Hurra, die (in)offizielle fünfte Jahreszeit geht bald in seine Hochphase! Endlich kann bis zum Morgengrauen gefeiert werden. Ein wunderbarer Grund zum Feiern, nicht wahr? Doch woher kommt das Ganze überhaupt?
Der 11.11 (um 11:11 Uhr) - Ein Datum, dass das Herz eines jeden Karnevalliebhabers höher schlagen lässt. Endlich beginnt die fünfte Jahreszeit - Karneval. Gefeiert wird vom ersten bis zum letzten Tag, Aschermittwoch. Sollte man es bis dahin tatsächlich überstanden haben, kann man sich eine ordentliche Kappe Ruhe gönnen. Doch woher kommt dieser Brauch Karneval zu feiern überhaupt? Und wieso verkleiden wir uns?
Es gibt viele verschiedene Theorien worin der Ursprung des Karnevals liegen mag, doch einer davon scheint am wahrscheinlichsten: Der christlichen Ursprung.
Bereits im 18. Jahrhundert feierten unsere Vorfahren Karneval, oder damals eher bekannt als „Fastnacht“. Es war somit die Zeit, die auf die Fastenzeit zulief, die zu Aschermittwoch beginnt und bis Ostern andauert. Die Fastenzeit ist ein sehr alter Brauch der christlichen Gemeinde und folgt dem Gedenken an Jesu Christi. Doch bevor man sich in die Fastenzeit stürzte, wurde mit allerlei Speisen und Getränken gefeiert, weswegen es gern als fünfte Jahreszeit bezeichnet worden ist. Tatsächlich nahm man hierfür eher fettige und fleischhaltige Speisen zu sich, was auch den Namen von Karneval erklärt. Er kommt nämlich aus dem Latein, ursprünglich „carne vale“ was übersetzt „der Abschiedsgruß vom Fleisch“ bedeutet.
Doch wieso die Kostüme?
Auch diese Frage hat einen sehr einfachen und zurückverfolgbaren Brauch - denn früher glaubte man an Geister und vertrieb sie mit gruseliger Bekleidung. Dafür wurden meist erschreckende Masken und furchteinflößende Gewänder getragen. Dabei erzeugten die Menschen mit Rasseln oder Glocken viel Lärm, um das Böse zu vertreiben und in den tiefen, kalten Winter zu verdrängen. Mit der Zeit verging der Glaube an die bösen Geister und die Kostüme fingen an sich zu verändern. Es war nicht mehr nötig gespenstig zu sein, weswegen die Menschen mehr Wert auf Spaß, sowie fröhliche und lustige Kostüme legten. Bald war der Brauch komplett vergessen, sodass es bei uns bloß noch sehr selten dazu kommt, dass man beim Karnevalszug plötzlich auf einen Horror-Clown trifft.
Die Herkunft und Bedeutung von „Helau; Alaaf“
Helau riefen insbesondere Narren im 18. Jahrhundert während der fünften Jahreszeit. Doch damit war vielmehr „hellauf“ gemeint was soviel bedeuten sollte wie: „hell auflachen“. Während der feierlichen Karnevalszeiten ging das „f“ verloren, das „l“ verschluckt und übrig blieb „Helau“.
Anderer Herkunft ist dann wiederum der kölsche Begriff „Alaaf“. Man vermutet seinen Ursprung in „All-ab“, was so viel bedeuten soll wie: „alles zur Seite/Platz da“. Im Kontext auf Köln bezogen könnte es Köln feierlich verkünden, wenn ein Kölner „Kölle Alaaf“ ruft.
Meiner Meinung nach sehr skurrile Begriffe, der sich schnell in den Köpfen der Karnevalsliebhaber festgefahren haben.
Festtag: Weiberfastnacht
Wahrscheinlich unter Frauen ein sehr bekannter Karnevalstag - Den Männern den Schlips kürzen und zu Grundschulzeiten den Jungs mit Lippenstift hinterher rennen. Okey, vielleicht ist das Zweite eher ein Spaß unter Kindern, doch den Schlips des Mannes zu kürzen hat tatsächlich einen Ursprung!
Am letzten Donnerstag vor Aschermittwoch beginnt die Weiberfastnacht, was somit auch der Übergang zwischen Sitzungs- und Straßenkarneval ist.
Im Jahre 1824 gründete eine Gruppe Hausfrauen ein Komitee. Sie waren es Leid zu Hause den Haushalt zu machen und die Rolle der tollen Mutter oder Ehefrau zu spielen, während ihre Männer, die eigentlich nur schmutzige Wäsche holen sollten, in Köln den Karneval feierten. So beschlossen sie den Männern zu folgen und ebenso feierlich am Karneval teilzunehmen. Seither wuchs und wuchs das Komitee der Frauen bis hin zum feierlichen Tag: Weiberfastnacht. Seitdem stürmen Frauen an jenem Donnerstag das Rathaus und übernehmen für einen Tag das Sagen.
Festtag: Rosenmontag
Woher der Name des Fests kommt, ist etwas unklar, doch man geht davon aus, dass dieser aus dem 20. Jahrhundert kommt. Damals hieß der Tag allerdings noch „Rosensonntag“ und wurde - wer glaubts - am Sonntag gefeiert. Zu jener Zeit wurde eine goldene Rose vom Papst geweiht. Diese erhielt ein Jener, der viel für die katholische Kirche tat und diese damit verdient hatte. Vor 200 Jahren dann, wurde in Köln ein Komitee gegründet, welches sich um den Karnevalsumzug kümmerte. Bald schon übertrug sich dadurch der „Rosensonntag“ auf den Montag, denn dieser war um einiges unterhaltsamer und etwas für Jedermann.
Festtag: Veilchendienstag
Tatsächlich hat der Festtag etwas mit Veilchen zu tun, denn eine lange Zeit war eine Gemeinde in Alfter dafür bekannt, dass sie Veilchen anbauten. Da sie in Gewächshäusern kultiviert worden sind, waren sie zur frühen Karnevalszeit bereits geblüht und wurden dann dekorativ für Schmuck oder Blumensträuße verwendet, die mit Efeu gewickelt wurden. Noch heute werden in bestimmten Regionen am Veilchendienstag Veilchensträuße vom Karnevalswagen geworfen, um an die Gemeinde zu erinnern. Doch dadurch, dass der Dienstag nach dem Rosenmontag viele verschiedene Namen trägt (in Abhängigkeit zur Region) ist es bloß schwer den Tag an einem Veilchen zu definieren.
Festtag: Aschermittwoch
Aschermittwoch ist das Ende des Karnevals und der Beginn der christlichen Fastenzeit. Während des Gottesdienstes, daher auch der Name „Aschermittwoch“, wird ein Kreuz aus gesegneter Asche an die Stirn der Gläubigen gezeichnet, um die Fastenzeit einzuläuten.
Wer hätte gedacht, dass so viel dahinter steckt. Seid ihr denn schon bereit für die kommenden Tage? Und feiert ihr Karneval? Wenn ja, wäre ich doch sehr neugierig auf eure Kostüme! ;-)
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