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palelilac Schrieb:
kp konnte mir vorher nichts leisten und kann mir jetzt auch nichts leisten
mir macht es nur wirklich zu schaffen dass schokomilch und durstlöscher nicht mehr 50ct kosten

aber ne also find das schon wirklich heftig aktuell, ich geh ja öfter mal für uns einkaufen wenn mama keine zeit hat und anfangs dachte ich immer ja ok manche sachen sind bisschen teurer geworden aber so krass ist es nicht aber mittlerweile trau ich mich schon gar keine "genusssachen" mehr zu kaufen und halte mich strikt an die sachen die wir wirklich brauchen weil das einfach unfassbare maße angenommen hat, die preise von sachen die man sonst täglich kauft haben sich teilweise VERDOPPELT
ich bin ja sonst auch eine person die jedes wochenende immer kuchen backt, aber allein schon magerquark für 1,39 ist einfach heftige scheiße

auch mit den energie und heizkosten ist das einfach zu krass für "normale" familien, wir waren sonst nie die familie die auf stromsparen geachtet hat aber aktuell ermahnen mich meine eltern immer wieder alles unwichtige auszulassen
genau wie heizung, ich hab die dieses jahr noch gar nicht angemacht und versuche mein zimmer immer mit kerzen warmzuhalten XDDD

Masilein Schrieb:
Was ich ganz *amüsant* finde, das ist dass wir schon seit Jahren, eigentlich Jahrzehnten, eine ungesunde Inflation haben, die so nicht weiter gehen kann. Gejuckt hat das nie jemanden wirklich. Ist halt so. Ohne Inflation würde es der Wirtschaft schlecht gehen. Wir haben ja sonst noch viele Dinge, die uns ein Luxus sind. Das bisschen Inflation macht auch keinen Unterschied.
Jetzt ist das passiert, wovor Finanzexperten schon seit Jahren warnen und plötzlich ist es wert darüber zu berichten. Plötzlich ist es eine große Ungerechtigkeit. Plötzlich erhebt es das Limit für Existenzangst höher und betrifft Menschen, die vorher ganz gut leben konnten. Langsam aber sicher hat es die Mittelschicht ausgerottet und jetzt kriegen die letzten dieser Sparte es zu spüren. Jetzt erst ist es ein Problem.
Finde es schade, dass wir uns so angeeignet haben reaktionäre Politik und Wirtschaft zu betreiben, statt vorausschauend. Es ist der Grund, weshalb es immer mehr Menschen schlecht geht. Aber nein, so lange es den richtigen noch gut geht, so lange muss man nichts ändern.

Wer sich vor 5 Jahren noch Gedanken zu diesem Thema gemacht hat war paranoid oder übervorsichtig oder sonst irgendein negativ behaftetes Wort, welches man benutzt, um anderen zu vermitteln, wie absolut lächerlich sie sind, sich Gedanken um die Zukunft zu machen.
Und jetzt gehört es zum guten Ton bei der schon vor Jahren angebrachten leich hysterischen Stimmung mitzumischen.

Klar mach ich mir Gedanken. Aber nicht mehr als schon seit Jahren. Weil ... ich finde nicht, dass wir überrascht oder überrumpelt von dieser Entwicklung sein dürften. Dass es irgendwann so kommt war klar und abzusehen. Das Einzige, was uns eventuell erschrecken dürfte, ist dass es so schnell passiert ist. Dass es passieren würde ... das war unausweichlich.

Um meine Mutter zu zitieren:
Deine Generation hat nie auf etwas verzichten müssen. Ihr habt alles, was ihr euch erträumen könnt. Seit ihr auf der Welt seid, geht es den meisten gut. Das heißt noch lange nicht, dass es früher besser war - um Gottes Willen war es scheiße. Aber der Unterschied ist, dass dein Vater und ich nach 30 Jahren wirklich guten lebens nur auf das zurückfallen, was wir aus unserer Kindheit kennen. Man hat uns Luxus gegeben und es war toll ein halbes Leben damit zu verbringen. Jetzt ist wieder alles wie vorher. Aber euch, euch nimmt man etwas weg, von dem ihr nicht mal wusstet, dass man es euch wegnehmen könnte. Euch verbietet man jetzt das, was für euch immer nur war und ihr nie in Frage gestellt habt.
Wir wissen, was wir tun müssen, um uns im Winter warm zu halten. Wir wissen, wie viele Pullis man nachts tragen muss, um nicht zu frieren. Ihr wisst nicht mal, was Kälte ist.
(well, paraphrasieren, aber ich fand es so gut, dass ich mir die Hälfte der Aussage, als sie sie gemacht hat niedergeschrieben hab)