MEINUNG Trends für die Umwelt - Tiny Living |
Dies ist Teil drei einer vor Ewigkeiten begonnenen Reihe. Den zweiten Teil rund um Minimalismus findet ihr hier. D i e H ö l l e a u f d e m W o h n u n g s m a r k t Der derzeitige Immobilienmarkt ist in einer wirklich schlechten Lage. Ich brauch niemandem zu erklären, dass bezahlbares Wohnen so selten geworden ist, dass viele junge Menschen es sich nicht mehr leisten können, mit Ende 20 aus dem Elternhaus auszuziehen. In einigen Ländern ist die Situation sogar noch schlimmer, da junge Paare sich selbst ruinieren, nur um in einem Schuhkarton leben zu können, der zu klein ist, um überhaupt eine Familie zu gründen. D i e L ö s u n g ? Da dieses globale Problem immer größer wird, sind Lösungen nicht mehr weit. Und da viele nicht in der Lage sind, Einfluss auf den Markt zu nehmen, weil die Geschäftspraktiken immer wieder zu Spekulationsgeschäften führen, die die Zahlen immer weiter in die Höhe treiben, haben viele begonnen, das Beste aus ihrer schrecklichen Situation zu machen und nach alternativen Lebensweisen zu suchen. T i n y L i v i n g Im Einklang mit der umweltbewussten Bewegung und im Trend des Konzepts des minimalistischen Lebensstils haben die Menschen begonnen, darüber nachzudenken, wie viel Platz sie tatsächlich zum Leben benötigen. Und geboren war der Millionenmarkt rund um Tiny Houses. Mit einer Überromantisierung kleiner Wohnräume und dem unkonventionellen Gefühl eines nomadischen Lebensstils – oder zumindest dem, was diesem Gefühl am nächsten kommt, indem wir so tun, als ob wir in einem umgebauten Wohnwagen leben – ist das Konzept von mehr Leben auf kleinerem Raum nichts Neues mehr. W i e k l e i n k a n n e i n Z u h a u s e s e i n , b e v o r e s k e i n Z u h a u s e m e h r i s t ? Überbevölkerte Städte in Japan bieten nicht nur Kapselhotels für Touristen an, sondern bieten ihrer Bevölkerung auch Unterkünfte in Räumen, die kaum größer als ein Doppelbett sind. Der Wohnungsmarkt in New York lässt auch immer wieder den Atem vor Schreck über so wenig Quadratmeter für so viel Geld stocken. Und dennoch sehen wir überall Videos dazu, wie man das Beste und Meiste aus seinem kleinen Lebensraum holen kann. Das Leben auf winzigem Fuß liegt im Trend – und wir ignorieren das dystopische Gefühl, das dies in uns wecken sollte. W o h n u n g s n o m a d e n Nicht nur auf dem asiatischen Immobilienmarkt ist ein Anstieg der kaum lebensgroßen Häuser zu verzeichnen. Aufgrund der miserablen Verfassung des amerikanischen Immobilienmarktes haben viele damit begonnen, Wohnwagen oder Wohnwagen in kleine Häuser umzuwandeln. Es ist die sesshafte Version des großen „Van-Life“-Trends. Hinzu kommt, dass auch das Aufkommen von Menschen, die in Transportern ein Leben beginnen und durch die ganze Welt – oder nur einen bestimmten Kontinent oder ein bestimmtes Land – reisen, Teil dieser Bewegung ist. S e l b s t d e n P l a t z s c h a f f e n Und das gilt nicht nur für diejenigen, die in sogenannten Tiny Homes leben. Platzmaximierung und optimale Speichernutzung sind in der Szene der Heimwerker- und Heimwerker-Fans immer mehr zum Thema geworden. Da immer weniger Menschen in der Lage sind, auf größerem Fuß zu leben, wird die Notwendigkeit einer besseren Nutzung des wenigen verfügbaren Platzes immer wichtiger. Und wer nicht über die Mittel verfügt, sein Zuhause komplett zu renovieren – alles mieterfreundlich und mit verbessertem Stauraum –, kann jederzeit darüber nachdenken, im Geiste einen minimalistischen Lebensstil anzunehmen, indem er seinen Besitz auf das absolute Minimum reduziert, das ihn davon abhält deprimiert. M a c h t l o s i g k e i t a l s T r e n d Dieses Bedürfnis, unsere Lebenssituation zu verbessern, hat sich von einem tatsächlichen Problem, welches eine Lösung fordert und das schnell, in einen hübsch vermarkteten Trend verwandelt, auf den sogar die Reichen und Berühmten zu reagieren begannen. Architekturmagazine und -shows touren durch immer kleinere Häuser, schwärmen von luxuriösen Designerlösungen auf kleinem Raum und präsentieren gleichzeitig das dritte Zuhause eines Tech-Gurus zum Thema Dopamin-„Entgiftung“ mit dem Charme und der Persönlichkeit eines Dekorkatalogs, der angibt, dass dieses Aufbewahrungssystem - welches mehr kostet als ein Kleinwagen - die ultimative Lösung für jeden ist, der seine Wohnsituation mit “kleinem Budget” verbessern möchte. L e b e n s s t i l o d e r N o t w e n d i g k e i t? Die Idee, in einem Heim zu leben, das gerade groß genug für alle Bedürfnisse ist, ist bemerkenswert und ganz im Sinne eines minimalistischen Lebens. Das Nötigste, nur das aller Nötigste. Aber so zu tun, als wäre das Leben in diesem tristen, schimmeligen Schuhkarton, den man sich kaum leisten kann, während man sich mit einer Packung Instant-Ramen in den Schlaf hungert, die eigene Entscheidung, bewusster zu leben, und nicht eine Not bedingt durch einen kaputten Markt und eine fehlende greifende Reaktion der Politik, ist der Stoff aus dem Dystopie-Klassiker sind. |