„Verdammt, ich wusste, dass wir eine übersehen haben“, murmelte Huda.

Annie hingegen stand vom Sofa auf und ging zu Amelie. „Keine Sorge“, beruhigte sie ihre Freundin, „die ist bestimmt schon verhungert.“

„Das heißt, sie liegt da schon länger?!“, quickte Amelie erschrocken.

„Ähm… zwei Wochen, ungefähr“, antwortete Huda ruhig.

„Zwei Wochen…“, wiederholte Amelie fassungslos.

„Hey Amelie, setz dich doch erstmal zu uns aufs Sofa. Erzähl doch, wie war dein Urlaub…“, versuchte AnnMary Amelie abzulenken.

Zum Glück ging Amelie darauf ein und erzählte die nächsten Stunden davon, wie ihre letzten Wochen waren.

„Hey, wie geht es eigentlich den Recallern?“, wollte sie plötzlich wissen.

Huda und AnnMary fingen stolz an zu grinsen.

„Wir haben alles für dich aufgenommen!“, verkündete Huda.

„Alle Peinlichkeiten, Missgeschicke, Lästereien…“,  zählte AnnMary mit einem diabolischen Lachen auf.

Und so war schnell eine Pizza bestellt, die Cola kühlgestellt, die Süßigkeiten geöffnet und das Licht gedimmt. Die Show konnte beginnen!

Im Zeitraffer sah sich das Newsteam an, wie es den Kandidaten des Recalls ergangen war. Sie sahen sechs tapfere Mädchen, die wochenlang geschrieben, geplant und sich gefreut haben. Egal wie teuflisch und böse die Aufgaben waren, sie haben sie gemeistert.

Als der Abspann lief, konnte Amelie einen Schluchzer nicht unterdrücken.

„Das war so schön“, schniefte sie, „müssen wir uns wirklich für welche entscheiden?“

„Naja“, wandte Huda ein, „wir können immer noch würfeln.“

„Du und deine Scheiß-Würfel!“, schimpfte Annie, die wie Amelie emotional sehr mitgenommen war.

„Scheiße sagt man nicht“, belehrte Huda sie und stopfte sich eine Handvoll Chips in den Mund.

Die Newsler starrten gedankenverloren vor sich hin. Alle konnten sie nicht nehmen, aber für wenn sollten sie sich entscheiden? Dass alle sich Mühe gegeben hatten, war klar, aber letztendlich konnten nur die Besten ins Newsteam.

„Lass uns Chevre anrufen!“, kam Annie eine Idee.

Gesagt, getan. „Hallo Chevre!“, tönten die Drei, kaum war das Freisprechzeichen ertönt.

„ES IST 3 UHR MORGENS IHR IDIOTEN!“, schrie Chevre und legte wieder auf.

„Ups…“, sagte Annie, „ich habe ja ganz die Zeitverschiebung vergessen.“

„Na toll“, stöhnte Amelie auf, „und jetzt?“

Die Newsler dachten weiter nach. Auf dem Kopf, im Schneidersitz, in der Dusche, auf dem Klo. Insbesondere auf dem Klo.

„Wisst ihr Leute, ich habe euch ja echt gern, aber das wird mir langsam zu intim“, ließ Huda ihre Kollegen wissen, als diese eines Tages ins Bad gestürmt kamen, um dort nachzudenken. An sich kein Problem, säße Huda nicht in diesem Moment auf der Kloschüssel.

„So kommen wir nicht weiter“, seufzte Annie.

„Würfeln?“, wagte Huda einen neuen hoffnungsvollen Versuch.

„Nein!“, erklang die zweistimmige Antwort.

Dann verließen Amelie und AnnMary das Bad, damit Huda in Ruhe ihr Geschäft beenden konnte.

Es vergingen wieder die Tage, ohne das eine von ihnen, eine zündende Idee bekam.

„Verdammt, wenn das fertig ist, dann kündige ich“, meckerte Huda vor sich hin und ging in der Küche auf und ab.

„Weißt du Huda, beim zehntausensten Mal kann ich diesen Satz nicht mehr wirklich ernst nehmen“, antwortete Annie nur.

„Boah, dann geh doch zu deinem Ale“, regte sich Huda über das fehlende Verständnis ihrer Freundin auf.

„Lass Ale da raus!!“, schrie Annie wütend.

„Gaaaanz ruhig“, sagte Amelie und hob beschwingend die Hände. „Wir sind gerade alle angespannt. Lasst uns einmal tief durch atmen. Und jetzt einmal ganz friedlich: Wer soll ins Newsteam?“

„Hypnotika, Ranma und Sawha“, antwortete Huda schlicht.

„Jap“, stimmte AnnMary ihr zu.

„Das… ging schnell“, sagte Amelie perplex und schüttelte den Kopf, „aber gut, ich habe nichts dagegen.“

Und so füllte  sich alle ihre Gläser mit Apfelsaft auf und stießen auf die neuen Newsler an.

Ein Hoch auf

HYPNOTIKA

RANMA

SAWHA!