Stammzelltransplantation |
"Stäbchen rein - Spender sein!" - DKMS Mit diesem Spruch wirbt die DKMS täglich auf der Straße, im Fernsehen und sogar in den Sozialen Medien. Denn im Durchschnitt erhält alle 15 Minuten eine Person in Deutschland die schockierende Nachricht, dass sie Blutkrebs (Leukämie) hat. Menschen die an Blutkrebs erkrankt sind, haben sogenannte bösartige Tumorzellen, die sich unkontrolliert vermehren. Leukämie ist eine ernst zunehmende Erkrankung, denn ungefähr 40% aller Erkrankten sterben in den ersten 5 Jahren, ca. 60% in den ersten 10 Jahren. Diese Krankheit ist aber nicht unheilbar. Seit 1991 arbeitet die DKMS gegen die Formen der Leukämie. Bereits über 7,5 Millionen Spender sind in der Datenbank zu verzeichnen. Trotz der relativ hohen Zahl, erhält nur etwa jeder zehnte Betroffene eine Spende, denn um diese Transplantation ausführen zu können müssen die Stammzellen zu 100% übereinstimmen. Das ein Spender jemals seine Stammzelle spendet liegt übrigens bei einer Wahrscheinlichkeit von 0,1 - 1%, also sehr gering. S T A M M Z E L L E N Um zu verstehen warum die DKMS, Stammzellen so dringend benötigen, muss man die Funktion der Stammzellen wissen und verstehen. Stammzellen sind Körperzellen, die sich in verschiedene Zellarten und Gewebe differenzieren können. Sie können sich in Muskelzellen, in Gewebezellen, Nervenzellen und auch in Blutzellen bilden. Wie wird man Spender und wie läuft eine Stammzelltransplantation ab? R E G R I S T R A T I O N Die Registration ist ein komplexer Prozess. Hier werden Personen rausgefiltert, die nicht an der Stammzellspende teilnehmen können aufgrund von Vorerkrankungen wie zum Beispiel, Krebs, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, schwere Stoffwechselstörungen, Diabetes...., nicht als Spender in Frage kommen können. Dazu zählen ebenfalls starkes Unter- und Übergewicht. Registrieren kann sich jeder zwischen 17 und 55 Jahren, spenden kann man aber erst ab 18 Jahren. Man kann dies online/per Post machen oder vor Ort bei bestimmten Veranstaltungen die nötigen Formulare ausfüllen. Wenn ihr es online macht, dann kriegt ihr einen Brief zugeschickt, wo eure Wattestäbchen (da kommt der Spruch ins Spiel) drinnen sind. Das Prinzip ist einfach, du reibst 60 Sekunden lang in rotierenden Bewegungen in deinen Mund an der Wange rum, lässt es fünf Minuten trocknen und steckst es in den Umschlag. D I E D A T E N B A N K In dem Schritt werden deine Gewebemerkmale überprüft und anschließend in die Datenbank aufgenommen. In dem Schritt musst du allerdings nichts tun. Deine Gewebemerkmale sind ab den Zeitpunkt abrufbar, jedoch kannst du jederzeit deine Meinung ändern und drum bitten aus der Datenbank rausgekommen zu werden. Schwangere und Stillende können auch vorübergehend "gesperrt" werden. G E S U N D H E I T S C H E C K Falls deine Gewebemerkmale wirklich zu einem der Patienten passen, so wirst du angeschrieben und drum gebeten deine Spende abzugeben. Bevor es allerdings soweit ist, muss erst nochmal überprüft werden, ob du wirklich 100% zu der Person passt. Außerdem wird zusätzlich noch ein Gesundheitscheck gemacht und du wirst von einem Arzt aufgeklärt. Du kannst auch hier jederzeit Nein sagen. S T A M M Z E L L S P E N D E Bei 80% aller Spenden wird die periphere Stammzellentnahme durchgeführt. Im Vorfeld wird dem Spender ein Wachstumsfaktor durch eine Spritze verabreicht, der für die Überproduktion der Stammzellen sorgt. Die überschüssigen Stammzellen werden ins Blut gespült, wo sie dann durch eine Dialyse aus dem Blut gefiltert werden können. Das Verfahren dauert einige Stunden. Bei 20% aller Spenden wird unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Nach der Entnahme kann für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz entstehen. S T A M M Z E L L T R A N S P L A N T A T I O N Die Stammzellen des Spenders werden nun dem Patienten transplantiert. Dies funktioniert wie anhand einer Bluttransfusion. Vorab erhält der Patient eine sehr aggressive Chemotherapie, damit seine eigenen Stammzellen zerstört werden. Von daher ist es enorm wichtig, dass kurz vor der Entnahme der Stammzellen vom Spender kein Rückzug gemacht wird, denn so ist es sehr wahrscheinlich, dass der Patient nicht überlebt. Wer sich für das Thema interessiert, der kann gerne sich intensiver darüber informieren. Ich empfehle euch die Seite DKMS.de, außerdem gibt es auch einige Dokumentationen und Reportagen auf Youtube & co. wie zum Beispiel: www.youtube.com/watch?v=_VlmoCQXYas M E I N U N G Ich selber habe mich vor Kurzem als Spender eintragen lassen. Man hilft Menschen und kann so an den Heilungsprozess einer Person teilnehmen und womöglich das Leben dieser retten. Trotz allem finde ich es wichtig, dass man sich zuerst informiert und sich genau überlegt, ob man spenden möchte. Würdet ihr eure Stammzellen spenden? Warum (nicht)? Seid ihr in so einer Datenbank? |