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Alfred Kinsey entwickelte eine 7-stufige Skala zur sexuellen Orientierung, die er in seinen Studien anwandte, um die unterschiedlichen Ausprägungsgrade von heterosexuellen bis homosexuellen Verhalten abbilden zu können.
Kinsey geht davon aus, dass Hetero- und Homosexualität keine absolut voneinander unabhängigen Raritäten sind, sondern, dass es vielmehr 5 Zwischenstufen gibt. Nur etwa 10% der ganzen Bevölkerung sind straight homosexuell oder heterosexuell.
Insgesamt gibt es 7 Stufen, wobei Stufe 0 lediglich heterosexuell und Stufe 6 lediglich homosexuell ist. Stufe 1 - 5 sind die 5 Zwischenstufen, wo bisexuelle Erfahrungen vorhanden sind. Die "Mitte", also Stufe drei, kennzeichnet hierbei einen bisexuellen Menschen, der gleichermaßen auf seine gleichgeschlechtlichen und andersgeschlechtlichen Mitmenschen steht. Außerdem ist die Kategorie X auch vorhanden, die für die asexuellen Phänomenen ist, also Menschen die weder von Frauen noch Männern sexuell angezogen werden.
Kinsey betonte ausdrücklich, dass seine Skala nicht nur tatsächlich ausgeführte Handlungen darstellte, sondern berücksichtigt auch die Annahmen des Sexualwissenschaftler Fritz Klein, dass die Zuordnung einer Person zu einer bestimmten "Sexuellen Orientierung" nicht allein vom Sexualverhalten abhängig ist, sondern unter anderem auch von den sexuellen Phantasien, psychischen Reaktionen, der eigenen Identität, also wie der Mensch sich selbst sieht und auch von der zeitlichen Dimension, denn schließlich kann man sich jetzt anders sehen, als wie es früher war.
So ist beispielsweise eine Ehefrau, ohne homosexuellen Kontakten, die immer treu zu ihren Mann ist und die "ehelichen Pflichten" erfüllt, allerdings von weiblichen Partnern phantasiert, nicht unter Stufe 0 zu finden, sondern unter 1, 2 oder 3, je nachdem wie stark und häufig die homosexuellen Wünsche und Phantasien waren.
Mittlerweile spielt die sexuelle Orientierung eines Menschen eine große Rolle, was früher ja nicht der Fall war. Früher gab es nur heterosexuell und homosexuell, später hat man erkannt, dass es auch Menschen gibt die auf beide Geschlechter stehen. Heutzutage gibt es so viele sexuelle Richtungen, dass diese Skala vielleicht ein bisschen veraltet ist. Trotzdem ist es interessant zu sehen, dass die wenigsten komplett hetero - oder bi - oder homosexuell sind.
Die Skala erklärt uns eigentlich nur das was wir schon wissen: Man kann einen Menschen nicht in eine Schublade stecken. Wir sind viel komplizierter.