Masilein Schrieb:
Ich bin ehrlich, ich bin auch nicht glücklich damit, wenn ich das tun muss, was die Gesellschaft am Laufen hält, ich aber für falsch finde. Ich habe immer noch Bauchscmerzen, wenn ich an eine Situation von vor 7 Jahren zurückdenke, wo meine Mutter mich in einer 4-stündigen Einheit dazu überredet hat "den Krieg mit unfairen Mitteln" zu führen. Im Endeffekt war es auf einer moralischen Ebene verdammt falsch, allerdings hat es dazu geführt, dass die Situation nicht noch schlimmer geworden ist, weil ich plötzlich als jemand da stand, der im Notfall über Leichen gehen würde. (Würde ich auch - nur halt zuerst über meine und dann erst über die von anderen.)
Ich fand das bei den Fragen auch immer recht kompliziert. Like, generell freue ich mich nicht daran, wenn jemand einen Fehler macht und selbst den Leuten, die mir das Leben absolut zur Hölle gemacht haben, hab ich keinen Hass entgegen. Eher Emotionslosigkeit - mich mit derart intensiven Gefühlen wie Hass mit denen zu beschäftigen sind mir die Personen einfach nicht wert. Wenn ich sehe, dass jemandem etwas schlechtes passiert, dann hab ich selten Freude daran. Vielleicht ein kleines bisschen, wenn ich das Gefühl habe, dass es "verdient" ist. Wie beispielsweise diese Videos wo Leute Hunde nerven und dann gebissen werden. Ich lach da nicht, aber ich hab dann so ein Gefühl der Genugtuung. Genauso wenn jemand andere belästigt und dann irgendwo ne Treppe runterfällt keine 10 Sekunden danach. Sowas find ich dann ... verdient? Aber vor allem wenn es um Dinge wie Arbeit oder Gruppe geht, bin ich mehr auf das Gesamtbild fokussiert, als auf einzelne Personen.
Und verzeihen kann ich einmalig gut. Du musst mich wirklich schlimm verletzen und das öfter, damit ich da nicht mehr so warm dafür bin. Aber selbst wenn ich es nicht "verzeihe", irgendwo kann ich trotzdem noch fast jedes Verhalten "entschuldigen", also in der Situation rechtfertigen. Was nicht heißt, dass ich die Entscheidung der Person dann richtig finde, aber ich kann verstehen, was da warum mit der durchgegangen ist. Zumindest nachdem etwas Zeit vergangen ist und ich selbst nicht mehr so verletzt bin. Und diese neutrale Höflichkeit? Sowas nennt sich gute Kinderstube
Katreativ Schrieb:

Ich habe teilweise aber auch sehr viel bei den Aussagen überlegt. Zum Beispiel bei der Aussage, ob man schadenfroh ist, wenn ein Konkurrent irgendwie scheitert. Da musste ich an die unkollegiale Kollegin denken und da sie mir liebend gerne meine Fehler vorhält, dass es schon ein wenig Genugtuung ist, wenn sie mal einen Fehler macht (der aber kein großer Fehler, sondern eher ein kleines "Missgeschick" ist). Dann musste ich aber an eine Situation denken, in der meine Büronachbarin sich einmal gehäßig gefreut hat, als sie dachte, die unkollegiale Kollegin hätte einen Fehler gemacht. Die unkollegiale Kollegin hat sich hinterher bei meiner Büronachbarin darüber ausgelassen und es war für mich leicht unangenehm daran zu denken, dass keine 10 Minuten zuvor sich meine Büronachbarin noch die Hände gerieben hat, weil sie dachte, die unkollegiale Kollegin hätte einen Fehler gemacht. Ich war bei der Aussage erst neutral, aber bin dann bei der Erinnerung eher leicht in Richtung Ablehnung abgedriftet.
Oder ob ich jemanden verzeihen kann, wenn er mich verletzt. Da habe ich zum Beispiel überlegt, dass Menschen ja unterschiedlich sind und mit inneren Konflikten unterschiedlich umgehen. Vielleicht bin ich zur falschen Zeit am falschen Ort und dann für eine Person lediglich ein Ventil für solche inneren Konflikte. Einen solchen Menschen könnte ich dies wahrscheinlich niemals vergessen und ich könnte auch kein großartiges Vertrauen zu ihm aufbauen, aber ich würde ihm trotzdem mit neutraler Höflichkeit gegenüber treten.
Auch wenn die unkollegiale Kollegin mich zum Beispiel nicht grüßt, sondern auch lieber direkt kritisiert, halte ich ihr die Tür auf, wenn sie einen Raum betreten möchte oder ich sage "danke", wenn sie mir etwas hinlegt. Nur das Grüßen spare ich mir mittlerweile auch. Wenn sie mein Büro betritt und mich nicht von sich aus begrüßt, sehe ich auch keine Veranlassung sie zu begrüßen. Allerdings würde ich sie grüßen, wenn ich aus irgendeinem ominösem Grund ihr Büro betreten würde und sie gerade da sitzt.
Masilein Schrieb:
Mein Resultat:
*klick*
Bin selbst bissl baff darüber? Also die Nummer mit dem Machiavellismus wundert mich nicht, das ist eine Ansicht, die ich tatsächlich zum Teil habe (durch größtenteils Erziehung und Erfahrung), wobei ich nicht zwingend der Meinung bin, dass es immer der "richtige" Weg ist. Es ist einfach so wie die Welt in ihrer Gänze läuft und entweder ich spiele mit, oder ich gehe unter.
Und ich bin da eher so gewesen, dass ich denke: "Ja, auf der Welt läuft es halt so, aber deswegen muss ich nicht auch gleich genauso sein sondern sollte mit halbwegs gutem Beispiel vorangehen, auch wenn die Welt es einem nicht unbedingt leicht macht." Mein Resultat:
*klick*
Bin selbst bissl baff darüber? Also die Nummer mit dem Machiavellismus wundert mich nicht, das ist eine Ansicht, die ich tatsächlich zum Teil habe (durch größtenteils Erziehung und Erfahrung), wobei ich nicht zwingend der Meinung bin, dass es immer der "richtige" Weg ist. Es ist einfach so wie die Welt in ihrer Gänze läuft und entweder ich spiele mit, oder ich gehe unter.

Ich habe teilweise aber auch sehr viel bei den Aussagen überlegt. Zum Beispiel bei der Aussage, ob man schadenfroh ist, wenn ein Konkurrent irgendwie scheitert. Da musste ich an die unkollegiale Kollegin denken und da sie mir liebend gerne meine Fehler vorhält, dass es schon ein wenig Genugtuung ist, wenn sie mal einen Fehler macht (der aber kein großer Fehler, sondern eher ein kleines "Missgeschick" ist). Dann musste ich aber an eine Situation denken, in der meine Büronachbarin sich einmal gehäßig gefreut hat, als sie dachte, die unkollegiale Kollegin hätte einen Fehler gemacht. Die unkollegiale Kollegin hat sich hinterher bei meiner Büronachbarin darüber ausgelassen und es war für mich leicht unangenehm daran zu denken, dass keine 10 Minuten zuvor sich meine Büronachbarin noch die Hände gerieben hat, weil sie dachte, die unkollegiale Kollegin hätte einen Fehler gemacht. Ich war bei der Aussage erst neutral, aber bin dann bei der Erinnerung eher leicht in Richtung Ablehnung abgedriftet.
Oder ob ich jemanden verzeihen kann, wenn er mich verletzt. Da habe ich zum Beispiel überlegt, dass Menschen ja unterschiedlich sind und mit inneren Konflikten unterschiedlich umgehen. Vielleicht bin ich zur falschen Zeit am falschen Ort und dann für eine Person lediglich ein Ventil für solche inneren Konflikte. Einen solchen Menschen könnte ich dies wahrscheinlich niemals vergessen und ich könnte auch kein großartiges Vertrauen zu ihm aufbauen, aber ich würde ihm trotzdem mit neutraler Höflichkeit gegenüber treten.
Auch wenn die unkollegiale Kollegin mich zum Beispiel nicht grüßt, sondern auch lieber direkt kritisiert, halte ich ihr die Tür auf, wenn sie einen Raum betreten möchte oder ich sage "danke", wenn sie mir etwas hinlegt. Nur das Grüßen spare ich mir mittlerweile auch. Wenn sie mein Büro betritt und mich nicht von sich aus begrüßt, sehe ich auch keine Veranlassung sie zu begrüßen. Allerdings würde ich sie grüßen, wenn ich aus irgendeinem ominösem Grund ihr Büro betreten würde und sie gerade da sitzt.
Ich bin ehrlich, ich bin auch nicht glücklich damit, wenn ich das tun muss, was die Gesellschaft am Laufen hält, ich aber für falsch finde. Ich habe immer noch Bauchscmerzen, wenn ich an eine Situation von vor 7 Jahren zurückdenke, wo meine Mutter mich in einer 4-stündigen Einheit dazu überredet hat "den Krieg mit unfairen Mitteln" zu führen. Im Endeffekt war es auf einer moralischen Ebene verdammt falsch, allerdings hat es dazu geführt, dass die Situation nicht noch schlimmer geworden ist, weil ich plötzlich als jemand da stand, der im Notfall über Leichen gehen würde. (Würde ich auch - nur halt zuerst über meine und dann erst über die von anderen.)
Ich fand das bei den Fragen auch immer recht kompliziert. Like, generell freue ich mich nicht daran, wenn jemand einen Fehler macht und selbst den Leuten, die mir das Leben absolut zur Hölle gemacht haben, hab ich keinen Hass entgegen. Eher Emotionslosigkeit - mich mit derart intensiven Gefühlen wie Hass mit denen zu beschäftigen sind mir die Personen einfach nicht wert. Wenn ich sehe, dass jemandem etwas schlechtes passiert, dann hab ich selten Freude daran. Vielleicht ein kleines bisschen, wenn ich das Gefühl habe, dass es "verdient" ist. Wie beispielsweise diese Videos wo Leute Hunde nerven und dann gebissen werden. Ich lach da nicht, aber ich hab dann so ein Gefühl der Genugtuung. Genauso wenn jemand andere belästigt und dann irgendwo ne Treppe runterfällt keine 10 Sekunden danach. Sowas find ich dann ... verdient? Aber vor allem wenn es um Dinge wie Arbeit oder Gruppe geht, bin ich mehr auf das Gesamtbild fokussiert, als auf einzelne Personen.
Und verzeihen kann ich einmalig gut. Du musst mich wirklich schlimm verletzen und das öfter, damit ich da nicht mehr so warm dafür bin. Aber selbst wenn ich es nicht "verzeihe", irgendwo kann ich trotzdem noch fast jedes Verhalten "entschuldigen", also in der Situation rechtfertigen. Was nicht heißt, dass ich die Entscheidung der Person dann richtig finde, aber ich kann verstehen, was da warum mit der durchgegangen ist. Zumindest nachdem etwas Zeit vergangen ist und ich selbst nicht mehr so verletzt bin. Und diese neutrale Höflichkeit? Sowas nennt sich gute Kinderstube
