Kennst du das Gefühl, ständig ein Verlangen nach Süßem zu haben? Es stellt sich die Frage: Kann es sein, dass ein Hormon unser Verlangen nach Süßigkeiten beeinflusst? Ist der Heißhunger auf Süßes g e n e t i s c h bedingt?
Kurios. Für alle Naschkatzen - vor allem für mich - ist jetzt klar: „Meine Heißhungerattacken? Schuld sind die Gene!“ oder „Mein FGF21 ist schuld!“
Seit einigen Wochen kursiert im Netz folgende These: Ein Botenstoff, welcher von der Leber produziert wird, wurde von einem dänischen Forscherteam um Matthew Gillum und Niels Grarup von der Universität Kopenhagen gefunden und habe einen entscheidenden Einfluss auf unsere Lust auf Süßes. Man spricht von FGF21 (Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21), im Netz kursiert es als ‚Naschkatzen Hormon‘. Je nachdem wie dieses Hormon ausgebildet wird, tendiere man eher bzw. weniger zum Naschen.
Matthew Gillum erklärt in einem Interview: „Die Daten, die aus einer Studie zu Lebensstil und Stoffwechsel von 6.500 Dänen stammen, bieten überraschende Einblicke zur möglichen hormonellen Basis von Süßzahn.“
Der starke Heißhunger auf Schokolade, etc. kann demnach genetisch bedingt sein. Wer also nach einer wissenschaftlich empirischen Erklärung für seinen ständigen Heißhunger nach Süßem sucht, kann fortan (wie ich) die Leber dafür verantwortlich machen.
Nicht nur die Vorliebe für Süßes – und die damit verbundene Neigung zu Übergewicht und Diabetes - sondern eine Tendenz zu erhöhtem Alkohol- und Tabakkonsum zeigt sich in der Studie. Dies erklären sich die Forscherinnen und Forscher aufgrund der Wirkung des FGF21-Hormons auf das Gehirn, besonders auf das Belohnungssystem. Verlangen, Freude, Glück, etc. – dafür ist das Belohnungssystem zuständig.
Was vorerst wie eine Last scheint, könne in Zukunft helfen. Denn Versuche an Mäusen haben gezeigt: Das ‚Naschkatzenhormon‘ kann mit einem – ich formuliere es mal als - ‚Nicht-Naschkatzenhormon‘ ausgeglichen werden. Das heißt: Menschen mit fehlendem Gefühl dafür, wann sie zu viel beziehungsweise zu wenig Zucker zu sich genommen haben, werden zukünftig möglicherweise ihren Mangel mit dem „richtigen“ Hormon kompensieren können. Speziell bei Diabetes-Erkrankten soll FGF21 dabei helfen, ihren Zuckerkonsum gezielt zu reduzieren. Allerdings ist es derzeit unklar, wann und ob FGF21 auch am Menschen angewendet werden kann.
Aber nun seid ihr an der Reihe: Habt ihr vom ‚Naschkatzen-Hormon‘ schon gehört? Was haltet ihr davon? Könnt ihr es für möglich halten, dass wirklich die Gene dafür verantwortlich sind, ob jemand eine Naschkatze ist oder nicht? Oder denkt ihr, dass das vollkommener Blödsinn ist?
Wahr oder nicht - ich finde das Thema auf alle Fälle diskussionswürdig, daher: Lasst uns doch in den Kommentaren diskutieren!
(Vielen Dank an @Noisia für das sehr gelungene Layout!)