Wisst ihr, was mir aufgefallen ist? Wir befinden uns hier auf Virtual Popstar. Einer Seite, wo es auch etwas um Mode geht. Immerhin zieht ein Star sich verdammt oft um am Tag. Oftmals werden die Sachen auch nur einmal getragen und dann entsorgt, gespendet, verkauft, whatever...

(sowieso sollten wir vielleicht mehr über Mode, Stars & Sternchen schreiben. Aber wen interessiert schon das Leben eines Stars? Wird da nicht sowieso viel zu viel Wirbel drum gemacht? Letztendlich ist das ein Mensch genauso wie ich, welcher es teilweise sogar schwerer im Leben hat.)

Wie oft am Tag wechselt ihr eigentlich die Kleidung? Oder handhabt ihr das ganze total einfach? Morgens Schlafsachen ausziehen, neues Unterzeugs an und dann die Sachen, welche man zur Schule/Arbeit etc. trägt. Beim nach Hause kommen was bequemes anziehen, vorzugsweise wieder die Schlafsachen, sofern man nicht noch weg will. Und manchmal ist selbst das schon viel zu anstrengend, aufwendig und einfach nur total nervig.

Aber, es gab durchaus eine Zeit, da nahm das Einkleiden und Umkleiden doch schon recht viel Zeit eines Tages ein. Und da spreche ich nicht von der Heutigen Zeit! Oh nein!

Gehen wir doch mal ein paar sehr viele Jahre in der Zeit zurück und widmen uns dem Viktorianischen Zeitalter. Hübsche, weite Kleider. Viele Frauen schauen fast schon neidisch auf solche Kleider, wünschten, sie würden selbst so eines tragen können. Könnt ihr auch, gibt es selbstverständlich in diversen Shops käuflich zu erwerben.

Dennoch war das ständige und viele Umkleiden bestimmt nicht immer einfach. Es herrschte sozusagen ein regelrechter Gruppenzwang, für jeden auch nur erdenklichen Anlass eines einzelnen Tages ein anderes Kleid zu tragen. Echt stressig, wenn man dann mal so zurück denkt.

Eigentlich wollte ich mich ja auf EIN Kleid beschränken. Wie schwer es ist, sich das an zu ziehen. Allerdings wurde ich dann eines besseren belehrt. Es gibt echt verdammt viele Kleider...

Beginnen tut man den Tag mit einem Morgenkleid, welchen man mit einem Morgenmantel vergleichen könnte. Aber, und das ist der entscheidende Punkt, es ist ein Kleid und kein Mantel! Die Farben bei diesem Kleid sind am häufigsten creme oder weiß. Zudem ist das Kleid hochgeschlossen, hat eine Knopfleiste, sehr schlicht und halt einem Morgenmantel gleich zu setzen.

Der Tag fängt ja schon mal gut an. Gehen wir nun zum Tages- bzw. Nachtmittagskleid. Dieses Kleid wurde angezogen, wenn man das Haus verlassen hat und sich draußen auf den Straßen herumgetrieben hat. Wobei man da wohl eher von Spaziergängen reden kann. Aber wurden diese Tageskleider nicht nur zu Spaziergängen angezogen, sondern auch wenn man zum Tee eingeladen worden ist.

Auch ist dieses Kleid schon wieder etwas teurer, sofern man es sich leisten kann. Geld wird für die Teuren Stoffe ausgegeben. Man will zeigen, was man hat. Angeben erlaubt!

Okay. Jetzt haben wir das Morgenkleid und das Tageskleid. Gehen wir nun zum dritten Kleid über. Dem Reisekleid. Oh und glaubt mir, es gibt noch eine menge anderer Kleider!

Falls man jetzt einen längeren Weg vor sich hat, keinen einfachen Spaziergang oder den Weg zum Tee, gibt es das Reisekleid. Wo wir heute einfach einen Mantel überziehen würden, hatten die damaligen Damen ein extra Kleid für gehabt. Ganz schön anstrengend, in einem solchen Haushalt will ich nicht die Kleider einer Frau waschen müssen! Das einfache Reisekleid wird für Bahnreisen genutzt.

Denn, wenn man per Kutsche reisen will, gibt es auch hierfür wieder ein eigenes Kleid. Man mag es kaum glauben, ist aber leider wahr. Im Gegensatz zu dem einfachen Reisekleid, welches doch recht schlicht gehalten wurde, ist das Kutschenkleid schon wieder etwas aufwendiger Verziert. Immerhin sitzt man in einer Kutsche nur. Man muss sich nicht groß bewegen können, weshalb teurere Stoffe und Verzierungen verwendet wurden.

Okay. Jetzt haben wir sage und schreibe 4 Kleider, für 4 verschiedene Anlässe. Sofern man den Morgen als Anlass bezeichnen kann...

Aber genug gelabert! Machen wir weiter ;)

Als nächstes kommt nämlich das Teekleid. Hat man keine Lust, nach draußen zu gehen um sich die Beine zu vertreten, wurden einfach ein paar andere Damen zum Tee eingeladen. Aber da man diesen weder im Morgenkleid noch im einfach Tageskleid begrüßen will, gibt es für den Tee natürlich auch wieder ein eigenes Kleid. Das Teekleid ist ausschließlich dafür gedacht, es im Haus zu tragen. Daher darf bei diesem Kleid auch das Korsett etwas lockerer sitzen. Zu dem kommen wir aber später noch einmal.

Machen wir doch mit dem Seekleid bzw. Strandkleid weiter. Dieses Kleid ist speziell dafür gemacht, seinen Urlaub genießen zu können. Es hat eine größere Beinfreiheit als die anderen Kleider, vom Morgenkleid einmal abgesehen. Zu diesem Kleid gehört im übrigen auch noch ein kleiner Strohhut dazu, häufig mit einem Band oder eine Schleife dran.

Das Kleid ist recht schlicht gehalten und man verzichtet auf extravagante Verzierungen. Das einzige was natürlich nicht fehlen durfte, waren die Rüschen, welche sich auch bei diesem Kleid ein wenig zurück halten.

Immer noch nicht zu Ende. Wer kennt dieses Kleid denn nun bitte nicht? Das Reitkleid. Natürlich kann man nicht einfach in einem der bisher genannten Kleider auf ein Pferd steigen! Gar nicht aus zu denken! Auch hier wird keine Tournüre getragen. Was genau das ist, da kommen wir später noch einmal drauf zurück. Zudem hält sich dieses Kleid wirklich sehr schlicht. Keine Rüschen, oder andere aufwendige Verzierungen.

Zum Ballkleid muss ich wohl nicht allzu viel sagen, oder? Natürlich war dieses sehr extravagant, teuer und reichlich verziert. Immerhin will man unter so vielen anderen Frauen einfach richtig auffallen! Und natürlich will man auch zeigen, das man wohlhabend genug ist, sich solch ein Kleid zu kaufen.

Ballkleider sind lang, zeigen dafür aber am Oberkörper etwas mehr Haut, allerdings trägt man bei ihnen auch in der Regel immer ein paar Handschuhe.

Okay. 2 verdammte Kleider haben wir noch! O.O Ich glaube, das hier ist bisher mit der längste News Eintrag... x.x

Als vorletztes nehmen wir das Diner-Kleid. Es ist nicht so hochgeschlossen wie das Tageskleid und auch die Ärmel sind kürzer. Dieses Kleid darf schmucklos sein. Hauptsache es sieht gut aus, die Haare sitzen richtig und natürlich dürfen auch die Handschuhe nicht fehlen.

Und zum Schluss, damit ihr alle jetzt diesem wundervollen endlos langem Eintrag nachtrauern könnt, nehmen wir das Trauerkleid!

In der ersten Trauerphase, ein Jahr und ein Tag, hat ein Trauerkleid schwarz zu sein und die einzige Verzierung darf schwarzer Trauerflor sein. Die nächsten neun Monate des Trauerns erlaubten jedoch bereits Trauerjuwelen am Kleid und kleine Verzierungen wie die weiße Spitze an dem Kleid. Schwarz war im viktorianischen Zeitalter übrigens eine Trendfarbe, nicht jedes schwarze Kleid aus der Zeit ist ein Trauerkleid.

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