Erstes Mal Blut spenden |
Habe heute das erste Mal Blut gespendet - stand schon lange auf meiner To do List und seit letzten Monat als Monatsziel fest. ^_^ (Habe es da nicht geschafft, einmal zeitlich und dann wegen Erkältungssymptomen).1. Warum sollte man Blut spenden? Für einige Menschen sind Blutkonserven überlebenswichtig. Auch man selbst könnte eines Tages eine brauchen. Beispielsweise werden Blutspenden gebraucht bei: Operationen mit Blutverlust, Unfallverletzungen, bei geschädigten Blutzellen, bei Bluttransfusionen auch bei Neugeborenen oder bei Menschen mit chronischer Blutarmut. In 19% der Fälle kommen die Spenden bei der Krebstherapie zum Einsatz. (Wohin das Blut fließt - Grafik Link) 2. Wer kann Blutspenden? Alter zwischen 18 und 72, gesund, mindestens 50kg, keine Probleme beim Fragebogen oder der ärztlichen Untersuchung Frauen: 4x im Jahr Männer: 6x im Jahr & Zwischen jeder Spende ein Abstand von mindestens 2 Monaten 3. Was muss man mitbringen? Ein Personalausweis reicht. Ansonsten halt am besten den Blutspendeausweis, sofern man einen hat. Und beim ersten Mal auf jeden Fall Zeit, ne Stunde in etwa. 4. Was ist zu beachten? Vor und nach der Blutspende: Genug trinken! (Mind 1,5L etwa vorher) Und auch nicht mit leerem Magen spenden. Beim DRK, wo ich heute war, haben die ein Buffett und jede Menge Getränke. Zeitlich sollte man etwa eine Stunde einplanen, obwohl das Blutspenden an sich etwa 10 Minuten dauert. Nach der Blutspende: Trinken nicht vergessen, am besten was essen, 10 Min Ruhepause, erstmal keine körperlichen Anstrengungen (Sport, Sauna), 30 Min nach der Spende zur Sicherheit kein Auto fahren. Es werden etwa 500ml Blut abgenommen, die Nachbildung der weißen Blutkörperchen (= Leukozyten), welche für die Abwehr von Krankheitskeimen zuständig sind, geschieht innerhalb weniger Tage. Das Blutplasma wird ebenfalls kurzfristig nachgebildet. Auch die Thrombozyten (= Blutplättchen) brauchen wenige Tage. Die Neubildung der roten Blutkörperchen dauert etwa zwei Monate. Die Leistungsfähigkeit ist während dieser Zeit nicht beeinträchtigt. Da ich heute endlich mal mehrere Stunden Zeit hatte und auch endlich mal nicht irgendwie am kränkeln bin, bin ich beim Deutschen Roten Kreuz zur Blutspende mal vorbei gekommen, um zum ersten Mal zu spenden. An der Anmeldung kriegt man zunächst einige Formulare und muss einige Ausweisdaten erfassen lassen. Ich wurde gefragt, wann ich zuletzt gegessen und wieviel ich etwa getrunken hatte und sollte mir dann noch was vom Buffet zu essen nehmen und was trinken, während ich meinen Fragebogen ausfüllen und die Infos lesen sollte. Der Fragebogen fragt hauptsächlich nach Risiken bzw. Krankheiten, Drogenkonsum und Ähnliches. Die Infos beinhalteten natürlich allgemeine Dinge, Verwendungszweck, Art der Blutspende, Sicherheitsinformationen, mögliche Risiken, Datenerfassung und weiterer Ablauf. Nachdem ich dann mehrere Gläser Wasser und Cola getrunken und so einige Plätzchen gegessen hatte, bin ich dann zum Arztgespräch und kurzen Untersuchung. Der war sehr nett, hat mich nochmal meine Daten abgefragt (vermutlich zur Personenkontrolle), sich den Fragebogen angesehen, nach meinen Fragen sich erkundigt und nochmal einige Fragen vom Fragebogen nachgecheckt. Danach eine klitzekleine Blutprobe für den Hämoglobinwert (Pikser in den Finger oder beim Ohr), Temperaturmessung (mit irgendeinem modernen Lasergerät, das einem die Stirn abscannt) und Blutdruckmessung + Puls. Danach noch ein Zettel, mit dem ich entscheiden konnte, ob ich möchte, dass mein Blut weiterverwendet wird oder nicht (das ist ja im Grunde der Sinn des Spenden, aber theoretisch kann man eben auch sagen, ich möchte sozusagen nur die Untersuchung meines Blutes haben, aber nicht spenden). Da mein Blutdruck etwas zu niedrig war, ansonsten aber alles okay, sollte ich noch etwas trinken. Habe mich also nochmal ins Bistro gesetzt und hatte danach insgesamt locker 8 Gläser Wasser/Cola/Saft getrunken, seit ich dort angekommen war. Danach dann in den Blutspenderaum. Meinen Zettel zum Einverständnis zur Weiterverwertung dort in eine Art briefkasten geworfen und mich dann auf eine Liege gesetzt. Vom Arzt dort wurde ich nochmal nach meinen Daten gefragt (Name, Geburtstag etc) und an welchem Arm ich spenden möchte. Der hat dann nach einer Ellbogenvene gesucht, was ein bisschen gedauert hat. ich musste einige Male meine Hand zur Faust ballen, um den Blutfluss zu unterstützen. Dann wurde eine Kanüle in die Vene gestochen (hat 2 Sekunden kurz weh getan und danach auch nicht mehr) und das Blut wurde in einen Beutel gefüllt. Davon hat der Arzt noch einige Fläschchen von abgezweigt, vermutlich für die Laboruntersuchung. Ein Gerät hat gemessen, wieviel Blut schon abgenommen wurde (500ml sind es ja insgesamt etwa, bei Erreichen piepst es etwas). Ich sollte dann während der Spende die ganze Zeit einen Gummiball in kleinen Bewegungen etwas kneten, für den Blutfluss eben. Eine Frau, die ich im Bistro getroffen hatte, die gerade von der Blutspende kam, meinte auch, wenn man vorher mehr trinkt geht das Ganze schneller, weil man dann eben mehr Flüssigkeit hat sozusagen. Von der Blutentnahme habe ich eigentlich nicht viel gemerkt, fand es ganz interessant zu sehen, wie stetig das Blut doch fließt. Normalerweise sieht es auch heller aus denke ich, aber vermutlich, weil man sonst nur Blut in geringen Mengen sieht, das sich ja meist dann verteilt und nicht so "geballt" durch einen kleinen Schlauch fließt. Okay ja, ich finde Blut interessant. c: Die Liege war übrigens sehr bequem. Der Arzt und die Schwester haben sich auch ständig nach allen erkundigt, ob denn alles okay sei. Ich jedenfalls habe eigentlich nichts besonderes gemerkt, außer anfangs ein leicht betäubtes Gefühl im betreffenden Arm, vermutlich einfach, weil da auf einmal weniger Blut reingeflossen ist, aber das ist halt auch schnell wieder verflogen. Auf dem Monitor vom Beutelsystem konnte man sehen, wieviel Blut schon gespendet wurde von einem. Bei ca. 400ml musste ich plötzlich ganz ganz dringend aufs Klo, richtig ärgerlich - hatte einfach echt zu viel grtrunken, dabei war ich schon zweimal innerhalb dieser Zeit dort. Hatte dann eben Pech gehabt, schlechtes Timing :'D - Nachdem die 500ml erreicht waren (es waren ca. 550ml meine ich), wurde die Kanüle entfernt und wie beim normalen Blutabnehmen beim Hausarzt eine Art Wattebausch auf die Stelle gedruckt und geklebt, der ist da momentan immer noch, muss ich gleich mal abmachen. Danach 10 Minuten Ruhezeit - dann konnte man noch ins Bistro und sich dort was zu essen aussuchen, als Aufwandsentschädigung sozusagen. Ich hatte n Lauch-Lachs Flammkuchen, war lecker. Außerdem kam noch eine Frau aus der Arztbesprechung zurück, die ich vorhin beim Formularausfüllen schon gesehen hatte. Sie durfte nicht spenden, weil ihr Blutdruck einfach zu niedrig war - war wohl auch schon öfters der Fall gewesen, sie war vermutlich leider einfach nicht geeignet, weil die Gefahr von Kreislauf & Ähnlichem einfach zu groß gewesen wäre. Ich hatte (ein bisschen überrschend) keine Kreislaufprobleme. Nachdem ich dann in Ruhe was gegessen hatte, bin ich dann los zur Bahn. Muss da einige Treppen laufen (runter und dann wieder hoch), da hab ich schon gemerkt, dass mein Herz etwas schneller geschlagen hat und ich das ganze als etwas anstrengender als sonst empfunden hab. War dann noch kurz einkaufen und hab zuhause n Smoothie getrunken und mich dann erstmal für ne Stunde ins Bett gechillt und ne halbe Stunde ein bisschen geschlafen. War dann ca. drei Stunden nach der Blutspende noch beim Sport - hab mich gut gefühlt soweit, und es war nichts anstrengendes. Sollte man ja eigentlich nicht, aber ich hatte keine Probleme und wie gesagt, es war jetzt ein Auspowern und zur Not hätte ich mich kurz hinsetzen können. Werde gleich noch 0,5L trinken und duschen und dann ab ins Bett. Fühle mich mittlerweile ziemlich normal jedenfalls, Treppensteigen war vorhin auch kein Problem mehr. ^^ Fazit: Ich hätte schon leichte Kreislaufprobleme erwartet, war aber nicht wirklich der Fall. Das Ganze hat etwas über eine Stunde gedauert, weil auch viele Leute zu der Zeit da waren und ich war ja Erstspender und hab noch gegessen und getrunken. Ich hätte außerdem erwartet, dass das Ganze allgemein komplizierter ist, war aber nicht der Fall. Die Ärzte und das sonstige Personal waren auch nett und haben auch ernsthaft immer gefragt, ob alles in Ordnung sei und den eigenen Gesundheitszustand überprüft. Ich habe jedenfalls jetzt das gefühl, was Sinnvolles heute immerhin getan zu haben. (: Meinen Blutspendeausweis kriege ich innerhalb des nächsten Monats glaube ich zugeschickt. Falls was mit meinen Blutwerten nicht in Ordnung sein sollte, werden ich und mein Hausarzt benachrichtigt. Wart ihr schon mal Blutspenden oder wollt ihr es mal machen? Wenn ja, was hält euch davon ab? Wenn nein, warum? (Stand 2013) |