Heute möchte ich euch mit nach Lanzarote nehmen! Eine wunderschöne Insel, die zu Spanien gehört und 140km neben Marokko liegt, somit gehört sie auch zu den kanarischen Inseln.
Ich möchte hier direkt einen kleinen Disclaimer anfügen, vieles was ich euch hier näher bringe basiert auf dem Wissen, das mir von Touristenführer*innen vermittelt wurde, einiges habe ich erneut recherchiert und aus dem Internet übernommen, anderes habe ich nicht überprüft und aus gesagtem übernommen.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Seit 1993 steht die gesamte Insel unter dem Schutz der UNESCO und zählt als Biosphärenreservat. Die Insel ist ca. 58m lang und 34m breit und misst somit eine Gesamtfläche von etwa 845,94m². Bei gutem Wetter kann man die Nachbarinseln La Graciosa und Isla de Montana Clara sehen. Im Winter herrschen dort Temperaturen zwischen durchschnittlich 13 und 20 Grad, im Sommer zwischen durchschnittlich 18 und 30 Grad. Das besondere an der Insel ist, dass sie zu großen Teilen aus erkalteter Lava besteht. Die Vulkanausbrüche zwischen 1730 und 1736 waren dabei besonders prägend, da sie nahe zu alles Leben auf der Insel auslöschten und die Grundfläche der Insel erweiterten, während die Lava in das Meer floss und dort schlagartig abkühlte. Passend ist also ihr Spitzname 'Vulkaninsel'. Über 100 Vulkane, die jedoch alle erloschen sind, sind auf der Insel zu finden. Eine genaue Zahl gibt es nicht, da sich Vulkanologen zum Teil nicht einig sind, welcher Krater als eigentlicher Vulkan gezählt wird, und welche Krater durch andere Einwirkungen entstanden sein könnten, da aus ihnen beispielsweise nicht das Magma floss, sondern sie nur durch den großen Druck aufgeplatzt sind.
Die meisten Vulkane die man auf Lanzarote sehen kann, sind sogenannte Calderas, durch die enorme Hitze während des Ausbruchs, war die Temperatur an den Seiten des Berges ungleichmäßig heiß, weshalb die Spitze zur Seite kippte. Auch die Farbe eines Vulkans ist sehr ausschlaggebend, je jünger nämlich der Vulkan bzw. die Lava, desto dunkler ist sie. Bei jünger sprechen wir dabei allerdings von mehreren Jahrhunderten, so gilt die Lava die bei dem großen Ausbruch 1730-1736, bei denen gleich mehrere Vulkane ausbrauchen nämlich noch als junge Lava. Die Vulkane die zu dieser Zeit ausbrachen und zum Teil neu entstanden tragen den Beinamen die Feuerberge und bilden heute den Timanfaya National Park. Ist die Lava bereits älter wird sie heller.
Und die Inselbewohner haben sich die Lava und ihre Eigenschaften zu nutzen gemacht. Da die Steine meist raus sind, lassen sie sich auch ohne Mörtel gut und stabil starten, so dass sie sich so neue Häuser bauen konnten, sobald die Lava erkaltet war. Bis heute findet man überall auf der Insel Mauern aus Lava, die heutzutage jedoch eher als Windschutz für die Pflanzen auf dem Feld gelten. Denn auf der Insel ist beinahe ganzjährig ein Nordwestlicher Wind unterwegs. Auch die Asche wird heute noch genutzt. Die Insel verfügt über fruchtbaren Nährboden, der eher rötlich aussieht, es wurde durch die Asche bis zu diesem gegraben, die Pflanzen wurden in kleine Kuhlen gepflanzt, die von den Steinmauern vor Wind geschützt waren und dann wurde Asche darüber gestreut, da diese ein sehr guter Wasserspeicher ist, und so seltener gegossen werden muss, denn Regen gibt es selten. Selbst der Nachttau wird von der Asche absorbiert und dann langsam an die Pflanze abgegeben.
Doch nach dem ich nun gesagt habe, dass nahe zu alles Leben ausgelöscht wurde, wieso ist die Insel nun wieder belebt? Die Natur ist wunderbar! Einige der Bewohner haben es geschafft sich an die Küste zu retten und ernährten sich von dem Fisch, den sie fangen konnten. Wenn die Boote, mit denen sie zum Fischfang rausfuhren trockneten, stellten sie fest, dass sich eine Salzkruste bildete, mithilfe derer sie es schafften den Fisch einzulegen und somit haltbar zu machen. So konnten sie den Fisch mit nach Marokko nehmen, das sie über den Seeweg erreichten und es gegen Nutzvieh und andere nützliche Dinge zu tauschen. Durch den Wind, der den Sand der Sahara auf die Insel trug, wurden auch Mikroorganismen übertragen, die sich in dem Sand befassten und der es möglich machte, dass sich wieder flechten auf dem Lavagestein bildeten und so eroberte die Natur die Insel Stück für Stück zurück.
Der Salzabbau spielt auf der Insel nach wie vor eine besondere Rolle und bis heute wird auf die selbe Art und Weise wie damals Meersalz hergestellt in den sogenannten Salinas. Das Leitungswasser ist entsalztes gechlortes Meerwasser und ist daher nicht zum trinken und kochen geeignet.
Die Insel besteht grob gesagt aus vier Hauptfarben, der roten Tonerde, dem Schwarz der Lava, dem weiß der Sandwüsten die nahezu vollständig aus Sahara-Sand bestehen und dem Grün der Flechten und Palmen.
Bis heute gibt es ein Magmavorkommen unter der Insel, weshalb die Erdoberfläche zum Teil bis zu 500°C heiß sein kann, dieses ist grob verortet unter dem Nationalpark. Es ist jedoch fest eingeschlossen und stellt daher keine Gefahr für einen erneuten Vulkanausbruch dar, dies wird mit Messstationen genau beobachtet. Auch kleinere Erdbeben, die so leicht sind, dass man sie nicht spürt sind auf der Insel keine Seltenheit.
Besonders der Künstler César Manrique hat die Insel zu dem gemacht was sie heute ist. Beinahe überall findet man Kunstwerke die aus seiner Federstammen und viele von ihnen sind zu großen Touristen Hot-Spots geworden, dazu zählen Beispielsweise die Cueva de los Verdes, ihr Gegenstück, das Jameos del Aqua, der Kaktusgarten, sein ehemaliges Wohnhaus, das mittlerweile der Hauptsitz der Fundación César Manrique ist. Hier werden seine Kunstwerke ausgestellt und an seine Werke erinnert. Alle Gewinne die die Fundación erzielt werden genutzt um künstlerisches Talent zu unterstützen.
Ich möchte hier gar nicht tief auf die Sehenswürdigkeiten eingehen, da ich euch diese gerne aus persönlicher Sicht in einem Blog vorstellen möchte, hoffe jedoch, dass euch dieser informativer Beitrag dennoch gefallen hat. Vielleicht habt ihr ja nun auch etwas Lust auf die Insel bekommen? Ich verspreche euch, alleine die Landschaft ist traumhaft und wenn ihr das Glück habt, einen der Touristenführer zu bekommen, die euch noch etwas erzählen, wenn ihr vor Ort da steht, wenn ihr auf die Lavamassen blickt oder direkt an den Salinas steht und die Felder seht, an denen das Meersalz erwirtschaftet wird und euch erzählt, wie schlimm die Vulkanausbrüche waren, wie sehr die Menschen gerungen haben, dann nimmt einen das noch einmal auf eine andere Art und Weise mit, als wenn man es nur in einem Beitrag ließt.
Lasst mir gerne einen Kommentar da, ob ihr schon einmal dort wart, oder ob ihr dort gerne einmal hinmöchtet!