Hallöchen Popöchen,
"Nicht Vegan sein ist nicht ok!" Diese Aussage gab es immer öfters zu hören. Zugegebenermaßen diese Aussage ist schon eine sehr kritische, denn sie impliziert, dass alle Vegetarier, Flexitarier, Pescetarier und Vollköstler und Paleo Anhänger (außer Paleo-vegan) sich falsch ernähren und deswegen Tiere leiden und zugrunde gehen. Ist so eine Aussage gerechtfertigt?
Hier sollt ihr euch eine eigene Meinung bilden.
Kurzer Reminder: Es gibt viele Organisationen oder auch Menschen, die zwar für vegan sein sind, aber kaum bis keine Informationen drüber liefern, wieso sie es eigentlich sind. Zum Beispiel die Organisation Petazwei, eine kleinere Organisation von Peta, ist gegen das Tierleid auf der Welt und setzt sich für Tierrechte und Tiere ein. Sie ist klar gegen Fleischesser und für die Veganer. Dennoch liefert sie keine gescheiten Informationen, sondern macht einen sarkastischen Blog, (siehe Link) www.petazwei.de/artikel/8-gruende-nicht-vegan-zu-werden/ Dieser Blog sehen alle, die entweder das Motto: "Nicht vegan sein ist nicht ok" eingeben oder "Gründe nicht vegan leben". Viele nehmen diesen Blog sehr ernst und bekennen sich dann als Fleischesser, denn wie die meisten Menschen reagieren sie auf Provokation mit Gegenprovokation.
Die militante Veganerin ist da nicht besser. Sie liefert kaum Informationen, wieso man vegan leben sollte, sondern appelliert stark an das Gewissen der einzelnen. Sie behauptet sie kann jedes Argument entkräften, aber liefert kaum Informationen. Natürlich ist das Tier ein fühlendes Individuum, welches auch leidet und nicht sein Leben als Futter für Menschen sein möchte.
Deswegen dieser Beitrag. Ich möchte echte Informationen geben. Dieser Beitrag wird in mehreren Abschnitten kommen. Hier wird hauptsächlich die Massentierhaltung erläutert, sowie die Haltung in der Fleischindustrie am Beispiel der Rinder. Im nächsten Teil kommen wir zur Milchindustrie und der Eierindustrie.
Was ist Massentierhaltung?
Massentierhaltung oder auch Intensivtierhaltung genannt, ist die massenhafte Haltung von Tieren. Sie ist die technisierte Tierhaltung von Großbetrieben. Ziel ist die Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte. Die Haltung ist unter engen und nicht artgerechten Umständen. Die Massentierhaltung ist in der Fleisch-, Milch-, Eier-, Leder- und Fellproduktion. Von der Gesellschaft wird die Massentierhaltung sehr kritisch angesehen. Doch durch das Konsumverhalten wird diese stark unterstützt. Ca. 98% der Tierhaltung in Deutschlands ist Massentierhaltung. Lediglich 2% ist Biohaltung.
Die Fleischindustrie:
Alleine in Deutschland werden jährlich über 750 Millionen Tiere in der Massentierhaltung geschlachtet. Tiere die für ihr Fleisch geschlachtet werden sind: Kühe/Rind, Schwein, Schafe, Hühner, Enten, Gänse und Puten, Kaninchen, sowie Krebstiere, Fisch etc. Nicht nur Rind und Schwein wie man hier sieht.
Beispiel am Rind:
Die Produktion für ein Kilogramm Rindfleisch ist sehr zeitaufwendig und zudem sehr teuer. Denn pro Kilogramm braucht man 15.000l Wasser. Das wäre bei einem Mastrind von 550kg über 8,2 Millionen Liter Wasser. Als Futter gibt es eine Mischkost, angereichert mit Mais und Kraftfutter. Für die Wiederkäuer wird auch Stroh beigesetzt. Das Futter ist genau abgewogen und enthält zudem die genaue Nährstoffwerte um das Tier gesund zu halten. Um also ein Rind zu ernähren und gleichzeitig zunehmen zu lassen, benötigt man reines Futter ca. 9kg am Tag. Mehr Futter gibt es auch nicht, denn das ist Luxuskonsum. Rinder sollen so 1,5kg zunehmen. Bei weiblichen Kühen sind es nur 1kg pro Tag.
Dabei betrachte man, wo der Großteil lebt. Denn über 80% der Rinder leben in einer Laufstallhaltung. Bei den männlichen Mastvieh ist meist nur Beton ohne Einstreu vorhanden, dabei sind Kühe Weichbodengänger und bevorzugen einen weichen Boden (z.B. Gras). Die Betonböden sind Ess-, Bewegungs, und Liegebereich zugleich. Im Schnitt hat ein Rind nur ca. 2,7qm Platz. Natürlich kommt es da zu Verletzungen, wie Liegebeulen oder verletzten Klauen. Bei dieser Enge wird meist prophylaktisch die Hörner entfernt (oder es wurde rausgezüchtet).
Auslauf? Fehlanzeige. Nur 30% der weiblichen Kühe werden in den Sommermonaten rausgelassen. Bullen lässt man nicht raus, da eine erhöhte Auslaufgefahr besteht.
Mastkälber werden in den ersten Wochen von ihrer Mutter isoliert. Doch auch Kontakt zu anderen Arzgenossen ist in den ersten Wochen nicht gestattet. Stattdessen leben sie in einer engen Box die maximal 180cm lang und 100cm breit ist. Erst ab dem 2. Monat ist Gruppenhaltung der Kälber gesetzlich vorgeschrieben. Gefüttert werden sie mit Milchersatz und Kraftfutter. Das Milchersatz besteht aus Wasser und Molkepulver. Außerdem wird nur die Mindestmenge an Heu gegeben und kaum faserreiches Material zugeführt. So soll das Fleisch der Kälber hell bleiben un der Pansens soll so wenig entwickelt werden (Hihlorgan, welches eins der drei Mägen ist). Damit sie nicht ausversehen die Einstreu essen, werden sie auf Gummimatten gelegt.
Durch die nicht artgerechte Haltung, können Kälber, sowie Mastvieh und Milchkühe viele soziale Verhaltensweisen nicht ausleben. Bereits seit der Geburt wird die Unterdrückung der natürlichen Bedürfnisse, wie rumlaufen, galoppieren oder grasen gefördert. Dies führt nicht selten zu körperlichen Schäden oder zu Verhaltensstörungen. Auch sind sie so oft Opfer von Krankheiten.
Häufige Erkrankungen laut Albert-Schweitzer Stiftung
- Klauenrehe (Entzündung der Klauenlederhaut)
- Erkrankungen der Verdauungsorgane (Pansenübersäuerung und Labmagenverlagerung)
- Diverse Stoffwechselerkrankungen (Ketose, Leberverfettung)
-Hautschäden (durch Kontakt mit Exkrementen und Teilen der Stalleinrichtung)
- Gelenk- und Klauenverletzungen (durch Steckenbleiben in Vollspaltenböden)
- Entzündete Schwanzspitzen (durch Trittverletzungen)
- Deformationen der Gelenke (durch herabgesetzten Knochenanteil)
-Atem- und Lungenprobleme (durch herabgesetzte Herzgröße und -funktion)
Das ist nur am Beispiel von den Rindern, Kälbern und Kühen. Natürlich ist die Schweineindustrie nicht besser. Doch darauf einzugehen, würde den Rahmen sprengen.
Dennoch werden Schweine nicht besser behandelt.
Im nächsten Teil kommen wir zu der Milchindustrie und der Eierindustrie. Hier habe ich noch ein paar Videos, wo ihr die Massentierhaltung sehen könnt. Meistens sagen Bilder und Videos mehr als tausend Worte.
Rinderhaltung in Österreich: youtu.be/nvgzkpuBE4k
Ansonsten appelliere ich hier am Gewissen. Massentierhaltung ist gegenwärtig und muss gestoppt werden. Niemand hat es verdient, auf engsten Raum eingesperrt und gemästet zu werden. Auch nicht, wenn man ein Nutztier ist.