Hi ihr!
In der Zeit vom 21. bis 29. Mai bot sich mir die Möglichkeit, mit einigen wenigen Studienkollegen nach Rumänien zu reisen. Die Reise wurde von einem unserer Professoren organisiert und insgesamt konnten 12 Studenten meines Jahrgangs an der Reise teilnehmen. Ähnlich wie der Beitrag von Ranma über Los Angeles wird auch dieser eine Art „Tagebucheintrag“, ich hoffe ihr findet dieses Format ok. XD Da es eine Studienreise war und ich euch nicht mit Einzelheiten langweilen will, die sich auf mein Studium beziehen, will ich euch mehr über das Leben dort und meine Eindrücke und Erlebnisse berichten.
Infos vorab:
Insgesamt waren wir um die 30 Leute aus 3 verschiedenen Unis. Meine Uni aus Österreich und zwei aus Rumänien. Wir waren also eine gemischte Gruppe, in der verschiedene Kulturen aufeinander trafen. Verständigt haben wir uns auf Englisch, teilweise konnten die Rumänen sogar deutsch. Wir haben uns dort dann in 4 Arbeitsgruppen geteilt, jede Gruppe bestand aus Studenten der drei Unis, was echt klasse war, da man die anderen so kennen lernen konnte und man auch einen Einblick in deren Arbeitsweisen bekommen konnte (welche übrigens TOTAL anders waren, als ich es von meiner Uni kenne). Außerdem hat sich so die Möglichkeit geboten, Studenten aus einem anderen Studiengang meiner Uni kennen zu lernen, die man so nur vom Sehen kannte und mit denen man eigentlich so gut wie nichts zu tun hatte.
Anreise und erste Eindrücke:
Vom Wiener Hauptbahnhof sind wir am 21. Mai losgefahren Richtung Rumänien. Die Fahrt hat 15 Stunden gedauert, da wir aber abends gefahren sind, haben wir die Nacht im Zug verbracht und konnten so noch den halben Tag des 22. Mai nutzen und direkt mit unserem Programm starten. Der erste Tag war sehr entspannt, da wir alle nicht viel geschlafen hatten und man uns noch schonen wollte. Wir sind also als Einstieg durch das Dorf spaziert und uns wurden die wichtigsten Plätze gezeigt. Viel gab es nicht zu sehen, da es ein wirklich kleines Dorf war, in dem scheinbar die Zeit stehen geblieben ist. Die Bauern haben ihre Ernte, das Heu etc. noch mit Wagen und Pferden nach Hause gebracht und die Kühe, Schafen und Ziegen wurden jeden Tag durch das Dorf auf die Weide und wieder nach Hause getrieben. Pferde, Kühe und Hühner liefen teilweise frei im Dorf herum, genauso Straßenhunde, die es dort zu Genüge gibt. (Erstaunlicherweise waren die Hunde total zutraulich, was ich echt nicht erwartet hätte.)
Teilweise kam ich mir wirklich vor, wie in einer anderen Zeit. Das Leben dort und auch die Menschen sind so anders, als ich es bei uns kenne. Die Leute aus dem Dorf waren sehr offen und neugierig auf uns, was wir dort denn machen – wir waren eine Art „Attraktion“, hatte ich den Eindruck. Leider konnten nur sehr wenige Englisch und so haben wir versucht, uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Auch die Kinder waren so süß und kamen auf uns zu und haben uns in Rumänisch vollgelabert (wir haben kein Wort verstanden und die rumänischen Studenten mussten für uns übersetzen XD).
Den Großteil der Zeit haben wir mit Zeichnen verbracht und die Kinder waren so gut wie immer bei uns und haben selbst mitgezeichnet. Auf Dauer war es aber auch ziemlich anstrengend, da es um die 25 Kinder waren und es sehr laut geworden ist und wir eigentlich auch etwas Arbeiten sollten und uns konzentrieren mussten.
Aufenthalt:
Ich kam mit einer eher negativen Einstellung nach Rumänien, da ich nicht wusste, was uns in der Woche erwarten würde und wie die Unterkunft und das Essen sein werden. Ich wusste, dass wir in ein totales Kaff kommen und hatte daher sogar die Befürchtung, dass wir nicht mal Strom oder ordentliche Duschen hätten. Ich war also bis zum letzten Augenblick sehr skeptisch. Im Endeffekt waren die Sorgen aber unbegründet. Wir haben die Nächte in einer alten Schule verbracht, die so umfunktioniert wurde, dass man darin schlafen konnte. Die Nächte waren zwar eisig kalt, nach der 2. Nacht hat uns einer der Rumänen aber immer Feuer gemacht und so waren die Nächte etwas erträglicher. Wir hatten sogar zwei Duschen, manchmal hatten wir aber kein Wasser, was ziemlich ärgerlich war und wir mussten in das Nebengebäude duschen gehen. (Auch da war es IMMER kalt und manchmal blieb das warme Wasser aus………… aber besser kalt, als gar keines)
Auch das Essen war so ein Punkt, wo ich mir schon das Schlimmste ausgemalt hatte. Aber auch hier waren meine Sorgen total unbegründet, das Essen war richtig lecker! Jeden Tag musste eine der Arbeitsgruppen Frühstück machen. Es gab immer Brot, Marmelade, Honig, Käse, Tomaten und anderes Gemüse, etc. – eben normale Sachen, die man bei uns auch isst, aber auch rumänische Sachen, die ich so bei uns noch nie gesehen habe. Mittags bekamen wir das Essen immer von einem Restaurant geliefert, war nicht soooo lecker, aber auch ganz ok. Abends wurde dann wieder selbst gekocht und das war immer richtig, richtig lecker! Sogar für uns Vegetarier (wir waren insgesamt vier) wurde immer extra gekocht, was ich total süß fand. XD Einer der Professoren einer rumänischen Uni hat alles zum Thema Essen und Aufenthalt gemanagt und ohne ihn wäre die Woche vermutlich um einiges chaotischer gewesen.
Zu meiner Überraschung gab es in dem Dorf aber sogar einen kleinen Lebensmittelladen, und das ist immerhin mehr, als es in meinem Dorf zu Hause gibt. XD Man konnte dort die nötigsten Dinge kaufen und die Preise sind unglaublich niedrig. Ich habe mir vor der Reise nur um die 15€ in die rumänische Währung wechseln lassen und hatte erst bedenken, dass ich damit nicht auskommen würde. Im Endeffekt musste ich aber mit Müh und Not versuchen, alles auszugeben (das zurückwechseln in Euro hätte sich nicht ausgezahlt). Ich habe also alle möglichen Süßigkeiten gekauft und hatte am Ende immer noch einiges übrig. Die meisten Dinge, wie Eis oder Chips etc., kosteten nur 2 – 3 Lei, was gerade mal etwa 50 Cent sind! Das Geld loszubekommen war also echt nicht einfach. XD
Samstagabend ging es dann wieder mit dem Zug zurück nach Hause. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich an dieser Reise teilgenommen habe. Ich wollte erst nämlich gar nicht mitfahren und habe mich erst am Tag, an dem die Zugtickets gekauft wurden noch dazu entschieden, doch mitzufahren. XD Falls ihr also mal die Möglichkeit bekommt, nach Rumänien zu reisen: DO IT. Dieses Land ist auf jeden Fall eine Reise wert!
(Die Bilder stammen übrigens von mir, falls sich jemand fragt. XD)
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