Eigentlich sollte es jeder kennen. Kleine Macken, welche uns durch den Alltag begleiten und uns vollkommen normal erscheinen. Manchmal allerdings, aber nur manchmal, schleicht sich ein weiterer Gedanke in unseren Kopf. Entweder im Nachhinein, oder genau dann, während wir es gerade machen, was auch immer.
Dann denken wir: WTF...? Was bitte tust du da eigentlich?
Eine Antwort darauf haben wir allerdings nicht. Wir stellen nur fest, das wir es wohl schon ewig lange so machen. Warum auch immer.
Abends, wenn es dunkel ist, mitten in der Nacht. Man wacht auf. Muss mal ganz dringend wohin. Natürlich schlendert man nicht gemütlich über den Flur ins Badezimmer. Nein. Es könnte ja ein Mörder hinter der nächstbesten Tür lauern, weswegen wir, darum bemüht auch ja leise zu sein, schnell ins Badezimmer flitzen. Ebenso schnell geht es zurück. Zurück ins warme Bettchen, welches uns unsere nötige Sicherheit und Geborgenheit liefert.
Abends, wenn wir nicht schlafen können. Mit Decke zu warm. Ohne Decke zu kalt. Also ein Bein raus aus der Decke, der Rest vom Körper, ohne den Kopf natürlich, unter der Decke.
Und dann schleicht sich ein Gedanke in unseren Geist, welcher uns daran hindert, endlich in diesem perfekten Warm-Kalt-Verhältnis einschlafen zu können.
Es könnte ja irgend etwas unter dem Bett sein. Ein Monster/Mörder/was auch immer. Also Schwuppdiwupp, das Bein wieder zurück unter die Decke und man versucht irgendwie so einschlafen zu können.
Zwei kleine Beispiele, welche unseren Nächtlichen Ablauf irgendwie bestimmen. Aber es gibt noch viele mehr. So zum Beispiel auch das Fingernägel kauen! Eine absolut fürchterliche Angewohnheit und doch tun es mehr Leute, als man erwartet.
Vielen ist es auch etwas unangenehm, weswegen sie es gar nicht erst ansprechen oder gar verneinen.
Dabei ist es einfach nur eine Art, mit dem Stress, welchen man ständig um die Ohren hat, fertig zu werden. Es ist unter anderem auch die häufigste, nervöse Angewohnheit. (Andere sind Daumenlutschen, Nasenbohren, Haare um die Finger drehen und mit den Zähnen knirschen.) Zudem ist es auch die Angewohnheit, die man oftmals von klein auf mit in das Erwachsenenalter nimmt.
Und natürlich, die wohl mit, neben dem Nägelkauen, weitverbreitete Angewohnheit: Kontrolle. Habe ich meinen Schlüssel dabei? Ist das Portemonnaie auch wirklich in der Tasche? Wo habe ich noch gleich mein Handy hin gesteckt? Ist die Wohnungstür(oder Autotür) auch wirklich richtig abgeschlossen?
Alles kleine Macken, welche uns durch einen ganz normalen Tag begleiten.
Wir sind so sehr an einen routinierten Ablauf gewöhnt, das wir großteils solche Kleinigkeiten ganz Automatisch tun. Tag für Tag. Und manchmal kommt einem dann der Gedanke: Habe ich jetzt meinen Schlüssel wirklich eingepackt?
Man weiß es nicht mehr. Man tut es ganz automatisch, ohne groß darüber nach zu denken. Wie eine Maschine halt.
Doch letztendlich erleichtern uns unsere Gewohnheiten, mögen sie noch so seltsam sein, auch in vielen Dingen das Leben.
Wir haben viele verschiedene, ganz bestimmte Verhaltensgewohnheiten. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um essen, gehen, sprechen, schreiben, einschlafen etc. dreht. Gewohnheiten, zu denken, zu fühlen und mit unseren Gefühlen um zu gehen.
Unsere Gewohnheiten, jede einzelne, macht letztendlich den Menschen aus uns, der wir sind. Und man braucht sich wirklich für nichts dergleichen zu schämen. Sie machen uns einzigartig, verleihen uns Persönlichkeit und vermitteln das Gefühl, etwas besonderes zu sein. Anders zu sein, als andere. Sich von der Masse ab zu heben. Denn wer will schon so sein, wie tausend andere?
Doch woher kommen diese kleinen Macken, welche uns durchs Leben begleiten?
Gleiche Tagesabläufe. Man tut jeden Tag dasselbe. Immer auf die gleiche Art und weise. Man handelt gleich, man denkt gleich.
Gewohnheiten wie auf der Tastatur(oder dem Handy) zu schreiben, Fahrrad(Auto) zu fahren, zu Rechnen und vieles mehr, sind uns wohl noch am deutlichsten vor Auge.
Haben wir uns erst einmal an eine Sache gewöhnt, erfordern diese von uns weder Mühe noch Aufmerksamkeit von uns. Sie laufen routiniert ab. Wir brauchen uns nur noch auf unseren Körper zu verlassen.
Dieser meldet uns, wenn wir einen Fehler begehen, welcher dem üblichen Muster widerspricht. Ob wir Abends auf der falschen Seite einschlafen oder sonst irgend etwas anders machen, als sonst. Wir fühlen uns dann einfach unwohl und so, als ob etwas nicht stimmen würde.
Letztendlich hat jeder Mensch irgendwelche kleinen Macken, welche ihn durch Leben begleiten. Ich zum Beispiel muss auf der rechten Seite liegen, den Kopf in Richtung der Tür, die Wand hinter meinem Rücken um schlafen zu können. Oh es ist furchtbar, wenn diese Kriterien nicht erfüllt sind!
Mein Portemonnaie muss im Rucksack immer auf der rechten Seite liegen, wenn ich ihn auf dem Rücken trage. Bei einem Buch lese ich (mit einer Ausnahme) immer das Ende zu erst, um fest zu stellen, ob es mir gefällt. Und ja, hin und wieder knabbere auch ich etwas an meinen Fingernägeln, zum Leidwesen meiner Mutter.
Und trotz allem, liebe ich meine kleinen Macken!
Einen wundervollen, weiteren Tag voll gestopft mit merkwürdigen Angewohnheiten wünscht Euch
LiliRochefort
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