LEBEN Jahresrückblick 2023 |
Hey du; lange nicht mehr gelesen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber Gott war das ein Jahr... De Facto müsste ich ja sagen, dass es mehr als ein Jahr ist, immerhin hab ich letztes Jahr in einem Anfall absoluter Melodramatik Ende November mit 2022 abgeschlossen. Da war dieses Jahr nicht mehr ganz so schlimm. Und ich denke das ist auch gut so. Allgemein hab ich dieses Jahr sehr viel gelernt und einen - nennen wir es mal vorsichtig - gewissen Reifeprozess hingelegt. Vielleicht ist was dran, wenn Soziologen sagen, dass das Leben und Erwachsensein mit dem ersten Job beginnt. Ich denke ich warte aber für ein endgültiges Fazit noch die erste Steuererklärung ab - das Hype um "das Schlimmste aller Übel der Berufstätigen" soll ja nicht umsonst sein. Fangen wir mal mit einem Rückblick an. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber 365 Tage sind eine verdammt lange Zeit. In Anbetracht der Umstände, dass ich nicht mal weiß, was ich gestern zu Mittag hatte ... ich hab mir meine zwei Blogs vom letzten Jahr nochmal durchlesen müssen, um zu sehen, was denn eigentlich meine Ziele waren. Und ist das nicht schon Aussage genug. Ich konnte mich absolut nicht mehr an meine Pläne und Ambitionen seit dem letzten Jahr erinnern. Zum Teil vermutlich gerade weil mein Leben sich so stark verändert hat. Zu nem anderen Teil auch einfach, weil das mit den Plänen und Zielen letztes Jahr eine absolute Panikreaktion war. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass dieses Jahr alles so viel toller und besser war, als letztes Jahr. Aber da einer meiner persönlichen Vorsätze ist zumindest zu versuchen mich beim Selbstbelügen zu ertappen, sollte ich den Gedanken vielleicht so schnell es geht im Keim ersticken. Dieses Jahr waren und sind meine Probleme anders. Sie sind neu, sie sind spannend, sie schillern und riechen noch nach Werkstattfrisch. Was übrigens ein abscheulicher Geruch ist - in Neuwagen wird mir immer speiübel. Im Frühling habe ich entschieden, dass das mit dem Studium nichts mehr wird. Ich musste aus unterschiedlichen Gründen zurück nach Luxemburg und zu meinen Eltern und ein Wechsel nach Köln war weder einfach, noch wirklich etwas, was ich wollte. Ich habe es gehasst, dass ich so lange mit dem Studium beschäftigt war. Ich habe mich nicht mehr wohl gefühlt und konnte die Energie nicht mehr dafür aufbringen. Darüber hinaus bin ich 27 geworden und habe entschieden, dass das zu alt ist, um im siebten Jahr eines nach wie vor nur zur Hälfte abgeschlossenen Bachelors zu sitzen. Über den Sommer hinweg hatte ich noch einen Studentenjob - weil aus der Uni ausschrieben immer nur zwischen den Semestern Sinn macht - und habe in der Zwischenzeit versucht einen Job zu finden. Lasst es mich mal so formulieren: Mit meinen 27 Jahren, fehlendem Abschluss und vergeudeter Zeit sowie absolut keinem Nachweis von irgendetwas jenseits der Pflichtpraktik und Studentenjobs (was scheinbar keine echte Arbeit ist, who'd have thunk!) bin ich für den Arbeitsmarkt ungefähr so sexy wie Fleisch, das man im Hochsommer bei 35° für ne Woche in der Sonne hat stehen lassen. Zumindest hat es sich so angefühlt keine Rückmeldung zu kriegen und von zwei Stellen gesagt zu bekommen, dass ich "zu alt für meine Unerfahrenheit" bin. Aber es sollte nicht lange elendig bleiben. Die einzigen, die mich überhaut zu einem Gespräch eingeladen haben, waren Feuer und Flamme von mir und ich hab jetzt auf zwei Jahre befristet eine Anstellung als Sekretärin. Mag für viele nach einem absolten Abfall klingen, ist aber übermäßig coole Arbeit und in einem super spannenden Umfeld. Ich kann aus Datenschutzrechtlichen Gründen leider nicht zu viel ins Detail gehen, aber ich arbeite im Sekretariat für Archäologen und genieße die Arbeit sehr. Ich hab in den 3 Monaten, die ich bereits dort arbeite, mehr Knochen gesehen und in den Händen gehalten, als die meisten Menschen es in ihrem ganzen Leben tun. Darüber hinaus krieg ich jetzt Anfälle, wenn ich irgendwo einen Stein im Schlamm liegen sehe. Nicht auf die gute Art, es ist definitiv ein kleines Trauma dauernd mit Fotos von Steinen im Schlamm bombardiert zu werden, nicht zu wissen was da los ist und dann nach zwei Wochen eine tatsächlich super coole Story zu der Interpretation dieser vermeintlich langweiligen scheinbar doch sehr interessanten Steine zu bekommen. (Aber es sind und bleiben halt nach wie vor Steine und das kickt dann doch nicht so, wie man meinen würde. Also ... eindeutig weniger, als man meinen würde.) Ich überlege übrigens einen Blog bisschen zu meiner Arbeit, beziehungsweise den spannenden und eher philosophisch angehauchten Bereichen meiner Arbeit zu machen. Und während der aktuelle Status Quo richtig nice ist, so kommt er mit neuen Unsicherheiten und Problemen, die ich navigieren muss. Aber so ist nun mal das Leben. Doch wie genau hat sich das auf meine Ziele und Pläne ausgewirkt? Verdammt gute Frage! Also erst mal eine kurze Erinnerung meiner Ziele und Pläne: ✓ 104 Podcastfolgen hören ✓ 60 Videos schauen ✓ 100 Artikel lesen ✓ 50 Bücher lesen (diese Zahl wurde im Laufe des Jahres mehrfach nach oben korrigiert) ✓ Auswärts essen auf zweimal im Monat beschränken ✗ Mein Notion Business Ziel erreichen ✗ 25 meiner Tees aufbrauchen ✗ 10 Serien zu Ende schauen ✓ 7 Kosmetik-Produkte aufbrauchen ✗ 5 Schmink-Produkte aufbrauchen ✗ Monatliche Filmabende ✓ Mein Notion Template Business öffnen ✓ 2.500 Seiten lesen (auch diese Zahl wurde später erhöht, auf 10.000) ✗ Meine Headfic nieder schreiben ✗ Life Reset (klingt hart, aber ich hab immer noch Aufgaben von der Liste offen, ist also offiziell ein fail) Das sind, wie du sehen kannst, absolut flache Ziele und Projekte gewesen. Es ging mir einfach nur darum, dass ich aus diesem Loch der Misere rauskam und wollte durch Konsum so einiges an Problemen decken. Needless to say, Therapie war hilfreicher als die Liste da abackern... Das kann und will ich im neuen Jahr nicht weiter machen. Deshalb habe ich im Herbst begonnen gehabt mein Notion komplett umzugestalten und ein neues System zu kreieren. Bedingt dadurch ist das Tracking auch ab Spätsommer absolut nicht mehr geupdated worden und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei den Tees mehr geschafft habe, als meine 10 notierten. Aber ich kann es nicht überprüfen, weil ... wie bitte schau ich nach, welcher Tee nicht mehr da ist, wenn ich nicht sehe, dass er nicht mehr da ist? Für das kommende Jahr arbeiten wir also anders. Wir sind übrigens ich und mein Ego. Das bin ich nämlich dabei wiederzuentdecken. Meine Ziele für das kommende Jahr werden nicht wie Ziele formuliert, sondern wie eine Art Bucket List. Nach dem Konzept 101 things in 1001 days werde ich eine Liste mit 101 Dingen zusammen stellen, die ich das kommende Jahr machen möchte. Dinge, die sich cool anhören, die mich motivieren, die mir einen Schub an Energie geben. Und wenn ich sie nicht schaffe, dann hab ich immer noch die Möglichkeit sie 2025 wieder auf die Liste zu schreiben. Oder sie wegzulassen. Ich werde auch in einem monatlichen Tracker kleine monatliche Aufgabenziele verfolgen. Um das zu machen, werde ich versuchen jeden Tag zu notieren, was ich gemacht habe. Nicht akkribisch auf die Minute, sondern in groben Zügen. Jeden Tag mache ich etwas, was mir gut tut. Und wenn nicht, dann sollte ich das an meinem Tag überdenken. Und dabei soll mir das helfen. Zudem möchte ich für jeden Tag mindestens einen Satz in ein Tagebuch schreiben. Ein Gedanke, eine Idee, ein Gefühl oder ein Erlebnis des jeweiligen Tages. Wenn es mehr wird, umso besser. Wenn nicht, auch nicht dramatisch. Alle anderen Ziele werden in zwei Spalten berechnet: "absolutes Minimum, aber hey, du hast es gemacht!" und "Hammer! Kannst echt stolz auf dich sein das alles geschafft zu haben". Das klingt allgemein besser als immer nur die Wahl zwischen dem absolut hochtrabenden Ziel, das ich selbst mit voller Energie oft nicht schaffen würde. Denn ja, das mit der Energie ist so eine Sache. Und vielleicht werde ich dazu in dem Arbeitsblog etwas schreiben oder einen separaten Blog dazu machen, wenn ich die Nummer etwas besser im Griff habe. Aber die fehlende Energie ist so ziemlich Grund Numero Uno, weshalb du mich im vergangenen Jahr fast gar nicht mehr gesehen hast. (Also, nicht falsch verstehen, ich bin absolut gerührt davon, dass du mich offensichtlich nicht vergessen hast, auch wenn du bei der verstrichenen Zeit absolut dazu berechtigt wärst zu sagen "Masi? Never met her...". Also wirklich großes Danke dafür, dass ich dir in Erinnerung geblieben bin. Offensichtlich hab ich dich ja auch nicht vergessen, sonst würd ich das hier nicht schreiben. Oder zumindest nicht auf VP veröffentlichen. Wie dem auch sei, lange Rede kurzer Sinn: Nächstes Jahr läuft bei mir alles nach einer anderen Musik. Ich werde dich vielleicht sporadisch auf dem Laufenden halten, aber rechne mal vorerst nicht damit. Wenn ich bis etwas mehr Punkte auf meiner 101 Dinge Liste habe, als die aktuellen 31 (immerhin fast die Hälfte!) melde ich mich aber vielleicht nochmal mit einem Addendum. Aber bis dahin, wie war dein Jahr eigentlich? Geht's dir gut? |