Sie sind Unterhaltungskünstlerinnen der Traditionellen Japanischen Künste.
Der Beruf der Geisha hat seine Ursprünge in den „taikomochi“ oder „hōkan“(am ehesten vergleichbar mit Alleinunterhaltern bei Hofe) und wurde zunächst nur von Männern ausgeübt.
Erst im 17. Jahrhundert begannen die ersten Frauen auszuüben und wurden „onna geisha“ (weibliche Geisha) genannt.
Im 18. Und 19. Jahrhundert war dann die Blütezeit der Geishas. In dieser Zeit waren ihre Dienste als Unterhalterinnen gefragt und erschwinglich. Zusätzlich waren sie auch Trendsetterinnen im Bereich der Mode.
Nach der Meiji-Restauration* änderte sich ihre Rolle zu Bewahrerinnen der traditionellen Künste.
In der Vergangenheit gab es in vielen japanischen Städten sogenannte „Hanamachi“(‚Blumen-Viertel‘). In diesem Vergnügungsviertel lebten Geishas in Okiyas, den Wohnhäuserin einer Geishagemeinschaft, zusammen.
Heute aber existieren nur noch wenige „hanamachi“, die berühmtesten davon in Kyōto, dem Zentrum der japanischen Geisha-Kultur. Das größte und bekannteste „hanamachi“ ist Gion. Die Zahl der Geishas geht stetig zurück, und ihre Dienste sind teuer und exklusiv.
Für gewöhnlich treten sie bei Feiern oder Versammlungen auf, etwa in Teehäusern oder in traditionellen japanischen Lokalen.
Die Buchung erfolgt bei einem „kemban“, also bei einer Geisha-Agentur, die die Termine organisiert und die Zeitpläne für Auftritte und Ausbildung verwaltet.
Die Kosten für eine Geisha richten sich nach ihrer Arbeitszeit, die traditionell als Brenndauer bestimmter Räucherstäbchen festgelegt wird. Es wird Räucherstäbdchengebühr oder Juwelengebühr genannt.
Die Grundausbildung einer Maiko, einer Lerngeisha, begann früh traditionell mit sechs Jahren, sechs Monaten und sechs Tagen. Also am 2190. Oder 2191. Lebenstag. Heute ist die Ausbildung zu einer Geisha jedoch erst ab einem Alter von 16 Jahren möglich und dauert dann normalerweise fünf Jahre.
Die Fähigkeiten einer Geisha müssen sehr vielseitig sein. Sie lernen Kalligrafie und das Spiel auf mehreren japanischen Musikinstrumenten. Shamisen(Laute), Fue(Flöte) und Tsuzumi(Handtrommel) sind nur ein Beispiel.
Zudem muss eine Geisha auch gewandt in Konversation sein. Eine gute Sängern, Tänzerin und Gastgeberin. Zusätzlich muss sie auch die Teezeremonie beherrschen.
Die hohen Kosten für die Ausbildung zur Geisha werden von den Besitzerinnen der Okiya übernommen und müssen von den ausgelernten Geishas später zurückgezahlt werden.
Bevor eine Geisha ein volles Jahr tätig ist, darf sie nur die Unterlippe rot schminken. Nach einem Jahr Berufstätigkeit darf sie beide Lippen rot ausmalen.
Um wirklich erfolgreich zu sein, muss eine Geisha anmutig, charmant, gebildet und geistreich wirken. Außerdem muss sie die Regeln der Etikette einwandfrei beherrschen und bei jeder Gelegenheit Haltung bewahren können.
Im 17. Jahrhundert begannen die ersten Frauen, den Beruf der Geisha auszuüben. Damals befürchteten die Kurtisanen(Oiran, Prostituierte) konkurrenzkämpfe. Aus diesem Grund wurde den Geishas auffällige Kleidung und Haarschmuck verboten.
Die Traditionelle Berufskleidung einer Geisha ist ein Seidener Kimono. Von November bis März sind diese wattiert, den rest des Jahres – ungeachtet der Temperaturen – aus dünner Seide. Der Kimono einer Geisha kann bis zu 20kg wiegen.
An den Füßen tragen sie spezielle Holzsandalen, welche „Getas“ genannt werden. Ihre Frisur besteht normalerweise aus einem schlichten Haarknoten. Zu besonderen Gelegenheiten werden dann aber auch mal kunstvoll geschlungene, schwarze Perücken getragen. Zudem kann man an dem „Kanzashi“(Blumenhaarschmuck) einer Maiko erkennen, in welchem Abschnitt ihrer Ausbildung sie gerade ist. Auch trägt eine Maiko keine Perücke.
Ein weiß gepudertes Gesicht mit einem rubinroten Schmollmund sind im Westen das Markenzeichen der Geishas. Dabei wird dieses Make-Up nur zu offiziellen Anlässen oder Aufträgen angelegt.
Und je älter die Geisha ist, desto dezenter schminkt sie sich. Eine Geisha will hauptsächlich mit ihrer Kunst Aufmerksamkeit erregen, nicht mit ihrer Schönheit.
Das weiße Make-Up kann man darauf zurückführen, dass es früher nur Kerzenlicht gab. Das weiß sollte das Licht reflektieren und so das Gesicht der Geisha im Kerzenschein betonen.
Sie sind bewahrerinnen der traditionellen Künste. Erotik spielt bei der Unterhaltung der Gäste entweder gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle.
Es geht darum, den Geist zu beleben. Eine intellektuelle Konversation zu führen. Das tänzerische und musikalische Geschick der Geishas und Maikos zu bestaunen.
Wer es schafft, in ein Teehaus zu kommen, wozu man einen Bürgen braucht, der bekommt einen niveauvollen Abend geboten: Freude, Unterhaltung und Geistreichtum.
Geishas sind keine Prostituierte. Erst durch die amerikanische Darstellung der vergangenen Kriegszeiten und der Filmindustrie hält sich ein falsches Bild von der Geisha. Aber selbst einige Japaner verstehen oft nicht, dass dieses Bild über die Geishas nicht mit der Realität übereinstimmt.
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