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Nero Corleone (Part 2.) |
"Nero Corleone" ....weiter geht's ;-) ...Bis zu diesem Freitag dem 17. November. Dazu muss man wissen: Unsere Geschichte beginnt in Italien, und was bei uns in Deutschland Freitag der 13. ist - ein gefährlicher Unglückstag, ein Tag der verlorenen Geldbörsen, versäumten Küsse und Pickeln auf der Nase - , das ist in Italien Freitag, der 17. Und der November gild als Unglücksmonat - wenn also 17. November auf einen Freitag fällt und wenn noch gerade an diesem Tag aus einem schlechtgelaunten, dunklen Himmel ein böse grollendes Wintergewitter mit Prasselregen kommt, dann bedeutet das nichts Gutes. Und an einem solchen Tag warf die Madonnina ihr Jungen. Es waren vier, und zum allerersten mal war ein kolpechrabenschwarzes dabei. Nein, nicht ganz schwarz: die rechte Vorderpfote war weiß. Das war aber auch alles. Es war un maschino, ein Mann, ein Knabe, ein Kater. Ein schwarzer Kater, geboren am Freitag, dem 17. November, bei Donner und Blitz um 12 Uhr mittags, high noon. Oh je. Sie nannten ihn Nero. Nero heißt: Schwarz. Eines Abends Anfang Dezember stellte der Bauer wie üblich den großen Blechteller mit Nudeln, Reis, Weißbrot, Milch und einem bisschen Fleisch für seine Katzen hin, da sah er die vier kleinen zum ersten mal. Die Madonnina brachte sie mit und eroberte ihnen Platze am Tellerrand. "Porco dio!" schrie der Bauer, "Quattro! E un nero!" Den Fluch übersetze ich lieber nicht, aber der Rest heißt: "Vier! Und ein schwarzes!". Die beiden weißgrau Getigerten brachte er in den nächsten Wochen oben in den Bergen bei einem Freund unter, der Mäuse in der Scheune hatte und gerne zwei kräftige junge Katzen aufnahm - sie würden sich ihren Lebensunterhalt mit jagen verdienen müssen. Die kleine rotweiße, die der Madonnina sehr ähnlich sah, er nannte sie Rosa, stellte sich beim Fressen und auch sonst so tapsig und dumm an, dass er sie noch eine Weile bei ihrer Mutter lassen wollte, dann würde man schon sehen. Außerdem hatte Rosa himmelblaue Augen, mit denen sie fürchterlich schielte - man wusste nie: Sah sie zum Futterteller in, oder schaute sie den Wolken nach? So etwas komisches hatte der Bauer noch nie gesehen. Und Nero, den kleinen schwarzen - denn bekam er einfach nicht zu fassen. Wann immer der Bauer sich bückte, war Nero weg, schnell wie der Blitz und unauffindbar. "Furbo!" rief der Bauer, "Spitzbube!", und: "Diavolo nero!", "Schwarzer Teufel!", aber er kriegte ihn nie, und die Tiere auf dem Hof hielten die Luft an und sagten: "Wenn das mal gutgeht!". ... |