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 MeldenHOW TO Alleine mit sich selbst


Willkommen zu der Wiederbelebung meiner alten Reihe How To. In der Neuaufarbeitung der Reihe werde ich versuchen tief zu greifen und ganze 24 Jahre Lebensweisheit an den Mann zu bringen. Bis auf den kleinen eher humoristischen Ausflug in dem Kochblog hat die Reihe vorher nämlich eher der Information und dem fast schon Selbsthilfe-ähnlichen persönlichen Wachstum gedient. Und an diese beiden Elemente möchte ich anknüpfen. Ich komme einfach mit meiner Weltsicht zu ein paar Themen um die Ecke, wir reden nachher in den Kommentaren gemeinsam darüber, wie ihr dazu steht und versuchen uns dabei zu erinnern, dass ich kein Life-Coach bin, sondern einfach jemand, der wahnsinnig gut darin ist Leuten vorzugaukeln, ich hätte mein Leben im Griff wie keine zweite. Wirklich, ich bin genauso am Arsch wie ihr, also bitte bedenken: Als Lebenstipps ist die Nummer hier eher mit Vorsicht zu genießen.
Aber jetzt genug Disclaimer, der nächste wird kürzer. Wir schließen ab mit einem großen Dank an derMessias als treibende Kraft hinter der "vielleicht hat Carmen ja was gescheites zu sagen"-Bewegung. Ihr und allen anderen, die mich dazu motiviert haben meinen Senf hier loszuwerden, ist diese Blogreihe in ihrer neuen Form jetzt gewidmet. (Ich erwarte euch in den Kommentaren.)

Beginnen wir mit dem ersten Thema, weil es so schön unverfänglich ist und die gesellschaftlichen Erwartungen und Anforderungen so gering. Wartet, ich glaub ich habe meine Notizen durcheinander gebracht... Ich möchte einfach mal einen kleinen Exkurs in das Leben als junger Erwachsener starten und mir anschauen, was da alles auf einen zukommt. Und boy, oh boy, wie es aussieht hat so ziemlich jeder eine Meinung dazu wie unser Leben auszusehen hat.
Ihr kennt das doch bestimmt auch, diese akut durchgeplante Meilenstein-Liste, unterteilt in Jahrzehnte oder gar Jahre und verschiedene Lebensabschnitte. Und es reicht nicht, wenn man selbst eine solche Liste hat. Nein, ein jeder im Umfeld - ob verwandt oder einfach nur eben kennengelernt - scheint eine Meinung dazu zu haben, wie eine solche Liste auszusehen hat. Und einige Menschen halten mit ihrer Überzeugung auch gar nicht hinter dem Berg.


"Mit 18 bin ich mit der Schule fertig und beginne mein Studium, das ist dann mit 21 abgeschlossen und ich habe einen Job. Während dem Studium suche ich mir den Partner für's Leben und im letzten Semester ziehen wir zusammen. Wir heiraten nach anderthalb Jahren zusammen wohnen, denn wir wissen, dass wir uns lieben. Nach 5 Jahren im Beruf stehe ich vor der ersten Beförderung, weil ich will zu etwas kommen und Ziele erreichen, denn ich bin eine starke emanzipierte Frau. Das ist übrigens der perfekte Zeitpunkt für ein Kind. Gut, 27 ist etwas spät, aber wir versuchen es ja immerhin bereits seit der Heirat und meine biologische Uhr tickt. Es ist wichtig, dass ich Kinder bekomme, denn sie sind erstens ein Zeichen der Liebe zwischen meinem Mann und mir und beruflich habe ich ja schon beweisen können, dass ich stark bin. Jetzt ist es wichtig zu zeigen, dass diese Stärke auch meine Fraulichkeit beinhaltet. Am liebsten würde ich ja in einem netten kleinen Reihenhaus, Eigentum, am Stadtrand wohnen. Nah genug, um am Wochenende mal ins Getümmel, mal ins Grün zu kommen - je nach Laune. Dafür brauchen wir auch ein Auto, weil wir arbeiten ja in der Stadt, das ist wichtig. Große wichtige Jobs sind in der Stadt. Mit einem Kind reicht es auch nicht aus, wir brauchen mindestens zwei. Und bevor ich 30 bin will ich auch in einer Position sein, in der ich bestimmen kann - nicht nur, welche Farbe unser neugestaltetes Bad hat."


Okay, ignorieren wir erst mal für einen Moment diese überaus heteronormative und von einem feministischen Standpunkt aus überaus als kritisch zu betrachtende Erzählung. Das ist das Beispiel, das ich meiner Oma vor ein paar Jahren mal an den Kopf geknallt hab und sie hat es nicht so ganz mit der neuen Welt, weshalb ich sie nicht noch zusätzlich wütend machen wollte, indem ich vorschlage ja vielleicht mit einer Frau zusammen zu wohnen.
Sind wir ehrlich, so ähnliche Geschichten kennen wir alle. Immer wieder diese fast schon lauernden Kommentare: Weißt du was du später tun willst? Hast du einen Partner? Na, ist es was Ernstes? Versucht ihr es schon? Mal ganz im Ernst, willst du nur wissen, ob wir unverhütet miteinander in die Kiste springen, oder willst du tatsächlich Mitbestimmungsrecht in unserem Leben? Choose your poison.
Ich persönlich empfinde solche Fragen und diesen dadurch unbewusst doch enorm verstärkten Druck als sehr lästig. Und ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich habe dezent den Verdacht, dass der Gedanke, dass die ganze Welt uns nach einem gewissen Standard (ähnlich der oben beschriebenen Situation) bewertet und wir versagen würden, wenn wir das nicht leisten könnten. Kein Wunder, dass unsere Generation scheinbar depressiver und ausgebrannter ist, als jegliche Generation vor uns. Vielleicht stehen wir auch einfach nur in engerem Kontakt zu unseren Emotionen?
Besonders störend ist für mich der Umstand, dass Frauen auch noch zusätzlich Stress wegen der Kinder gemacht wird. Du musst schnell den richtigen Mann finden und Kinder mit ihm machen, weil du wirst nicht jünger und jenseits der 30 wird es schwer werden, noch aus eigener Kraft ein Kind zu zeugen. Danke für den Input, aber erstens ist die Medizin weiter als vor 30 Jahren, zweitens dachte ich die Gesellschaft hätte sich auch weiter entwickelt (oder war die Erinnerung an Frauenrechte doch nur ein Fiebertraum?) und drittens, wer will denn bitte behaupten, dass ich ein Kind oder gar einen Mann haben will? Egal wie gut diese Menschen es auch mit einem meinen wollen, die Kommentare und Fragen sind wahnsinnig privat und haben meiner Ansicht nach nicht wirklich etwas in einem Gespräch über die Studienwahl verloren. Been there, didn't like it.

Aber, was meckr ich hier rum; ich komme glücklicherweise aus einer recht kulanten Familie. Ich rede hier von meinen Eltern und meinen Brüdern - der ganze Rest hat noch weniger Mitspracherecht als sie und obwohl ich positive Zustimmung zu schätzen weiß, juckt es mich nicht, ob die jetzt glauben es wäre richtig oder falsch wie ich mein Leben führe. Uns wurde von klein an beigebracht, dass wir über unser Leben entscheiden und wir diejenigen sind, die mit diesen Entscheidungen leben müssen. Natürlich heißt das nicht, dass man nicht mal andere um Rat fragen kann, aber wir sind verantwortlich und nur nach diesem Verantwortungsstandard sollten wir uns bewerten. Natürlich klappt so etwas nicht komplett, die Erziehung passiert ja nicht in einem geschlossenen Raum, sondern auch in der Außenwelt (Schule, erweiterte Familie, Bekannte und Freunde, Hobbies). Aber allgemein wissen meine Brüder und ich, dass wir zu unseren Eltern zurückgehen können und es kaum eine Entscheidung gäbe, die den Wert unseres Lebens in ihren Augen mindern würde. Wir wurden also nie dazu gedrängt, uns für bestimmte Sachen zu interessieren, Beziehungen und Freunde zu haben, akademische Ziele zu erreichen, die wir nicht selbst erreichen wollten. Wir wissen, was Selbstständigkeit bedeutet und wie wichtig es ist, dass wir uns alleine durch das Leben schlagen können - ob wir nun müssen oder nicht.
Aber leider ergeht es nicht jedem so. Vor allem im Vergleich zu meiner Kusine, welche von Anfang an erzählt bekommen hat, wie wichtig es ist, dass sie einen Freund hat. Es wird wohl wenige von euch wundern, dass sie sehr darunter leidet, wenn sie Single ist. Und nicht nur sie. Ich kenne viele Menschen, die alles und ihre linke Niere darum geben würden, in einer Beziehung zu sein. Diesen großen wichtigen Schritt, weil der Partner fürs Leben der einzige Grund ist, weshalb wir uns den ganzen Scheiß antun. Und sie wollen es nicht etwa, weil sie sich einsam fühlen und einfach jemanden zum Reden brauchen (in dem Fall würde ich sowieso eher einen Psychologen als einen Partner empfehlen). Nein, in den meisten Fällen kommt das aus dieser Idee, dass man nur in einer Partnerschaft vollwertig ist und dass nur ein Partner einem die Zufriedenheit im Leben geben kann, die man sucht. Selbstbestimmung was? We don't know her...
Und dann kriege ich Angst und fühle mich unwohl, wenn ich merke, dass jeder einer Partnerschaft so viel zuspricht. Nicht nur, weil ich keine habe und es nicht einsehe. Nein, ich sehe immer mehr Leute, die gewollt sind in einer destruktiven und absolut toxischen Beziehung zu leben, weil eine Beziehung jeglicher Art immer noch so viel besser ist, als alleine sein. Und ich habe verstanden, dass für viele Alleinsein und Einsamkeit ein uns das Gleiche bedeutet - zumindest emotional.

Meine Mutter hat eine Freundin, ca. Mitte - Ende 50 zurzeit. Sie ist meine Namensvetterin und eine richtig klasse Frau. Denkt euch esoterische Tante in dauerbekifftem Zustand mit der tollsten Sammlung an verrückten Ohrringen und einem Porsche 911 in knallrot. Gut, wenn sie redet würd ich ihr manchmal gerne einen doppelten Espresso intravenös geben, weil sie derart langsam und gechillt wirkt (soweit ich weiß raucht sie nix, but who knows). Meine Mutter redet oft mit ihr und dreimal im Jahr gehen die beiden in ein veganes Restaurant. Bis auf die schräge Autowahl und den veganen Lebensstil ist Carmen genau die Person, die ich in dem Alter auch sein möchte. Sie ist das naheste an einen Freigeist, das mir je untergekommen ist.
Carmen hatte in ihrer Jugend leider nicht so viel Glück. Ich kann nicht bewerten, ob es vor 30/40 Jahren wirklich so viel schlimmer war mit dem Drang einen Partner zu finden, aber für Carmen fühlte es sich definitiv so an. Sie stürzte sich von einer Beziehung mit gewaltätigen Alkoholikern in die nächste. In einer Selbsthilfegruppe für Opfer häuslicher Gewalt geleitet von der Großkusine meiner Mutter haben die beiden sich kennengelernt.
Vor 7 Jahren war Carmen mit ihrem Freund Daniel bei uns zu Besuch und weil sie es klasse findet, dass wir den gleichen Namen tragen, redet sie wahnsinnig gerne mit mir. Und sie erzählt ganz casual davon, dass sie Daniel 5 Jahre zuvor kennengelernt hat und sie seit 4 offiziell ein Paar sind. Daniel ist ihre erste Beziehung seit der Selbsthilfegruppe und Carmen glaubt, dass es was Gutes ist. Daniel ist ein Engel, verliebt über beide Ohren in Carmen und unseren Hund und wahnsinnig nett. Die beiden überlegen sogar, ob sie nicht heiraten wollen. Der Witz: So sehr sie sich auch lieben, die beiden wohnen nicht zusammen. Sie haben es für ein halbes Jahr versucht, aber es war einfach zu viel. Es ist wohl etwas dran, als Jim Carrey sagte, Einsamkeit wäre eine gefährliche Sucht. Wobei ich nach wie vor finde, dass es wohl einer Alleinsein statt Einsamkeit heißen müsste. Die beiden haben zu lange alleine gelebt und waren zu sehr daran gewöhnt nur sich selbst um sich zu haben, dass die Umstellung mit jemand anderem zusammen zu leben einfach zu kompliziert für sie war. Und in getrennten Wohnungen sind die beiden glücklicher denn je.
Carmen sagt immer wieder, dass ihre 20 Jahre als Single die beste und schönste Zeit überhaupt waren. Nicht etwa, weil sie machen konnte, was sie wollte. Sondern weil sie Zeit hatte sich selbst kennen zu lernen und zu verstehen, wer sie wirklich ist. Mein Bruder hat eine ähnliche Entdeckung gemacht, als er sein Studium angetreten hat. Nach 2 Jahren ist er überzeugt davon, dass er es nicht schaffen würde auf Dauer alleine zu sein und zu leben. Ich hingegen sitze 680km von der Familie weg und habe manchmal Wochen, in denen ich 5 Tage am Stück die Wohnung nicht verlasse und keinen Menschen sehe und könnte nicht glücklicher sein. Alleine sein heißt nicht, dass es einem zwingend scheiße gehen muss. Alleine sein heißt einfach nur, nur sich selbst um sich zu haben.

Wir haben Angst davor, alleine zu sein. Wir denken, alleine sein bedeutet einsam zu sein - und für manche Menschen kann dauerhaftes Alleinsein tatsächlich auch Einsamkeit bedeuten. Aber Alleinsein ist eine bewusste Entscheidung. Allein sein heißt sich von der Welt abnabeln und einfach mal für sich selbst da sein. Alleinsein ist in einer überromantisierten Sicht von mir die Freiheit zu essen und schlafen und singen und tanzen, wann ich will, ohne dass mir einer dazwischen redet oder ich auf jemanden aufpassen soll. Und es ist die Freiheit den Schlüssel in die Hand zu nehmen und die Wohnung zu verlassen und unter Menschen zu gehen und das Gemeinsam zu genießen. Vielleicht ist es auch einfach nur der Introvert, der hier aus mir spricht.
Dadurch dass ich alleine bin, lerne ich zu verstehen, wann ich Menschen um mich brauche, um glücklich zu sein und ich lerne selbst einzuschätzen, wann ich wieder zurück in das Alleinsein will. Ich bin nicht gezwungen meine ganze Zeit mit einem Menschen zu teilen und für Momente der Ruhe den Raum verlassen zu müssen oder mich ins Bad zu verkriechen. Ich fühle mich dadurch selbstbestimmter, als ich es in einer Beziehung je würde. Und ich hab die Zeit und Energie dafür zu sorgen, dass ich mein Leben schön finde.

Deshalb empfehle ich jedem gerne, dass sie doch einfach mal für eine gewisse Dauer Single sein sollen. Dass sie versuchen sollen - je nach Möglichkeit - alleine zu wohnen. Und einfach mal den Drang und den Stress von außen, dass man jeden Tag älter wird und es wichtig ist den richtigen Partner fürs Lebensende zu finden, links liegen lassen und sich fragen: Was macht mich eigentlich so wirklich glücklich? Alleinsein heißt nämlich noch lange nicht, keinen Menschen mehr zu sehen. Aber es heißt definitiv sich selbst näher zu kommen. Und ich fürchte ganz, in dieser überdurchschnittlich verbundenen Welt, in der Connectivity das Schlagwort allen Tuns ist, müssen wir echt wieder lernen, wer wir sind.

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Anonym schrieb Um 19-06 00:38:
Blaugrau schrieb:
Masilein schrieb:
Blaugrau schrieb:
Diesen Druck nach dem Abi kenne ich nur zu gut! Man muss sich immer rechtfertigen, ob es vor der eigenen Familie oder vor Freunden und Bekannten ist. Dieses Bild aufrecht erhalten zu müssen, dass man sein Leben schon komplett durchgeplant hat - grauenhaft. Aber ich erwische mich selber zu oft, wie ich versuche dem gerecht zu werden. Ich habe natürlich einen Plan, sagen wir eine Richtung, in die ich in meinem Leben gehen will, aber ich habe oft schon zu viel geplant. Ich versuche auch davon abzukommen, aber es ist echt schwer: Man will ja deine Familie nicht enttäuschen .? Was ich aber auch jetzt sagen kann ist, dass ich mit zunehmenden Alter lockerer damit umgehen kann und vielleicht irgendwann mal auch so entspannt bin wie die Freundin deiner Mom xd ich denke, was für mich persönlich ein großer Schritt sein könnte wäre, wenn meine Bewerbung für mein Auslandsjahr angenommen wird. Ganz weg von Familie und Freunden  und dem damit verbundenen Druck und endlich mal ich selbst sein. Ich finde das ist wohl erstmal eine ganz gute Alternative zu direkt ausziehen und alleine sein ((da das aktuell durch einige Kriterien verhindert wird). Ich denke schon dieses eine Semester wird mir viel bringen und dann ist der Absprung, wenn ich wieder daheim sein sollte, vielleicht auch etwas leichter. (: 

Oh ja, die Nummer mit dem Auslandssemester kann ich nur empfehlen! Wenn ich eines gelernt habe in meiner Zeit in HH, dann definitiv wie sehr man auch Eigenständigkeit lernt, wenn man so weit von der Familie weg ist. Vor allem während des Studiums mit dem doch noch vorhandenen Sicherheitsnetz der Familie ist es perfekt, einfach mal ausprobieren zu können, wo die eigenen Grenzen liegen. Aber das mit der Jahresplanung kenne ich leider auch nur allzu gut. Ich bin jemand, der immer wissen muss wo es lang geht und auch wenn ich mich gebessert habe, so richtig spontan bin ich immer noch nicht. Ich brauch Planung und Voraussicht in so ziemlich allen Aspekten des Lebens. Aber wenn es um Zukunftsplanung so die richtig große) geht, da habe ich mehr Gefühle und Sicherheiten auf meiner Bucket List stehen, als tatsächliche Punkte, die ich so abhaken könnte. Wobei ich sagen muss, dass mich der Satz mit dem "man will die Familie nicht enttäuschen" kurz neugierig macht. Äußert deine Familie sich denn dazu, dass du bestimmte Dinge erreichen musst oder bestimmte Ziele vor Augen haben sollst oder ist das eher von dir aus, was du glaubst, was die Erwartungshaltung deiner Familie ist?
Wollte später antworten habe es dann vergessen und mich jetzt wieder erinnert xd
also keine direkten Aussagen aber es wurde schon insgeheim erwartet das ich studiere was war dann egal aber dass es eben irgendwas ist womit ich dann auch gut zurecht komme außerdem ist da auch so ein unausgesprochener Druck ich bin die “älteste” was die Kinder in see Familie angeht und daher wird auch eher auf mich geachtet als auf meine Cousins die so 12 sind zd
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Masilein schrieb Um 18-06 12:46:
Masilein schrieb:
DerMessias schrieb:
ein Beitrag aus meiner Seele, noch eine Frage, was ich mit meinem Drecksstudium denn machen will und ich laufe Amok

Na ja, jedenfalls - hab zum Glück kein Problem damit allein zu sein, ich glaube, deshalb nehm ich auch fast überall ein Buch mit, weils dann, sobald du das Buch auspackst, irgendwie akzeptiert ist, auch inmitten einer Menschenmenge allein zu sein. Dich spricht niemand an und wenn du kurzfristig die Entscheidung triffst, genug allein gewesen zu sein, fragt dich keiner komisch, warum genau jetzt - du hast halt einfach keinen Bock mehr auf lesen und willst was anderes tun. Ich hab mich dieses Jahr generell ins zu Hause wohnen verliebt - bzw. ins Zusammenwohnen mit anderen Menschen, ich dachte immer, ich wär eher ein allein-wohnen Typ - du machst den ganzen Tag das, worauf du Lust hast, aber wenn du mal wieder ein bisschen soziale Interaktion brauchst, gehst du ins Wohnzimmer und redest ein bisschen über was Belangloses.

Jedenfalls habe ich auch das Glück, dass meine Eltern früher selber mal ziemliche Freigeister waren, bevor sie so "langweilig" geworden sind, wie sie jetzt sind - dementsprechend unterstützen die sowas auch total und ich hab weder bzgl. Ausbildung noch bzgl. Familienplanung irgend'n Druck, eher das Gegenteil. Hab halt selbst auch (noch?) nicht wirklich den Drang, obwohl ich dem nicht abgeneigt bin, so wirklich festgelegt auf irgendwas zu sein und mag es, dass ich diese alles ist möglich-Mentalität ein bisschen mitbekommen hab. Also bezogen auf Kinder, Partner, Job, etc. - obwohl ich momentan eigentlich ein total spießiges Leben führe, ich mach brav mein Studium fertig, in den Ferien arbeite ich und für Kinder bin ich eh noch zu jung damits gesellschaftlich akzeptiert ist, wilde One-night-stands oder Gspusis hab ich auch nicht mehr, ich geh kaum in Clubs feiern, etc. - komme mir manchmal vor, als wär ich mindestens 70, aber ich mag einfach die Ruhe - und das aber bestenfalls inmitten einer Menschenmasse. 

Muss dir aber im letzten Punkt widersprechen - im Endeffekt ist es egal, ob du single bist oder nicht, ob du allein wohnst, oder nicht und ich find auch dieses "finde, was dich WiRkLiCh glücklich macht!!!!" nervig, weil wer denkt, durch eine Sache ultimativ für immer glücklich zu werden, hat sowieso nix verstanden - und, wenn wir ehrlich sind, alle anderen wissen eigentlich eh, was sie glücklich macht, man verdrängts nur oft, weil Angst oder sonstiges. Aber das kann man auch in einer Kommune ablegen, wenn man sich dazu entschließt.

Same wenn mir nochmal einer sagt, dass nach Deutschland auswandern das Dümmste überhaupt ist, weil es hier so viel weniger Geld gibt. Als ob das das Ziel des Lebens sei 100€ im Monat mehr zu verdienen und 150 mehr für Lebensmittel zahlen zu dürfen...

Ich kann das mit dem Spießertum irgendwie nachvollziehen. Vielleicht auch, weil mich schon seit ich 12 bin jeder als spießig bezeichnet. :d Aber ich finde da auch nichts verkehrt daran, wenn man halt entgegen der Norm für die eigene Altersgruppe handelt wenn einem diese Norm nicht gefällt. Ich mag es schon, wenn ich bei meinen Eltern bin, aber irgendwie fühlt sich das immer wie Leben im Hotel an und selbst wenn ich mal koche, es ist trotzdem was anderes, als wenn ich alleine bin. Meine Mutter meinte mal, ob ich mir je nach Möglichkeit einen Hund holen würde. Bin dem Gedanken tatsächlich nicht abgeneigt. Erstens mal, weil ich dann auch wirklich jeden Tag raus muss und ich habe trotzdem "Gesellschaft".

Und ja, das mit dem Buch sorgt noch mal für eine etwas andere Isiolierung, die sich offensichtlicher aufbrechen lässt.


Ich wollte eigentlich eher darauf hinaus, dass man sich auch mal trauen soll etwas anderes zu tun, als sich an den (ob eingebildet oder
nicht) Normen der Gesellschaft zu orientieren und festzuhalten. Du musst
halt rumprobieren, um herauszufinden, was du magst und was nicht. Und
nur weil etwas jetzt gut ist, heißt es ja nicht, dass es nicht eine noch
bessere Alternative gibt. So etwas verändert sich natürlich im Laufe
des Lebens, aber wer nicht gewohnt ist die eigene Situation zu
hinterfragen, der wird - wenn es mal kippt - nicht wissen, wie er es
angeht. Und dann fühlt man sich gefangen und bedeutend unglücklichre mit
einer Situation, über die man eigentlich die Kontrolle hätte. Das
Wundermittel für den einen ist möglicherweise die Hölle für den anderen. Glück ist nicht diese eine Sache, Glück ist das Gleichgewicht aus allem, was einen und sein Leben ausmacht und dabei auf eine grüne Zahl zu kommen. Kann man mehr oder weniger glücklich sein? Klar. Muss man es? Nein. Aber die Angst vor dem Unbewussten ist halt das, was einen zurückhält und das ist das, was man meiner Ansicht nach lernen sollte abzulegen.
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Masilein schrieb Um 18-06 12:33:
Masilein schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
Masilein schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
XX
Danke, das freut mich zu hören. ♥
Ich finde auch, dass nur weil man nicht dauernd laut ist sondern auch mal stille und besonnene Momente hat, das nicht zwingend bedeutet, dass man keinen Spaß am Lautsein haben kann. Ich glaube aber ich bin so dezent das Gegenteil von dir. Mich halten anfangs die meisten für jemand sehr stilles und verschlossenes und manchmal auch jemand, dem man leicht über die Füße latschen kann. Aber wer mich wirklich gut kennt, weiß, dass ich auch wahnsinnig laut und begeistert sein kann und es eigentlich nicht so mit buckeln habe.
Den Punkt mit deinem Partner finde ich übrigens einen wahnsinnig wichtigen! Und keine Sorge, als "jeder findet schon noch seinen richtigen"-Tante kam das für mich null rüber. Tatsächlich scheint mir das sogar eher eine etwas andere Sicht zu Partnerschaften zu sein, als man das so gewohnt ist. Ich weiß nicht, ob es nicht auch eine Frage des Alters ist. Je älter die Leute sind, mit denen ich rede (hier zumeist U30), desto eher habe ich das Gefühl, sie fühlen sich verpflichtet viel Zeit mit jedem potenziellen Partner zu verbringen, um so schnell wie möglich herauszufinden, ob das jetzt der richtige ist. Dieser ewige Zeitdruck, als würde irgendwer lauern... Eine gute Partnerschaft finden ist nicht wie Schuhe kaufen, wo man erst mal schaut was einen optisch anspricht und dann 10 Schritte vor nem Spiegel macht und sich sag "joa, das passt, die nehm ich". So etwas braucht Zeit, Menschen sind vielschichtig und komplex und auf eine nicht wirklich so negativ gemeinte Art launisch. Jeder durchläuft sein Leben und du musst eben abwägen, wer die richtige Person für dich und dein Leben ist während zeitgleich diese Person genau das Gleiche über dich herausfinden muss. Das ist nichts, was man überstürzen sollte, nur weil irgendjemand da steht und schon ab dem zweiten Date anfängt nach Kindern zu fragen. Mein Bruder sucht gerade nach einem Haus und bislang war fast jedes der besuchten Häuser ein Scheidungshaus. Junge Paare, meist mit einem oder zwei Kindern unter 5 Jahren. Manchmal ist das Haus noch eine halbe Baustelle, wohl weil man sich gemeinsam ein leben aufbauen wollte und sich maßlos übernommen hat. Meine Tante hat neulich auch ein Scheidungshaus gekauft (sie haben nach etwas kleinerem gesucht und siehe da, auch hier wieder ein junges Paar mit kleinen Kindern). Und da frage ich mich dann auch: Ok, wieviel von dem Stress in der Ehe mag nicht auch davon kommen, dass man doch nicht kompatibel genug war, um wirklich jede dieser Meilenstein-Punkte gemeinsam meistern zu können. In Luxemburg ist es nach wie vor so ein Ding, dass man als junges Paar selbst ein Haus baut oder halt ein altes kauft und komplett renoviert, weil das ja jetzt das neue Leben ist. Während man gleichzeitig im halb- bis 1 Jahrerytmus Kinder auf die Welt setzt. Und man kennt irgendwie nur Beispiele von Leuten die das entweder genauso machen oder die 5% Außenseiter, die mit 30 noch Single sind. Es kann doch nicht sein, dass wirklich 95% der Menschen glauben, dass ihr Glück genau so aussehen würde und dann mindestens die Hälfte von denen sich nach spätestens 4 Jahren scheiden lässt. Irgendwo ist da definitiv ein Fehler in der Rechnung. Ich bin deshalb wirklich froh, dass du und dein Partner euch bewusst dafür entscheidet, dass ihr einzelne Menschen sind und nicht siamesische Zwillinge, die jetzt da sie zusammen sind, alles gemeinsam bestreiten müssen. Klar, Interesse an den Hobbies und dem Leben des anderen sind wichtig, aber das heißt nicht, dass das komplette eigene Leben sich jetzt um diese Person drehen muss.
Ja dann sind wir wirklich gegenteilig glaube ich, bin gespannt, ob wir uns - wären wir z.B. zusammen in der Uni - überhaupt näher kennen gelernt hätten. 😅
Das Luxemburg-Scheidungshaus-Konzept gruselt mich total, brr... Aber kann mir leider auch nur viel zu gut vorstellen, dass das genau so läuft. Finde ich unheimlich schade, dass die Leute auch hier wieder so schwarz-weiß sehen und glauben, dass eine Beziehung zwangsläufig eine lebenslange und unerschütterliche Bindung verursacht. I mean, klar kann man sich sicher sein (bin ich auch), finde ich auch schön, aber etwas aus gesellschaftlichem Zwang heraus zu tun kann nicht gut gehen. Wie ist das bei deinem Bruder, lebt er das "Luxemburg-Konzept" oder hat er sich Zeit gelassen?
Muss dabei an meine beste Freundin denken, die letztes Jahr mit 23 geheiratet und sich letzte Woche eine Wohnung gekauft hat. Ihr Mann ist 30 und faselt die ganze Zeit von Kindern..... 
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich komm mit gegenteiligen Menschen klar, sofern sich nicht auch die Lebensstile oder Anspräche an das Leben zu sehr unterscheiden.
Und ist auch in DE so. Er sucht auch im Grenzgebiet nach Wohnungen und da schaut es einfach 1:1 genauso aus. Er selbst will zwar schon ein eigenes Haus haben und sich festigen, aber ich habe ihn noch nie über Beziehung oder Liebe sprechen gehört. Ich kann also absolut nicht einschätzen, wie er dazu steht. Auch bei Kindern weiß ich es nicht. Mit 16 ist er mal ausgerastet und hat meine Mutter angeschriene, wie sie es überhaupt verantworten konnte Kinder in so eine kaputte Welt zu setzen und dass er sich schwer hüten würde jemals jemand anderen in diese Misere zu bringen, aber ... das war ein überaus emotionaler Ausbruch, gut möglich, dass er also doch vielleicht Kinder will. Wer weiß?
Und ich meine, wenn man zufrieden damit ist, warum nicht. Wichtig ist halt nur, dass man gemeinsam darüber redet und sich auch im Klaren ist, was die Ansprüche und Wünsche von dem Partner sind und inwiefern man die erfüllen kann oder will.
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Anonym schrieb Um 18-06 09:43:
DerMessias schrieb:
ein Beitrag aus meiner Seele, noch eine Frage, was ich mit meinem Drecksstudium denn machen will und ich laufe Amok

Na ja, jedenfalls - hab zum Glück kein Problem damit allein zu sein, ich glaube, deshalb nehm ich auch fast überall ein Buch mit, weils dann, sobald du das Buch auspackst, irgendwie akzeptiert ist, auch inmitten einer Menschenmenge allein zu sein. Dich spricht niemand an und wenn du kurzfristig die Entscheidung triffst, genug allein gewesen zu sein, fragt dich keiner komisch, warum genau jetzt - du hast halt einfach keinen Bock mehr auf lesen und willst was anderes tun. Ich hab mich dieses Jahr generell ins zu Hause wohnen verliebt - bzw. ins Zusammenwohnen mit anderen Menschen, ich dachte immer, ich wär eher ein allein-wohnen Typ - du machst den ganzen Tag das, worauf du Lust hast, aber wenn du mal wieder ein bisschen soziale Interaktion brauchst, gehst du ins Wohnzimmer und redest ein bisschen über was Belangloses.

Jedenfalls habe ich auch das Glück, dass meine Eltern früher selber mal ziemliche Freigeister waren, bevor sie so "langweilig" geworden sind, wie sie jetzt sind - dementsprechend unterstützen die sowas auch total und ich hab weder bzgl. Ausbildung noch bzgl. Familienplanung irgend'n Druck, eher das Gegenteil. Hab halt selbst auch (noch?) nicht wirklich den Drang, obwohl ich dem nicht abgeneigt bin, so wirklich festgelegt auf irgendwas zu sein und mag es, dass ich diese alles ist möglich-Mentalität ein bisschen mitbekommen hab. Also bezogen auf Kinder, Partner, Job, etc. - obwohl ich momentan eigentlich ein total spießiges Leben führe, ich mach brav mein Studium fertig, in den Ferien arbeite ich und für Kinder bin ich eh noch zu jung damits gesellschaftlich akzeptiert ist, wilde One-night-stands oder Gspusis hab ich auch nicht mehr, ich geh kaum in Clubs feiern, etc. - komme mir manchmal vor, als wär ich mindestens 70, aber ich mag einfach die Ruhe - und das aber bestenfalls inmitten einer Menschenmasse. 

Muss dir aber im letzten Punkt widersprechen - im Endeffekt ist es egal, ob du single bist oder nicht, ob du allein wohnst, oder nicht und ich find auch dieses "finde, was dich WiRkLiCh glücklich macht!!!!" nervig, weil wer denkt, durch eine Sache ultimativ für immer glücklich zu werden, hat sowieso nix verstanden - und, wenn wir ehrlich sind, alle anderen wissen eigentlich eh, was sie glücklich macht, man verdrängts nur oft, weil Angst oder sonstiges. Aber das kann man auch in einer Kommune ablegen, wenn man sich dazu entschließt.
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Anonym schrieb Um 17-06 22:13:
Air schrieb:
Masilein schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
Überlege noch, ob "schön" das richtige Wort ist, aber doch, ich finde deinen Text wirklich schön. Schön, weil du es schaffst, etwas, was als negativ stigmatisiert wird so positiv darstellen kannst, schön weil du soweit zufrieden mit deinem Leben wirkst.
Fühle deinen Text auch auf einigen Ebenen. Ich selbst bin als Einzelkind zweier viel arbeitender Eltern zu einem "introverted extrovert" herangewachsen und habe früh gelernt, wie angenehm es sein kann, einfach mal Zeit mit mir selbst zu verbringen. Meine (vielen) Freunde, die mich als laut und aufgeschlossen kennen, haben lange gebraucht um zu verstehen, dass auch dann alles okay mit mir ist, wenn ich einfach mal ein paar Tage niemanden sehen möchte. Um ehrlich zu sein hat mir sogar die Cororna-Phase echt gut getan, weil der soziale Druck nachgelassen hat und ich endlich in Ruhe Zeit für mich hatte.
Für mich im speziellen gilt aber noch ein zusätzlicher Aspekt, der maßgeblich zu meinem Glück beiträgt; ein Partner, mit dem ich zusammen allein sein kann. Obwohl wir auf andere zuerst glaube ich wie Topf und Deckel wirken, sind der Kern unserer Beziehung eigentlich die Freiheiten, die wir uns nehmen und lassen. Wir wohnen zwar zusammen und haben gemeinsame Hobbies, aber genau so hat jeder seine eigenen Bereiche, Freunde und es kann auch gut sein, dass mal einer von uns alleine in den Urlaub fährt und wir behalten uns vor, z.B. bei gemeinsamen Einladungen als Individuen und nicht als "Wir-Pärchen" aufzutreten. Eine Beziehung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man gebunden oder immer zu zweit sein muss, sondern es kann einem auch neue Freiheit und Möglichkeit zur Selbstverwirklichung geben. Wir wollen heiraten, ja, ein großes Haus haben, auch das, aber nicht um Kinder darin leben zu lassen, sondern um uns dort alle Wünsche erfüllen zu können und die Möglichkeit zu haben, unseren gemeinsamen und eigenen Interessen nachzugehen. Klingt vielleicht egoistisch, aber ist doch ironisch dass man das in einem Kontext über eine Partnerschaft denkt, in dem es ursprünglich um Alleinsein ging. Vielleicht - und wenn du anders glücklicher bist dann eben einfach nicht - findest du ja auch mal so eine*n Partner*in, ich kann's empfehlen, fünf Sterne von mir. (; Aber ich will hier auf keinen Fall die unerträgliche "du findest schon den richtigen!"-Tante spielen, sondern nur mal mein alternatives Konzept vorstellen.
Danke, das freut mich zu hören. ♥
Ich finde auch, dass nur weil man nicht dauernd laut ist sondern auch mal stille und besonnene Momente hat, das nicht zwingend bedeutet, dass man keinen Spaß am Lautsein haben kann. Ich glaube aber ich bin so dezent das Gegenteil von dir. Mich halten anfangs die meisten für jemand sehr stilles und verschlossenes und manchmal auch jemand, dem man leicht über die Füße latschen kann. Aber wer mich wirklich gut kennt, weiß, dass ich auch wahnsinnig laut und begeistert sein kann und es eigentlich nicht so mit buckeln habe.
Den Punkt mit deinem Partner finde ich übrigens einen wahnsinnig wichtigen! Und keine Sorge, als "jeder findet schon noch seinen richtigen"-Tante kam das für mich null rüber. Tatsächlich scheint mir das sogar eher eine etwas andere Sicht zu Partnerschaften zu sein, als man das so gewohnt ist. Ich weiß nicht, ob es nicht auch eine Frage des Alters ist. Je älter die Leute sind, mit denen ich rede (hier zumeist U30), desto eher habe ich das Gefühl, sie fühlen sich verpflichtet viel Zeit mit jedem potenziellen Partner zu verbringen, um so schnell wie möglich herauszufinden, ob das jetzt der richtige ist. Dieser ewige Zeitdruck, als würde irgendwer lauern... Eine gute Partnerschaft finden ist nicht wie Schuhe kaufen, wo man erst mal schaut was einen optisch anspricht und dann 10 Schritte vor nem Spiegel macht und sich sag "joa, das passt, die nehm ich". So etwas braucht Zeit, Menschen sind vielschichtig und komplex und auf eine nicht wirklich so negativ gemeinte Art launisch. Jeder durchläuft sein Leben und du musst eben abwägen, wer die richtige Person für dich und dein Leben ist während zeitgleich diese Person genau das Gleiche über dich herausfinden muss. Das ist nichts, was man überstürzen sollte, nur weil irgendjemand da steht und schon ab dem zweiten Date anfängt nach Kindern zu fragen. Mein Bruder sucht gerade nach einem Haus und bislang war fast jedes der besuchten Häuser ein Scheidungshaus. Junge Paare, meist mit einem oder zwei Kindern unter 5 Jahren. Manchmal ist das Haus noch eine halbe Baustelle, wohl weil man sich gemeinsam ein leben aufbauen wollte und sich maßlos übernommen hat. Meine Tante hat neulich auch ein Scheidungshaus gekauft (sie haben nach etwas kleinerem gesucht und siehe da, auch hier wieder ein junges Paar mit kleinen Kindern). Und da frage ich mich dann auch: Ok, wieviel von dem Stress in der Ehe mag nicht auch davon kommen, dass man doch nicht kompatibel genug war, um wirklich jede dieser Meilenstein-Punkte gemeinsam meistern zu können. In Luxemburg ist es nach wie vor so ein Ding, dass man als junges Paar selbst ein Haus baut oder halt ein altes kauft und komplett renoviert, weil das ja jetzt das neue Leben ist. Während man gleichzeitig im halb- bis 1 Jahrerytmus Kinder auf die Welt setzt. Und man kennt irgendwie nur Beispiele von Leuten die das entweder genauso machen oder die 5% Außenseiter, die mit 30 noch Single sind. Es kann doch nicht sein, dass wirklich 95% der Menschen glauben, dass ihr Glück genau so aussehen würde und dann mindestens die Hälfte von denen sich nach spätestens 4 Jahren scheiden lässt. Irgendwo ist da definitiv ein Fehler in der Rechnung. Ich bin deshalb wirklich froh, dass du und dein Partner euch bewusst dafür entscheidet, dass ihr einzelne Menschen sind und nicht siamesische Zwillinge, die jetzt da sie zusammen sind, alles gemeinsam bestreiten müssen. Klar, Interesse an den Hobbies und dem Leben des anderen sind wichtig, aber das heißt nicht, dass das komplette eigene Leben sich jetzt um diese Person drehen muss.
Ja dann sind wir wirklich gegenteilig glaube ich, bin gespannt, ob wir uns - wären wir z.B. zusammen in der Uni - überhaupt näher kennen gelernt hätten. 😅
Das Luxemburg-Scheidungshaus-Konzept gruselt mich total, brr... Aber kann mir leider auch nur viel zu gut vorstellen, dass das genau so läuft. Finde ich unheimlich schade, dass die Leute auch hier wieder so schwarz-weiß sehen und glauben, dass eine Beziehung zwangsläufig eine lebenslange und unerschütterliche Bindung verursacht. I mean, klar kann man sich sicher sein (bin ich auch), finde ich auch schön, aber etwas aus gesellschaftlichem Zwang heraus zu tun kann nicht gut gehen. Wie ist das bei deinem Bruder, lebt er das "Luxemburg-Konzept" oder hat er sich Zeit gelassen?
Muss dabei an meine beste Freundin denken, die letztes Jahr mit 23 geheiratet und sich letzte Woche eine Wohnung gekauft hat. Ihr Mann ist 30 und faselt die ganze Zeit von Kindern..... 
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Liebe schrieb Um 17-06 21:25:
Liebe schrieb:
Uff dieser Text mit „Wie mein Leben aussehen sollte“, ich glaube das hat sich echt fast jeder mal genau so gedacht bzw. kennt jemanden der das so gesagt hat.
Bei mir trifft das auf jeden Fall schon mal nicht zu. Bin 21, die ersten Klassenkameraden von früher sind bald fertig mit Studium und ich habe mein (für mich richtiges) noch nicht mal angefangen und werde frühestens mit 25 richtig ins Berufsleben starten. Aber finde das okay, ich bin froh Sachen ausprobiert zu haben, was von der Welt gesehen zu haben und einfach mehr darüber zu wissen was ich eigentlich will.
Schön und gut wenn jemand den Plan genau so durchzieht und er damit glücklich ist, aber finde es immer sympathisch wenn jemand eben nicht direkt Den weg Schule/Abi, Studium/Ausbildung und dann Arbeit geht. Daran ist überhaupt nichts falsch, aber finde es eben cool und interessant wenn sich jemand mehr ausprobiert (dann fühle ich mich auch nicht so schlecht, da ich sehe anderen geht es sich so).
Ich bin froh in meinem Umfeld so viele Leute zu haben,  die so verschiedene Wege gehen und niemanden verurteilen wenn es jemand anders macht. <3 On meinem Umfeld hat zum Glück auch noch niemand Kinder bzw Pläne dafür XD
Ich kenne auch Leute, die von einer Beziehung zur nächsten springen. Kann das auf gewisse Weise schon nachvollziehen, aber wenn sie dann ihre Wunschvorstellung die Realität überdecken :// muss nicht sein. Zeigt schon auch von Stärke, wenn man sagt dass man ohne Beziehung gut dran ist und keinen Partner braucht um glücklich zu sein.
Und das Leben deiner Tante klingt auch mega interessant!!!! Schön dass sich alles so gut entwickelt hat. Eine Freundin von mir ist such mega unabhängig und selbstständig und letztens mit ihrem Freund zusammen gezogen. Sie macht auch seeehr viel alleine und ohne ihn, ich glaube sie hat im Haus sogar auch nur ein Zimmer mit Bett für sich allein wenn die mal Ruhe will. Immer schön wenn sich zwei finden die sich so ergänzen.
ich wohne normal in einer großen wg , und finde es schön immer jemanden um sich zu haben, selbst wenn es nur abends mal zum Essen ist. Jetzt wegen corona bin ich die meiste Zeit alleine. Früher dachte ich, dass ich alleine wohnen möchte da ich eben keine Rücksicht auf andere nehmen muss und so selbstbestimmt leben kann, aber nun ist das Gegenteil der Fall. Könnte mir nicht vorstellen alleine zu wohnen. Dachte früher auch ich bin ein introvert, aber seitdem ich in der wg wohne und studiere merke ich, wie Sich das in die andere Richtung entwickelt 

an sich ein wirklich toller Beitrag <3 
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Masilein schrieb Um 17-06 19:24:
Masilein schrieb:
Lumina schrieb:
Oh, ich dachte jetzt nicht dass das ein Eintrag über Single vs vergeben wird, imo eher ein langweiliges Thema

keine Sorge, ich habe eine ganze Liste und über das alleine Leben ohne den beziehungsaspekt habe ich auch etwas
es kann nun mal leider nicht immer etwas für jeden mit dabei sein und irgendwo muss man anfangen
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Lumina schrieb Um 17-06 19:17:
Lumina schrieb:
Oh, ich dachte jetzt nicht dass das ein Eintrag über Single vs vergeben wird, imo eher ein langweiliges Thema
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Masilein schrieb Um 17-06 17:29:
Masilein schrieb:
BFO schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
BFO schrieb:
Ich liebe diesen Blogeintrag!!

„Gut, wenn sie redet würd ich ihr manchmal gerne einen doppelten Espresso intravenös geben“ haha

Also ich persönlich habe keine Probleme alleine zu sein
Für mich ist das sogar besser 😂 Bin ein Typ, der nicht unbedingt jmd braucht um glücklich zu sein... glaube das war bereits mein Motto seit der Grundschule hahah
Ich merke selbst momentan, dass auch wenn ich Menschen um mich um habe, dass ich mich alleine fühle. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon etwas mehr erlebt habe und deshalb auf Leben hinsichtlich etwas anders denke, aber  
Genau, aber ob ich einen Partner haben möchte oder nicht- ist nicht ausgeschlossen :3
Frage mich ob sich da vielleicht auch langsam die Gesellschaft ein bisschen in diese Richtung entwickelt (i mean, wir sind immer vernetzt und nie alleine, aber zu jeder Bewegung gibt es eine Gegenbewegung) oder ob sich einfach diese ganzen glücklichen Einzelgänger auf VP rumtreiben. 😅
Naja die Umwelt beeinflusst einem dermaßen. Ich denke, das es eher ankommt was für ein Typ man selbst ist, ob man so besser klarkommt als was die „Gesellschaft“ als sonst normal empfindet. Tbh - ich habe selbst eine große Familie & deshalb kann das auch einen von vielen  Gründen  sein, warum ich mich manchmal lieber zurückziehe ) Aber Recht gebe ich dir, auch wenn es evtl. sogar Ausnahmen gibt ^^

Definitiv. Sowohl, dass durch diese Hyperconnectivity der Drang nach dem Gemeinsam immer größer wird, aber auch dass es definitiv eine Frage der Einstellung ist, wie weit man sich dem gesellschaftlichen Druck beugen will. Und das ist in dem Fall meiner Ansicht nach keine Frage von Stärke oder Schwäche. Sich selbst ins Unglück stürzen, nur weil man denkt, andere würden das von einem erwarten, ok, das geht dezent in die Richtung Schwäche. Aber nach einem allgemeinen Kodex leben, von dem man glaubt, dass die Welt das als erstrebsam ansieht und das auch gut finden? Ich mein, wenn man das mag, dann sollte man das auch defitniv tun!
Und ich denke auch, dass alleine durch den Umstand, dass wir so viel Zeit hier auf VP verbringen ... sowas kann keiner, der ein komplett ausgelastetes analoges Sozialleben hat, dafür ist einfach keine Zeit. Folglich ziehen solche Communities wie VP schon eher die zurückgezogen lebenden an, als jetzt die Partymäuse, die jeden Tag mit wem anders unteregs sind und was unternehmen.
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Masilein schrieb Um 17-06 17:25:
Masilein schrieb:
BFO schrieb:
Ich liebe diesen Blogeintrag!!

„Gut, wenn sie redet würd ich ihr manchmal gerne einen doppelten Espresso intravenös geben“ haha

Also ich persönlich habe keine Probleme alleine zu sein
Für mich ist das sogar besser 😂 Bin ein Typ, der nicht unbedingt jmd braucht um glücklich zu sein... glaube das war bereits mein Motto seit der Grundschule hahah
Ich merke selbst momentan, dass auch wenn ich Menschen um mich um habe, dass ich mich alleine fühle. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon etwas mehr erlebt habe und deshalb auf Leben hinsichtlich etwas anders denke, aber  
Genau, aber ob ich einen Partner haben möchte oder nicht- ist nicht ausgeschlossen :3

kenne ich
man lernt irgendwann sich sein Glück selbst zu stricken, statt darauf zu warten, dass endlich jemand daher kommt, der einem das Wunder bringt.
Alleine oder einsam? Ich mag es beispielsweise, wenn ich alleine irgendwo hin gehe. Ich gehe alleine ins Restaurant oder ins Kino (gut, zur Zeit bleibe ich alleine in der Wohnung, aber wir reden ja hier von normalen Situationen :d) und genieße es unter Menschen zu sein. Allerdings bin ich auch jemand, der wenig Geduld für andere Menschen übrig hat und das weiß. Mein soziales Pensum pro Woche erfüll ich mir an der Supermarktkasse, wenn ich mit der Kassiererin rede und lache. Nach 3 Jahren wertet sie mich als Stammkundin und erkennt mich wieder, das ist irgendwie nett einfach mal jemandem zum wirklich oberflächlichen Reden über das Wetter zu haben. Aber auch mir ist es schon mal vorgekommen, dass ich mich verdammt einsam gefühlt habe. Hab dann halbwegs spontan die Koffer gepackt und bin für 2 Tage nach Hannover zu Freunden, einfach wieder die Batterie aufladen. Die Balance zwischen dem ich finde es gut alleine zu sein und dem ich brauche richtigen Kontakt zu Menschen und nicht nur oberflächlich ist manchmal schwierig zu finden.
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Masilein schrieb Um 17-06 17:20:
Masilein schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
Überlege noch, ob "schön" das richtige Wort ist, aber doch, ich finde deinen Text wirklich schön. Schön, weil du es schaffst, etwas, was als negativ stigmatisiert wird so positiv darstellen kannst, schön weil du soweit zufrieden mit deinem Leben wirkst.
Fühle deinen Text auch auf einigen Ebenen. Ich selbst bin als Einzelkind zweier viel arbeitender Eltern zu einem "introverted extrovert" herangewachsen und habe früh gelernt, wie angenehm es sein kann, einfach mal Zeit mit mir selbst zu verbringen. Meine (vielen) Freunde, die mich als laut und aufgeschlossen kennen, haben lange gebraucht um zu verstehen, dass auch dann alles okay mit mir ist, wenn ich einfach mal ein paar Tage niemanden sehen möchte. Um ehrlich zu sein hat mir sogar die Cororna-Phase echt gut getan, weil der soziale Druck nachgelassen hat und ich endlich in Ruhe Zeit für mich hatte.
Für mich im speziellen gilt aber noch ein zusätzlicher Aspekt, der maßgeblich zu meinem Glück beiträgt; ein Partner, mit dem ich zusammen allein sein kann. Obwohl wir auf andere zuerst glaube ich wie Topf und Deckel wirken, sind der Kern unserer Beziehung eigentlich die Freiheiten, die wir uns nehmen und lassen. Wir wohnen zwar zusammen und haben gemeinsame Hobbies, aber genau so hat jeder seine eigenen Bereiche, Freunde und es kann auch gut sein, dass mal einer von uns alleine in den Urlaub fährt und wir behalten uns vor, z.B. bei gemeinsamen Einladungen als Individuen und nicht als "Wir-Pärchen" aufzutreten. Eine Beziehung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man gebunden oder immer zu zweit sein muss, sondern es kann einem auch neue Freiheit und Möglichkeit zur Selbstverwirklichung geben. Wir wollen heiraten, ja, ein großes Haus haben, auch das, aber nicht um Kinder darin leben zu lassen, sondern um uns dort alle Wünsche erfüllen zu können und die Möglichkeit zu haben, unseren gemeinsamen und eigenen Interessen nachzugehen. Klingt vielleicht egoistisch, aber ist doch ironisch dass man das in einem Kontext über eine Partnerschaft denkt, in dem es ursprünglich um Alleinsein ging. Vielleicht - und wenn du anders glücklicher bist dann eben einfach nicht - findest du ja auch mal so eine*n Partner*in, ich kann's empfehlen, fünf Sterne von mir. (; Aber ich will hier auf keinen Fall die unerträgliche "du findest schon den richtigen!"-Tante spielen, sondern nur mal mein alternatives Konzept vorstellen.
Danke, das freut mich zu hören. ♥
Ich finde auch, dass nur weil man nicht dauernd laut ist sondern auch mal stille und besonnene Momente hat, das nicht zwingend bedeutet, dass man keinen Spaß am Lautsein haben kann. Ich glaube aber ich bin so dezent das Gegenteil von dir. Mich halten anfangs die meisten für jemand sehr stilles und verschlossenes und manchmal auch jemand, dem man leicht über die Füße latschen kann. Aber wer mich wirklich gut kennt, weiß, dass ich auch wahnsinnig laut und begeistert sein kann und es eigentlich nicht so mit buckeln habe.
Den Punkt mit deinem Partner finde ich übrigens einen wahnsinnig wichtigen! Und keine Sorge, als "jeder findet schon noch seinen richtigen"-Tante kam das für mich null rüber. Tatsächlich scheint mir das sogar eher eine etwas andere Sicht zu Partnerschaften zu sein, als man das so gewohnt ist. Ich weiß nicht, ob es nicht auch eine Frage des Alters ist. Je älter die Leute sind, mit denen ich rede (hier zumeist U30), desto eher habe ich das Gefühl, sie fühlen sich verpflichtet viel Zeit mit jedem potenziellen Partner zu verbringen, um so schnell wie möglich herauszufinden, ob das jetzt der richtige ist. Dieser ewige Zeitdruck, als würde irgendwer lauern... Eine gute Partnerschaft finden ist nicht wie Schuhe kaufen, wo man erst mal schaut was einen optisch anspricht und dann 10 Schritte vor nem Spiegel macht und sich sag "joa, das passt, die nehm ich". So etwas braucht Zeit, Menschen sind vielschichtig und komplex und auf eine nicht wirklich so negativ gemeinte Art launisch. Jeder durchläuft sein Leben und du musst eben abwägen, wer die richtige Person für dich und dein Leben ist während zeitgleich diese Person genau das Gleiche über dich herausfinden muss. Das ist nichts, was man überstürzen sollte, nur weil irgendjemand da steht und schon ab dem zweiten Date anfängt nach Kindern zu fragen. Mein Bruder sucht gerade nach einem Haus und bislang war fast jedes der besuchten Häuser ein Scheidungshaus. Junge Paare, meist mit einem oder zwei Kindern unter 5 Jahren. Manchmal ist das Haus noch eine halbe Baustelle, wohl weil man sich gemeinsam ein leben aufbauen wollte und sich maßlos übernommen hat. Meine Tante hat neulich auch ein Scheidungshaus gekauft (sie haben nach etwas kleinerem gesucht und siehe da, auch hier wieder ein junges Paar mit kleinen Kindern). Und da frage ich mich dann auch: Ok, wieviel von dem Stress in der Ehe mag nicht auch davon kommen, dass man doch nicht kompatibel genug war, um wirklich jede dieser Meilenstein-Punkte gemeinsam meistern zu können. In Luxemburg ist es nach wie vor so ein Ding, dass man als junges Paar selbst ein Haus baut oder halt ein altes kauft und komplett renoviert, weil das ja jetzt das neue Leben ist. Während man gleichzeitig im halb- bis 1 Jahrerytmus Kinder auf die Welt setzt. Und man kennt irgendwie nur Beispiele von Leuten die das entweder genauso machen oder die 5% Außenseiter, die mit 30 noch Single sind. Es kann doch nicht sein, dass wirklich 95% der Menschen glauben, dass ihr Glück genau so aussehen würde und dann mindestens die Hälfte von denen sich nach spätestens 4 Jahren scheiden lässt. Irgendwo ist da definitiv ein Fehler in der Rechnung. Ich bin deshalb wirklich froh, dass du und dein Partner euch bewusst dafür entscheidet, dass ihr einzelne Menschen sind und nicht siamesische Zwillinge, die jetzt da sie zusammen sind, alles gemeinsam bestreiten müssen. Klar, Interesse an den Hobbies und dem Leben des anderen sind wichtig, aber das heißt nicht, dass das komplette eigene Leben sich jetzt um diese Person drehen muss.
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Liebe schrieb Um 17-06 17:12:
Liebe schrieb:
Oh Carmen danke dir für den Beitrag, wird meine Abendlektüre <33
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Masilein schrieb Um 17-06 17:06:
Masilein schrieb:
Melind schrieb:
ahhh thank you for this!

"Wir haben Angst davor, alleine zu sein. Wir denken, alleine sein bedeutet einsam zu sein - und für manche Menschen kann dauerhaftes Alleinsein tatsächlich auch Einsamkeit bedeuten. "
Ich denke auch grundsätzlich, dass Alleinsein was Gutes ist und kenne viele, denen das gut tun würde! Gleichzeitig bin ich (vermutlich durch Dinge, die mir mein Umfeld so sagt) oft auch verunsichert und denke wohl, dass zu viel Alleinsein auch nicht gut tut - für mich persönlich weiß ich nicht recht, ob ich da den Punkt erkenne, an dem es zu viel Zeit allein ist. Vermutlich wegen früherer Depressionen, daher verbinde ich alleine sein auch mit viel Schlechtem. Grundsätzlich liebe ich es aber, mehrere Tage nur für mich zu sein. Ein bisschen Seelenfrieden. Ich ziehe bald um und werde das erste Mal alleine wohnen und hatte gestern noch eine leichte Panikattacke deswegen, aus Angst, eben dann allein zu sein. Gleichzeitig freu ich mich extrem darauf, diese Freiheit zu haben und mehr Zeit in Ruhe mit mir selbst wieder verbringen zu können. Bin so gespannt wie es wird
Die zweite Carmen klingt lustig und mit sich im Reinen und ich freu mich für Sie, dass sie mittlerweile happy ist !!!

Das was ich am alleine wohnen schön finde, ist dass es eben ein bewusstes allein ist. Wenn du unter Menschen gehen willst, dann tust du das einfach. Du kannst Leute einladen. Du bist frei dorthin zu gehen, wo du willst. Wenn du jemandem bei dir leben hast, dann ist jemand da - gefühlt immer. Wenn du also dann mal so wirklich alleine sein willst, ist es einer ein Abschotten. Natürlich kommt hier sehr die eigene Charakterpräferenz zu Menschenkontakt zum Vorschein. Jemand der nach einem Tag ohne Menschenkontakt schon am Rad dreht, für den wäre so etwas nie eine Option und der würde das auch nie so sehen. Aber ich glaube das ist halt auch genau der Punkt: Selber zu merken, wann es zu viel ist, wann zu wenig und wann genau richtig. Das ist schon so ein bisschen Trial and Error.
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BFO schrieb Um 17-06 16:27:
BFO schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
BFO schrieb:
Ich liebe diesen Blogeintrag!!

„Gut, wenn sie redet würd ich ihr manchmal gerne einen doppelten Espresso intravenös geben“ haha

Also ich persönlich habe keine Probleme alleine zu sein
Für mich ist das sogar besser 😂 Bin ein Typ, der nicht unbedingt jmd braucht um glücklich zu sein... glaube das war bereits mein Motto seit der Grundschule hahah
Ich merke selbst momentan, dass auch wenn ich Menschen um mich um habe, dass ich mich alleine fühle. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon etwas mehr erlebt habe und deshalb auf Leben hinsichtlich etwas anders denke, aber  
Genau, aber ob ich einen Partner haben möchte oder nicht- ist nicht ausgeschlossen :3
Frage mich ob sich da vielleicht auch langsam die Gesellschaft ein bisschen in diese Richtung entwickelt (i mean, wir sind immer vernetzt und nie alleine, aber zu jeder Bewegung gibt es eine Gegenbewegung) oder ob sich einfach diese ganzen glücklichen Einzelgänger auf VP rumtreiben. 😅
Naja die Umwelt beeinflusst einem dermaßen. Ich denke, das es eher ankommt was für ein Typ man selbst ist, ob man so besser klarkommt als was die „Gesellschaft“ als sonst normal empfindet. Tbh - ich habe selbst eine große Familie & deshalb kann das auch einen von vielen  Gründen  sein, warum ich mich manchmal lieber zurückziehe :)) Aber Recht gebe ich dir, auch wenn es evtl. sogar Ausnahmen gibt ^^
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Anonym schrieb Um 17-06 15:19:
Air schrieb:
BFO schrieb:
Ich liebe diesen Blogeintrag!!

„Gut, wenn sie redet würd ich ihr manchmal gerne einen doppelten Espresso intravenös geben“ haha

Also ich persönlich habe keine Probleme alleine zu sein
Für mich ist das sogar besser 😂 Bin ein Typ, der nicht unbedingt jmd braucht um glücklich zu sein... glaube das war bereits mein Motto seit der Grundschule hahah
Ich merke selbst momentan, dass auch wenn ich Menschen um mich um habe, dass ich mich alleine fühle. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon etwas mehr erlebt habe und deshalb auf Leben hinsichtlich etwas anders denke, aber  
Genau, aber ob ich einen Partner haben möchte oder nicht- ist nicht ausgeschlossen :3
Frage mich ob sich da vielleicht auch langsam die Gesellschaft ein bisschen in diese Richtung entwickelt (i mean, wir sind immer vernetzt und nie alleine, aber zu jeder Bewegung gibt es eine Gegenbewegung) oder ob sich einfach diese ganzen glücklichen Einzelgänger auf VP rumtreiben. 😅
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Anonym schrieb Um 17-06 15:15:
Air schrieb:
Hypnotika schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
XX
traumhaft
manchmal auch anstrengend weil du dafür fast zwangsläufig zwei ähnlich dominante Menschen brauchst, aber grundsätzlich stimme ich dir zu <3 
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BFO schrieb Um 17-06 14:17:
BFO schrieb:
Ich liebe diesen Blogeintrag!!

„Gut, wenn sie redet würd ich ihr manchmal gerne einen doppelten Espresso intravenös geben“ haha

Also ich persönlich habe keine Probleme alleine zu sein :d
Für mich ist das sogar besser 😂 Bin ein Typ, der nicht unbedingt jmd braucht um glücklich zu sein... glaube das war bereits mein Motto seit der Grundschule hahah
Ich merke selbst momentan, dass auch wenn ich Menschen um mich um habe, dass ich mich alleine fühle. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon etwas mehr erlebt habe und deshalb auf Leben hinsichtlich etwas anders denke, aber :) 
Genau, aber ob ich einen Partner haben möchte oder nicht- ist nicht ausgeschlossen :3
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Anonym schrieb Um 17-06 13:57:
Hypnotika schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
Überlege noch, ob "schön" das richtige Wort ist, aber doch, ich finde deinen Text wirklich schön. Schön, weil du es schaffst, etwas, was als negativ stigmatisiert wird so positiv darstellen kannst, schön weil du soweit zufrieden mit deinem Leben wirkst.
Fühle deinen Text auch auf einigen Ebenen. Ich selbst bin als Einzelkind zweier viel arbeitender Eltern zu einem "introverted extrovert" herangewachsen und habe früh gelernt, wie angenehm es sein kann, einfach mal Zeit mit mir selbst zu verbringen. Meine (vielen) Freunde, die mich als laut und aufgeschlossen kennen, haben lange gebraucht um zu verstehen, dass auch dann alles okay mit mir ist, wenn ich einfach mal ein paar Tage niemanden sehen möchte. Um ehrlich zu sein hat mir sogar die Cororna-Phase echt gut getan, weil der soziale Druck nachgelassen hat und ich endlich in Ruhe Zeit für mich hatte.
Für mich im speziellen gilt aber noch ein zusätzlicher Aspekt, der maßgeblich zu meinem Glück beiträgt; ein Partner, mit dem ich zusammen allein sein kann. Obwohl wir auf andere zuerst glaube ich wie Topf und Deckel wirken, sind der Kern unserer Beziehung eigentlich die Freiheiten, die wir uns nehmen und lassen. Wir wohnen zwar zusammen und haben gemeinsame Hobbies, aber genau so hat jeder seine eigenen Bereiche, Freunde und es kann auch gut sein, dass mal einer von uns alleine in den Urlaub fährt und wir behalten uns vor, z.B. bei gemeinsamen Einladungen als Individuen und nicht als "Wir-Pärchen" aufzutreten. Eine Beziehung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man gebunden oder immer zu zweit sein muss, sondern es kann einem auch neue Freiheit und Möglichkeit zur Selbstverwirklichung geben. Wir wollen heiraten, ja, ein großes Haus haben, auch das, aber nicht um Kinder darin leben zu lassen, sondern um uns dort alle Wünsche erfüllen zu können und die Möglichkeit zu haben, unseren gemeinsamen und eigenen Interessen nachzugehen. Klingt vielleicht egoistisch, aber ist doch ironisch dass man das in einem Kontext über eine Partnerschaft denkt, in dem es ursprünglich um Alleinsein ging. Vielleicht - und wenn du anders glücklicher bist dann eben einfach nicht - findest du ja auch mal so eine*n Partner*in, ich kann's empfehlen, fünf Sterne von mir. (; Aber ich will hier auf keinen Fall die unerträgliche "du findest schon den richtigen!"-Tante spielen, sondern nur mal mein alternatives Konzept vorstellen.
traumhaft
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Anonym schrieb Um 17-06 13:42:
Air schrieb:
Überlege noch, ob "schön" das richtige Wort ist, aber doch, ich finde deinen Text wirklich schön. Schön, weil du es schaffst, etwas, was als negativ stigmatisiert wird so positiv darstellen kannst, schön weil du soweit zufrieden mit deinem Leben wirkst.
Fühle deinen Text auch auf einigen Ebenen. Ich selbst bin als Einzelkind zweier viel arbeitender Eltern zu einem "introverted extrovert" herangewachsen und habe früh gelernt, wie angenehm es sein kann, einfach mal Zeit mit mir selbst zu verbringen. Meine (vielen) Freunde, die mich als laut und aufgeschlossen kennen, haben lange gebraucht um zu verstehen, dass auch dann alles okay mit mir ist, wenn ich einfach mal ein paar Tage niemanden sehen möchte. Um ehrlich zu sein hat mir sogar die Cororna-Phase echt gut getan, weil der soziale Druck nachgelassen hat und ich endlich in Ruhe Zeit für mich hatte.
Für mich im speziellen gilt aber noch ein zusätzlicher Aspekt, der maßgeblich zu meinem Glück beiträgt; ein Partner, mit dem ich zusammen allein sein kann. Obwohl wir auf andere zuerst glaube ich wie Topf und Deckel wirken, sind der Kern unserer Beziehung eigentlich die Freiheiten, die wir uns nehmen und lassen. Wir wohnen zwar zusammen und haben gemeinsame Hobbies, aber genau so hat jeder seine eigenen Bereiche, Freunde und es kann auch gut sein, dass mal einer von uns alleine in den Urlaub fährt und wir behalten uns vor, z.B. bei gemeinsamen Einladungen als Individuen und nicht als "Wir-Pärchen" aufzutreten. Eine Beziehung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man gebunden oder immer zu zweit sein muss, sondern es kann einem auch neue Freiheit und Möglichkeit zur Selbstverwirklichung geben. Wir wollen heiraten, ja, ein großes Haus haben, auch das, aber nicht um Kinder darin leben zu lassen, sondern um uns dort alle Wünsche erfüllen zu können und die Möglichkeit zu haben, unseren gemeinsamen und eigenen Interessen nachzugehen. Klingt vielleicht egoistisch, aber ist doch ironisch dass man das in einem Kontext über eine Partnerschaft denkt, in dem es ursprünglich um Alleinsein ging. Vielleicht - und wenn du anders glücklicher bist dann eben einfach nicht - findest du ja auch mal so eine*n Partner*in, ich kann's empfehlen, fünf Sterne von mir. (; Aber ich will hier auf keinen Fall die unerträgliche "du findest schon den richtigen!"-Tante spielen, sondern nur mal mein alternatives Konzept vorstellen.
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Anonym schrieb Um 17-06 13:16:
Melind schrieb:
ahhh thank you for this!

"Wir haben Angst davor, alleine zu sein. Wir denken, alleine sein bedeutet einsam zu sein - und für manche Menschen kann dauerhaftes Alleinsein tatsächlich auch Einsamkeit bedeuten. "
Ich denke auch grundsätzlich, dass Alleinsein was Gutes ist und kenne viele, denen das gut tun würde! Gleichzeitig bin ich (vermutlich durch Dinge, die mir mein Umfeld so sagt) oft auch verunsichert und denke wohl, dass zu viel Alleinsein auch nicht gut tut - für mich persönlich weiß ich nicht recht, ob ich da den Punkt erkenne, an dem es zu viel Zeit allein ist. Vermutlich wegen früherer Depressionen, daher verbinde ich alleine sein auch mit viel Schlechtem. Grundsätzlich liebe ich es aber, mehrere Tage nur für mich zu sein. Ein bisschen Seelenfrieden. Ich ziehe bald um und werde das erste Mal alleine wohnen und hatte gestern noch eine leichte Panikattacke deswegen, aus Angst, eben dann allein zu sein. Gleichzeitig freu ich mich extrem darauf, diese Freiheit zu haben und mehr Zeit in Ruhe mit mir selbst wieder verbringen zu können. Bin so gespannt wie es wird
Die zweite Carmen klingt lustig und mit sich im Reinen und ich freu mich für Sie, dass sie mittlerweile happy ist !!!
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Masilein schrieb Um 17-06 12:45:
Masilein schrieb:
Hypnotika schrieb:
fühle den blog irgendwie sehr weiß gar nicht wo ich anfangen soll XD
also erstens zu carmen2 einfach wow lifegoals 1. wie du sie beschreibst als freigeist usw. traum und auch mit dem partner und den zwei wohnungen uff, das ist bei mir nämlich auch son punkt ich kann mir im  leben nicht vorstellen mit jemandem dauerhaft mein zuhause zu teilen so?? jemand der ständig hier rumhängt und dem man ständig aufmerksamkeit schenken muss oder kp hab dafür keinen nerv ich brauch meine ruhe, deswegen carmen2 i feel you so sehr. und glaube dadurch, dass ich halt einfach die meiste zeit meines lebens einfach für mich selbst bin/war und an meine freiheiten so gewöhnt bin würde es mir umso schwerer fallen das aufzugeben?? wenn ich ständig irgendwelche kompromisse eingehen müsste und mein leben mehr oder umkrempeln müsste bzw sachen die ich halt will/nicht will uffff schwierig also idk spreche jetzt als single pringle vielleicht ändert sich das auch wenn man echt den partner fürs leben findet so aber in meiner jetzigen position seh ich mich einfach null in dieser rolle
und auch von kinder kriegen will ich gar nicht erst anfangen halleluja 

Ja, sie ist echt ne Nummer für sich. :d Bissl creepy, weil als wir uns das erste Mal nachdem ich kein Kleinkind mehr war getroffen haben - war aus Zufall auf nem Markt - grüßt sie alle voll normal und umarmt mich und fragt mich mit dieser langsamen Stimme "Weißt du wer ich bin? Ich heiße auch Carmen." Like, ok, sowas fragt man bevor man wen umarmt... :d
Aber ja, das mit diesem angewöhnten Alleinsein kann ich absolut nachvollziehen. Es gibt einfach Leute, die besser mit sowas klarkommen und sich dadurch so viel schneller daran gewöhnen und es dann auch lieben lernen. Ich hätte kein Problem damit mit einigen Leuten in einer WG zu leben, aber das müsste wirklich schon so ne recht besondere Art Mensch sein. Jemand der keinen Wert auf tägliche Interaktion in der Gruppe legt und den gleichen Standard an Sauberkeit und Ordnung hat wie ich (er ist nicht zwingend hoch, aber bei einigen Dingen bin ich pingelig und da muss es dann passen). Und die Sache mit dem Partner ist ja auch, manche Dinge kann man recht schmerzfrei opfern für das gemeinsame Leben. Manchmal ist es ja auch einfach nur dass man ab und an seinen Freiraum oder getrennte Zimmer benötigt. Sowas findet man leider auch nur durch rumprobieren raus. Gott, in so Fällen wünsch ich mir, man könne diese Einsicht irgendwie essen...
(Zum Kinderkriegen war meine Oma immer die lauteste Stimme, aber hab ihr gesagt, dass ich erst über Kinder nachdenke, wenn ich in einer Beziehung bin, deshalb nervt sie jetzt nur noch mit der Nummer. Aber ich frag mich ja sowieso warum Fremde sich denken, dass sie das Recht darauf haben, über solche Dinge nachzufragen. Ok, für diejenigen, die keine Kinder wollen ist es nur lästig. Aber stell dir vor du kämpfst seit zwei Jahren schon mit Unfruchtbarkeit und versuchst alles und jeder Depp kommt gleich an mit "Na, wann ist es denn endlich so weit?". Das stell ich mir dann gleich nochmal ne Grütze schlimmer vor.)
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Masilein schrieb Um 17-06 12:36:
Masilein schrieb:
Blaugrau schrieb:
Diesen Druck nach dem Abi kenne ich nur zu gut! Man muss sich immer rechtfertigen, ob es vor der eigenen Familie oder vor Freunden und Bekannten ist. Dieses Bild aufrecht erhalten zu müssen, dass man sein Leben schon komplett durchgeplant hat - grauenhaft. Aber ich erwische mich selber zu oft, wie ich versuche dem gerecht zu werden. Ich habe natürlich einen Plan, sagen wir eine Richtung, in die ich in meinem Leben gehen will, aber ich habe oft schon zu viel geplant. Ich versuche auch davon abzukommen, aber es ist echt schwer: Man will ja deine Familie nicht enttäuschen .? Was ich aber auch jetzt sagen kann ist, dass ich mit zunehmenden Alter lockerer damit umgehen kann und vielleicht irgendwann mal auch so entspannt bin wie die Freundin deiner Mom xd ich denke, was für mich persönlich ein großer Schritt sein könnte wäre, wenn meine Bewerbung für mein Auslandsjahr angenommen wird. Ganz weg von Familie und Freunden  und dem damit verbundenen Druck und endlich mal ich selbst sein. Ich finde das ist wohl erstmal eine ganz gute Alternative zu direkt ausziehen und alleine sein ((da das aktuell durch einige Kriterien verhindert wird). Ich denke schon dieses eine Semester wird mir viel bringen und dann ist der Absprung, wenn ich wieder daheim sein sollte, vielleicht auch etwas leichter. (: 

Oh ja, die Nummer mit dem Auslandssemester kann ich nur empfehlen! Wenn ich eines gelernt habe in meiner Zeit in HH, dann definitiv wie sehr man auch Eigenständigkeit lernt, wenn man so weit von der Familie weg ist. Vor allem während des Studiums mit dem doch noch vorhandenen Sicherheitsnetz der Familie ist es perfekt, einfach mal ausprobieren zu können, wo die eigenen Grenzen liegen. Aber das mit der Jahresplanung kenne ich leider auch nur allzu gut. Ich bin jemand, der immer wissen muss wo es lang geht und auch wenn ich mich gebessert habe, so richtig spontan bin ich immer noch nicht. Ich brauch Planung und Voraussicht in so ziemlich allen Aspekten des Lebens. Aber wenn es um Zukunftsplanung so die richtig große) geht, da habe ich mehr Gefühle und Sicherheiten auf meiner Bucket List stehen, als tatsächliche Punkte, die ich so abhaken könnte. Wobei ich sagen muss, dass mich der Satz mit dem "man will die Familie nicht enttäuschen" kurz neugierig macht. Äußert deine Familie sich denn dazu, dass du bestimmte Dinge erreichen musst oder bestimmte Ziele vor Augen haben sollst oder ist das eher von dir aus, was du glaubst, was die Erwartungshaltung deiner Familie ist?
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Anonym schrieb Um 17-06 12:16:
Hypnotika schrieb:
fühle den blog irgendwie sehr weiß gar nicht wo ich anfangen soll XD
also erstens zu carmen2 einfach wow lifegoals 1. wie du sie beschreibst als freigeist usw. traum und auch mit dem partner und den zwei wohnungen uff, das ist bei mir nämlich auch son punkt ich kann mir im  leben nicht vorstellen mit jemandem dauerhaft mein zuhause zu teilen so?? jemand der ständig hier rumhängt und dem man ständig aufmerksamkeit schenken muss oder kp hab dafür keinen nerv ich brauch meine ruhe, deswegen carmen2 i feel you so sehr. und glaube dadurch, dass ich halt einfach die meiste zeit meines lebens einfach für mich selbst bin/war und an meine freiheiten so gewöhnt bin würde es mir umso schwerer fallen das aufzugeben?? wenn ich ständig irgendwelche kompromisse eingehen müsste und mein leben mehr oder umkrempeln müsste bzw sachen die ich halt will/nicht will uffff schwierig also idk spreche jetzt als single pringle vielleicht ändert sich das auch wenn man echt den partner fürs leben findet so aber in meiner jetzigen position seh ich mich einfach null in dieser rolle
und auch von kinder kriegen will ich gar nicht erst anfangen halleluja 
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Anonym schrieb Um 17-06 11:48:
Blaugrau schrieb:
Diesen Druck nach dem Abi kenne ich nur zu gut! Man muss sich immer rechtfertigen, ob es vor der eigenen Familie oder vor Freunden und Bekannten ist. Dieses Bild aufrecht erhalten zu müssen, dass man sein Leben schon komplett durchgeplant hat - grauenhaft. Aber ich erwische mich selber zu oft, wie ich versuche dem gerecht zu werden. Ich habe natürlich einen Plan, sagen wir eine Richtung, in die ich in meinem Leben gehen will, aber ich habe oft schon zu viel geplant. Ich versuche auch davon abzukommen, aber es ist echt schwer: Man will ja deine Familie nicht enttäuschen .? Was ich aber auch jetzt sagen kann ist, dass ich mit zunehmenden Alter lockerer damit umgehen kann und vielleicht irgendwann mal auch so entspannt bin wie die Freundin deiner Mom xd ich denke, was für mich persönlich ein großer Schritt sein könnte wäre, wenn meine Bewerbung für mein Auslandsjahr angenommen wird. Ganz weg von Familie und Freunden  und dem damit verbundenen Druck und endlich mal ich selbst sein. Ich finde das ist wohl erstmal eine ganz gute Alternative zu direkt ausziehen und alleine sein ((da das aktuell durch einige Kriterien verhindert wird). Ich denke schon dieses eine Semester wird mir viel bringen und dann ist der Absprung, wenn ich wieder daheim sein sollte, vielleicht auch etwas leichter. (: 
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Masilein schrieb Um 17-06 11:35:
Masilein schrieb:
Yay, der erste Blog!

Im Anschluss an das Thema und ein bisschen als Erweiterung in die Richtung des Kinder-Stresses für Frauen kommt am 15. Juli übrigens kein neuer Blog aus der HOW TO Reihe, sondern ein Interview rund um das Thema Kinderwunsch. Wenn ihr das nicht verpassen wollt, dann vielleicht mit dem Gedanken spielen zu abonnieren?

Jetzt seid ihr dran! Wie steht ihr zu dem Alleinsein? Habt ihr es schon mal versucht? Habt ihr das Gefühl, dass mit jemandem zusammen zu sein ein Druck (von außen oder innen) ist? Wie fühlt ihr euch, wenn ihr euch mal ein paar tage nur für euch nehmt?