag etwa auf das Jahr 500 n. Chr. Eine wichtige gesellschaftliche Institution war die Sklaverei - ein verbreitetes Phänomen, das sogar bis in die Moderne reicht.
Die Quellenlage, was antike Sklaverei belangt, ist wirklich sehr gut, allerdings stammen die Quellen und Überlieferungen ausschließlich aus Sicht derer, die Sklaven gehalten haben, kaum aber vom Sklaven selbst. Menschen im antiken Rom galten entweder als frei oder unfrei. Die Sklaverei war die einzige Institution, die dem Naturrecht gegenüberstand, denn eigentlich besitzt jeder Mensch im gleichen Maße gleiche Rechte, beispielsweise das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Man sah die Sklaverei schon immer als unmenschlich an, aber dennoch wurde nichts gegen diese unternommen. Sie war immer schon en Teil der Welt, ein Kompromiss den man eingehen musste, um in der realen Welt bestehen bleiben zu können, sich dort zurechtfinden zu können. Sie wurde von kaum jemanden hinterfragt.
Wege in die Sklaverei
Um in die Sklaverei zu geraten, gab es im antiken Rom verschiedenste Möglichkeiten. An erster Stelle sind natürlich Kriege zu nennen. Kriege wurden schon immer geführt und auch gewonnen. Hierbei wurden Kriegsgefangene rekrutiert und dann als Sklaven gehalten. Im zweiten Jahrhundert vor Christi Geburt wurde Griechenland durch die Römer erobert. In Griechenland lebten wahnsinnig viele hochqualifizierte Leute. Diese wurden versklavt und waren nicht nur für “Drecksarbeit” zuständig. Nein, sie wurden sogar als Lehrer oder gar Ärzte eingesetzt. Ein weiterer Weg in die Sklaverei ist die Abstammung von einer Sklavin. Hier gilt es zu beachten: War die Frau während der Empfängnis noch frei, dann ist auch das Kind frei. Selbst wenn die Mutter zur Zeit der Geburt versklavt war. Man war sich einig, dass das Unglück der Mutter keine Auswirkungen auf das Ungeborene haben durfte. Außerdem kann man noch durch Betrugsversuche zum Sklaven werden, ebenso durch Menschenraub und Aussetzung.
Grundlegende Merkmale und Aspekte der Sklaverei
Die Sklaverei wurde von sämtlichen Seiten akzeptiert. Selbst von Seiten der Sklaven. Es gab wenige Sklavenaufstände - wenn es denn mal einen gab, dann zielte dieser nicht auf die Abschaffung der Sklaverei ab, sondern viel mehr auf bessere Bedingungen für die Unfreien. Dies bedeutet, dass die meisten der Unfreien ihr Schicksal akzeptiert haben.
Gehörte man zu den Unfreien, dann hatte der Hausherr, der Dominus uneingeschränktes Recht über all seine Sklaven. Sie durften bestraft und auch misshandelt werden, sie wurden verdinglicht und galten somit nicht als Mensch oder Person, nicht einmal als Tier. Sie waren Sachen. Sie hatten keinerlei Persönlichkeit mehr, diese wurde ihnen entzogen. Sie starben einen sozialen Tod, denn auch wenn sie zur Familie ihres Dominus gehörten, hatten sie dort keinen festen Platz.
Es gibt übrigens kaum einen Beruf, der nicht von einem Sklaven ausgeübt werden konnte. Eine der wenigen Ausnahmen, wo kein Sklave zu finden war, war der Militärdienst. Ansonsten waren Sklaven fast überall zu finden: Als Diener im Haushalt des Dominus, in handwerklichen Berufen, in der Verwaltung, im Schuldienst, im Medizinwesen. Sollte der Sklave vorher keines dieser Ämter belegt haben, stand es dem Dominus frei, seinen Sklaven ausbilden zu lassen, sodass sie eben nicht nur in Haushalt oder Landwirtschaft tätig sein mussten. Mit den verschiedenen Einsatzgebieten unterscheiden sich auch die Bedingungen, unter denen die Tätigkeit von den Sklaven ausgeführt wurde. Einige verrichteten härtere Arbeit und wurden mehr ausgebeutet, andere verrichteten mildere Tätigkeiten und wurden so auch weniger ausgebeutet.
Interessant zu wissen ist auch, dass es für Sklaven im antiken Rom die Chance auf Freilassung gab. Gut möglich, dass sich Sklaven genau wegen dieser Chance ihrem Schicksal ergeben haben und so all ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erledigt haben.
Mit diesem hoffnungsvollen Ausblick für die Sklaven damals hoffe ich, dass ich euch einen kurzen Überblick verschaffen konnte, und euch vielleicht sogar etwas neues erzählen konnte!