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TW: Begleitende Unterstützung am Lebensende (durch Anonym)


Hallöchen Popöchen,

bevor ihr dieses Thema lest, spreche ich eine Triggerwarnung aus. Hier geht es um das Thema Sterbehilfe und somit auch um das Thema Sterben und Tod. Solltest du damit Probleme haben, lies diesen Beitrag nicht.

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Die heutige Medizin fühlt sich verpflichtet, so lange wie möglich den Menschen am Leben zu erhalten, sofern nicht anders gewünscht. Ohne eine Patientenverfügung oder eine direkte Äußerung des Patienten, sind Ärzte verpflichtet, lebenserhaltende Maßnahmen fortzuführen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies noch sinnvoll ist. Auch Personen, die sich nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befinden, aber eventuell einfach sterben wollen, müssen mit großen Hürden rechnen. In Deutschland ist es unmöglich, legal, Sterbehilfe zu betreiben. Selbst, wenn ein Mensch, sein Leben beenden möchte, aus plausiblen Gründen, muss er dies alleine tun, ohne das Mitwissen von Außenstehenden, da diese sich sonst auch strafbar machen. Ist das überhaupt sinnvoll? Menschen, die todkrank sind zu sagen, dass sie nicht sterben dürfen? Vielleicht sogar sie soweit zu bringen, dass sie es mit risikobehafteten Methoden versuchen? Ohne Begleitung von Angehörigen oder professioneller Hilfe?

Im Übrigen: Google doch mal eben Sterbehilfe. Du wirst sofort Telefonseelsorge angezeigt bekommen. Sogar auf Youtube kommt eine Meldung. Sterbehilfe in der Schweiz: In der Schweiz ist die Sterbehilfe schon seit Langem eine legale Option am Lebensende. Bereits seit 1893 ist der Freitod/Freitodversuch nicht mehr strafbar. Seit 1918 ist auch die Begleitung, während jemand einen Freitod ausübt, legal, solange man keine eigenen Berdüfnisse auslebt (z.B. emotionale Bedürfnisse oder finanzielle Bedürfnisse). Das Unternehmen „Exit“ nennt es die Freitodbegleitung. Es existiert seit 1985 und leistet Suizid an ohne eigene Bedürfnisse dabei auszuüben. Der Beitrag für eine Mitgliedschaft in diesem Unternehmen ist 45 Franken pro Jahr = ca. 47 Euro Mit dieser Mitgliedschaft bekommt man eine personalisierte Patientenverfügung, Beratung bei Krankheit und schwierigen gesundheitlichen Situationen und am Lebensende bei Bedarf eine sichere, würdige Freitodbegleitung. Das Unternehmen geht also nicht in erster Linie davon aus, dass jedes Mitglied eine Freitodbegleitung wünscht. Alle Freitodbegleitungen werden durch Spenden gesammelt.

Doch nicht jeder, darf einfach so diese Leistung in Anspruch zu nehmen. Vorrangig werden Menschen genommen, die eine Mitgliedschaft in deren Verein haben. Mitglieder können nur Schweizer werden, die über 18 Jahre alt sind. Hauptwohnsitz muss auch die Schweiz sein. Zweitrangig dann Schweizer Bürger, erst danach kommen Menschen aus dem Ausland. Zudem gibt es noch weitere Bedingungen, die vorab geklärt werden müssen. Sterbehilfe in der Schweiz ist nur unter folgenden Bedingungen erlaubt:

[ ] Die Urteilsfähigkeit muss vorhanden sein. Die Betroffene ist sich über ihre Handlung bewusst. Sie muss wissen was sie tut.
Bei Menschen mit Demenz oder Personen mit Wahnvorstellungen, kann so was nicht eindeutig gesagt werden.

[ ] Die Wohlerwogenheit wird geprüft. Die Person handelt nicht aus dem Affekt und kennt mögliche Alternativen.

[ ] Konstanter Sterbewunsch. Der Wunsch muss über einen längeren Zeitraum vorhanden sein.

[ ] Autonomie. Die Person wird von anderen nicht beeinflusst.

[ ] Tatherrschaft. Die Person muss eigenhändig den Suizid ausführen. Zum Beispiel eigenständig die Infusion öffnen.

Diese Punkte sollen sicherstellen, dass der Suizid wohldurchdacht ist und kein Akt der Verzweiflung ist. Damit sollen auch Suizide mit depressiven Verstimmungen verhindert werden. Auch im Zweifel ist man dann gegen den Freitod. Daher hilft EXIT auch nur in seltenen Fällen, bei psychischen Leiden. Zusätzlich entscheiden zwei unabhängige Fachgutachter, ob die Person eine Freitodbegleitung bekommen sollte. Im Zweifel, kommt es zu einer Ethikkommission, die sich positiv zur Freitodbegleitung aussprechen muss. Es gibt verschiedenste Vereine, die so eine Freitodbegleitung machen. Darunter neben EXIT, auch Dignitas. Dignitas bietet auch Freitodbegleitung für DIGNITAS-Deutschland Mitglieder an.

Sterbehilfe in Deutschland

Eigentlich müsste ich euch jetzt erzählen, dass die Freitodbegleitung in Deutschland grundsätzlich nicht erlaubt ist. Das war meine Annahme vor diesem Artikel. Allerdings gibt es mittlerweile ein Verein, der eine Vermittlung von Freitodbegleitung macht. Der Name ist Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e. V. Wie gesagt, dieser Verein vermittelt nur und macht an sich selber keine Freitodbegleitung. Ähnlich wie beim EXIT oder bei DIGNITAS, kann man hier auch Mitglied werden und mit einem kleinen jährlichen Beitrag, im Ausnahmefall eine Sterbebegleitung beantragen. Auch hier sind wieder die vorgegebenen Kriterien (siehe Schweiz). Seit 2020 ist es also in Deutschland erlaubt, unter bestimmten Umständen vermittelt zu werden, für eine Freitodbegleitung.

Hier ist sich Deutschland noch lange nicht sicher. Denn an sich, ist die Sterbehilfe verboten. Doch unter ganz bestimmten Vorsätzen, kann diese eben doch erlaubt und genehmigt werden. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, in welchem Rahmen jetzt die Sterbehilfe in Deutschland erlaubt ist und wann nicht.
Doch ich weiß: Natrium-Pentobarbital ist immer noch nicht in Deutschland zugelassen. DGHS verwendet ein anderes Mittel, was vergleichbar auch sicher sein soll.

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Ziemlich kompliziertes Thema, wenn man da so drüber schaut.
Was haltet ihr davon?

















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Kommentar zum Artikel TW: Begleitende Unterstützung am Lebensende.
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Anonym Schrieb Heute um 19:20:
Risa Schrieb:
Finde es absolut legitim Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen wenn das Leben nicht mehr "lebenswert" ist. Damit meine ich Menschen mit Schmerzen die nie geheilt werden können, Demenzkranke o.ä. Finde es gut wenn man eine Diagnose hat und weiß man kann selbst entscheiden wann es aufhört. Bei Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten finde ich es NICHT legitim... nur meine Meinung, da ich weiß wie es ist sterben zu wollen und das hinter mir habe, da man sowas überwinden kann wenn man Hilfe sucht. Sollte es auch in DE geben jedoch auch mit Regeln verbunden.
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Anonym Schrieb Heute um 19:19:
Sheerio Schrieb:
Bin bei dem Thema echt krass im Zwiespalt und könnte das niemals pauschal entscheiden, ob ich dafür oder dagegen bin. 
Es gibt gute Pro und Kontra Argumente und ich finde, dass man das in jedem Fall abwägen sollte (was ja zum Glück auch kein "einfacher" Prozess mit den ganzen Gutachten etc. ist, wie du ja berichtet hast)

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass ein Mensch selbst über sein (Ab-)Leben entscheiden sollte. Ich bin leider auch der Auffassung, dass es bei (sehr, sehr!!!) wenigen Menschen tatsächlich auch so ist, dass keine Besserung in Sicht ist. Das soll jetzt nicht super pessimistisch klingen, aber es gibt Leute, die sich ihr Leben lang durch ihr Leben zwingen und einfach durchgehend am Leiden sind. (Ich rede hier aber wirklich nur von extremen Fällen und damit möchte ich niemandem sagen, dass für euch keine Hoffnung besteht, wenn ihre schwierige Zeiten durchmacht!!!)
Und in solchen Fällen fände ich das schon sinnvoll, dass ein Tod geplant und sicher begleitet wird. 

Woran ich dann aber andererseits immer denken muss sind die Menschen, die eventuell chronisch krank sind, ihre Angehörigen "belasten", indem sich um sie gekümmert werden muss und die deswegen entscheiden, dass sie nicht mehr leben möchten. Also dass sie das quasi als Belastungserleichterung für ihre Liebsten sehen. 

Würde also sagen, dass meine Kondition wäre, dass das auch zu 10000% von der Person gewollt wird, ohne einen einzigen Zweifel. Für die Angehörigen ist das natürlich extrem belastend, aber ich denke mir, dass die Menschen, die sowas in Anspruch nehmen, halt wirklich LEIDEN müssen, damit das überhaupt genehmigt wird. Und da muss man auch als Angehöriger abwägen, ob man wirklich möchte, dass die betroffene Person das durchmacht. Find ich auch super schwierig. Also für mich gibts da auch einfach kein klares Richtig oder Falsch, ehrlich gesagt.
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Anonym Schrieb Heute um 17:52:
Lele Schrieb:
Ein Familienmitglied auf Papas Seite hatte sich vor ein paar Jahren dafür entschieden. Niemand wusste davon, nicht einmal ihr Ehemann. Am Tag, wo der Prozess stattfand, wurden die engsten Angehörigen eingeladen um sich zu verabschieden. Fand das auch echt heftig, muss aber sagen das ich es auch sehr gut finde, dass es das gibt. Würde mich auch jederzeit dafür entscheiden, wenn es in Frage kommen sollte. Meinen Angehörigen würde ich vermutlich auch erst am Tag X davon berichten, da ich Angst hätte, sie würden es nicht verstehen oder ausreden wollen. 

Danke Thena für den emotionalen, aber interessanten Beitrag! <3
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Samsmith Schrieb Heute um 17:48:
Samsmith Schrieb:
Auch wenn ich jetzt so überleg, dass ich weiss dass diese person an dem tag ein medikament kriegt und dann nicht mehr lebt, ich glaub ich könnte die zeit nicht mehr geniessen mit der person und müsste immer dran denken dass der tag mit jeder sekunde immer näher kommt. Ich hoffe einfach dass ich sowas nie miterleben muss sad
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Samsmith Schrieb Heute um 17:46:
Samsmith Schrieb:
Puh ich find das thema sehr sehr schwierig, irgendwie find ichs gut weil die Menschen ja auch leiden aber auf der anderen Seite hätte ich iwie Angst davor meine nahestehende Person so zu wissen dass ich sie in den nächsten Tagen/Wochen verliere, aber hab da sowieso extreme probleme egal bei was. 

Aber finde sowas sollte generell legal sein, ich mein man sollte das selbst entscheiden. Finde das in der schweiz auch sehr gut und würdevoll. Im endeffekt ist es für einen wahrscheinlich ein würdevollerer Tod als von einer Krankheit ohne sichtbares Ende "aufgefressen" zu werden mit extremen schmerzen. Aber irgendwie find ichs auch sehr befremdlich als gesunde Person darüber nachzudenken, würde mich aber evtl auch dafür entscheiden wenn ich krank wäre und keine chance auf heilung besteht



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