Um einen Kommentar in den Tagesnews hinterlassen zu können, musst du angemeldet sein.Noch kein Mitglied? Klicke hier, um deinen eigenen kostenlosen Account zu erstellen oder Virtual Popstar auf Facebook zu spielen:
Das Münchhausen-Syndrom ist eine schwere psychische Erkrankung, bei denen Betroffene psychische oder körperliche Symptome und Behinderungen vortäuschen oder diese selber erzeugen. Die Betroffenen verletzen sich hierbei selbst oder erfinden Krankheitsgeschichten und erzwingen somit eine falsche Diagnose und Behandlung. Hierbei schrecken sie sich auch nicht vor schweren Therapiemaßnahmen oder operativen Eingriffen, die schmerzhaft sein können oder auch bleibende körperliche Schäden hinterlassen. Der Namensgeber für die Störung ist der bekannte "Lügenbaron" Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen.
Der überwiegendere Anteil der Betroffenen des Münchhausen-Syndroms sind weiblich, einsam und sind bereits erkrankt an anderen psychischen Störungen. Auffällig ist auch, dass sie häufig einen medizinischen Assistenzberuf ausüben.
Eine Sonderform dieser Erkrankung ist auch das Münchhausen Stellvertreter Syndrom. Auch genannt als Münchhausen-By-Proxy-Syndrom. Die Betroffenen dieser Sonderform fügen den Schaden nicht sich selbst, sondern anderen Mitmenschen. Die Erkrankten sind oft Mütter oder Großmütter und die Opfer sind meist erst Kinder oder Säuglinge.
Es gibt keine eindeutige Ursache, die das Münchhausen-Syndrom hervorruft, aber folgende Erklärungen, die hierzu führen können:
1. Erkrankte haben wenig oder kaum Selbstwertgefühl und suchen durch ihr Verhalten Aufmerksamkeit und Fürsorge.
2. Betroffene haben oft Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit erlebt.
3. Die Erkrankten haben durch die erlebte Gewalt in früheren Jahren ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper und sehen es dadurch nur noch als Mittel, welches sie nutzen, um ihre Ziele zu erreichen.
4. Aufgrund der Gewalt in der Vergangenheit haben sie selber keine Empathie erlebt und mussten Schmerzen hinnehmen, weshalb sie auch oft selber empathielos sind und selbst ihren Kindern Leid zufügen können.
Als erstes müssen die bereits künstlich erzeugten Erkrankungen und Symptome behandelt werden. Falls es sich um das Stellvertreter-Syndrom handelt, muss zum Schutz das Kind von der Mutter getrennt werden. Die Betroffenen müssen dann mit Hilfe einer Psychotherapie behandelt werden. Diese Behandlungen sind oft sehr beschwerlich, denn die Betroffenen lehnen oft jede Art von Behandlung ab und akzeptieren ihre Krankheit nicht. Für diesen Fall ist es sehr wichtig, dass eine starkes Vertrauen zwischen dem Arzt und dem Patienten/der Patienten aufgebaut wird. Falls die Patienten eine Behandlung dann eingehen, erfolgt diese als Intervalltherapie. Das heißt, es erfolgen abwechselnd mehrere stationäre Aufenthalte und ambulante Betreuungen.
Da das Münchhausen-Syndrom selbst eine sehr schwere Störung ist und oft mit weiteren psychischen Erkrankungen einhergeht, ist eine vollständige Heilung nur selten der Fall. Die Krankheit hat einen schweren chronischen Verlauf und benötigt eine lange Psychotherapeutische Behandlung. Falls die Betroffenen diese Behandlung auch eingehen, können weitere Verletzungen am Patienten oder an anderen Opfern verhindert werden. Ohne Behandlung herrscht jedoch eine sehr hohe Gefahr, dass die Verletzungen nicht nur dem Betroffenen, sondern auch den Opfern bleibende gesundheitliche Schäden hinterlassen.
Falls euch das Thema weiter interessiert und ihr über echte Fälle erfahren wollt, habe ich euch hier ein paar Videos als Links zusammengestellt: