Endlich mal der eine Beitrag, an den ich nahe zu täglich denke. Etwas, das mich rund um die Uhr beschäftigt und immer ein wichtiges Thema für mich ist. Endlich ist der Beitrag dazu fertig.
Wir essen, wir trinken, wir kaufen ein. Wir bekleiden uns, tragen Schuhe, möblieren unsere Heimat. Doch was tun wir da überhaupt wirklich? Was steckt hinter all dem, was wir bedenkenlos machen?
Wusstet ihr eigentlich, wie viel Plastik unsere Erde unseretwegen bereits auf sich trägt? Jährlich werden bis zu 240 Millionen Tonnen Plastik produziert. Plastik ist in unserer Welt mittlerweile ein kaum wegdenkbares Material, mit welchem wir täglich zu tun haben. Ob wir nun aus einer Plastikflasche trinken, uns Brot in einer Tüte gekauft haben oder einen Jogurtbecher zum Frühstück essen - fast alles in Plastik. Als eines der wenigen Länder kann man aber sagen: Wir recyceln wenigstens Plastikflaschen, die uns unter anderem eine Pfandrückgabe versprechen als Ansporn. Was habe ich für Augen gemacht, als ich mit 12 das erste Mal außerhalb von Deutschland reiste und das Pfandzeichen auf der Flasche nicht gefunden habe.
Doch was ist an Plastik so gefährlich? Wieso dieser Beitrag?
Basis all jener Plastiksorten sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die mit Erdöl als weiteres Basismaterial neu verbunden werden. Durch chemische Verbindung unterschiedlichster Stoffe, die von der Kunststoffindustrie streng geheim gehalten werden, können unterschiedliche Arten Plastik hergestellt werden. Dadurch kann es auf unterschiedlichste Art und Weise verwendet und haltbar gemacht werden.
Eine Plastiktüte wird von uns im Schnitt gerade mal 25 Minuten genutzt, ehe sie wieder unbrauchbar im Müll landet. Ganz oft kommt dies beispielsweise im Supermarkt vor. Man reißt sich eine Tüte vom Ständer, packt seine 3 Äpfel rein (die eigentlich sowieso dreckig sind), kehrt Heim, reißt die Tüte brutal wieder auf und entsorgt sie. Schade bloß, dass es von nun an knapp 20 Jahre dauern wird, bis sich diese Tüte zersetzt. Eine Plastikflasche beispielsweise braucht sogar bis zu 500 Jahre, abhängig davon ob sie PET (=Polyethylenterephthalat, thumbs up für alle dies direkt ausgesprochen bekommen)enthält. Im Übrigen ist dieser Stoff hochgradig giftig.
Jetzt habe ich so oft das Wort zersetzen verwendet, doch was passiert wirklich?
Vermutlich wissen es einige, aber Plastik zersetzt sich nicht vollständig. Werft ihr einen Apfel weg, so könnt ihr davon ausgehen, dass er in 2-3 Wochen eins mit der Erde geworden ist, wenn ihr ihn zum Beispiel im Wald vergraben habt. Bei organischem Abfall dauert es meist nicht so lange bis dieser spurlos verschwunden ist. Doch bei Plastik ist es nochmal anders.
Plastik beginnt zu verfallen, beispielsweise durch Wetterbedingungen oder Bewegung, und bricht in immer kleinere Teile. Wenn wir beispielsweise eine Plastiktüte ins Meer werfen oder einfach auf den Boden im Wald, wird die Tüte innerhalb von 10-20 Jahren in unseren Augen verschwunden sein. Nimmt man aber eine Probe, wird man feststellen können, dass man Bestandteile des Plastiks im Gewässer oder in der Erde nachweisbar sind. Denn Plastik ist sehr stabil, wodurch es für Mikroorganismen nicht möglich ist ihn vollständig abzubauen. So werden die Plastikpartikel bloß immer und immer kleiner, aber nie vollständig abgebaut.
Doch nun das wahrlich gefährliche daran - wir nehmen diese Stoffe unterm Strich wieder zu uns. Wir ernähren uns von der Natur oder von tierischen Produkten, die sich auch von der Natur ernähren. Egal wie, der Kreislauf beginnt immer mit unserer Natur. Doch die ist von unserem Plastikmüll verseucht, nämlich von dem, der uns nicht einmal mehr sichtbar erscheint. So ernähren wir uns sogar schon tatsächlich von dem guten Alltagsbegleiter. Wissenschaftler konnten sogar herausfinden, dass sich Teile des Plastiks bereits in unserer Blutlaufbahn aufzufinden lassen. Einer der Stoffe, der große gesundheitliche Risiken mit sich trägt, nennt sich Bisphenol A. Es ist ein synthetisches Hormon, welches zu erhöhtem Risiko von Fettleibigkeit, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen führen kann. In Form von Nahrung, als auch durch die Haut oder das Atmen, führen wir diesen Stoff täglich zu uns. Total Irre, dass es niemanden stört.
Was kann ICH als Verbraucher dagegen nun tun?
Nun, es gibt so unglaublich viel was man tun kann. Begonnen damit, dass man endlich mal von den Plastiktüten wegkommt und anstelle von Wasserflaschen einen Filter einsetzt (falls das Trinkwasser nicht die entsprechenden Werte an Mineralien enthält) und aus Glasflaschen trinkt. Es würde schon so viel auf diesem Planeten verändern und die Lebensdauer der Erde um viele Jahre verlängern.
Außerdem könnte man im Supermarkt auch Plastik und Aluminium(-dosen) verzichten. Anstelle einer Plastiktüte für das Obst und Gemüse, könnte man einen Stoffbeutel mitnehmen oder vielleicht sogar einen Korb.
Greift öfter mal zu Produkten in Gläsern. Es ist teurer, aber es macht sich bezahlt. Gläser kann man für so viele weitere Dinge nutzen und tut der Welt damit gleich einen riesen Gefallen.
Nehmt eigene Tüten oder Taschen mit zum Einkauf oder kauft mehr an der Frischetheke ein - das meiste wird dort in Papier eingewickelt statt in Plastik und ist frei von Konservierungsmitteln und sonstigen unnatürlichen Stoffen.
Was außerdem zu einem guten Verbrauch zählen kann: Gebrauchte Artikel/Kleidung kaufen, Gegenstände recyceln und neu aufwerten, einiges vom Trödelmarkt ergattern, alte Kleidung verkaufen oder spenden, Bücher ausleihen statt kaufen, Müll trennen, einen Biokompost anlegen, Plastik meiden oder wiederverwerten und, und, und. Diese Liste könnte endlos lang werden, doch es liegt alles in eurer Hand.
Im Übrigen hier nochmal ein kleiner Hoffnungsschimmer Bald fährt der Prototyp „The Ocean Cleanup“ seit einem Jahr sogar an der Nordsee und reinigt unsere Gewässer von dem groben Plastikmüll. Der Erfinder ist im übrigen 19 Jahre gewesen, als er auf die Idee dieser Reinigungsmethode kam.
Und zusätzliche Info: Ein Designstudent aus Island hat eine Plastikflasche erfunden, die bloß aus Algen besteht und sich von selbst komplett zersetzen kann und dabei sogar 100% biologisch abbaubar ist. Hoffentlich wird dieser zufälligen Erfindung weiterhin nachgegangen.
Außerdem gilt die Fotografie auf der Grafik als kleiner Denkanstoß - ihr dürft mir gerne eure Meinung zu dem Thema in den Kommentaren hinterlassen und eure Gedanken mit mir teilen. Vielen Dank fürs Lesen - auf das sich der Plastikkonsum bald verringert.
Sonstige Dinge die euch evtl interessieren könnten:
Video zur Zersetzung von Plastikmüll:
https://www.youtube.com/watch?v=ZlRhNLs1Mx0
The Ocean Cleanup:
https://www.theoceancleanup.com
Algen-Flasche:
http://www.trendsderzukunft.de/diese-wasserflasche-aus-algen-zersetzt-sich-selbst-und-ist-zu-100-prozent-biologisch-abbaubar/2016/04/13/
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