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Vogelfrei Schrieb:
Verstehe gerade nicht warum so sehr über Solidaritätsbekundungen und Menschlichkeit diskutiert wird?? Es wird aktuell viel darüber berichtet, es ist ein aktuelles Ereignis, jetzt Solidarität zu zeigen heißt nicht, dass einem andere Kriege egal sind. Als Afghanistan von den Taliban überrollt wurde, gab es auch viele Solidaritätsbekundungen. Mit solch einer Äußerung möchte man auch nicht zeigen "ach schau, so menschlich bin ich", sehe da jetzt auch nicht direkt Heuchelei?  Natürlich macht es viele Leute mehr betroffen, weil wir auch mehr involviert sind. Putin hat auch Drohungen gegen uns geäußert, sollten wir eingreifen, natürlich macht man sich da mehr Sorgen. Ich bin mir aber sicher, wenn täglich über Opfer in anderen Kriegen in der Menge berichtet würde, gäbe es genauso viel Solidarität. Nur Menschen haben einen Überlegensinstikt und der greift da wohl eben an. Wenn das Haus neben mir brennt, macht mich da auch mehr betroffen und mehr Angst als ein brennendes Haus drei Städte weiter, weil mein Haus auch brennen könnte.

Vogelfrei Schrieb:
Verstehe gerade nicht warum so sehr über Solidaritätsbekundungen und Menschlichkeit diskutiert wird?? Es wird aktuell viel darüber berichtet, es ist ein aktuelles Ereignis, jetzt Solidarität zu zeigen heißt nicht, dass einem andere Kriege egal sind. Als Afghanistan von den Taliban überrollt wurde, gab es auch viele Solidaritätsbekundungen. Mit solch einer Äußerung möchte man auch nicht zeigen "ach schau, so menschlich bin ich", sehe da jetzt auch nicht direkt Heuchelei?  Natürlich macht es viele Leute mehr betroffen, weil wir auch mehr involviert sind. Putin hat auch Drohungen gegen uns geäußert, sollten wir eingreifen, natürlich macht man sich da mehr Sorgen. Ich bin mir aber sicher, wenn täglich über Opfer in anderen Kriegen in der Menge berichtet würde, gäbe es genauso viel Solidarität. Nur Menschen haben einen Überlegensinstikt und der greift da wohl eben an. Wenn das Haus neben mir brennt, macht mich da auch mehr betroffen und mehr Angst als ein brennendes Haus drei Städte weiter, weil mein Haus auch brennen könnte.

Khloe Schrieb:
klar kann ich gerne machen
ich finde es unmenschlich, dass ein bestimmtes Thema einen nur oder mehr berührt, nur weil es in der nähe abspielt und man eventuell selber betroffen ist. Es ist doch scheiß egal, wo oder wen es betrifft, Solidarität sollte man immer zeigen. 
Zumal deine Aussage es auch normalsiert, dass Menschen seit "70 Jahren" ganze Zeit abgeschossen werden. Dies zeigt doch, wie schrecklich es ist, dass Menschen, egal wo, seit so langer Zeit leiden und sich immer noch nichts geändert hat und es sich anscheinend normalisiert hat, dass sowas passiert. 
Aber was ich noch schlimmer finde ist deine Wortwahl. Es ist sehr respektlos und die Bezeichnung "Musels" ist definitiv nicht korrekt und zeitgemäß. 

Fantasy Schrieb:
+1
Und zu deiner (@Karl) Antwort zu mir:
Natürlich verharmlost du etwas, wenn du es runterspielst "weil es seit 70 Jahren sowieso so ist"/ "Krieg im Nahen Osten ist nichts besonderes"
Nur weil viele nicht so recht wissen, welche Kriege im Nahen Ost stattfinden, sollte man diese Kriege und vor allem die Opfer aus der zivilen Bevölkerung nicht einfach runterspielen. Wenn man ignorant ist, ist man halt ignorant. Aber als Person, die scheinbar sogar von diesem Thema Bescheid weiß, hörst du dich einfach so abartig unemphatisch an. Klar trifft einen zb ein Todesfall in der Familie hart, aber genauso hart kann man diese Trauer für die Opfer anderer Menschen fühlen und sollte es auch. Empathie und Solidarität sind ein erste Schritt, um diesen Kriegen ein Ende zu bereiten.
Außerdem"Musel" ist sehr entmenschlichend, zumindest hat dieser Begriff keine positive Bedeutung - es ist und bleibt einfach beleidigend. 

Masilein Schrieb:
ja, aber sorry, ich finde wenn's dir egal ist, dass die Menschen sterben, wenn sie nicht vor deiner Haustür sterben, dann liegt dein Problem nicht dabei, dass Menschen sterben, sondern dass du das Leid von zu Hause aus miterleben musst
das ist das Einzige, worauf ich hinweisen wollte, dass viele sich erst anfangen dafür zu interessieren, wenn es sie selber treffen kann
gleiches Spiel hast du doch auch bei Anschlägen. Ist schlimm ne, ja da sollte man was machen, aber sind ja nur die Amis, die sich in den Schulen abballern oder ist in Afghanistan wo jemand mit einer Autobombe 20 Menschen aus dem Leben reißt, aber "so ist es halt". Und dann passiert es in Deutschland oder Österreich oder der Schweiz und plötzlich ist die Welt aus den Angeln gehoben. Man hätte selbst die Person sein können, die gerade im Hörsaal saß oder die auf der Straße entlang spazierte. Man hätte selber sterben können. Und dann erst ist man bewegt und möchte, dass sich was ändert. Und drei Wochen später ist es keine Schlagzeile mehr und gelangweilt schaltet man um oder klickt weiter, wenn eine ähnliche Nachricht aus Übersee kommt.
DAS meine ich. Das ist eine Reaktion und ein Gefühl, das man vielleicht mal versuchen sollte für sich selbst zu analysieren und zu schauen, wo man sich selbst im Weltgeschehen sieht

KarlEnder Schrieb:
Du hast Recht, aber ich finde es nicht verwerflich dieses Gefühl zu haben. Da kann man halt einfach nicht aus seiner eigenen Haut.

KarlEnder Schrieb:
Ich sage nicht, dass es mich nur oder mehr berührt, wenn es sich in der Nähe abspielt. Ich sage, dass es normal ist, wenn es einen mehr berührt, wenn es sich in der Nähe abspielt (und man evtl. selbst betroffen ist). Das geht den allermeisten Leuten so. Und natürlich der klassische naturalistische Fehlschluss - sein impliziert nicht sollen und ich habe nichts über sollen gesagt.
Meine Aussage normalisiert nicht, dass Menschen im Nahen Osten abgeschossen werden. Nach 70 Jahre anhaltendem Dauerkrieg im Nahen Osten ist es aber de facto normal. Frag die Leute mal woran sie denken, wenn sie an Krieg denken, nach den Weltkriegen und Kriegen, von denen sie persönlich betroffen sind, werden sie dir den Nahen Osten nennen. 100%. Wieder, sein heißt nicht sollen.
Und dann kannst du mir ja erklären, inwieweit diese Bezeichnung diffamierend ist. Vielleicht gibt es ja eine Hintergrundbedeutung des Begriffs, die ich nicht kenne - Google hat jedenfalls nichts ergeben.