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Nichtakademiker-Kinder (durch Anonym)

Definition: es handelt sich um Kinder aus nichtakademischen Familien, deren Eltern keinen akademischen Bildungsabschluss haben. Diese Kinder wachsen meist in einem Umfeld auf, in dem die Begegnungen mit dem Hochschulsystem, akademischem Lernen oder den entsprechenden Berufen fehlen. Dadurch können sich Unterschiede in Bildungschancen und Bildungswegen im Vergleich zu Kindern aus akademischen Familien ergeben.

Von 100 Kindern aus nichtakademischen Haushalten beginnen lediglich 27 ein Studium.

Im Gegensatz dazu nehmen 79 von 100 Akademikerkindern ein Studium auf.


Obwohl 72 % der Schüler*innen in Deutschland aus nichtakademischen Familien stammen, machen sie nur 47 % der Studierenden aus.


Nur 46 %
der Kinder aus nichtakademischen Haushalten wechseln nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule, die den Hochschulzugang ermöglicht.

Im Jahr 2019 hatten 67 % der Eltern von Gymnasiasten selbst das Abitur oder Fachabitur.

Bei Hauptschülern hatten hingegen 42 % der Eltern lediglich einen Hauptschulabschluss.

1. Bildungschancen: Nichtakademikerkinder haben in vielen Ländern - auch in Deutschland - geringere Chancen, ein Hochschulstudium aufzunehmen als Kinder aus Akademikerhaushalten, selbst bei gleicher schulischer Leistung. Oft liegt es an die wenige Unterstützung bei der Schul -und Studienwahl oder der eingeschränkte Zugang zu Netzwerken.

2. Finanzielle Hürden: Oft gibt es in nichtakademischen Haushalten weniger finanzielle Ressourcen für Nachhilfe, außerschulische Aktivitäten oder technische Ausstattung (z. B. Laptop, Internetzugang) oder auch sowas wie Studiengebühren oder Umzugskosten bei Studienbeginn.

3. Fehlende Vorbilder: In vielen Fällen fehlen direkte Vorbilder oder Unterstützer für akademische Bildungswege im engen sozialen Umfeld. Eltern ohne Hochschulerfahrung können ihren Kindern weniger Unterstützung bieten z.B. bei Studienwahl, Bewerbungsverfahren oder Lernstrategien im Studium. Auch im sozialen Umfeld fehlen oft die Vorbilder mit akademischen Werdegängen. 

4. Selbstbild & -motivation: Kinder aus nichtakademischen Familien unterschätzen häufig ihre Fähigkeiten und neigen eher dazu, sich gegen ein Studium zu entscheiden, teils aus Angst vor sozialem Abstieg oder Überforderung. Das Vertrauen in die eigene Fähigkeit ist schwächer ausgeprägt.

5. Förderprogramme: Es gibt spezielle Förderprogramme und Stipendien (z. B. vom Studienkompass oder der Begabtenförderung), die gezielt Kinder aus nichtakademischen Familien unterstützen z. B. ArbeiterKind.de

Letztendlich sollte das Ziel sein, Kinder aus nicht-akademischem Umfeld mehr zu fördern und vor allem ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen. Es gibt so viele versteckte Talente, die leider noch glauben, dass sie es nicht weit schaffen. Es ist wichtig, sich gegenseitig an die Hand zu nehmen, um zusammen ans Ziel zu kommen. Die Unterstützung füreinander ist dabei essenziell.

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?




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Kommentar zum Artikel Nichtakademiker-Kinder.
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Anonym Schrieb auf 28-07 13:16:
Risa Schrieb:
Meine Eltern haben beide den hauptschulabschluss gemacht, da sie dich sprache nicht so gut konnten, da sie erst als teenies nach deutschland kamen. beide haben aber eine ausbildung gemacht. meine schwester hat einen master gemacht während ich ein fachabi und eine ausbildung gemacht hab ^-^
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Anonym Schrieb auf 28-07 12:08:
Nugget Schrieb:
Vogelfrei Schrieb:
Hatte dazu auch mal einen Blog, weil ich auch die erste in meiner Familie an einer Uni bin und um mich rum wirklich fast nur Studis waren, deren Eltern sogar etwas in unserem Bereich studiert haben. Ein Kommilitone hat sogar sehr stolz rumerzählt, dass seine Mutti ihn zu Beginn im Institut rumgeführt und vorgestellt hat, weil sie damals dort promoviert hat. 
Das hat mich sehr lange sehr genervt, aber eigentlich habe ich auch schnell gemerkt, dass die Leute aus akademischen Elternhäusern sich weniger selbst fürs Studium motivieren konnten und dementsprechend im Schnitt schlechter waren, zumindest war das meine Erfahrung in meinem sehr überschaubaren Studiengang. Wobei es definitiv so war, dass die Eltern dann auch eher fein damit waren, wenn man mal länger gebraucht hat fürs Studium, bei meinen Eltern wären da sofort die Alarmglocken angegangen

Prinzipiell gibt es auch einige Anlaufstellen wie "Arbeiterkind", aber eigentlich sollte man viel früher ansetzen, um Ungerechtigkeiten schrumpfen zu lassen. Eine Bekannte von mir hat dazu den Verein Lern-Fair gegründet. Das ist eine Plattform, auf der Kinder kostenlos Nachhilfe erhalten können und man sich selbst quasi ehrenamtlich als Nachhilfelehrer anbieten kann. Welche Fächer man unterrichtet, Kinder welchen Alters man betreuen möchte und wie oft pro Woche die Nachhilfe statt finden soll, entscheidet man selbst, meistens findet das über Zoom statt. Bitte gerne mal den Verein näher anschauen, es werden immer Helfer gesucht
Gemeinsam für mehr Bildungschancen | Lern-Fair e.V.
Bei uns gibt es auch viele so Ärztekinder im Medizinstudium, die natürlich damit direkt an der Quelle sind und denen der Weg früh geebnet wurde. Da habe ich gemerkt, dass der Ehrgeiz und Motivation sehr unterschiedlich ist, da diese Studies da so reingeworfen wurden, da es klar war wohin es geht, wenn die Eltern das ja auch machen. Manche haben offen erzählt, dass sie Medizin studieren, weil Ihre Eltern das wollten. Fand ich irgendwie traurig.

Hab mal ehrenamtlich bei Arbeiterkind mitgewirkt, finde ihre Arbeit mega toll!
Und das mit der Nachhilfe kannte ich gar nicht, aber sehr gut das zu wissen. 
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Anonym Schrieb auf 27-07 21:46:
Taubsi Schrieb:
Ich komme auch aus einer nichtakademischen Familie und meine Eltern, besonders meine Mutter hat sich sehr viel Mühe gegeben, dass ich einen vernünftigen Abschluss bekomme und auch etwas studiere. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Arzthelferin werden wollen oder Pflegerin. Meine Mutter arbeitet im Krankenhaus und wollte nie, dass ich auch dort lande. 
Deswegen hab ich technische Informatik studiert und bin doch ganz froh drum.

Eine andere Freundin von mir, die auch aus einer nichtakademischen Familie kommt, hat nach ihrem Realschulabschluss lange Zeit nichts gemacht. Irgendwann hab ich sie aber davon überzeugen können, mindestens ihren Fachabi zu machen. Naja sie hat danach auch nichts mehr gemacht aber sie hat immerhin ihren Fachabi :')
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Anonym Schrieb auf 27-07 20:37:
Mojito Schrieb:
Nugget Schrieb:
Mojito Schrieb:
Achso und ich habe Fragen zu Fakt 2 und 4.

Fakt 2:
72% der Schüler sind offenbar aus Nicht-Akademiker-Familien
aber sie machen fast 50% der Studierenden aus?
Obwohl in Fakt 1 steht, dass 27/100 also 27% nur ein Studium beginnen. Also entweder habe ich einen Denkfehler oder die Fakten widersprechen sich? Oder brechen Akademiker-Kinder ihr Studium öfter ab? und deswegen sind fast 50% der Leute die noch im Studium sind Nicht-Akademiker-Kinder?

Fakt 4:
"Bei Hauptschülern hatten hingegen 42 % der Eltern lediglich einen Hauptschulabschluss."
Bedeutet das, dass die restlichen 58% gar keinen Abschluss hatten oder keinen Hauptschulabschluss aber bspw Abitur wäre da auch reingezählt? Weil lediglich einen Hauptschulabschluss klingt für mich so dass das der Prozentsatz ist der genau den Hauptschulabschluss gemacht hat, aber nicht höher, was aber im Umkehrschluss bedeuten würde, dass in den 58% auch die Leute mit Abitur gelistet sind.
Zur 1 Frage:
-Von 100 Kindern, die aus nichtakademischen Familien kommen, studieren 27. Das sind also 27 % dieser Gruppe.
-In der ganzen Schülerschaft kommen 72 von 100 Kindern aus nichtakademischen Familien.
Das ist ein Anteil an der Gesamtgruppe

zu Frage 2. mit Fakt 4:
Hier der Fakt ausführlich und ungekürzt von der Bundeszentrale für politische Bildung:
“Von den Eltern der Kinder, die im Jahr 2019 ein Gymnasium besuchten, hatten 67,1 Prozent das Abitur oder Fachabitur, 21,7 Prozent hatten einen mittleren Schulabschluss und lediglich 5,9 Prozent der Kinder hatten Eltern mit einem Volks- oder Hauptschulabschluss. Auf der anderen Seite hatten von den Eltern der Kinder, die im Jahr 2019 eine Hauptschule besuchten, lediglich 16,3 Prozent die Fachhochschul- oder Hochschulreife und 23,5 Prozent einen mittleren Schulabschluss. 41,7 Prozent der Eltern von Hauptschülern hatten selbst einen Hauptschulabschluss.“ 
oh danke für die schnelle antwort!
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Libellulinae Schrieb auf 27-07 19:49:
Libellulinae Schrieb:
Hab mich damals gegen ein Studium entschieden weil ich absolut keine Lust hatte solange noch zu lernen und im Endeffekt "nichts" zu können danach. Wenn ich mich mit meinem Freund vergleichen stehe ich deutlich mehr im leben als er mit seinem Studium. (Obwohl er vorher auch eine Ausbildung gemacht hat die, wie er sagt, verpflichtend für einige Studiengänge sein sollte). Er hat Elektriker gelernt und danach Elektrotechnik studiert und fand es echt zu heulen wie viele im Studium noch nicht einmal ein Weltzeug in der Hand gehalten haben. 
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Anonym Schrieb auf 27-07 19:11:
Vogelfrei Schrieb:
Hatte dazu auch mal einen Blog, weil ich auch die erste in meiner Familie an einer Uni bin und um mich rum wirklich fast nur Studis waren, deren Eltern sogar etwas in unserem Bereich studiert haben. Ein Kommilitone hat sogar sehr stolz rumerzählt, dass seine Mutti ihn zu Beginn im Institut rumgeführt und vorgestellt hat, weil sie damals dort promoviert hat. 
Das hat mich sehr lange sehr genervt, aber eigentlich habe ich auch schnell gemerkt, dass die Leute aus akademischen Elternhäusern sich weniger selbst fürs Studium motivieren konnten und dementsprechend im Schnitt schlechter waren, zumindest war das meine Erfahrung in meinem sehr überschaubaren Studiengang. Wobei es definitiv so war, dass die Eltern dann auch eher fein damit waren, wenn man mal länger gebraucht hat fürs Studium, bei meinen Eltern wären da sofort die Alarmglocken angegangen

Prinzipiell gibt es auch einige Anlaufstellen wie "Arbeiterkind", aber eigentlich sollte man viel früher ansetzen, um Ungerechtigkeiten schrumpfen zu lassen. Eine Bekannte von mir hat dazu den Verein Lern-Fair gegründet. Das ist eine Plattform, auf der Kinder kostenlos Nachhilfe erhalten können und man sich selbst quasi ehrenamtlich als Nachhilfelehrer anbieten kann. Welche Fächer man unterrichtet, Kinder welchen Alters man betreuen möchte und wie oft pro Woche die Nachhilfe statt finden soll, entscheidet man selbst, meistens findet das über Zoom statt. Bitte gerne mal den Verein näher anschauen, es werden immer Helfer gesucht
Gemeinsam für mehr Bildungschancen | Lern-Fair e.V.
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Anonym Schrieb auf 27-07 19:08:
Nugget Schrieb:
Mojito Schrieb:
Achso und ich habe Fragen zu Fakt 2 und 4.

Fakt 2:
72% der Schüler sind offenbar aus Nicht-Akademiker-Familien
aber sie machen fast 50% der Studierenden aus?
Obwohl in Fakt 1 steht, dass 27/100 also 27% nur ein Studium beginnen. Also entweder habe ich einen Denkfehler oder die Fakten widersprechen sich? Oder brechen Akademiker-Kinder ihr Studium öfter ab? und deswegen sind fast 50% der Leute die noch im Studium sind Nicht-Akademiker-Kinder?

Fakt 4:
"Bei Hauptschülern hatten hingegen 42 % der Eltern lediglich einen Hauptschulabschluss."
Bedeutet das, dass die restlichen 58% gar keinen Abschluss hatten oder keinen Hauptschulabschluss aber bspw Abitur wäre da auch reingezählt? Weil lediglich einen Hauptschulabschluss klingt für mich so dass das der Prozentsatz ist der genau den Hauptschulabschluss gemacht hat, aber nicht höher, was aber im Umkehrschluss bedeuten würde, dass in den 58% auch die Leute mit Abitur gelistet sind.
Zur 1 Frage:
-Von 100 Kindern, die aus nichtakademischen Familien kommen, studieren 27. Das sind also 27 % dieser Gruppe.
-In der ganzen Schülerschaft kommen 72 von 100 Kindern aus nichtakademischen Familien.
Das ist ein Anteil an der Gesamtgruppe

zu Frage 2. mit Fakt 4:
Hier der Fakt ausführlich und ungekürzt von der Bundeszentrale für politische Bildung:
“Von den Eltern der Kinder, die im Jahr 2019 ein Gymnasium besuchten, hatten 67,1 Prozent das Abitur oder Fachabitur, 21,7 Prozent hatten einen mittleren Schulabschluss und lediglich 5,9 Prozent der Kinder hatten Eltern mit einem Volks- oder Hauptschulabschluss. Auf der anderen Seite hatten von den Eltern der Kinder, die im Jahr 2019 eine Hauptschule besuchten, lediglich 16,3 Prozent die Fachhochschul- oder Hochschulreife und 23,5 Prozent einen mittleren Schulabschluss. 41,7 Prozent der Eltern von Hauptschülern hatten selbst einen Hauptschulabschluss.“ 
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Anonym Schrieb auf 27-07 18:18:
Palelilac Schrieb:
also ich bin tatsächlich in meiner ganzen familie auch die erste person die überhaupt abitur gemacht hat und dementsprechend auch die erste die studiert 

das was halt total auffällt ist dass meinen eltern während meiner abitur & uni zeit alles relativ egal gewesen ist (?) die haben halt absolut keine ahnung wie ein studium so abläuft und dementsprechend haben sie mich einfach machen lassen 
hat mich nicht gestört aber ist lowkey kacke weil für mich fühlt sich das jetzt überhaupt nicht besonders an mein studium abzuschließen
auch weil meine eltern es wahrscheinlich auch besser gefunden hätten wenn ich einfach ne ausbildung gemacht hätte XDDDDD

aber ich bin auch der meinung dass nicht immer alles auf diese akademiker & arbeiter situation zurückzuführen ist, weil ich denke dass vieles einfach ein ding der eigenen motivation ist like jeder ist seines glückes schmied
klar sind die startvoraussetzungen nicht immer gleich und das ist auch eine sehr priviligierte aussage, aber wer wirklich studieren will der schafft das auch, egal welchen familiären background man hat 
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Anonym Schrieb auf 27-07 18:02:
Mojito Schrieb:
Achso und ich habe Fragen zu Fakt 2 und 4.

Fakt 2:
72% der Schüler sind offenbar aus Nicht-Akademiker-Familien
aber sie machen fast 50% der Studierenden aus?
Obwohl in Fakt 1 steht, dass 27/100 also 27% nur ein Studium beginnen. Also entweder habe ich einen Denkfehler oder die Fakten widersprechen sich? Oder brechen Akademiker-Kinder ihr Studium öfter ab? und deswegen sind fast 50% der Leute die noch im Studium sind Nicht-Akademiker-Kinder?

Fakt 4:
"Bei Hauptschülern hatten hingegen 42 % der Eltern lediglich einen Hauptschulabschluss."
Bedeutet das, dass die restlichen 58% gar keinen Abschluss hatten oder keinen Hauptschulabschluss aber bspw Abitur wäre da auch reingezählt? Weil lediglich einen Hauptschulabschluss klingt für mich so dass das der Prozentsatz ist der genau den Hauptschulabschluss gemacht hat, aber nicht höher, was aber im Umkehrschluss bedeuten würde, dass in den 58% auch die Leute mit Abitur gelistet sind.
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Anonym Schrieb auf 27-07 17:47:
Mojito Schrieb:
Finde das spannend, denn:
die seit der Wiedervereinigung so schlecht geredete DDR hatte da ein super Bildungssystem, um diesem Problem entgegen zu wirken.

Kinder aus Arbeiterfamilien wurden beim Studium bevorzugt aufgenommen, um eben Bildungsgleichheit zu schaffen.
Nicht-Akademiker-Kinder wurden vermehrt ins Studium geschickt, wohingegen Akademikerkinder in die Ausbildung gesteckt wurden. Das hat allerdings nicht bedeutet dass man das machen MUSSTE, sondern war eher der 1. Weg zu gehen. Als Akademikerkind konnte man trotzdem studieren, nur Nicht-Akademikerkinder wurden eben bei der Aufnahme an die Uni bevorzugt. Das bedeutet dass man ggf zuerst die Ausbildung machen musste, wenn man keinen Studienplatz erhalten hat, danach aber immernoch studieren konnte. Umgekehrt genauso: Wenn man ein Nicht-Akademiker-Kind war konnte man trotzdem eine Ausbildung machen, wenn man wollte, man wurde nicht zum Studium gezwungen (natürlich hatten auch nicht alle die Qualifikationen dazu) aber man wurde ermuntert ein Studium zu beginnen. Dadurch dass in der Theorie jede 2. Generation einer Familie studiert hatte, gab es auch nicht das Problem, dass es keine Rollenbilder gab oder keine Hilfe in der Familie. Selbst wenn es der Fall gewesen wäre, war die Wahrscheinlichkeit dass die Nachbarsfamilie ebenfalls NIEMANDEN hatte, der studiert hat super gering, sodass man eigentlich überall Rollenbilder finden konnte, wenn man wollte. Damals gab es ja auch noch kein Internet und man hat viel mit den Kindern im eigenen Viertel gespielt und so weiter, das heißt der komplette Kontakt und das Umfeld waren deutlich greifbarer als es heutzutage der Fall ist. Familien wohnen jetzt weiter auseinander und halten Kontakt über Telefon und Internet, genauso wie man auch Freundschaften ziemlich weit weg haben kann, was früher viel schwerer möglich war. Unser Umfeld hat sich verändert und ein "digitales" studiertes Umfeld, ist natürlich bei sowas definitiv nicht so hilfreich wie ein reales. Trotzdem denke ich, dass das System ziemlich gut war und mehr Möglichkeiten für Bildungsgleichheit gegeben hat, als es jetzt der Fall ist.

That said: meine Mutter hat nicht studiert, mein Vater schon (aber spät, nach dem Mauerfall erst), ich wurde aber eher wie ein Akademikerkind aufgezogen, einfach weil beide meiner Eltern belesen waren und auch meine Großeltern gute Bildung genossen haben (auch wenn dort auch wieder nicht beide studiert hatten). Es stand eigentlich fest, dass ich bei Noten die gut genug waren aufs Gymnasium gehen würde und mein Abitur machen und dann eben meinen eigenen Weg wähle, egal ob Studium oder Ausbildung, da wurde mir zum Glück nie Druck gemacht (aber ich habe ihn mir selbst gemacht, weil meine Freunde eigentlich alle studieren wollten).
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Anonym Schrieb auf 27-07 17:15:
Liebe Schrieb:
Familie/Umfeld: Bin selber Arbeiterkind (mit Migrationshintergrund), niemand in meinem näheren Umfeld hat studiert. Deswegen war ich zB als Kind auch immer komplett verwirrt, wenn i.welche Klassenkameraden was von Kommilitonen geredet haben. Meine Eltern konnten mir in der Schule auch schon früh nicht mehr weiter helfen, wenn ich Stoff aus der Schule nicht verstanden habe. Hatte auch kein größeres Geschwisterkind was das ganze schon mal durch gemacht hat. Als das Studium dann für mich losging, wusste ich auch überhaupt nicht, wie das alles funktioniert. Dadurch, dass es eine Hochschule war, war es immerhin etwas "geregelter" als an einer Uni. Mir hat es aber sehr gefehlt, ein "Vorbild" zu haben, z.b. größeres Geschwister, der/die vorgezeigt hat, wie man so ein Studium durchläuft. Oder mal mit jemanden zu reden, der das alles versteht und schon durch gemacht hat. 
Es geht also echt nicht nur um die Eltern, sondern um das gesamte Umfeld (Geschwister, Tante/Onkel, Cousinen,..)

Studium/Ausbildung: Dadurch, dass ich die erste war, die studieren durfte, hat man mich auch sehr in die Richtung gedrängt, ein Studium anzufangen- ohne überhaupt zu hinterfragen, ob es das Richtige für mich ist. Für mich war auch iwann im Kopf "Abitur -> Studium" muss sein. Im Nachhinein denke ich, dass zuerst eine Ausbildung und dann erst Studium für mich besser gewesen wäre. (aber im nachhinein ist man immer schlauer und sonst wäre ich jetzt nicht da wo ich bin). Es war auch sehr so, dass nur Leute mit Studium mal gut Geld verdienen- mit Ausbildung kann man ja nicht so viel erreichen- was auch überhaupt nicht stimmt.

Fördermittel/Geld: Ich hatte zum Glück nie Geldsorgen, hauptsächlich wegen Bafög. Bafög ist aber eh nochmal ganz anderes Thema.
Aber bezüglich Fördermittel speziell für Arbeiterkinder- man muss erstmal wissen, dass es sowas überhaupt gibt. Ich hab von Förderung speziell für Kinder aus Arbeiterfamilien gehört, als ich schon weit fortgeschritten im Studium war. 




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