IGITT, EINE SPINNE!
Beinahe jeder zweite hat Angst vor Spinnen oder empfindet zumindest ein Ekelgefühl bei ihrem Anblick. Oft hört man, sowas sei ja reine 'Weibersache' und man soll sich nicht da nicht so anstellen bzw. reinsteigern.
Aber haben wir überhaupt einen Einfluss darauf und können bewusst unser Angstempfinden steuern? Und wo genau liegt eigentlich der Ursprung unserer Angst vor Spinnen?
Eine Theorie ist, dass wir diese Angst sozusagen erlernt haben und es etwas ist, was wir uns unseren Eltern abgeschaut haben. Wenn unsere Mutter beispielsweise Angst vor Spinnen hatte und in Panik geriet, dann würde sich das seit frühster Kindheit bei uns im Kopf festgesetzt haben, dass Spinnen etwas Gefährliches sein müssen, auch, wenn unser Verstand uns heute sagt, dass es bei uns keine giftigen Spinnen gibt oder geben sollte, von denen eine ernsthafte Gefahr ausgehen könnte. Insofern wäre die Angst vor Spinnen etwas, was sich von klein auf bei uns im Kopf festgesetzt hat und wir unbewusst mit Ekel oder sogar Angst beim Anblick einer Spinne reagieren.
Eine andere Theorie hingegen besagt, dass die Angst vor Spinnen evolutionsbedingt in uns verankert ist und in früheren Zeiten unsere Überlebenschancen verbessert hat, indem wir automatisch auf potentiell giftige Tiere wie Spinnen mit einem Fluchtinstinkt reagiert haben. Das sogenannte Angsthasen-Gen hätte jedoch ein Manko, denn gerade in der heutigen Zeit gibt es Menschen, die mit heftiger Panik auf Spinnen reagieren, während andere diese in keinster Weise verspüren. Allerdings gibt es eine Studie, die sozusagen die Angstverteilung in verschiedenen Ländern gemessen hat, also erforscht hat, ob Personen in bestimmten Ländern mehr und in größerer Zahl Angst vor Spinnen haben, als in anderen Ländern. Diese Studie hat ergeben, dass besonders in Ländern, in denen es eine größere Artenvielfalt an Spinnen gibt und auch ein höheres Aufkommen an giftigen Spinnen (wie z.B. in südafrikanischen Ländern), viel mehr Personen Angst vor Spinnen haben, als in europäischen Ländern, in denen es viel weniger giftige und tödlich giftige Spinnen gibt.
Die dritte Theorie, die ich euch vorstellen möchte, ist die, dass die Spinnenangst unter anderem auch kulturelle Ursachen hat. Eine Spinne unterscheidet sich nicht nur vom Körperbau her drastisch von uns Menschen, sondern auch ihr Verhalten lässt sich nur schwer von uns nachvollziehen. Sie huschen hierhin und dorthin, sie bewegen sich mal langsam, mal sehr ruckartig und schnell und sie sind so leise, dass sie einfach plötzlich in unserem Blickfeld auftauchen können oder sich in unsere Nähe bewegen, ohne, dass wir sie bemerken und uns einen Schrecken einjagen.
Genaueres darüber, welche dieser drei Theorien nun die "einzig Wahre" ist und welche unter Umständen totaler Quatsch oder ob es sogar ein Zusammenspiel aus allen dreien ist, die uns Spinnen fürchten lässt, konnte ich leider nicht genau herausfinden, aber lasst doch mal hören, was ihr von diesen Theorien haltet und wie es euch so mit Spinnen ergeht.