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Geschichten und Rollenspiele < Virtual Popstar Erste | Zurück | Seite: | Nächste | Letzte Seite
[PRS] WITH YOU I LOVE
Anonym
Popstar



[Caleb]

Unglaublich hingebungsvoll erwiderte er den schwachen Kuss, in welchem tiefgründige, ungesagte Worte steckten. Ohne sie hören zu wollen, schmiegte er unterdessen sein Gesicht an die warme Innenfläche ihrer Hand, mit seinem immensen Gewicht immer noch an ihren Körper gepresst. Dieser Moment hätte nie enden sollen. Er hatte sich sein Gehirn matschig gevögelt, lag satt, wohlgestimmt und matt lächelnd in den Armen einer wunderschönen Frau. Es standen keine Aufgaben für den heutigen Tag an, außer es immer wieder mit ihr zu treiben, bis sie ohnmächtig wurden.
Einen Augenblick später betrachtete er ihre klaren, gedankenverlorenen Augen. Die freundliche Helligkeit im Raum verlieh den himmelblauen Kreisen ein Schimmern, es lenkte ihn völlig ab. Herzschläge pochten um die Wette, während er seine Hand heranziehen und ihre Lippen erneut schmecken wollte, doch er wurde in seinem Vorhaben unhöflich unterbrochen. Wieso ergriff sie immer so schnell die Flucht? Gestern Abend war es ein unglücklicher Zufall, aber jetzt handelte sie fahrlässig. Calebs Sinneswahrnehmungen mussten sich erst einmal von der Überanstrengung erholen, bevor er ihr Handeln interpretieren konnte. Stöhnend, was etwas schmerzerfüllt klang, setzte er sich im durcheinander gebrachten Bett auf und streckte seinen schlaffen Arm nach ihr aus. Da sie mit dem Rücken zu ihm stand, zog er sie am Handtuch nach hinten und benutzte das längere Ende, um sich die Stirn abzutupfen. Dabei entblößte er ihren blanken, runden Hintern und er musste sich sehr anstrengen, dem Bedürfnis zu widerstehen, in die pralle Rundung hineinzubeißen. Immerhin wehrte sie sich nicht, als er flüchtig mit der Hand über eine Backe glitt.
»Ich ruf' dir ein Taxi, ja?«, säuselte er mit angerauter Stimme, erblickte aber lediglich eine böse über die Schulter guckende Lydia. Sie verstand den Sarkasmus, wie er erkennen konnte.
»Warte, wer hatte eigentlich gesagt, dass wir fertig waren? Lass' mich das abwischen«, sagte er sanft und griff unter ihr Handtuch, um sie zu sich umzudrehen, da rebellierte sie plötzlich, wie von einer Tarantel gebissen. Nackt und verwirrt versteifte sich Caleb, ein riesiges Fragezeichen leuchtete auf seinem Gesicht. Immer wieder dieser nervige Widerstand.
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

"Cale", fuhr sie ihn an. "Ich kann das selbst machen." Widerspenstig und spärlich wischte sie sich das weiße Zeug von ihrer Mitte, ihre Augen suchten einen Punkt, den sie anstarren konnte, um ihm nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Sie verstand die Welt nicht mehr, alles schlug auf sie ein, ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Du wirst jetzt auf keinen Fall heulen, reiß dich zusammen!, ermahnte Lydia sich selbst. 
"Niemand muss sagen, dass wir fertig sind. Ich möchte nach Hause. Jetzt." Sie klang nicht sonderlich überzeugt von sich selbst, doch ihr machten ihre Gedankengänge Angst, ganz furchtbare Angst, und sie vermutete, wenn sie länger bei ihm blieb, würde das bloß schlimmer werden. Offenbar musste er ihre Verzweiflung und ihre Panik erkannt haben, denn er sah ebenso wie sie aus, als wüsste er nicht mehr, wo oben und unten war.
So eine Scheiße. Normalerweise schlief ihr Bettpartner jetzt und sie konnte ungestört gehen. Normalerweise wollte sie ja auch nicht bei ihm bleiben. Sie war unfähig, sich irgendwie zu artikulieren, stand einfach da, ihre Augen wanderten von dem unordentlichen Bett zum Nachttisch, zu seinen Knien, streifte seinen Blick, wieder zum Bett. Gehen! Aber sie war wie festgefroren, obwohl sie sich umdrehen wollte, sie wollte rennen, weg von ihm, sich in einer Höhle verstecken vor dem gruseligen Zeug, dass er mit ihr anstellte und das, obwohl sie so gut wie nie ein schlechtes Gewissen bekam. Zumindest wenn es um Sex ging. 
Ihr Knie zitterte. Auch das noch. Sie wusste nicht, ob sie sich wirklich ernsthaft verletzt hatte, bei dem Sturz, schließlich hatte sie ihr blau-grünes Knie vorher noch nicht begutachtet, oder ob es einfach daran lag, dass die Stimmen in ihrem Kopf sie zu verschlingen drohten. Geh. Bleib. Geh. Bleib. Es war ein Kampf ihrer Vernunft und ihres Instinktes. Sie hoffte inständig, dass er von ihrem inneren Gefecht nichts mitbekam, denn sonst wäre sie gezwungen, über Gefühle, über sich selbst zu reden und dann wäre alles verloren. Sie musste hier weg.
Geh. Bleib!
Anonym
Popstar



[Caleb]

Warum so zickig? Einige Male blinzelte er mit hochgezogener Augenbraue aus seiner sitzenden Position zu ihr hinauf, als hätte sie mit einem Schlag vergessen, was sich vor wenigen Minuten zwischen den beiden abgespielt hatte. Also, falls Sex mit ihr im Anschluss immer so stressig und hektisch gewesen war, dann brauchte sie eine ordentliche Einweisung in ihre Schranken. Chill, baby. Sie hatte in seinem Leben die grausamsten Dinge verpasst. Jedes Mal dachte er sich in solch einer Situation, dass sie durchaus glücklich und erleichtert sein konnte, ihn in ruhiger Verfassung zu erleben.
Nun zögerte er lange bei dem Versuch, sie zu berühren. Er wollte kein zweites Mal riskieren, dass sie ihn von sich wegstieß.
Als er kurz seinen Blick von ihr löste, fand dieser sogleich seine dunkelgrauen Boxershorts auf dem Boden vor seinen Füßen. In einer schnellen Bewegung fischte er die Shorts nach oben, warf einen prüfenden Blick darauf und streifte sie sich im Sitzen über seine stämmigen Beine. Mittendrin ließ er einen genervten Seufzer hören und fing damit an, ihr etwas zu entgegnen.
»Okay, Lydia. Ich bringe dich nach Hause.« Dann stand er auf, ragte in voller Größe über ihren Kopf hinaus. »Da ich nicht davon ausgehe, dass wir uns wieder über den Weg laufen, möchte ich auch keine Probleme mit deinem lausigen Freund haben. Du verklickerst ihm irgendwie, dass du dir das Kleid ruiniert hast und das Hotel sich mit neuen Sachen bei dir entschuldigt hat - die werde ich dir eben holen. Und gestern kamst du nicht weg, weil Lake Louise eingeschneit war. Logisch?« Seinen Worten fehlte jegliche Spur von Emotionen, er sprach kühl und abwertend mit ihr. Allem Anschein nach etwas zu kühl, denn sie machte auf ihn einen plötzlich verstörten Eindruck. War es nicht das, was sie wollte? Ficken und gefickt werden. Und Caleb hatte sein gefühlsloses, arrogantes Auftreten wieder einmal hervorragend über die Bühne gebracht. Zerstöre den Moment noch weiter. Los, mach' alles kaputt.
Ehrlicherweise erwartete er keine Antwort von ihr. Er bückte sich schweigend, um das Shirt und die Jeans aufzuheben, um damit ins Bad zu verschwinden. Nicht aus Scham, sondern aus Anstand. Außerdem wollte er seinen trostlos in der Hose baumelnden Kollegen mit Wasser erfrischen, doch das musste zunächst warten.
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

Autsch. 
Gott, seine kühle Art tat auf eine Weise weh, wie sie es nie gespürt hatte. Nicht mehr über den Weg laufen?
Aber sie stand bloß weiter da, nicht in der Lage, ihm zu sagen, was die Geister in ihrem Kopf anrichteten. Jedes Wort, jedes Windstoß, den er auslöste, als er an ihre vorbeiging, war wie ein Dorn, der sich in ihre Brust grub. Warum reagierte sie denn so? 
Ihre Füße machten sich zum Glück mobil. Mit zittrigen Händen streifte sie sich das Kleid über, zog den Reißverschluss zu, stieg in die Schuhe. Hinter ihr hörte sie die Badezimmertür ins Schloss fallen. Sie war allein, obwohl er da war. Er war da. Noch. Dann passierte etwas, was sie noch mehr aus der Fassung brachte. Als sie nach ihrem Handy griff, bemerkte sie, wie etwas von der Decke auf das Bett tropfte, doch sie konnte die Quelle nicht ausmachen, bis sie bemerkte, dass es kein gebrochenes Rohr war, sondern sie selbst. Ihr rannten heiße Tränen über die Wangen. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Und dann kam auch noch Cale aus dem Bad. Hektisch wischte sie sich über das Gesicht, versuchte zu verbergen, dass sie Gefühle hatte, hob das Kinn an, um wieder stolz zu wirken, doch sie fühlte sich mickrig und klein. Gerade eben noch hatte er sie in seinen Armen gehalten, geküsst und jetzt...
Fuck, es war ihre Schuld. In ihrem Kopf schrie sie, sie wolle das nicht, sie wolle bei ihm bleiben, den ganzen Tag, doch das einzige, wozu sie fähig war, war die unentwegt aus ihren Augen purzelnden Tränen von ihrem Gesicht zu entfernen und so zu tun, als wären sie nicht existent. Zum Glück stand sie mit dem Rücken zu ihm, doch sie befürchtete, dass ihr Schniefen und ihre roten Augen sie verraten würden. Scheiß drauf. Den juckt sowieso nichts. Und zum ersten Mal war es ihr einigermaßen egal, dass sie Schwäche zeigte, als sie sich umdrehte und in sein ausdrucksloses Gesicht sah. 
Anonym
Popstar



[Caleb]

Er nutzte den Moment der Einsamkeit im Bad, um sich über das Waschbecken abzustützen und in die leeren Augen seines Spiegelbildes zu blicken. Dieses Mal unterschied sich mittlerweile nicht mehr von den Malen, Wochen, Jahren zuvor. Mit müdem Blick betrachtete er seine missbrauchten Haare, die roten Streifen auf seiner Brust, seinen Schultern. Seinen Rücken wagte er erst gar nicht, sich anzuschauen. Alles Spuren und Zeichnungen der Löwin, die draußen vor der Tür lauerte und vermutlich ihren nächsten Angriff plante. Dass es vielleicht ein anderes Opfer sein würde, fiel ihm bei dem Gedanken sofort auf. Das ist Lydia, wiederholte er erneut in seinem Kopf. Sie verführte und sie vergaß.
Klatschend landeten seine Hände auf seinem Gesicht, versuchten, Caleb wachzurütteln. Zu sehr erinnerte sie ihn an sich selbst, wie er vor Jahren nicht nur mit Frauen, sondern mit seinen späteren Geliebten umgegangen war. Grob. Falsch. Desinteressiert. Oh, Lydia.
Mit halbherzig gerichteter Frisur, gewaschenen Händen und schützender Kleidung an seinem Körper, kehrte er in den Raum zurück, als wäre absolut rein gar nichts gewesen. Nichts, was von Bedeutung gewesen sein könnte. Nichts, was in beiden etwas ausgelöst und zurückgelassen haben könnte. Dieser Sarkasmus.
Zuerst dachte er, seine trüben Augen täuschten ihn bei ihrem Anblick. Er sah stumpf durch ihren Gesichtsausdruck hindurch. Seine Hände verschränkte er simpel vor seiner Brust, sein Blick gleichgültig auf seine Socken gerichtet, bis er wieder aufschaute.
»So willst du wieder nach Hause?«, fragte er unbeeindruckt und deutete mit einer Geste auf ihr fleckiges Kleid. Keine aufdringlichen, aber beim näheren Hinsehen deutlich sichtbare Flecken. Nachdem ein kurzer Moment verstrich, fügte er nachdrücklich hinzu: »Was sollen deine Mitbewohner von dir denken, wenn du ohne Unterwäsche wieder aufkreuzt?« Erneute Abwertung. Mit seinem Fuß stieß er hinter sich die angelehnte Badezimmertür langsam auf. Ihrem Blick zufolge sah Caleb Beschämung in ihren nassen Augen aufblitzen, als sie an ihm vorbeistarrte. Sie konnte einfach nicht wissen, dass er das nicht wollte. So mit ihr zu reden. Sie so zu behandeln, obwohl sie vorhin jeden einzelnen Zentimeter Haut miteinander geteilt hatten. Wilde, ehrliche Küsse ausgetauscht hatten. Innerlich die unterirdischen Sündengötter heraufbeschwört hatten. Es war ein einzigartiges Gefühl, und, wie er begriff, im wahrsten Sinne des Wortes. Und es machte ihn traurig, gestand er sich ein. Seiner Meinung nach trug er auch nicht die Schuld für die Kälte und Distanz zwischen den beiden. Sie war der Auslöser.
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

Da standen sie nun, völlig fremd gegenüber. Es interessierte ihn wirklich nicht, dass sie weinte. Gott, was bildete sie sich überhaupt ein. 
"Ist mir scheißegal, was die von mir denken." Auch wenn sie ihre Stimme wiedergefunden hatte, hörte sie sich nicht gut an. Sie wollte die Zeit zurückdrehen, vorspulen, aber bitte nicht in diesem Moment bleiben. Ihr Knie gab unter dem enormen Druck ihres Kopfes nach, sie setzte sich auf das Bett, den Blick leer auf die Wand gerichtet. Aber sie wusste, dass sie sich aufrappeln musste. Also wischte sie sich erneut die Tränen weg, atmete durch, griff ihre Sachen und stand auf, stand direkt vor ihm, sah in seine Augen und für einen kurzen Augenblick glaubte sie, etwas wie Sehnsucht oder Schmerz in ihnen aufblitzen zu sehen. Wahrscheinlich hatte sie sich auch nur getäuscht. Sie hätte es wissen müssen. Nun war sie wirklich das naive Mädchen, das sich die Wunden lecken musste. "Cale, ich...denke es ist besser, wenn ich wirklich ein Taxi nehme. Ich will dir nicht noch weiter auf die Eier gehen, also...gern geschehen." Hör doch auf! Sag ihm die Wahrheit! Bleib! Aber für Lydia war es bereits zu spät. Stumm quetschte sie sich an ihm vorbei, sammelte ihre restlichen Klamotten ein und stopfte sie in ihre Tasche. Als sie aus dem Bad kam, warf sie ihm kurz einen Blick zu. Ausdruckslosigkeit. "Danke, für den tollen Abend und ... das eben. Ich... hoffe, es hat dir wenigstens irgendwie gefallen." Sie brabbelte einfach irgendwelches Zeug vor sich hin, ohne überhaupt zu wissen, was sie ihm sagen wollte. "Dann ähm... mach's gut. Hoffentlich ist deine nächste Eroberung nicht so ein Quälgeist wie ich, also..." Sie gab ein leises, bitteres Lachen von sich, senkte den Blick. Er schien nicht den Anschein zu machen, antworten zu wollen. Sie hatte verschissen. Ohne weiteres verließ sie die Suite. Die Tür fiel zu. Lydia war allein, als sie anfing, richtig loszuweinen.
Anonym
Popstar



[Caleb]

Stumm und teilnahmslos beobachtete er das Geschehen, als wäre noch eine dritte Person im Zimmer und Caleb ein Statist im Hintergrund. Warum, warum, warum. Das war das Einzige, was er von ihr wissen wollte. Warum redete sie bloß dieses wirre Zeug? Warum ließ sie sich und ihn nicht nackt umschlungen auf dem Bett ruhen, was diese Situation im Vorfeld eindeutig verhindert hätte? Was hatte ihr all dieser Aufwand gebracht? Zum krönenden Abschluss hatte er sie zum Weinen gebracht. Warum, warum, Lydia? Alleine zurück, warum? War das wieder so ein interner Frauenkodex-Bruch? Hatte er vielleicht etwas übersehen, ihr nicht zu lange in die Augen gestarrt, sie zu wenig gestreichelt, ihr zu selten Komplimente gemacht? Entnervt hielt er den nicht mehr geschwollenen Nasenrücken zwischen seinen Händen, schloss die Augen, und wollte sie am liebsten an den Haaren herbei auf das Bett ziehen, um sie mit Millionen Küssen zum Schweigen zu bringen. Sie entglitt ihm vollständig, wie weißer, feiner Sand durch seine Finger.
Die Situation war pervers verdreht. Wie konnte sich das Bild so schnell drehen? Als er sie im Café angesprochen und um ihre Nummer gebeten hatte, hatte er nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, sie flachlegen zu wollen! Sie war diejenige, die ihn verzaubert und manipuliert hatte, und dann existierte nichts, was er sich sehnlicher wünschte, als sie in seiner Nähe zu haben. Innen, sowie außen. Was hatte sie sich gewünscht? Dass man aus meilenweiter Entfernung erkennen konnte, dass sie vor wenigen Augenblicken prächtig durchgenagelt wurde? Es machte ihn wütend.
Beim Öffnen seiner Augen knallte die Tür zu. Als er registrierte, dass sie sich gerade verabschiedet hatte, ohne ihr dabei zugehört zu haben, ging er mit zügigen Schritten darauf zu. In diesen Sekunden konnte sie sich unmöglich in Luft aufgelöst haben. Völlig gleich, was er zu ihr gesagt hatte, er würde sie unter keinen Umständen alleine nach Hause zurückkehren lassen. Dass sie das nicht kapierte, machte ihn nur wütender.
»Bleib'«, stolperte ihm eifrig über den Mund, als er ihre kümmerliche Gestalt beim Aufreißen der Tür dennoch nicht erwartet hatte.
Hätte er dabei bloß geahnt, dass er buchstäblich ihre Gedanken ausgesprochen hatte.
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

Gerade als sie ihr Handy rauskramte und die Nummer des Taxidienstes anrief, schlug die Tür auf. Cale. Ihr fiel das Handy aus der Hand, auf den Boden. Bleib. Das, was ihr Instinkt die ganze Zeit einredete. Verheult blickte sie zu seiner großen Gestalt auf, als sie ein zögerliches Nicken herüberbrachte. Bleiben. Das klang richtig. Zwar schien er nicht damit gerechnet zu haben, dass sie noch hier war, aber ihr war alles egal. Sie war verwirrt, hoffte, er würde sie besser verstehen, als sie sich selbst. Langsam, taumelnd, bewegte sie sich auf ihn zu, und als sich ihre Arme um seinen Torso gelegt hatten, war es, als wäre sie aus einem Alptraum erwacht. Warum weg wollen? Er gab ihr ein sicheres Gefühl, ein Gefühl der Begehrtheit, das sie bei keinem anderen Mann bisher gehabt hatte. Sie presste sich fest an ihn, schluchzte, versuchte sich selbst zu fangen, denn sie kam sich schon ziemlich idiotisch vor, wie bitterlich sie hier weinte, aber es tat gut. Und endlich, endlich, spürte sie auch seine Arme um sich. Es zuckte in ihrer Brust. Ein merkwürdiges Gefühl. Es war wie süßer Schmerz. Erleichterung breitete sich in ihr aus, als sie wieder seinen Atem spüren konnte. Verrückt, wie man sich so schnell bei einem Menschen wohl fühlen konnte, wie zu Hause, wie bei ihrer Mutter. 
"Ich weiß selbst nicht wieso ich so bin", murmelte sie an seine Brust, zog seinen Duft tief ein, denn er beruhigte sie. "Geh nicht." Und das brachte sie völlig bewusst über die Lippen, unüberlegt, direkt, sie wusste, dass sie sich damit auf etwas einließ, das ihr womöglich noch mehr Angst bereitete. Aber irgendwas in ihr sagte ihr, dass er nicht nur der Auslöser für diese Ängste war, sondern dass er und nur er, der einzige Weg war, diese Ängste zu beseitigen. Er hätte sie warnen sollen. Sie hätte die Götter nicht wegen des Sex rufen müssen. Sie hätte sie rufen müssen, weil sie etwas tat, was sie noch nie vor irgendeinem Menschen vorher gemacht hatte: Sie begann sich zu öffnen. Allein jetzt wusste er, dass die taffe Lydia oft nur eine Mauer war, die sie davor schützte, verletzt zu werden. Dabei war sie es, die sich immer selbst verletzte, sie hatte es nur nie gemerkt. "Gott, Cale." Ihre Arme schlungen sich fester um ihn, so fest sie nur konnte, sie wollte nie wieder loslassen. "Lass mich nicht allein."
Anonym
Popstar



[Caleb]

Verwirrung, er fühlte nichts außer Verwirrung. Sie stellte seine ganze Welt auf den Kopf. Er war sauer, dass sie sich ohne Weiteres aus dem Staub machen wollte. Er war froh darüber, dass sie es sich anders überlegt hatte, ohne mit der Wimper zu zucken. Was sollte er bloß mit ihr anstellen? Überrascht über die plötzliche Nähe, die sie ihm schenkte, legte er sorgsam seine Hand auf ihren Hinterkopf, spendete ihr Halt. Die Frau von vorhin, das war nicht Lydia. Mit Sicherheit war das nicht Lydia. In keinem Universum war das Lydia. Die Frau, die jetzt schluchzend, bebend in seinen schützenden Armen nach Trost suchte, genau diese, und keine andere Frau, war Lydia. Realer konnte sie nicht sein.
Der Knoten in Calebs Kopf löste sich, als er etwas Tiefsitzendes in ihrer leisen Stimme heraushörte. Er war erwähnenswert schlau, das musste man ihm lassen, während er ihre vergangenen Blicke auf ihm analysierte, sich ihre brennenden Berührungen in Erinnerung rief, sich den Zusammenhang erklärte. Natürlich, es lag auf der Hand. Oh, Byrd, du kennst die Frau nicht im Geringsten. Und er war bereit, das schon ganz bald zu ändern.
Auch wenn sie es nicht sehen konnte, lächelte er. Zwar erkennbar verwirrt, aber nicht mehr so ratlos und verzweifelt, wie er vor Sekunden ausgesehen hatte. Mit der Hand versuchte er ihre wilden Haarsträhnen zu bändigen, die unbedingt gekämmt werden mussten. Erst, nachdem er bei sich selbst angefangen hatte.
»Caleb«, lachte er auf ihre vorletzte Bemerkung, sein Kinn in dem Moment auf ihrer Schädeldecke platziert. Als sie sich regte und mit unschlüssigem Blick emporschaute, stieß er sie eine Armlänge von sich weg, um ihr nebenher seine Hand hinzuhalten.
»Das hier eben war beschissen. Nicht das, als wir- als ich- Wir haben beschissen angefangen. Vergiss Cale, bitte.« Geriet er etwa ins Straucheln? »Caleb ab jetzt. Caleb Byrd, Caleb Lazarus Byrd, wenn du es genau haben möchtest«, stellte er sich mit starker Stimme vor, schreckte vor keiner Peinlichkeit zurück. »Also nur, wenn du willst. Du kannst auch weiter Cale schr... sagen.«
Himmel, es war zum Brüllen. Auch wenn beide wussten, dass das sein Ernst und jetzt der Zeitpunkt war, die Hüllen fallen zu lassen. Vielleicht durfte das einer von ihnen nicht sofort, und damit dachte er an sich. Aber sollte er spüren, dass sie es wert war, dass jeder Schritt nach Vorne sich lohnte, jeder Streit Versöhnung versprach, dann bekam sie alles, was sie von ihm verlangte. Alles von und über Caleb Lazarus Byrd.
— KICHER —
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

Caleb. Sein Name hallte in ihrem Kopf immer wieder. Caleb Lazarus Byrd. Was für ein Name. Und eine weitere Premiere, denn irgendwie erschien er ihr etwas unsicher. Wow. Sofort breitete sich ein Lachen auf ihrem Gesicht aus, sie wischte sich die Tränen weg und nickte. "Caleb. Das klingt wunderschön." 
Ihre Hand griff nach seiner, sie drückte sie fest, drückte sie an ihre Brust, in der ihr Herz wie wild pochte. Das hier, was gerade mit ihr geschah, war völlig neu. "Also lässt du mich nicht alleine?", fragte sie hoffnungsvoll, ein wenig vorsichtig, aber sein Kopfschütteln beruhigte sie noch mehr. Dankbar drückte sie ihm einen Kuss auf den Handrücken. Bevor noch jemand sie beobachten konnte, entschloss sie sich aber, die Suite wieder zu betreten, allerdings zog sie ihn nicht fordernd hinter sich her, sondern schob ihn sanft durch die Tür, die sich mit einem angenehmen Klicken schloss. Trotz der hohen Schuhe war sie fast einen ganzen Kopf kleiner als er. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zupfte ihm einige Haarsträhnen zurück. "Caleb." Irgendwie hatte sie das Gefühl, ein Stück von ihm errungen zu haben und das ließ ihr Herz hüpfen, abermals. Immer noch schniefte Lydia, die Wogen ihres emotionalen Ausbruchs waren noch zu spüren, doch sie hatte das Gefühl, dass sie von neuem anfangen würden. Neuanfang. Das war eine Idee!
Schnell ließ sie von ihm ab, warf die Schuhe in die Ecke, griff nach einem seiner Shirts und zog sich vor ihm schnell um, dann packte sie seine Hand und zog ihn zum Bett. Zuerst sah er verwirrt aus, vielleicht sogar etwas geschockt, weil er dachte, dass sie sofort unentwegt weitermachen wollte, wo sie aufgehört hatten, aber nein, sie drückte ihn einfach nur in die Matratze und kuschelte sich an ihn. "Also, Caleb. Erzähl mir von dir. Was sind deine Hobbies und jetzt sag nicht Sport, das ist mir schon klar." Ihre Stimme war komplett rau, von dem vielen Schreien vorhin, aber im Unterton konnte man ihre Erleichterung hören. Ihre eisblauen Augen sahen zu ihm auf, neugierig auf eine Antwort wartend, während sie sanft über seine mit roten Striemen markierte Brust strich und mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise darauf zeichnete. Ja, sie hatte wirklich das Gefühl, dass etwas neues angefangen hatte. Caleb hatte angefangen. Er hatte angefangen, sie und ihr Leben auf den Kopf zu stellen, auch wenn Lydia das noch nicht wusste.
Anonym
Popstar



[Caleb]

All die Zärtlichkeit, die sie in ihre Gesten legte, jedes wässrige Augenblinzeln, wenn sie lachte, erwärmte ihm sein Herz. Im Grunde genommen war sie in seinen Augen nach wie vor eine unschuldige, reine, vorsichtige Frau, die sich bedauerlicherweise nicht selbst beschützen konnte. Auf ihn wirkte sie noch ausgesprochen jung, obwohl sie sicherlich die nötige Reife für ihr Alter besaß, und eine gewisse pikante Denkweise. Das wiederum ließ sie älter erscheinen, sorgte dafür, dass er sich umso stärker zu ihr hingezogen fühlte. Solange sie darauf bestand, nicht alleine sein zu wollen, würde Caleb alles in seiner Macht Stehende tun, ihren Bedürfnissen nachzukommen. Gefühle der Abwertung, Ignoranz und Gleichgültigkeit wollte er ihr kein weiteres Mal verschaffen, so sehr berührten ihn ihre kleinen Tränen. Er bekam eine zweite Chance ihr das zu geben, was sie verdiente. Vorausgesetzt, dass er sich in Calgary und der näheren Umgebung aufhielt. Denn der eigentliche Abschied stand noch bevor.
Abgelenkt durch den von Lydia initiierten Ortswechsel vergaß er das unangenehme Gespräch hier in diesem Raum. Mit ihr fuhren seine Gefühle ständig hoch und herunter, wirbelten ihn innerlich auf, um ihn geradewegs wieder zu besänftigen. Seit er mit ihr seine Zeit verbrachte, gab es keine Empfindungen, die er nicht gespürt hatte. Auch jetzt, mit ihrer zarten, luftigen, engelsgleichen Erscheinung löste sie Impulse in ihm aus, die er selbst nicht einschätzen konnte. Das Kribbeln kam ihm durch den leidenschaftlichen Akt heute Morgen zwar bekannt vor, aber da war noch etwas anderes. Es hörte selbst dann nicht auf, als er sich mit ihr auf dem immer noch chaotischen Bett wiederfand, einen Arm um ihre feine Schulter gelegt, der kleine Körper gegen seinen gedrückt. Es kribbelte irgendwo, es nervte ihn, doch er konnte es einfach nicht abstellen.
»So willst du anfangen?«, schmunzelte er fragend in ihre Richtung, während ihre dünnen Finger ein behagliches Gefühl unter seiner Haut hinterließen. »Ich glaube, das interessiert dich nicht wirklich. Vielleicht interessiert es dich eher, wenn ich dir erzähle, wo ich morgen wieder hinreisen muss.« Das bedeutete, dass er sie etwa zwei Wochen nicht sehen würde, was nicht weiter schlimm war. Wahrscheinlich gehörte sie sowieso nicht der anhänglichen Gattung an, sodass es beiden leichter fallen würde. Das Kennenlernen zog sich durch die räumliche Trennung umso länger in die Zukunft, doch das hinderte Caleb nicht daran, es irgendwie zu versuchen, was auch immer es zwischen den beiden war. Genau das war die Sache, die er nicht entschlüsseln konnte. Anfangs war man immer etwas durcheinander, trunken vor Glückshormonen, nachdenklich vor Befürchtungen. Aber der Anfang war es nicht einmal. Das hier war erst der Anfang vom Anfang einer abenteuerlichen Geschichte, die den beiden bevorstand.
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

Wegfahren. Stimmt.
Rittlings legte sie sich auf seine Brust drauf, legte die Arme flach auf seine Brust und stützte ihren Kopf so ab, damit sie ihn noch besser ansehen konnte. "Wohin musst du denn? Und für wie lange?" Etwas in ihrer Stimme war merkwürdig. Es schwang ein merkwürdiges Gefühl mit, so etwas wie Sehnsucht. Aber er war doch noch gar nicht weg. Lydia mochte sich gar nicht vorstellen, alleine in diesem Bett zu liegen. Oder zu Hause. Ihr schwammen die Gesichter ihrer Mitbewohner vor Augen, Gott, sie hatte Trish so viel zu erzählen. 
Dennoch drehte es sich hier nicht um Trish, Juan oder irgendwen anders, es drehte sich um Caleb, der ihr den Kopf schon beim ersten Treffen verdreht hatte. Als sie daran dachte, wie er etwas fröstelnd in das Café gekommen war, setzte ihr Herz kurz aus. Nie hätte sie sich denken können, dass sie kurze Zeit später auf ihm liegen würde, ihn küssen würde. Seine Lippen machten sie wirklich süchtig, zurückhalten war unmöglich. Unmöglich war es auch für ihn zu antworten, wie sie ihm die ganze Zeit versuchte, ihre Dankbarkeit zu übermitteln, aber es war ihr egal, sie streichelte seinen Körper, durch sein Haar, seinen Hals, seine Brust, sein Gesicht, klebte förmlich an seinen Lippen. Doch dieser Kuss war anders, sie hatte das Gefühl, dass keine feurige Lust darin mitspielte, nein, es war pure Hingabe. 
Sehr langsam entfernten die beiden Magnete sich schließlich voneinander. Langsam schlug sie ihre Augen wieder auf, lächelte, schniefte noch immer. "Danke." Oh, oh, ihre Fassade begann zu bröckeln, seit dem Moment, als die Tränen begonnen hatten, aus ihren Augen zu fließen. Stück für Stück zerstörte er sie, die draufgängerische Lydia. Natürlich war das irgendwo ein Teil von ihr, aber er setzte etwas ganz anderes frei, denn unter den Trümmern ihres eigenen Selbst schlummerten Gefühle, Wünsche, Träume; Dinge von denen sie nie etwas wusste, doch Stein um Stein löste die Mauer sich auf, die existierte, seit Lydia auf der Welt war. 
Anonym
Popstar



[Caleb]

Lauter Überraschungen steckten in dieser federleichten Schönheit. Ihr warmer Körper, mit nichts bekleidet außer einem seiner weiten T-Shirts, welches ihr über die Schulter hing und ihrem getragenen roten Slip, der ihre wertvollste Körperstelle mit dem transparenten Stoff nur spärlich bedeckte, lag im nächsten Moment angenehm vertraut auf seiner Brust. Dann lagen ihre Lippen auf noch vertrautere Weise auf den seinen, beflügelten ihn erneut, während die Münder sich neckten, saugten, nach Vertrauen suchten. Es war so ein unverdorbener Kuss, der alle scharfen, spitzen Ecken und Kanten mit seiner Innigkeit wieder geradebügelte. Caleb empfand Lydia als magisch, wie sie seine Gedanken austrickste, seine Gefühle verwandelte, seine Wünsche neu verzauberte. 
In diesem Durcheinander fand er einen Weg, der ihn weiter in ihr Inneres führte, durch das dichte Geflecht aus nebulöser Vergangenheit, geheimen Unsicherheiten und anschwellender Zuneigung, die ihm gewidmet war. Sehr langsam, aber er würde zu ihr vordringen.  
Er wollte gar nicht von ihr ablassen, brauchte ihren traurig-süßlichen Geschmack auf seinen Lippen wie die Luft zum Atmen. Sie fühlte sich so gut und passend in seinen Armen an, musste noch enger an ihn gedrückt sein, doch da spürte er die kühle Brise auf seinem angefeuchteten Mund, leckte sich mit der Zungenspitze darüber, nachdem ihre Lippen wieder so weit entfernt zu sein schien. 
»Wofür?«, fragte er unter einem verwirrten Lächeln, die Stirn in leichte Falten gelegt. »Dafür, dass ich dich praktisch bei deinem eigenen Rauswurf unterstützt hab‘?« Seine Finger trommelten flach auf ihrem unteren Rücken, während er ihre Antwort abwartete.  Ihm kam die Frage auf, wie spät es wohl war. Der Morgen war wild und ereignisreich, leitete den nun frühen, ausgeglichenen Vormittag ein. Würden sie den ganzen Tag miteinander verbringen, bis er sie am Abend nach Calgary fuhr und sich vorübergehend von ihr verabschiedete? Würde er ihr mehr schweißige, heiße, antreibende Gelegenheiten geben, sich bei ihm zu bedanken? Alle Möglichkeiten standen ihnen offen, und bei dem Gedanken trommelten seine Finger unbewusst weiter nach unten, erreichten ihre knuffige Wölbung. Lydia hatte vermutlich vergessen, dass er stets bereit für Runde Zwei war.
Anonym
Straßenmusiker



Lydia

"Für alles." Und so legte sie ihre Lippen wieder auf seine, jedoch wanderten ihre Küsse, bis sie seinen Hals küsste, daran saugte, ihm zeigte, wie begehrenswert er war. Sie nahm jeden Laut, den er von sich gab wahr, als hätte sie Katzenohren, während sie begann zu grinsen, als seine Hand zu ihrem Hintern wanderte. Caleb, du Fuchs. 
Lydia hob den Kopf, um in sein Gesicht sehen zu können. "Erst mal danke für... unser kleines Spiel. Ich würde es mit einem Unentschieden besiegeln. Und dann...", Ihre Tonlage veränderte sich etwas, sie sprach leiser. "...danke, dass ich bei dir bleiben darf. Es ist... komisch, aber... keine Ahnung, ich mag mir gar nicht ausmalen, wieder alleine zu sein." Für einen gedankenverlorenen Moment war sie weg, schien nichts mitzubekommen, als sie seine fordernden Finger wieder registrierte, noch weiter unten, nur wenige Zentimeter von ihrer inneren Aphrodite entfernt. Sie lachte. "Gott, ich liebe deine Haut auf meiner." Und so begann sie von neuem, ihn zu küssen, griff spielerisch nach seinen Händen und hielt sie fest, ein verschlagenes, herausforderndes Grinsen im Gesicht. Er war kurz davor gewesen, sie an ihrem kostbarsten Ort zu berühren, den roten Stoff beiseite zu ziehen und seine Finger in ihre Lust zu tauchen, doch Lydia war böse. Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, hielt sie seine Hände fest, er rebellierte, sein Bizeps spannte sich an. Fuck. Er schien wirklich viel zu trainieren. Fuck. Fuck, war das attraktiv. Plötzlich war sie es, dessen Hände festgehalten wurden. Schmollend sah sie auf ihn herab, in ihren Augen funkelte aber etwas heißeres. "Caleb, du bist unfair", flüsterte sie, als sie an ihrem Becken seine Begierde spürte. Ja, auch sie war für Runde Zwei bereit. Mehr als das. Sie wollte es. Ihn.
Anonym
Popstar



[Caleb]

Abermals betäubte sie seine Sinne mit ihrem Tun, lockte ihn an verführerische, verborgene Orte heran, aus denen er sich nicht so schnell wieder entziehen würde. Seine Augenlider hingen ihm halbwegs über den Augen, während er ihre streifenden, nibbelnden Lippen auf ihm genoss, auch dann, als er mit etwas mehr Kraft und gespielter Gewalt seine wandernden Hände aus ihrem Griff befreite. Typisch für diese Momente war Calebs Stille, er sprach nur durch mehrdeutige Blicke, ungeduldige, forschende Finger. Und durch seinen steinharten Kameraden, welcher ihn nie im Stich gelassen hatte. Alles Vorherige war vergessen, sie beide entschieden sich, von Vorne anzufangen. Und auf einen schöneren Vorschlag, als von Vorne mit dem Sex anzufangen, wäre er nicht einmal im Traum gekommen. Zufällig brachte sie ihren Kopf beim Sprechen zu dicht an seinen Mund heran, sodass er seinen heißen Atem gegen ihren Hals ausstieß, als er es schaffte, mit zwei Fingern in ihre warme Öffnung zu dringen, vorbei an dem aufreizenden Stofffetzen. Oh, sie war so verdammt eng. Oh? Tonlos formte er mit seinem Mund die Frage, ließ ihn offen stehen, während er ihr verändertes Gesicht zwischen seinen langsam pumpenden Hieben betrachtete. Ihr Anblick machte süchtig, jeden Mann auf diesem Planeten, vermutlich auch jede Frau. Immer nerviger spannte das unnachgiebige Material seiner Jeans, zwängte sein schönes Stück ein, je weiter er Lydias goldene, saftige Mitte strapazierte. Oh? You want more, my baby?

*

Stunden, wortwörtliche Stunden, anstrengende, schweißtreibende, glitschige, laute, orgastische Stunden vergingen, und die gesamten Muskeln an seinem Körper zitterten noch vor reger Aktivität. Nach dem sechsten Stellungswechsel hatte er aufgehört, mitzuzählen. Fanatisch fiel er über ihren Körper her, nahm ihn gnadenlos in seinen Besitz, mal folternd tief und langsam, mal so schnell, dass das schwere Bett einige Zentimeter von der Wand wegrutschte. Kissen und Laken lagen überall zerstreut. Lydia mutierte zwischenzeitlich zu einem tollwütigen Tier und schmiss mit - immerhin weichen - Dingen um sich. An einigen Stellen hatte er sogar das Gefühl, sie hätte am liebsten ihn gegen die Decke geschleudert. Und diese Seite an ihr war für ihn so unglaublich sexy. Im Alltag niedlich, im Bett biestig. Manchmal hätte er sie aufessen können, stattdessen knurrte und raunte er, um das Bedürfnis zu ersticken.
Hätte der physische Zustand der beiden mitgehalten, ginge es mit aller Wahrscheinlichkeit noch mehrere Stunden so weiter, aber die Nerven brachen endgültig zusammen. Sein müder Blick unter den schweißgebadeten Haarsträhnen, die ihm auf der Stirn klebten, glitt matt über ihre auf dem Bauch liegende Figur, als er ein Kissen und einen Teil des Lakens in den Händen hielt, unbekleidet vor ihr neben dem Bett stehend. Sie sah friedlich und atemberaubend schön aus. Sehr mitgenommen, aber dennoch blendend schön. Wenn sie etwas sagen wollte, musste Caleb jedes Mal lachen auf ihren trunkenen Akzent. Den hatte sie dem ausgeschütteten Oxytocin zu verdanken. Deshalb warf er lachend das Laken auf sie drauf, um sie zum Aufstehen zu motivieren. Erneut stand Duschen an oberster Stelle auf der Aufgabenliste, Essen an zweiter. Was an dritter Stelle stehen sollte, durfte Lydia sich überlegen, doch zunächst musste sie sich zusammenreißen und aus dem Bett steigen.
»Die Prinzessin wurde hochachtungsvoll gebeten, sich in das Badgemach zu begeben«, sprach er in geschwollenem Ton und warf anschließend das Kissen gegen ihren Kopf. Länger konnte Caleb den Anblick ihrer gespreizten Beine und der rosigen, geröteten Stelle zwischen ihnen auch nicht mehr ertragen.
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