Die #MeToo Debatte ging um die Welt, angefangen hat alles mit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den Regisseur Harvey Weinstein, woraufhin immer mehr Frauen unter dem Hashtag #MeToo (#ichauch) von eigenen Erfahrungen der sexuellen Belästigung berichteten. Erst kürzlich wurden sogar die "Silence Breakers" (Person die unter dem Hashtag von ihren Erlebnissen berichtet haben) von dem Time-Magazin zur Person des Jahres gekürt.
Zuerst musste man vielleicht schlucken, als jeden Tag ein neuer oder mehrere Vorwürfe gegen einen anderen männlichen Schaupieler auftauchten, man dachte sich, was läuft falsch in Hollywood? Aber im Gegenteil: diese Debatte ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
In der Vergangenheit trauten sich wenige Frauen öffentlich zu bekunden, dass sie sexuell missbraucht oder belästigt worden sind (obwohl dies sehr viel öfter geschieht als man denkt), und wenn, wurde ihnen oft nicht geglaubt oder ihnen wurde teilweise selbst die Schuld gegeben, dass sie sich eventuell zu freizügig angezogen hätten oder ähnliches. Aber dadurch, dass viele Frauen öffentlich erhebliche Vorwürfe gegen konkrete Personen in dem Business veröffentlichten, ermutigte dies immer mehr Frauen dies gleich zu tun, auf einmal sahen sie, dass sie nicht alleine sind, dass sie nicht die einzigen sind. Dies führte auch allgemein dazu, dass mehr Menschen diese Vorwürfe nicht einfach als Behauptungen abtaten, sondern ihnen glaubten.
So hatte das auch indirekt Auswirkungen auf Wahlen in den USA, beispielsweise in Alabama, einem erzkonservativen Bundestaat, gewann nach 25 Jahren erstmals ein Demokrat. U.a. deshalb, weil dem Republikaner vorgeworfen wurde (jüngere) Mädchen sexuell belästigt zu haben. Trump belasteten im Vorjahr ähnliche Vorwürfe, diese diskreditierten ihn aber kaum: man glaubte den Frauen einfach nicht.
Und leider ist das wohl mittlerweile Alltag, Sexismus ist aus unserer Welt kaum noch wegzudenken, Männern fällt es oft nicht einmal auf, wenn sie sich sexistisch äußern oder wenn ihre Berührungen in der Situation unangemessen sind.
Genau deswegen ist die Debatte ist enorm wichtig. Denn leider werden nur ca. 17% aller Vergewaltigungen (außerhalb der Beziehung) zur Anzeige gebracht, die Zahl der, die auch tatsächlich verurteilt werden ist noch geringer, viele tun dies nicht, weil sie sich schämen, weil sie denken, dass ihnen niemand glaubt, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass ihnen sowas widerfahren ist. Viel zu viele kommen einfach ungestraft davon. Nun wurde in vielen Ländern über Gesetzesverschärfungen diskutiert, in Schweden wurde eine solche sogar tatsächlich durchgebracht: man soll ab jetzt seinen Sexualpartner fragen, ob er einverstanden ist, bevor man sich sexuell nähert.
Und falls nur ein Missbrauchsopfer durch diese Debatte nun endlich ihr Schweigen brechen kann und falls nur eine Person davon abgehalten wird sexuell übergriffig zu werden, ist diese Debatte allemal erfolgreich.
Was haltet ihr davon? Findet ihr #MeToo genauso wichtig oder habt ihr vielleicht noch gar nicht davon erfahren? Wurdet ihr eventuell selbst schon einmal mit einer solchen Situation konfrontiert? Und denkt ihr, dass es ein ernstes Problem in unserer Gesellschaft ist oder seid ihr ganz anderer Meinung?
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