BT: Resilienz (und Vertrauen) |
(Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt. — Camus) Wenn du dich ein bisschen mit psychologischen Themen auseinandersetzt, hast du das Wort Resilienz sicherlich schon einmal gehört. Warum ist das so eine große Sache? In den Medien wird aktuell, und eigentlich auch in unserem kompletten Jahrzehnt, ständig über Stress gesprochen, über dessen Auswirkungen (Burn Out, Psychische Krankheiten, Physische Krankheiten) und es ist ja tatsächlich schon normal, dass jeder von sich als gestresst redet, wenn Prüfungen sind etc. Neben den Dingen, die du bewusst tun kannst, um subjektiv weniger gestresst zu sein, wie die Auszeiten zu nehmen, Freunde treffen, Bewegung usw. gibt es aber auch den Gedanken, dass jeder Mensch von Anfang an eine gewisse Stresstoleranz hat. Wenn die Situation in der Familie belastend ist, weil die Eltern sich ständig streiten oder ein Elternteil gewalttätig ist - was entscheidet dann, inwiefern das Kind damit umgehen kann und wie sich das auf die Entwicklung des Kindes auswirkt? Das ist laut einigen Wissenschaftlern die Resilienz, die einen großen Teil dazu beiträgt. Einige Kinder können solchen Belastungen kaum standhalten, während andere sich sehr gut entwickeln. Kinder, die sich trotz solcher Risikofaktoren gut entwickeln, werden als „resilient“ bezeichnet. Dabei geht es im Grunde darum, wie eine belastende Situation (Stress, Ärger, Krisen, Misserfolg) bewältigt wird. Resiliente Menschen besitzen eine seelisch hohe Widerstandskraft und sind deswegen „immun“ gegen Schicksalsschläge - immun ist natürlich übertrieben, aber sie erholen sich einfach erstaunlich schnell von extremen Stresssituationen oder gehen sogar gestärkt aus ihnen hervor. In den 1950er Jahren hat die Psychologin Emmy Werner eine Langzeitstudie mit hawaiianischen Kindern durchgeführt: Die Kauai Studie. Sie hat den gesamten Jahrgang von 1955 der Insel für 40 Jahre begleitet und die Entwicklung der Einzelnen beobachtet und dokumentiert. Von den insgesamt 700 Kindern wuchsen 30% unter sehr schwierigen Bedingungen auf: Sie waren sehr arm oder kamen aus Familien, die dauerhaft stritten oder in denen die Eltern psychisch krank waren. Von diesen Risikokindern entwickelte sich jedoch ein Drittel erstaunlich gut. Werner widerlegte so die Annahme, dass sich Kinder aus Risikofamilien zwangsläufig schlecht entwickeln. Was unterschied das Drittel resilienter Kinder von den anderen? Soziale und individuelle Schutzfaktoren: · Eine stabile Beziehung zu einer Vertrauensperson außerhalb der dysfunktionalen Familie als Halt und soziales Vorbild · Früh Verantwortung übernehmen, die Kinder wurden also gefordert. Das Temperament: · Die resilienten Kinder aus der Studie verfügten über ein eher ruhiges, positives Temperament und verhielten sich gegenüber anderen Menschen offen. Resilienz ist außderdem erlernbar. Wichtig sind dabei folgende Aspekte: · Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten · Es gibt immer verschiedene Sichtweisen auf eine Situation · Freundschaften finden und pflegen Grundsätzlich ist dabei wohl das Vertrauen in sich selbst wichtig. Jeder Mensch braucht jemanden, der in ihn vertraut und an ihn glaubt. Als Erwachsener oder auch Jugendlicher kann man das selber, aber als Kind geht das selten, schließlich muss das Selbstvetrauen erst einmal aufgebaut werden. Wer ständig gesagt bekommt, dass er etwas nicht könne, oder sich das selber sagt, hat es schwer, Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, seine Kompetenz aufzubauen. Deswegen: Denk an jemanden, der an dich glaubt, als die motivierende Stimme in dir. Klingt vielleicht super kitschig, aber unsere Gedanken sind im Grunde ja auch nur ewige Selbstgespräche in unserem Kopf. "Nichts kann den Menschen mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt" — Paul Claudel Mit Resilienz und Vertrauen kann man sicherlich nicht alle Probleme lösen, wie stukturelle Probleme. Aber zumindest hat man so die Aussicht, viele persönliche Probleme einfacher und schneller lösen zu können. Würdest du sagen, du bist resilient? Findest du Resilienz wichtig? Dieser Blogpost ist Teil des individuellen Themenmonats vom Bloggerteam. An jedem Freitag im März veröffentlicht ein Teammitglied einen Post zu einem eigenen Thema. Um das gesamte Outfit von März zu gewinnen, schaut in den nächsten Wochen bei den anderen Mitgliedern des Bloggerteams vorbei und abonniert uns, um nichts zu verpassen, die Chance auf ein weiteres einzigartiges Outfit zu haben und uns eine kleine Freude zu machen! Welche Psychologin hat die Studie durchgeführt, in der erstmals das Thema Resilienz entdeckt wurde? Schickt eure Antwort per Nachricht an Sweetbunnysma bis Freitag, 16.03 23:59 Uhr Betreff „BT März Frage". Hier könnt ihr das gesamte neue Konzept im Bloggerteam einmal nachlesen, Hier seht ihr das gesamte Outfit, das im März zu gewinnen ist, wenn ihr alle Rätsel löst, sowie weitere Infos zum Bloggermonat im März im BT. |