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Laurosch
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Nate

Gespannt lauschte ich ihren Worten, ehe sie mir eine Gegenfrage stellte, die mich kurzzeitig aus der Bahn warf. Mein lebenlang verbrachte ich mit Nebenjobs, um meiner Familie finanziell unter die Arme zu greifen. Im Alter von 18 beschloss ich dann, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Ich brauchte einen festen Job, ein festes Gehalt, ein strukturiertes Leben und vor allem: mehr Geld, um endlich von zuhause abzuhauen. Meinem Vater ging es nach dem Tod meiner Mutter wahnsinnig schlecht, sodass er die Laune an uns Kindern ausließ. Vor allem an meiner kleinen Schwester, Lilly. Gelegentlich wurde er auch handgreiflich, also stellte ich mich dazwischen und bekam die Schläge ab, die eigentlich für Lilly bestimmt waren. Auch mein kleiner, 8jähriger Bruder Luke, musste viel ertragen, aber auch für ihn setzte ich mich immer wieder ein. Diese Erinnerungen schmerzten noch heute. "Ich bin Assistent in einer angesehenen Firma. Eventuell schaffe ich es sogar mal auf den Chef-Platz, mal sehen. Aber zurzeit bin ich nur der Assistent. Ist zwar ziemlich langweilig, aber es bringt gutes Geld ein und naja, wenigstens etwas Ablenkung vom Alltag.", gab ich ruhig zurück. Ich wollte Lorena von meiner Familiengeschichte erzählen, tat es letztendlich aber doch nicht. Sie war quasi eine völlig fremde Person und auch wenn ich mich zu ihr hingezogen fühlte, wollte ich sie im ersten Moment nicht gleich wieder von mir stoßen. Nicht jeder ging mit solch einer tragischen Familiensituation gut um. Mittlerweile lernte ich darüber einfach nicht mehr zu reden.

Rayna

"Vielen Dank, Sir.", entgegnete ich mit einem breiten Lächeln, als er meinen Stuhl nach hinten zog und ihn wieder an den Tisch schob, nachdem ich mich draufgesetzt hatte. Immer wieder ließ ich meinen Blick in diesem Saal umherstreifen. Außer dem Kellner war keine Menschenseele zu finden. Irgendwie machte mir das schon fast Sorgen, ließ es mir allerdings nicht anmerken. Die Worte des älteren Mannes eben schwirrten mir noch durch den Kopf. Er sucht euch. Euch 4. Waren das wirklich nur leere Worte, oder eine Drohung? Eventuell sogar eine Warnung. Keine Ahnung. Fynn würde mich wahrscheinlich für komplett unzurechnungsfähig halten, würde ich ihm erzählen, dass mich diese Worte noch immer beschäftigten. Trotzdem war es schon merkwürdig, dass der Himmel von einem Moment auf den Anderen so dunkel wurde. Zuerst strahlender Sonnenschein, Wärme und Urlaubsgefühl - und dann pechschwarzer Himmel und Donner. Das machte doch gar keinen Sinn, oder? Immer wieder versuchte ich mir einzureden, dass das für eine Insel normal wäre. Ich durfte dem nicht so viel Gewicht auflegen. "Also, was wollen wir essen?" Das Buffet war bereits aufgebaut. Eine ganze Reihe voller leckerem Essen, zumindest roch es sehr gut. An der Seite standen die Teller und das Besteck. Der Kellner lief auf uns zu, stellte sich neben und - ganz gelangweilt und gleichzeitig sichtlich überrascht, dass überhaupt jemand gekommen war - und fragte: "Was wollen Sie trinken?", "Ein Wasser, bitte.", entgegnete ich ruhig und blickte fragend zu Fynn herüber. Irgendwas stimmte mit diesem Ort nicht. Ich konnte dieses Gefühl der Angst nicht ablegen.

@Liviaaa 
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