Katreativ Schrieb:
Aktuell versuche ich mein Leben zu leben. Ich schaue mir berichte an und hoffe einfach auf das Beste. Ich muss dazu sagen, dass ich der Ukraine und dessen Präsidenten schon Sympathie gegenüber empfinde und dann denke ich an den Teil der russischen Bevölkerung, der den Krieg nicht möchte und auch nie gewollt hat und für die die Ukrainer vielleicht sogar "Brüder und Schwestern" sind.
Ich versuche mich nicht zu viel damit zu befassen, weil ich dann doch zu viel mitempfinde, wenn ich Menschen leiden sehe. Ich habe einen Bericht der Welt gesehen, wo die ukrainische Dolmetscherin anfing zu weinen, während sie gleichzeitig versucht hat, die Rede des ukrainischen Präsidenten zu übersetzen.
Und das Argument mit dem Filmen: Ich denke, vielen, die in Krisengebieten filmen, geht es auch ums Mitteilen und Dokumentieren. Darum, gesehen und gehört zu werden und zu dokumentieren, was da eigentlich gerade passiert. Vielleicht auch, damit es von den russischen "Brüdern und Schwestern" gesehen und gehört wird, auch wenn Putin wahrscheinlich sein bestmögliches tut, seiner Bevölkerung seine Interpretation der Wahrheit zu vermitteln.
Und wenn Leute mit den Kriegen an anderen Ecken der Welt argumentieren: Man muss auch sagen, dass die Ukraine räumlich und politisch uns sehr nah ist. Es ist auf dem europäischem Kontinent und uns daher einfach näher. Es keimt der Gedanke auf, wenn Putin sein Reich in Richtung Ukraine erweitert, dass er vielleicht auch auf den Geschmack kommen könnte, noch mehr Länder zu annektieren.
Ich bin aber auch dafür, nicht zu große Angst vor einer Situation zu haben, die eventuell passieren kann, aber genauso gut auch nicht passieren kann. Ich hoffe einfach das Beste, bedenke aber auch das Schlimmste.
Ich hoffe erstmal für die Ukraine, dass die Verhandlungen gut laufen. Ich finde es irrwitzig, dass sie zunächst in Weißrussland stattfinden sollten, was in der Situation selbst alles andere als neutral ist. Jetzt sollen die Verhandlungen an der weißrussischen Grenze stattfinden, was eigentlich immer noch kein neutraler Boden ist, aber zumindest Kooperationsbereitschaft von ukrainischer Seite zeigt. Ich habe Beiträge von Leuten gelesen, die dem ukrainischen Präsidenten vorwerfen, er würde sein Volk in den Tod schicken, aber eigentlich schickt der Mensch, der einen Krieg begonnen hat, den niemand wirklich nachvollziehen kann, viel zu viele Menschen in den Tod. Und dann gibt es Bilder vom ukrainischen Präsidenten, der selbst aktiv dabei mithilft die Hauptstadt zu verteidigen, und im Gegensatz das Bild des Mannes, der das alles mit verursacht hat und sicher an seinem Schreibtisch sitzt.