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Anonym
Straßenmusiker



Lori
"Dankeschön", freute ich mich und klopfte mir selbst auf die Schulter. Als er sich für einen Stirnkuss entschuldigte, dachte ich mir nicht sonderlich etwas dabei. Vielleicht war er nur einfach schüchtern, weshalb ich ihn mit raus folgte. Ich zog meine Sachen über meinen getrockneten Bikini, setzte eine Sonnenbrille und den Sonnenhut wieder auf. Ich verließ das Boot und lief ihm langsam hinter her. "Hier kennst du dich auch nicht aus, oder?", fragte ich und sah mich um. Hier waren schon ein paar Leute mehr zu sehen und zum Glück auch die ersten Läden. "Dürfte ich mir erstmal Schuhe kaufen?", fragte ich, "ich beeile mich auch!" Ein Laden war mir schon in die Augen gesprungen. Ich lief vor und nahm die erst besten und flachen Schuhe, die ich finden konnte. Ich bezahlte und stellte mich wieder neben ihn, als ob ich gar nicht weg gewesen wäre. Das war mit Abstand mein schnellster Einkauf.

Fynn
"Rayna, ich renne von nichts davon", sagte ich ruhig. Tatsächlich war ich nur aufgestanden und hatte meine Sachen gepackt. "Aber wenn du von mir erwartest, dass ich hier am Strand liege und über mein Leben philosophiere, dann musst du dir jemand anderes suchen." Ich legte meine beiden Hände auf ihre Schultern und sah ihr in die Augen. "Du hast eine Frage gestellt und ich habe versucht, darauf zu antworten. Aber machen wir uns nichts vor, wir kennen uns nicht. Und ich werde meine Gründe haben, glaube mir doch. Es gibt Momente, da sollte man einfach schweigen. Ich rede schließlich auch nicht über deinen Vater; dann sag mir bitte auch nicht, ob mir mein Beruf gut tut oder nicht. Misch dich einfach nicht ein." Ein wenig tat sie mir leid, dass ich so reagieren musste, aber was sollte ich anderes sagen? Es war schließlich die Wahrheit. "Vielleicht erkläre ich dir es ein anderes Mal besser", sagte ich noch abschließend. Ich strich ihr noch den verbliebenden Sand von der Schulter und schlug dann vor:"Lass uns einfach nicht mehr über Arbeit oder Eltern reden. Dann muss sich auch niemand rechtfertigen."

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nate

Ich blickte Lorena mit hochgezogener Augenbraue hinterher und dachte in Gedanken schon darüber nach, wie ich die nächsten Stunden verbrachte. Eigentlich ging ich davon aus, dass sie eine halbe Ewigkeit in diesem Laden brauchte, dem war dann aber doch nicht so. Schneller als ich hätte schauen können stand sie mit flachen Schuhen wieder neben mir. "Überraschend schnell". gab ich zurück und zwang mich zu einem Grinsen. Irgendwie schwirrte mir seit dem Stirnkuss Luna im Kopf herum. Unsere Trennung war schrecklich gewesen, für beide Parteien. Sachen wurden gesagt, die lieber totgeschwiegen werden sollten. Naja, nun war es ohnehin zu spät. Ich konnte nichts mehr dagegen tun - und das wollte ich ehrlich gesagt auch gar nicht mehr. Luna war in meiner Vergangenheit. Manche Rituale, beispielsweise der Stirnkuss beim Anliegen des Boots, waren eben noch Gewohnheitssache. Nach einer Zeit vergaß ich diese Gewohnheiten auch wieder und dann wäre alles in bester Ordnung. "Okay, worauf hast du Lust? Möchtest du die Stadt anschauen oder etwas essen gehen? Oh, warte. Ja. Essen das wäre gut. Ich habe Hunger." Ich nahm ihr gerade die Möglichkeit zu entscheiden, aber ich hatte echt Hunger. "Wir können uns natürlich auch trennen und später irgendwo treffen, wenn du auf Essen keine Lust hast."; schlug ich vor und wartete auf eine Antwort.

Rayna

Irgendwie verletzte es mich schon, dass er meine Vergangenheit mit meinem Vater mit seiner Arbeit als Architekt verglich. Das waren zwei unterschiedliche Paar Schuhe. "Passt schon. Ich werde alleine weitermachen. Wir sehen uns in der Pension." Ihn jetzt so liegenzulassen war sicherlich nicht die feine Art, und irgendwie auch ziemlich übertrieben, aber meine Emotionen stiegen mir zu Kopf. Ich war es nicht gewohnt Menschen von meinem Vater zu erzählen und die Tatsache, dass er das wieder hochbrachte, kränkte mich eben. Überdramatisch, sicherlich, aber ich konnte eben nicht anders. Seufzend griff ich nach meiner Umhängetasche und meinen Klamotten, die im Sand neben mir lagen. Die Umhängetasche legte ich mir logischerweise um den Hals, die Klamotten hielt ich in der Hand. Es war warm genug, um nur in Bikini rumzulaufen. "Machs gut.", verabschiedete ich mich noch, versuchte mich zu einem Lächeln zu zwingen und machte dann auf dem Absatz kehrt. Ich hatte zwar überhaupt keine Ahnung, wo lang ich laufen musste, aber das war mir in dem Moment egal. Ich konnte jetzt nicht wieder zurück und ihn bitten, mitzukommen, damit ich auch wieder zur Pension fand. Das wäre erbärmlich. Also lief ich einfach weiter gerade aus in der Hoffnung, das wäre der richtige Weg gewesen. 

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Ich bringe jetzt mal den eigentlichen Faktor der Story rein, ok? Wenn du das so blöd findest, sag das einfach.
~
Lori
"Ja natürlich können wir etwas essen gehen", sagte ich und wollte schon los laufen, bis ich etwas sehr merkwürdiges in einem Elektronikgeschäft sah. An den Schaufenstern, waren als Werbung verschiedene Fernseher aufgestellt. Doch um diese ging es mir nicht, sondern viel mehr um das, was dort gebracht wurde. Es waren die italienischen Nachrichten und die Schlagzeilen die dort standen, waren äußerst angsteinflößend. "Nate, warte mal kurz", flüsterte ich. Ich ging näher an die Scheiben ran. Mir wurde ganz schlecht. Demnach was da stand, war jemand aus der Psychiatrie auf Alicudi ausgebrochen. Und wo befanden wir uns? Auf Alicudi! Ich überprüfte das Datum in den Nachrichten, das war heute. "Ach du scheiße...", murmelte ich. Ich drehte mich wieder zurück und steuerte das nächste Restaurant an. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Schon gar nicht, ob ich denn jetzt noch Appetit hatte. 

Fynn
"Rayna", rief ich ihr hinterher,"jetzt warte doch." Ich holte sie auf, indem ich ihr hinterher rannte. "Kennst du denn überhaupt den Weg? Außerdem war das doch nicht böse gemeint. Du hast nun mal einen wunden Punkt getroffen." Ich verstand die Welt nicht mehr. Wieso mussten Frauen immer so kompliziert sein? "Sag wie ich es wieder gut machen kann?", fragte ich und werfte mich vor ihr in den Sand. "Oh bitte, bitte", flehte ich sie mit einem Schmollmund an. "Sonst muss ich mich an deinen Beinen festklammern, dass du nicht vor mir flüchten kannst", sagte ich, während ich meine Hand ihr Bein hochstrich. Ich kam mir bei der Nummer schon etwas albern vor, aber ich versuchte Ernst zu bleiben. 

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nein, find ich gut. Hätte jetzt auch langsam die eigentliche Story ins Spiel gebracht. c:
-

Nate

Von italienischen Nachrichten verstand ich gar kein Wort, bemerkte allerdings ihren besorgten und zugleich verängstigenden Blick. Das sagte mehr als tausend Worte - dafür musste ich noch nicht mal Italienisch sprechen. "Warte." Am Arm zog ich sie sanft zu mir und blickte ihr in die Augen. "Was ist los?" Zwar konnte ich auf den Monitoren das Datum erkennen, nur leider nicht, welches Event dazugehörig war. "Du siehst ganz verschreckt aus. Ist irgendetwas passiert? Ich kann kein Italienisch." Praktisch, wenn man kein Stück Italienisch beherrschte, dann aber noch auf eine italienische Insel zu reisen. Darüber hätte ich mir im Vorfeld Gedanken machen sollen. Die Reise hier fand ich im Internet, ganz zufällig. Eigentlich wollte ich nach England fliegen, um die schönen Sehenswürdigkeiten und Strände zu begutachten, aber dann tauchte plötzlich eine E-Mail in meinem Postfach auf: >> Super günstiger Urlaub für nur 300 Euro die Woche! Schlagen Sie zu. Einen Urlaub dieser Art erleben Sie nur einmal. << Für mich klang das damals ganz gut. 300 Euro waren nicht viel für mehrere Wochen auf dieser Insel. Besorgt blickte ich ihr in die Augen und versuchte daraus zu lesen, konnte ihre Gedanken aber nicht in Schubladen unterteilen. Ich sah Furcht und etwas Angst, aber warum?


Rayna

Fynns Aktion überraschte mich total und brachte mich gleichzeitig auch zum Lachen, obwohl ich eigentlich sauer sein wollte. "Du bist doch ein Idiot.", murmelte ich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, griff nach seiner Hand und half ihm hoch. "Einverstanden. Frieden?" Wir kannten uns gerade mal 1 1/2 Stunden, vielleicht auch 2 Stunden, und stritten schon über belanglose Dinge wie Arbeit und die Vergangenheit? So gut kannten wir uns gar nicht, um darüber einen Streit anzufangen. Beide Parteien hatten eindeutig überreagiert, damit war diese Diskussion für mich auch beendet. Außerdem sah es echt witzig aus, wie Fynn sich einfach in den Sand warf und mich anbettelte. "Und nein, ehrlich gesagt weiß ich den Weg nicht. Denkst du hier kann man irgendwo ein Eis essen?" Schließlich befanden wir uns noch immer in Italien. Da sollten doch Eisstände an allen Ecken und Kanten zu finden sein. "Ich habe auf der Fahrt hier her ein paar Läden gesehen. Vielleicht schauen wir dort einfach mal vorbei? Sollte.. wenn ich mich nicht irre.." Verwirrt schaute ich um mich. Mein Orientierungssinn war ein Reinfall. "- eventuell nicht weit weg sein, versprechen kann ich aber nichts." Meine Orientierungslosigkeit versuchte ich mit einem süßen Lächeln wettzumachen. 

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Lori
Ich sah Nate an und versuchte mein Gesicht etwas zu entspannen, da ich ihm scheinbar Angst machte. Das wollte ich eigentlich nicht, da ich selbst noch nicht genau Bescheid wusste. "Da in den Nachrichten wurde gesagt, dass jemand hier auf der Insel aus der Psychiatrie ausgebrochen ist", sagte ich möglichst ruhig, "aber das muss ja nichts bedeuten. In Deutschland passiert doch so etwas auch." Bloß das Deutschland mindestens hundert Mal größer war, aber den Gedanken behielt ich lieber für mich. Die Art wie sie über die Nachricht geredet hatten, gefiel mir nicht. Ich hatte den Ton zwar nicht hören können, sondern nur die Überschriften lesen können, aber der Nachrichtensprecher redete so verdächtig lange darüber, während Überflutungen in Venedig nur kurz eingeblendet wurden. "Ach ich weiß nicht... Wer weiß...", stammelte ich,"auf jeden Fall suchen sie ihn." Meine Oma kam aus Italien und daher konnte ich italienisch sprechen, aber wie das Strafrecht in Italien bezüglich psychiatrische Anstalten aussah und wer dorthin verwiesen wurde, wusste ich auch nicht.

Fynn
Ich atmete auf, als meine Überredungskünste nicht wieder nach hinten losgingen. "Frieden", wiederholte ich und stand mich wieder direkt vor ihr hin. "Dann zeige ich dir jetzt mal das leckerste Eis aus Italien!", freute ich mich und nahm ihre Hand, damit sie nicht wieder fliehen könnte. Oder auch einfach nur deswegen, weil ich ihre Nähe sehr mochte. "Was ist denn deine Lieblingssorte?", fragte ich während wir zu den Eisdielen nach oben liefen. Ich versuchte aus den Fehlern jetzt zu lernen und nicht wieder so ein Blödsinn zu reden. Da bot sich Smalltalk weitaus besser an. "Ich tippe auf Schokoladeneis. Du bist bestimmt so ein richtiges Schleckermäulchen, oder?" Ihr Lächeln gefiel mir schon viel besser. Ich hoffte, dass sie nun die ganze Zeit so schauen würde.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nate

Ein Irrer war aus der Psychiatrie entflohen? Okay, unheimlich war es schon, aber auch kein Beinbruch. In Deutschland passierte das schließlich auch des Öfteren. Mich würde nur wundern, warum dieser Mann überhaupt erst in der Psychiatrie gelandet war. "Ich habe euch gerade über den Mann aus der Psychiatrie reden hören.", ertönte eine Stimme neben uns. Eine ältere Frau, circa 70 Jahre alt, saß auf einer Bank. Irgendwie erinnerte sie mich aus der Dame in der Lobby. Warte, war das nicht die selbe Frau? Mit hochgezogener Augenbraue musterte ich sie, ehe ich einen Schritt näher auf sie zuging und mich quasi damit vor Lorena stellte. Irgendwie fühlte es sich an, als müsse ich sie beschützen. Wovor auch immer. "Ja, wieso?", entgegnete ich ruhig. Meine Hände legte ich auf die Lehne der Bank und beugte mich zu der Dame. "Verschwinden Sie besser, solange Sie das noch können.", murmelte die Frau vor sich hin. Bitte was? Kurz blickte ich zu Lorena, richtete meinen Blick dann aber wieder auf die Dame. "Haben Sie eine zufällige Email bekommen?" Bei ihrer Frage bekam ich Gänsehaut. Irgendetwas an ihr beunruhigte mich aufs Übelste. "Woher wissen Sie das?" Ich schüttelte nur den Kopf. Irgendetwas stimmte mit dieser Insel einfach nicht. Woher wusste die Dame denn überhaupt von dieser Email? Sie lachte kurz auf, ehe sie sich von der Bank erhob und die Hände miteinander verschränkte. "Verschwinden Sie. Das wäre das Beste." Mit diesen Worten drehte sie sich um und schlenderte langsam davon. Nebenbei summte sie eine Melodie, die mir sehr bekannt vorkam. Nur woher?

Rayna

"Schokolade wird immer mein absoluter Favorit sein, allerdings nicht bei Eis. Ich esse wahnsinnig gerne Schokoladentafeln, Schokoladenkekse, Schokoladenpudding oder sogar schokoladige Milchgetränke.", fing ich an und führte dann fort: "Aber bei Eis muss ich dich enttäuschen. Mein Lieblingseis ist mit weitem Abstand Zitrone. Ich mag das Fruchtige einfach gerne." Ich schenkte ihm ein breites Lächeln. "Okay, lass mich deine Sorte erraten.." Nachdenklich blickte ich von der Seite zu ihm, konzentrierte mich nebenbei aber auch noch auf den Weg. Schließlich mussten wir den schwierigen Feldweg wieder nach oben laufen - und das würde ich gerne überleben, ohne auf den Mund zu fliegen. "Himbeere? Nein, Cookies. Ach.." Ich schüttelte den Kopf. "- keine Ahnung. Dazu kenne ich dich zu wenig, schätze ich." 

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Lori
Als sich Nate schützend vor mich stellte, bekam ich etwas weichere Knie. Wer war diese Frau und warum sah Nate diese als Gefahr an? Und was meinte sie mit "verschwindet lieber"? Ich legte meine Hand auf seine Schulter, auffordernd dafür, dass er sich zu mir umdrehen sollte. "Nate? Was war das denn bitte?", sagte ich in einem erschrockenen Ton. Verheimlichte er mir etwas? Wenn ich es mir genauer überlegte, fiel mir auch gerade auf, dass ich meine Zeit mit einem wildfremden Mann verbrachte. Und dieser führte zu allem Überfluss, nach so einer Nachricht, Gespräche mit alten Frauen, die über seinen E-Mail-Verkehr Bescheid wussten. Ich fasste an meine Stirn, welche zu brennen begonnen hatte. Bildete ich mir das hier alles nur? War der Stoß am Boot vielleicht doch schlimmer? Schnell checkte ich sämtliche Symptome ab, welche darauf ein Hinweis geben würde. Doch mir war weder schlecht, noch schwindelig und auf einen Sonnenstich wies auch nichts hin. Wenn mit mir alles stimmte, so sollte der Umgang mit Nate nicht gut sein. "Vielleicht gehe ich jetzt lieber...", sagte ich leise und kehrte ihm langsam den Rücken zu. Verdammt, was war hier los und wer war dieser Mann überhaupt?

Fynn
"Zitrone? Ach Mist. Nein, bei mir ist es Sahne-Kirsch." Dadurch das es viele verschiedene Feldwege gab, war es möglich die Abzweigungen so zu wählen, dass der Weg an sich nicht allzu lange dauerte. Schon aus der Ferne erkannte man einige Eisdielen und kleine Cafés. Doch es war nicht das Bild, welches ich erwartet hatte. Es rannten keine glücklichen Kinder mehr auf der Straße herum, welche Fange oder ähnliches gespielt hatten. Auch die Frauen, welche vorhin noch in den Eisdielen standen und sich mit lauter Stimme auf italienisch unterhielten hatten, waren nun verschwunden. "Was ist denn hier los?", fragte ich und blickte Rayna verwundert an. "Ist es schon so spät?" Ich sah auf die Uhr, doch eigentlich ging es noch. Desto näher wir zu den Ständen kamen, desto mehr erkannte man, dass alles schon geschlossen hatte. "Das tut mir leid", sagte ich traurig. Der einzige Mensch der noch zu sehen war, packte all seine Sachen zusammen und redete immer wieder auf sich selbst ein. Ich glaubte zu hören, dass er sagte:"Ich muss mich beeilen, ich muss mich beeilen... Meine Familie, meine Familie..." Bevor ich auf diesen zu sprechen kam, setzte er sich ins Auto und düste davon. "Was...", sprach ich nun auch selbst zu mir, "was ist hier los?" Ich sah hoch zum Himmel, denn dieser zog sich gerade zu. Machten sie nur deswegen so einen Aufstand? 

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nate

"Lorena, warte.", meinte ich ruhig und versuchte mit ihrem Schritt mitzuhalten. "Du kommst ohne mich nicht nach Hause. Bald fängt es an zu regnen." Der Himmel wurde ganz plötzlich ziemlich dunkel, sodass ich mir das bevorstehende Gewitter auch zusammenreimen konnte. "Lass uns nach Hause fahren und dann kannst du dich von mir fernhalten. Zuerst bringe ich dich aber wieder in die Pension zurück." Natürlich fand ich es irgendwie scheiße, dass Lorena auf einmal so schlecht von mir dachte - andererseits war es auch verständlich. Eine wildfremde, unheimliche Frau sprach uns an und erzählte von meinem Emailverkehr. Außerdem, und das war der Teil, der mich tatsächlich beunruhigte, summte sie eine mir sehr bekannte Melodie. Wenn ich nur wüsste, wo ich dieses Lied schon mal gehört habe. Naja, das würde ich Lorena aber nicht verraten. Schließlich hielt sie mich schon jetzt für einen Irren, wenn ich ihr das mit der Melodie noch erzählte, dann wollte sie gar nichts mehr mit mir zutun haben. "Also, komm jetzt." Die Wolken wurden immer dichter, schwärzer. Gelegentlich hörte man ein lautes Scheppern im Hintergrund: der Donner. Langsam wurde es problematisch und deswegen mussten wir so schnell wie möglich wieder nach Hause. Als ich meinen Blick herumwandern ließ, bemerkte ich die Stille um uns herum. Kein Mensch war mehr zu sehen. Wir waren ganz alleine in einer fremden Stadt auf einer Insel, die wir nicht kannten, mit einem Psychiatrieentflohenen. Wundervoll. "Okay, Lorena. Kein Spaß mehr. Wir fahren jetzt - wenn du nicht mitkommst, dann lasse ich dich hier.", drohte ich ihr, meinte davon aber nichts ernst. Ich würde sie doch nicht einfach zurücklassen, schon gar nicht mit einem Irren unterwegs.

Rayna

"Fynn, was genau passiert hier gerade?" Nachdenklich ließ ich den Blick um uns herum schweifen. Keine Menschenseele war zu finden. "Er ist wieder da.", ertönte eine männliche, kratzige Stimme hinter uns. Panisch drehte ich mich um und lief, als ich den Mann sah, hektisch ein paar Schritte zurück. Dabei flog ich fast über einen Stein, der mitten auf der Straße lag, konnte mein Gleichgewicht dann aber wieder ausbalancieren. "Wer ist wieder da?", murmelte ich verwirrt und fuhr mir dabei durch das noch immer nasse Haar. Donner setzte ein, was die Situation keinesfalls angenehmer machte. "Na, er. Er sucht euch. Euch 4." Der Mann begann wie wild zu lachen. "Okay, das reicht. Ich gehe jetzt zur Pension." Mit diesen Worten griff ich nach meiner Umhängetasche, die mir aus der Hand gefallen war und stolzierte davon. Das war einfach zu viel des Guten. Horrorfilme waren nie mein Stil und nun befand ich mich mittendrin. "Fynn, kommst du?" Seufzend drehte ich mich wieder um und blickte mit hochgezogener Augenbraue zu ihm. "Bitte."

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Lori
Ich strich mir nervös durch die Haare und blickte dabei immer wieder hoch zum Himmel. Wie konnte das Wetter so schnell von Sonnenschein auf Gewitter umschwanken? Selbst die Wetterprognosen hatten das nicht angekündigt. "Ja...", versuchte ich herauszubringen, "ich komme doch mit." Es kostete mich viel Überwindung, da mir ein kleines Gewitter gerade harmloser erschien, als all die anderen Sachen die momentan geschahen. Ich sah zum Boot. Eigentlich konnte doch dabei nichts passieren, selbst wenn er mir etwas böses wollte. Ich würde einfach mehr auf mich aufpassen, beschloss ich und ging Richtung Boot. Wie ferngesteuert lief ich hin, denn meine Gedanken kreisten sich. Ich bekam physisch gar nicht mehr mit, wie ich auf das Boot kletterte, dann mich wieder hinsetzte und mich fest hielt. 

Fynn
Ich ließ den Mann viel zu lange auf uns einreden. Das was er sagte, beunruhigte mich keineswegs. Denn für mich war dieser Mann nur ein verrückter Spinner. Er war mehr belästigend, als beängstigend. Ich holte Rayna auf und schaute sie bemitleidend an. Ihre Angst war ihr ins Gesicht geschrieben. "Ist schon gut...", sagte ich leise zu ihr. Dann drehte ich mich noch ein letztes Mal zu dem Mann um und sagte energisch und mit drohenden Zeigefinger:"Wehe machst du ein Schritt in unsere Richtung." Kurz darauf wandte ich mich wieder zu Rayna:"Lass es uns einfach ein anderes Mal versuchen, wenn das Wetter wieder besser ist, ok?" Aber dann würden wir ganz bestimmt nicht wieder hier her kommen. Diesem Mann wollte ich nicht nochmal begegnen. Wer wusste, was er für Absichten damit verfolgte. Die konnten ihr Eis schön alleine und ohne uns essen.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nater

Während der Bootsfahrt nach Hause dachte ich über die Worte der alten Dame nach. Woher wusste sie von der Email, die mich überhaupt erst auf diese Insel brachte? Ihre Aura jagte mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken. Ich wollte nicht zu viel in ihre Worte hinein interpretieren, fragte mich jedoch dennoch, was genau sie meinte. "Du musst keine Angst vor mir haben, Lorena.", meinte ich ruhig und blickte dabei auf die Sensoren. Durch das Fenster beobachtete ich nebenbei den Himmel, der sich mit jeder verstrichenen Sekunde immer weiter verdunkelte. Hoffentlich kamen wir vor dem Sturm wieder am Hafen an, denn das Boot konnte ein solches Gewitter nicht bändigen. Dafür war es zu klein und nicht robust genug. "Ich weiß, dass diese Frau echt unheimliche Sachen gesagt hat, aber ich verstehe es selbst nicht. Also verurteil mich nicht einfach. Du wolltest doch anfangen, eine andere Person zu sein. Dazu gehört auch Menschen nicht zu schnell zu verurteilen, wenn du nicht die ganze Geschichte kennst." Lorena saß neben mir auf dem Kasten, da es außerhalb des Häuschens zu gefährlich war. Es musste nur ein Blitz einschlagen. Ich bemerkte auch, dass sie ständig versuchte, Abstand zu mir aufzubauen. Sicherlich verstand ich ihren Aspekt und auch die Angst dahinter - schließlich kannte sie mich überhaupt nicht und befand sich nun mit einem fremden Mann mitten auf dem Meer, ohne jegliche Fluchtmöglichkeit. 

Rayna

"Dieser Mann war irgendwie merkwürdig..", murmelte ich nachdenklich, während ich neben Fynn herlief. Seine Beine waren viel größer als die Meinigen, daher war er im Schritt auch schneller als ich. Gelegentlich machte es mir Probleme, Schritt zu halten. Immer wieder starrte ich nach oben in den Himmel und bemerkte dabei, dass die Wolken sich immer dichter zusammen schoben und auch an blauer Farbe verloren. Stattdessen färbten sie sich fast schon schwarz. Wie konnte das Wetter innerhalb weniger Minuten von strahlender Sonne zu so einer dunklen Schicht an Wolken werden? War das normal für Inseln? Denn damit kannte ich mich überhaupt nicht aus. Auch die Worte des älteren Herren spuckten mir im Verstand herum. Er sucht euch. Euch 4. Was genau hatte das denn bitte zu bedeuten, oder interpretierte ich zu viel Bedeutung in diese Worte? Ich war sichtlich verzweifelt, verwirrt und verängstigt. Hoffentlich waren wir bald in der Rezeption, denn hier draußen wollte ich keine weitere Sekunde verbringen. Ein schönes heißes Bad und leckeres Essen waren nun genau das, was ich brauchte. Außerdem fehlten mir mein Laptop und ein Bett, in das ich mich kuscheln konnte. 

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Lori
Erst Nate's Worte holten mich zurück in die Realität. Ich sah mich um. Wo war ich? Immer noch auf dem Boot. Genervt atmete ich aus. Seine Worte waren nicht gerade einfühlsam. Ich wollte schon ein anderer Mensch werden, aber was hatte das mit ihm zu tuen? Zumal wir darüber nie geredet hatten und er nicht wusste wie ich vorher war. "Ich verurteile dich nicht", murmelte ich. Im Gegenteil, er verurteilte mich gerade. Und er kannte genauso nicht meine Geschichte. Ich wollte jetzt aber nicht wieder meinen sturen Kopf durchsetzen, weshalb ich nur kleinlaut sagte:"Entschuldige, wenn ich mich komisch benehme." Aber diese ganze Situation war komisch, warum durfte ich es dann auch nicht sein? "Ich bin nur das erste Mal alleine unterwegs. Ich bin es gewohnt ständig Menschen um mich zu haben", gab ich dann ehrlich zu, damit er es vielleicht besser verstand. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Mein Kopf brummte und die Gedanken drehten sich immer weiter. Mir war jetzt doch schlecht. Und ich hatte Heimweh. Vor meinem geistigen Auge sah ich meine Mutter. Sie strahlte glücklich und hielt mich in ihrem Arm. Wir hatten eine sehr innige Beziehung und ich vermisste sie. Doch es war ihr Wunsch, dass ich hier war. So würde ich sie auch hoffentlich nicht enttäuschen. 

Fynn
"Ich weiß, aber wir sind ihn jetzt los", gab ich ruhig zurück. Das Wetter passte mir gar nicht. Ich war kein Regen-Mensch. Ich konnte damit nichts anfangen. Ich wollte raus gehen und etwas erleben und daran war schlechtes Wetter meist hinderlich. Vor allem wenn es so stark Gewittern drohte wie jetzt. Ich hoffte, dass morgen einfach wieder alles vorbei wäre und das erste Bild was ich von der Insel gewonnen hatte, bestehen bleiben würde. "Hast du auch so einen Hunger?", fragte ich, während mein Magen anfing zu grummeln. Ich hatte Halbpension gebucht, so dass das Abendessen auch bald angerichtet werden würden. Wir hatten inzwischen den Weg fast geschafft. Zumindest konnte ich schon die Pension erkennen. Der Parkplatz, welcher eigentlich vorhin noch gut belegt war, war nun noch von zwei bis drei Autos zugestellt. "Wo wollen die denn alle hin?", fragte ich nachdenklich. Mir fiel dafür keine Erklärung ein, denn das alle am gleichen Tag abreisten und niemand Neues dazukam, war schon sehr unwahrscheinlich.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nate

"Erzähl mir mehr von dir." Mir fiel in diesem Moment auf, dass ich sie genauso verurteilte, wie sie mich. Wie sollte ich einer Fremden Moral beibringen, wenn ich doch selbst nicht dazu in der Lage war, Menschen nicht nach ihrem ersten Eindruck zu bewerten. In meinen Augen war Lorena noch immer eine verwöhnte Diva, die ohne Geld keine Sekunde überleben würde - und das obwohl wir eigentlich ein paar recht schöne Stunden miteinander verbracht hatten, änderte das nichts an meinem Gesamtbild von ihr. Wenn ich Moral von ihr erwartete, musste ich das Selbe zurückgeben. "Es tut mir leid. Ja, ich habe dich zu schnell verurteilt, aber auch nur, weil ich Menschen.. wie dich einfach nicht gewohnt bin. Ich bin es nicht gewohnt viele Menschen um mich rumzuhaben, mal abgesehen von meiner Familie. Aber das wars dann auch schon." Meine Mutter war früh von uns gegangen. Zuerst erlitt sie einen schweren Autounfall, der es für sie unmöglich machte, weiterhin Geld zu verdienen und ihre Familie damit zu ernähren. Wenig später starb sie dann an Krebs. Zu dieser Zeit war ich 15 Jahre alt, brauchte eine Mutter mehr als je zu vor, doch sie ging von uns. Mein Vater war seitdem nicht mehr besonders glücklich und gab sich auch keine Mühe mehr, seine Kinder eine Freude zu bereiten. Klar, Geld brachte er noch nach Hause, aber schöne Gesten waren schon lange kein Thema mehr. "Also, lass mich mehr über dich erfahren. Was steckt hinter der reichen Diva, die ich bisher kennengelernt habe? Ich weiß, dass du gerne schwimmst.", stellte ich ruhig fest. Nebenbei konzentrierte ich mich weiterhin auf die Sensoren und gelegentlich blickte ich mal aus dem Fenster, um nach dem Himmel zu sehen.

Rayna

"Wahnsinnigen Hunger.", gab ich mit einem schwachen Lächeln zurück. Dieser Mann war einfach ein geisteskranker Idiot gewesen. Das durfte ich nicht weiter auf mir sitzen lassen, sonst würde mich das noch meinen Verstand kosten. Zum Glück war in meiner Buchung die Halbpension mit inbegriffen, sodass für mir das Abendessen inklusive war. Ansonsten wären wir wohl dermaßen aufgeschmissen - keine Menschenseele war mehr zu sehen, man verkaufte hier nicht mal mehr Eis. Wo hätten wir uns sonst unser Essen herholen sollen? "Hoffentlich gibt es etwas Leckeres. Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?" Während wir über den leeren Parkplatz schlenderten, versuchte ich nebenbei mehr über Fynn zu erfahren. Wo waren eigentlich all die Menschen hin, die vorhin noch ihr Auto hier platzierten? Nun standen nur noch 2 Autos hier. Eines davon gehörte mir, das andere dem Mann, der vorhin mit der bildschönen Frau aus dem Taxi hier war. Schätzungsweise gehörte das dritte Auto dem Rezeptionisten, aber sicher war ich mir dabei nicht. Der alten Dame in der Lobby schien es wohl kaum zu gehören, oder? 

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Lori
Ich öffnete wieder die Augen und betrachtete Nate von der Seite. Er schien jetzt so verletzbar, wobei er vorher immer so wirkte, als ob er eine harte Schale gehabt hätte. "Ich bin keine Diva", wollte ich als alles erstes klar stellen, "vielleicht wirke ich etwas verwöhnt, doch habe ich mir das alles selbst aufgebaut. Ich bin nicht als reiche Tochter mit reichen Eltern geboren." Ich seufzte. War da denn so ein großer Unterschied? Meines Erachtens schon, aber wie er das sah, wusste ich nicht. Ich fand schon, dass es sehr wohl ein Unterschied war, wenn man da einfach nur reingeboren wurde oder wenn man selbst alles in die Hand nahm. Das schlimmste war, dass das die Neider nicht erkennen wollten. So oft wurde ich in den Dreck gezogen, weil man mir meinen Ruhm nicht gönnen wollte. Das hinterließ auch Spuren. "Aber ja ich schwimme gerne. Ich liebe das Meer, die Sonne und die Wellen. Wenn ich könnte, würde ich direkt an das Meer ziehen. Ich kann auch ein wenig surfen. Und tauchen tue ich auch. Drei Minuten schaffe ich auch ohne Sauerstoff", gab ich lustig gemeint an. Damit hatte ich schon als Kind zu trainieren begonnen. Wenn meine Eltern sich lautstark stritten, tauchte ich in der Badewanne ab und genoss die Ruhe. 

Fynn
"Na dann sind wir ja schon zu zweit", lachte ich und öffnete ihr die Tür in die Pension herein. "Möchtest du noch kurz auf dein Zimmer gehen?", fragte ich, denn ich würde zumindest die Sachen abstellen wollen. In der Pension fand ich zuerst keinen anderen Menschen vor, was ich aber nicht weiter merkwürdig fand, weil diese bestimmt nur das Buffet vorbereiteten. Ich ging die Treppen hoch und sagte im Flur:"Lass uns einfach wieder in der Lobby treffen." Mit den Worten ging ich auf mein Zimmer und stellte dort die schweren Getränke ab. Diese stellte ich wieder in die Minibar. Dann sah ich mich noch kurz um. Mein Koffer war immer noch nicht ausgepackt, weshalb ich schon mal schnell das wichtigste einräumte. Draußen wurde es immer dunkler und dunkler. Von weiten sah man helle Blitze, welche die Dunkelheit für einen Moment verschwinden ließen. Schnell schnappte ich mein Handy und loggte mich im WLAN ein. Hatten die Wetterprognosen einen Knall? Für heute war immer noch Sonnenschein und 0% Regenwahrscheinlichkeit angesagt. Verdutzt verließ ich wieder das Zimmer und ging Richtung Lobby zurück.

@Laurosch 
Laurosch
Internationaler Star



Nate

Es war bemerkenswert, dass sie sich ihren Reichtum alleine aufgebaut hatte und nicht durch eine reiche Familie reingeboren wurde. Gespannt lauschte ich ihren folgenden Worten. Irgendwie war Lorena interessant - nicht auf "Ich will dich knallen und dann kannst du verschwinden" - Weise. Eher auf die: "Erzähl mir mehr - Weise". "... wenn du so gerne am Meer wohnst, warum ziehst du dann nicht einfach dort hin? Ich meine, das Geld hast du ja. Schließlich hast du eine Kreditkarte ohne zu zögern in der Mitte zerbrochen." Bei dem Gedanken daran umspielte meine Lippen ein leichtes Grinsen. Sie hatte aller ernstes ihre Kreditkarte zerbrochen. So etwas würde mir im Leben nicht einfallen. "3 Minuten ohne Sauerstoff? Bist du eine Meerjungfrau?", platzte es mir heraus, weil mich dieser Fakt so überraschte. Während sie drei Minuten unter Wasser überleben konnte, schaffte ich kaum 20 Sekunden. Nun gut, Raucherlunge eben. Das ganze Nikotin, das Gras und dazu noch mein beträchtlicher Alkoholkonsum sprachen nicht gerade von Vorteil.

Rayna

Beim Eintreten in die Lobby fiel mir gleich auf, dass die ältere Dame nicht mehr in ihrer Ecke saß. Auch der Rezeptionist war nicht mehr aufzufinden, aber das hielt ich einfach nur für einen Zufall. In wenigen Minuten war das Abendessen fertig, wahrscheinlich machten sie sich gerade am Zubereiten des Buffets zu schaffen. "Okay, bis gleich.", verabschiedete ich Fynn und schlenderte daraufhin zu den Aufzügen. Mir war nicht so nach Treppensteigen. Geduldig wartete ich, bis ein Ton ertönte und die Türen aufgingen. "Bei Notfällen drücken Sie bitte den Notfallknopf.", ertönte eine Stimme im Aufzug. Das muss wohl die Freisprechanlage sein. Ich stellte mich also in den Aufzug und drückte den Knopf für den zweiten Stock. Es war schon albern, dass mir die Treppen in den zweiten Stock gerade zu viel waren, wenn man bedachte, dass ich vor circa einer Stunde eine ganze Klippe hinaufgeklettert war. Nun waren ein paar Treppen schon zu anstrengend. Naja, egal. Jedenfalls schlossen sich die schweren Metalltüren des Aufzugs wieder. Die Fahrt verging wie im Flug, da öffneten sich die Türen zum Glück wieder - gelegentlich bekam ich etwas Platzangst - und ich schlenderte auf mein Zimmer, um mich dort umzuziehen. Ein schönes, schwarzes knielanges Kleid streifte ich mir über den Körper. Zeit für eine angenehme Dusche war gerade keine mehr, aber das machte mir nichts aus. Die Haare verknotete ich lässig in einen Zopf. Ich sah zwar aus wie eine abgeschlachtete Leiche mit einem schönen schwarzen Abendkleid an, aber egal. Das Salzwasser löste mein Makeup auf, sodass man nun meine Augenringe sehen konnte. Ups. Ich sah echt scheiße aus. Letztendlich verließ ich das Pensionszimmer wieder und lief diesmal die Treppen nach unten zur Lobby. "Hey, wie lange wartest du schon?", fragte ich Fynn mit einem schönen Lächeln, als ich bei ihm in der Lobby ankam.

@Liviaaa 
Anonym
Straßenmusiker



Lori
Ich begann zu lachen. "Aber Geld ist doch nicht gleich Geld", erklärte ich, "Wenn ich mir ein Haus kaufe, habe ich nichts mehr übrig. Außerdem bin ich mit meiner jetzigen Wohnung ganz zufrieden. Die meisten Designerstücke waren nur Geschenke und wenn mir etwas nicht gefiel, habe ich es weiter verkauft. Als ich wirklich das große Geld gemacht hatte, war ich 16. Und das Geld hat sich mein Vater eingesteckt. Und die Kreditkarte kann man nachmachen lassen. Für die Woche brauche ich sie nicht." Ja ich vermisste schon mein altes Leben, aber das hier war auch ganz passabel. Ruhe und Frieden. "Eine Meerjungfrau bin ich leider auch nicht." Wobei das gar nicht mal so schlecht wäre. Man könnte immer untertauchen, wenn es einem gerade mal nicht so sehr auf der Weltoberfläche gefiel. Das würde ich dann wahrscheinlich ständig tuen. "Und da du mich ja jetzt befragt hast, bin ich dran", sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht, "was macht denn der Nate, wenn er gerade nicht im Urlaub ist?" Ganz gespannt sah ich ihn an, weil ich mir das überhaupt nicht vorstellen konnte. Hoteltester? Pilot? Ingenieur? Gärtner? Ich wusste es nicht.

Fynn
„Nein, ich bin auch gerade erst ge-“, ich hielt den Atem an. Rayna war wunderschön gekleidet. Das Kleid schmieg sich perfekt an ihren Körper. „Du siehst sehr schön aus“, versuchte ich lässig genug zu sagen. Mist, ich war selbst gar nicht auf die Idee gekommen mich für das Abendessen umzuziehen. Aber jetzt war es zu spät. „Darf ich Sie zu Ihren Tisch begleiten, Madame?“, fragte ich in dem besten Hochdeutsch, wie ich es nur gelernt hatte. Ich stand auf und hielt ihr meinen Arm hin, dass sie sich einhacken könnte. „Wir bieten Ihnen heute das allerbeste Menü… Kaviar, Filet, Schokobrunnen, was die Dame sich wünscht“, scherzte ich und führte sie in den Speisesaal. Ein angenehmer Geruch von leckerem Essen kam uns entgegen. Nicht schlecht, dachte ich; für den Preis unschlagbar. Und da alle anderen Gäste scheinbar abgereist waren, war es eine Unmenge an Essen, welches da auf uns wartete. Ich suchte uns den Tisch in der Mitte aus, schob ihren Stuhl nach hinten und blickte mich nochmals auf. Es war wirklich niemand bis auf uns und ein Kellner anwesend. So etwas war mir auch noch nicht passiert.

@Laurosch 
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