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Guten Tag und willkommen zu meinem heutigen Newspost, in dem ich euch etwas über ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt, erzählen möchte. Es handelt sich hierbei um slawische Sprachen, einen Hauptzweig der indogermanischen Sprachen.
Passend zum Thema habe ich euch eingangs in 4 verschiedenen slawischen Sprachen aus verschiedenen Sprachgruppen begrüßt, womit ich gleich zum ersten Punkt überleiten möchte:
Einteilung
Da es so viele slawische Sprachen gibt, werden die slawischen Sprachen in 3 Gruppen, beeinflusst durch linguistische und geographische Faktoren, eingeteilt. Man unterscheidet dabei zwischen den ostslawischen, westslawischen und südslawischen Sprachen:
Zu den ostslawischen Sprachen zählen unter anderem die Sprachen Russisch, Ukrainisch und Weißrussisch. Deren Vorgänger ist das sogenannte „Altostslawisch“, welches schon ausgestorben ist, allerdings den Grundstein für die ostslawischen Sprachen legte.
Die westslawischen Sprachen können in 3 weitere große Gruppen eingeteilt werden, in welchen unter anderem die Sprachen Polnisch, Sorbisch, Tschechisch oder Slowakisch zu finden sind.
Der dritte Hauptzweig, die südslawischen Sprachen, nehmen einen Großteil des Balkans ein und teilen sich in das Ostsüdslawische und das Westsüdslawische auf. Ostsüdslawische Sprachen sind beispielsweise Bulgarisch oder Mazedonisch, zu den westsüdslawischen Sprachen gehören Serbokroatisch (mit den vielen Untergruppen Kroatisch, Serbisch, Bosnisch, Burgenlandkroatisch…) und Slowenisch.
Die slawische Sprache mit den meisten Muttersprachlern, nämlich fast 150 Millionen, ist Russisch, danach kommen das Polnische und Ukrainische. Die südslawischen Sprachen haben die wenigsten Sprecher, allerdings gibt es bei diesem Sprachzweig auch die meisten Untergruppen. Fast alle slawischen Sprachen sind dabei die Nationalsprachen ihrer Länder und auch an den Namen des Landes angelegt.
Verbreitung und Minderheiten
Früher lebten die Menschen mit einer slawischen Sprache als Muttersprache größtenteils gemeinsam in ihren Ländern, doch dies änderte sich dies im Laufe der Zeit. Aus den verschiedensten Gründen flüchteten die Slawen aus ihren Ländern oder reisten in andere Länder, wo sie sich niederließen, wodurch es abseits ihrer Herkunftsländer heute vor allem in den westeuropäischen Ländern, in der USA aber auch vereinzelt in anderen Ländern viele Menschen mit einer slawischen Sprache als Muttersprache gibt. Der Großteil von slawischen Muttersprachlern wohnt allerdings immer noch in ihren ursprünglichen Ländern (Russen in Russland etc.) und deren Nachbarländern.
Während die geflüchteten oder umgezogenen Slawen in den oben genannten Gebieten die gleiche Sprache sprechen, wie die Landsleute aus ihren Herkunftsländern, gibt es auch viele Slawen, die bereits vor einigen hundert Jahren in andere Gebiete geflüchtet sind, dort eine eigene Sprache bewahrt und sich eine neue Heimat aufgebaut haben. Beispiele hierfür sind die Burgenlandkroaten, Moliseslawen, Sorben oder auch die Banater Bulgaren.
Diese drei Volksgruppen sprechen ihre eigenen slawischen Sprachen, die in dieser Art und Weise nirgends zu finden und durch die geringe Anzahl an Sprechern auch vom Aussterben bedroht sind. Ihre Vorfahren sind vor einigen hundert Jahren, vor allem aus Kriegsgründen, in andere Gebiete geflüchtet, haben dort teilweise eigene Dörfer aufgebaut und haben sich dort niedergelassen. Dadurch, dass sie nicht in geschlossenen Gebieten, in denen es auch andere Slawen gibt, lebten, konnte sich die Sprache kaum weiterentwickeln, wurde jedoch von anderen Sprachen aus der neuen Umgebung beeinflusst und kann heute als eine Art „alte Form mit Abweichungen“ von verschiedenen slawischen Sprachen gesehen werden.
Vor langer Zeit gab es noch viele Leute, die diesen Minderheiten angehörten, doch mit der Zeit wurden sie vielen Ländern ein Dorn im Auge und man begann mit der Zwangsassimilation. Ihre Sprachen wurden verboten, sie wurden teilweise auch verfolgt und umgesiedelt, damit sie mit anderen Leuten in Kontakt kommen und dadurch ihre Sprache und Kultur verlieren. Durch diesen Prozess sind viele slawische Sprachen bereits ausgestorben, doch einige, wie das obengenannte Burgenlandkroatisch, Sorbisch, Moliseslawisch oder Banaterbulgarisch konnten sich bis zum heutigen Tag halten.
Als Minderheiten in ihren Ländern bewahrten sie ihre Sprache, aber auch die verschiedensten Traditionen. Doch wie auch damals schon, sind diese Volksgruppen verschiedenen Problemen ausgesetzt, welche in der heutigen Zeit vor allem gemischte Ehen (z.B. Mutter spricht neben Deutsch auch die Volksgruppensprache, Vater nur Deutsch – Es wird Deutsch gesprochen und das Kind wird rein Deutsch erzogen), Landflucht oder auch das Desinteresse der Jungen an ihrer Muttersprache sind. Es wird jedoch alles daran gesetzt, um diese Sprachen, Kulturen und Traditionen lange aufrechterhalten zu können.
Ähnlichkeiten und Unterschiede
Wie es euch vielleicht schon bei meiner Begrüßung oder in der eigenen Praxis aufgefallen ist, findet man zwischen den slawischen Sprachen viele Ähnlichkeiten. Sucht man Ähnlichkeiten innerhalb einer Sprachgruppe, wird man viele finden, wenn nicht in manchen Fällen sogar große Übereinstimmungen.
Deshalb ist es für Leute, die eine slawische Sprache bereits sehr gut sprechen oder Muttersprachler sind, einfach, eine andere slawische Sprache zu erlernen, da sich oft Vokabeln, Grammatik oder die Struktur ziemlich ähnlich sind.
Beim Verstehen von anderen slawischen Sprachen kann ich aus Erfahrung sagen, dass ich (meine Muttersprache ist eine südslawische Sprache) ziemlich alles auf Russisch verstehe und die Sprache auch in der Schule einfacher erlernen konnte, jedoch sehr große Probleme beim Verstehen von Polnisch oder Tschechisch habe und nur einzelne Wörter verstehe.
Allgemein merkt man auf den ersten Blick, dass sich viele slawische Sprachen, vor allem innerhalb ihrer Sprachgruppe, sehr ähneln. Beschäftigt man sich jedoch für eine lange Zeit wirklich intensiv mit mehreren Sprachen, bemerkt man, dass es auch manchmal an ziemlich unerwarteten Stellen zu Unterschieden kommt.
Ein Unterschied, der allerdings direkt auf den ersten Blick sichtbar ist, ist die Schrift. Während einige slawische Sprachen das lateinische Alphabet verwenden, sind andere slawische Sprachen (z.B. Russisch, Bulgarisch...) in kyrillischer Schrift geschrieben. Eine Besonderheit hierbei, stellen die Serben dar, die beide Schriften aktiv gebrauchen.
Damit ich euch einerseits die Ähnlichkeit, allerdings auch gleichzeitig auch die Vielfältigkeit von slawischen Sprachen ein bisschen näherbringen kann, habe ich mir einige Beispiele herausgesucht. Hierbei habe ich aus jeder Sprachgruppe mindestens eine Sprache für den Vergleich gewählt:
Für eine größere Ansicht mit besserer Qualität klicke HIER.
Somit wären wir auch schon am Ende dieses Newsposts angelangt, wo mich natürlich nun auch eure Meinung interessiert!
Was ist eure Meinung zu slawischen Sprachen?
Falls ihr vielleicht selbst Muttersprachler seid oder eine slawische Sprache (in der Schule) lernt, dürft ihr gerne von euren Erfahrungen berichten. Falls nicht, würde es mich interessieren, ob slawische Sprachen für Außenstehende eher einfach, kompliziert, attraktiv oder eher unattraktiv wirken.
Freue mich schon auf eure Erfahrungen!
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