Die Endometriose ist eine stark und weit verbreitete Frauenkrankheit. Man geht davon aus, dass jede Fünfte Frau an Endometriose leidet, eine genaue Zahl gibt es allerdings nicht, da es auch Patientinnen gibt, die „stille“ Herde haben und diese dementsprechend nicht spüren. Andere jedoch leiden stark an der Erkrankung. Und obwohl die Zahl der Erkrankungen so hoch ist, wissen die Wenigsten über diese Erkrankung Bescheid. Passend zum EndoMarch, einer weltweiten Kampagne, die über diese Erkrankung, aber auch andere chronische Frauenerkrankungen Aufklärung leisten, und Bewusstsein schaffen will, möchte ich nun einige Informationen zur Endometriose geben.
Endometriose ist eine Erkrankung der Gebärmutter, bei der es zur Ansiedlung von Gewebe, welches ähnlich der Gebärmutterschleimhaut ist, außerhalb der Gebärmutter kommt. Meist treten diese Endometrioseherde im Bauchraum auf, zum Beispiel an Eierstöcken oder Bauchfell. Bei einer Sonderform, der Adenomyose wachsen die Herde in tieferen Wand- und Muskelschichten der Gebärmutter. Bei anderen, sehr seltenen Fällen siedelt sich das Gewebe in entfernten Organen, wie dem Zwerchfell, der Lunge oder gar dem Gehirn an. Endometrioseherde sind übrigens östrogenabhängig. Das bedeutet, dass das Gewebe, dass der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, sich auch genauso verhält wie die Gebärmutterschleimhaut. Während der Periode bluten die Herde. Dieses abgestoßene Blut kann aber natürlich nicht – wie bei der Periode üblich – durch die Scheide ausgeschieden werden. Manchmal schafft es der weibliche Körper aber, dass die abgestoßenen Zellreste und das Blut in das umliegende Gewebe aufzunehmen und so ganz unbemerkt verschwinden zu lassen.
Bis es zu einer Diagnose kommt dauert es sehr lange. Wir reden von etwa 6-10 Jahren. Als erstes führt der Gynäkologe ein Anamnesegespräch mit der Patientin. Daraufhin erfolgt eine körperliche Untersuchung, also eine Tastuntersuchung. Dann wird meist ein transvaginaler Ultraschall durchgeführt, es können auch weitere bildgebende Verfahren, wie ein CT oder ein MRT durchgeführt werden. Wenn sich der Verdacht erhärtet kommt es meist noch zu einer operativen Bauchspiegelung, bei der dann Gewebeproben entnommen werden. . Es ist aktuell nur mithilfe eines operativen Eingriffs möglich, eine Endometriose sicher zu diagnostizieren. Hier kann man auch gleich mit der Therapie ansetzen, nämlich der chirurgischen Entfernung von Endometrioseherden. Jedoch können sich diese auch bei Entfernung immer wieder neu bilden. Andere Ansätze sind die Behandlung der Schmerzen, also eine medikamentöse Schmerztherapie oder die Hormontherapie. Die Patientin bekommt also Hormonpräparate verschrieben, die dafür sorgen sollen, dass sich Gebärmutterschleimhaut gar nicht erst aufbaut. Andere Patientinnen hingegen schwören auf Homöopathische Herangehensweisen, Traditionelle Chinesische Medizin, Akupunktur oder pflanzliche Mittel. Fazit: Was hilft, ist gut. Denn leider gibt es bis heute keine komplette Heilung für Endometriose, nur eine Linderung der Symptome.
Die Endometriose ist sehr häufig und mit vielen schwerwiegenden Symptomen verbunden. Ich habe in meinem Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass nur wenige über die Erkrankung Bescheid wissen, und das obwohl ja so viele Frauen davon betroffen sind. Ich selbst bin auch auf wenig Verständnis gestoßen. Wie häufig musste ich schon hören, dass das ja „nur ein bisschen Bauchgrummeln“ ist und auch, dass man da als Frau „eben durchmuss“. Bei Endometriose sprechen wie aber von einer chronisch-entzündlichen Erkrankung, die für Betroffene alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Ich hoffe sehr, dass ich euch die Erkrankung näher bringen konnte, falls ihr noch nichts von ihr gehört habt. Kanntet ihr die Erkrankung? Kennt ihr vielleicht auch Betroffene oder seid ihr vielleicht eine von fünf und seid betroffen? Vielleicht wollt ihr ja die ein oder andere Erfahrung teilen.
• Stärkste Schmerzen während der Periode: Die meisten Frauen, die an Endometriose leiden, leiden auch an massiver Dysmenorrhoe. Wenn die Herde in der Muskelschicht der Gebärmutter angesiedelt sind, gehen die Schmerzen nochmal auf ein höheres Level. Viele Frauen können ihrem Alltag nicht mehr nachgehen, haben sogar mit Kreislaufbeschwerden aufgrund der starken Schmerzen zu kämpfen.
• Eine starke und unregelmäßige Periode
• Sonstige Unterleibsschmerzen: Bei Endometriose kann es ganz unabhängig von der Regelblutung zu mehr oder weniger starken Schmerzen im Unterleib kommen. Diese Schmerzen können beispielsweise durch Verwachsungen hervorgerufen werden.
• Schmerzen beim/nach dem Sex: Häufig haben Frauen, die von Endometriose betroffen sind Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr. Das kann von Endometrioseherden auf den Haltebändern der Gebärmutter hervorgerufen werden. Dies ist sehr belastend, so dass einige Frauen aufgrund dieser Schmerzen ganz auf den Sex mit ihrem Partner verzichten, was langfristig natürlich auch für die Partnerschaft belastend sein kann.
• Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
• Blutungen aus Blase oder Darm: Diese Blutungen können zyklisch auftreten, und zwar dann, wenn die Herde in Blase oder Darm angesiedelt sind. Dies kann außerdem
•Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang hervorrufen.
• Ungewollte Kinderlosigkeit: Viele Patientinnen, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben leiden an Endometriose. Hier sprechen wir von einer von vier Frauen, die nicht schwanger werden können. Mehr als die Hälfte aller Endometriosepatientinnen kann nicht geplant schwanger werden. Der Grund dafür ist leider noch ziemlich unerforscht. Was aber bekannt ist: Endometriose kann zu Verklebungen und Verwachsungen an den Eierstöcken führen. Das kann ein Hinweis auf eine Art mechanisches Hindernis sein, genaue Umstände sind aber bislang unbekannt.
• Erschöpfungszustände: All diese Symptome können zu einem Erschöpfungszustand der Frau führen.
• Psychische Belastung: Sicherlich führen alle oben genannten Symptome auch zu einer starken psychischen Belastung.
• Erhöhte Infektanfälligkeit
• Erhöhtes Auftreten von Allergien und Autoimmunerkrankungen